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Was für eine Woche!

Erstaunlich, mit welcher Leichtigkeit ich manchmal an Selbstmord denke, besonders dann, wenn ich meine, jetzt überhaupt keinen Ausweg mehr zu kennen. In solchen Augenblicken frage ich mich dann auch, ob es für irgendjemand tatsächlich ein Verlust wäre, wenn ausgerechnet ICH nicht mehr hier wäre. Mit dem eben erwähnten Verlust meine ich mehr als nur das ungewohnte Gefühl, dass da plötzlich jemand Bekanntes/Vertrautes aus seinem persönlichen Umfeld fehlt. Wer wäre wirklich erschüttert, im Mark getroffen? Gäbe es jemanden, dem dieser Umstand meines Ablebens den Boden unter den Füßen wegzöge?

Es gibt so Vieles, mit dem ich nicht klarkomme, allem voran mit meinem Alter, obgleich ich mir fast sicher bin, dass die, die diese Zeilen lesen und älter sind, sich denken werden, was ich überhaupt will, schließlich bin ich aus deren Sicht ja noch jung. So zumindest geht es mir, wenn ich Beiträge von jüngeren Bloggern lese, die gleichermaßen ein Problem mit ihrem „fortgeschrittenen Alter“, von dem ich wünschte, mich noch selbst an diesem Punkt der Lebensskala zu befinden, haben.

Ich kann nicht genau sagen warum, aber irgendwie habe ich das Gefühl, mein Leben deshalb versäumt zu haben, weil ich damals nicht die richtigen Weichen – eigentlich ja gar keine – gestellt habe, was aus heutiger Sicht leider auch nicht mehr korrigierbar ist. Für das, was ich bisher erreicht habe, bin ich mindestens zehn Jahre zu alt. Oder andersherum: Ich müsste mindestens zehn Jahre jünger sein, um mit dem, was ich erreicht habe und der Art wie ich lebe, in die Norm zu passen, was nicht heißen soll, dass die Norm mein angestrebtes Ziel ist. Eigentlich eher im Gegenteil, wobei ich mich nicht krampfhaft dagegen zu wehren versuche. In einigen wenigen Belangen, wie dem des beruflichen Aspekts, erstrebe ich aber doch die Norm, weil ich glaube, dass sich daran die eigene Zukunft misst.

Was nutzen mir meine beiden abgeschlossenen Studiengänge in diesem hohen Alter ohne dazu gehörige praktische Erfahrung, wenn ich zudem zu keinem Zeitpunkt ein Auslandssemester praktiziert habe? Nichts! Der Markt ist überschwämmt mit jüngeren Bewerbern, ganz frischen, unverbrauchten und hoch motivierten Zöglingen der Universität, die das Erlernte auch noch eins zu eins umzusetzen wissen, während mir meine einstigen Kenntnisse von der Hochschule völlig abhanden gekommen zu sein scheinen.

Sterben gehört zum Alltag. Davon abgesehen gibt es zahllose, ja Millionen anderer Menschen. Menschen, die um ihr Leben kämpfen, weil sie leben wollen, während mir das meinige oftmals völlig gleichgültig ist, weil es mir schon so verlebt vorkommt, so als hätte es eine Richtung angenommen, die nicht mehr änderbar ist, wie eine dieser Murmeln, die man auf ein Kinderspielzeug setzt, das ein bisschen einer Achterbahn gleicht, wobei deren Weg, wenn man sie mal losgelassen hat, unveränderlich ist: oben aufgesetzt gleitet die Kugel auf ihrer vorherbestimmten Bahn nach unten. Nahezu identisch empfinde ich mein Leben. Ich kann mich – wie die Murmel – zwar noch ein bisschen um mich selbst drehen, vielleicht auch noch ein wenig nach links oder rechts wanken (bis an die Grenzen der Fuge, in der die Kugel rollt), doch den Verlauf der Bahn, auf dem es keine Abzweigungen gibt, nicht ändern.

Vorgestern hatten wir Volotag. An diesem Tag, für gewöhnlich einmal im Monat, kommen alle Volontäre zusammen, um mehr über ein bestimmtes Thema zu erfahren. Unser Thema am Mittwoch hieß Insolvenz. Nachmittags besuchten wir eine Gesellschaft, die sich unter anderem mit Schuldner- und Privatinsolvenz beschäftigt, wobei mir in diesem Zusammenhang ein kleines Wort haften blieb: VERZICHT!

Jene, die sich überschulden und an einen Punkt kommen, an dem es finanziell nicht mehr weitergeht, müssen tatsächlich Verzicht üben, um es mal ganz kompakt zu formulieren, doch wo verzichtet der (im weltweiten Vergleich betrachtende) wohlhabende deutsche Durchschnittsbürger?

„Kaufen, kaufen, ... was ist egal“, lautet eine Zeile eines Musikstücks, die ich jetzt nicht mehr zuzuordnen weiß, die mir aber ein bekanntes Phänomen aus meinem Umfeld widerspiegelt. Dieses Verschwendertum – wahrscheinlich kann ich mich selbst noch nicht einmal davon ausnehmen - ist mit zuwider. Wieso gelingt es uns nicht, die Zufriedenheit aus weniger zu schöpfen? Liegt es daran, weil wir bei der Maslowschen Bedürfnispyramide inzwischen die essentiellen Stufen übersprungen haben? Manchmal wünschte ich, auch wenn sich das jetzt sicherlich gemein und unsozial anhören mag, dass manche, die es meinem subjektiven Empfinden nach wirklich übertreiben, alles bis auf die Erfüllung der körperlichen Grundbedürfnisse, Sicherheit, soziale Beziehungen (kurz: die ersten drei Stufen der maslowschen Bedürfnispyramide) genommen wird, zumindest für einen überschaubaren Zeitraum, wobei das diese Personen aber im Vorfeld nicht wissen sollten, weil sie sonst ihr Verhalten bzw. ihre Sichtweise sicherlich nicht ändern würden. Natürlich ist mir bewusst, dass ich mein Empfinden nicht über das anderer stellen darf oder mein Weltverständnis als DAS herausstellen darf – und doch wünschte ich mir manchmal einfach einen ein bisschen mehr nach innen gerichteten Blick jedes einzelnen auf diesem doch sehr verschwenderisch lebenden europäischen Kontinent, auf dem Güter oftmals mehr Bedeutung haben als ein menschliches Miteinander..
Lange-Weile meinte am 20. Jan, 16:50:
Leere
"Es lohnt sich nur der Weg nach innen" so ein Buchtitel und beschäftigte sich mit der LangenWeile und daraus schöpfte ich meinen Nick.
http://olf4.de/K/Keen/1992-Innen/index.htm

Die Flucht der Menschen zur Außenwelt findet in ihren übermäßigen konsumieren ihren Niederschlag - wie Frustessen - und auf dieser schon auf der schiefen Ebene gelegene Konsum gründet sich die Wirschaft, die zu allem Ünglück RaubBau an der Erde betreibt. Deshalb braucht die Wirtschaft auch die hochmotivierten Leute, die, die noch am Anfang der Konsumkette stehen. Je älter man wird, je mehr erkennt man auch die Unsinnigkeiten in der Wirtschaft und die Motivation wandelt sich in eine gesunde aber unliebsame Kritikfähigkeit gegenüber der Wirtschaft.
Die Kugel gleitet deshalb nicht, wie du es beschriebst - "oben aufgesetzt gleitet die Kugel auf ihrer vorherbestimmten Bahn nach unten. Nahezu identisch empfinde ich mein Leben" - sondern sie Kugel steigt in einer gewandelten Qualität auf, d.h du wirst reifer

Gruß LaWe 
pattyv antwortete am 21. Jan, 06:59:
Ich weiß nicht,
ob Konsum eine Frage des Alters ist. Jene Personen aús meinem Umfeld - allesamt älter - müssten inzwischen längst "die Unsinnigkeiten in der Wirtschaft" erkannt haben, doch deren Kaufmotivation hat sich, trotz "Kritikfähigkeit gegenüber der Wirtschaft", die sie ganz gewiss haben, nicht gewandelt.

Meines Erachtens liegt das Problem auch daran - und dann komme ich wieder auf die Maslowsche Bedürfnispyramide zurück -, dass sich das Kaufverhalten nicht in "was brauche ich?", sondern vielmehr in "was will ich?" begründet.

Auch wenn es pauchal klingen mag: Es gibt kein Innehalten mehr, keine Phase des Begnügens, sondern immer das Streben nach MEHR. Mir ist das sowas von schleierhaft, obwohl ich mich selbst macnhmal dabei ertappe: vergangenes Wochenende zum Beispiel hat es in einem Elektronikmarkt in der Nähe CDs für einen Euro gegeben. Ich hätte keine einzige davon gebraucht, habe mir aber doch fünf unbekannte, die sich im Nachhinein für meinen Geschmack sogar als relativ unhörbar erwiesen, zugelegt, obwohl ich im Vorfeld nicht das Gefühl eines Mangels hatte.

Wozu das alles?

Ich sehe mich,besser gesagt mein Leben, im übrigen trotzdem in der Rolle der Kugel, die ihren Lauf unabänderlich nimmt,auch wenn ich während des Hinabrollens, also auf meinem Lebensweg, dabei reife.

Dir einen herzlichen Gedanken sendend 
Lange-Weile meinte am 20. Jan, 17:00:
die HanseNetterin
war ich ;-)
49. 20 Januar 16:55 HanseNet, Deutschland

und tschüß LaWe 
Perdi meinte am 21. Jan, 08:31:
Meine liebe Patty!
Leider wurde mein Kommentar, zu deinem letzten Beitrag, nicht mehr angenommen. Du musst, in dem Moment als ich ihn abschickte,deine Worte gelöscht haben! Das tut mir sehr leid, aber ich respektiere dein Vorgehen.

Zu diesem posting kann ich nur sagen, es könnte, mit kleinen Abweichungen, von mir gedacht worden sein.
Ich kann dir daher diesmal, meine Ansicht dazu nicht darlegen, da es die selben Worte wären wie deine (auch über den Tod)!

Hab trotzdem, ein schönes Wochenende mit guten Gedanken. 
pattyv antwortete am 22. Jan, 13:12:
Treuste Perdi,
verzeih bitte, dass ich mit der Herausnahme meines letzten Beitrags gleichermaßen deinen Kommentar gelöscht habe. Ich hoffe Du glaubst mir, wenn ich sage, dass dahinter keine böse Absicht steckt.

Für mich war dieser Beitrag aber nur zur Erklärung für all jene gedacht, die vielleicht doch hin und wieder mal meinen Blog lesen und sich dann möglichereise über die plötzlich aufkeimende distanzierte Art oder insgesamt raren Beiträge wunderten.

Der Inhalt schien mir - unter den bekannten Umständen - zu heikel, um ihn grundsätzlich stehen zu lassen. Möglicherweise werde ich ihn in absehbarer Zeit, wenn ich das Gefühl habe, das Gras über die Sache gewachsen ist, wieder online stellen, auch des geordneten Ganzen meines Lebens wegen, schließlich ist er ja Teil meiner Geschichte.

Manchmal tröstet übrigens auch der Gedanke, wenn man weiß,dass andere ähnlich empfinden wie man selbst, auch weil das hilft, seine eigens angenommene Abstrusität etwas zu relativieren.

Hoffe, dass auch Dir das Wochenende bisher wunderbare Momente schenkte. 
 

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