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Wo fang ich an?

Ralf ist wieder im heimatlichen Lande. Angereichert mit erzählreichen Erlebnissen und um einige seiner ganz speziellen Souvenirs hat er – schweren Herzens - der schlaflosesten Stadt Asiens „good bye“ gesagt. Doch wer Ralf kennt, weiß, dass es kein Abschied für immer ist, dafür schätzt er diese skurrile Stadt viel zu sehr.

Wie zügig doch diese Woche seiner Abwesenheit verging!

Heute Mittag trafen wir uns bei einem Kaffee zur Schlüsselübergabe (ich hatte ja noch selbigen zu dem Haus von seiner Ma), doch an diesem Punkt will ich jetzt gar nicht ansetzen; will stattdessen die Geschichte (in Kurzform), zumindest die, die relevant ist, seiner Rückkehr erläutern. Jene Geschichte, die ihm über Nacht einen Schneemann gebar.

Die Rückreiseroute lautete: Bangkok via Wien nach Frankfurt (Main) und von dort per Zug nach Würzburg, von wo ich ihn am Bahnhof abholen wollte.

Also, ...

Einen Tag vor dem Abflug kam Ralf, Iris und Hermann, der die beiden begleitete, jetzt aber noch eine Woche alleine in Thailand weilt (und das, obwohl er kein Englisch kann), in einen sinnflutartigen Wolkenbruch, der keine Faser ihrer Kleider mehr trocken ließ, was bedingte, dass Ralf beim Abflug auch nur Sandalen trug, wobei diese im Allgemeinen vor Ort – aufgrund der Hitze - sicherlich mit zu dem vortrefflichsten Schuhwerk gehören.

Als er um 19:36 Uhr in Wien landete, erreichte mich folgende SMS: „Hallo Kind, bin soeben in Wien gelandet, in 45 Minuten geht´s weiter nach Frankfurt. Grauslich kalt ist´s in Europa!“

Bereits in Thailand hatte er am Schalter in Auftrag gegeben, dass sein Gepäck vom Wiener ins Frankfurter Flugzeug umgepackt werden müsse. Nach 11 Stunden Flug wären ja möglicherweise die im Wolkenbruch gebadeten Schuhe wieder trocken gewesen, doch er kam in Wien nicht an sein Gepäck, dachte aber auf jeden Fall daran, dass er in Frankfurt dann wieder festes Schuhwerk tragen müsste, auch weil die hiesigen Temperaturen sicherlich alles andere als prickelnd waren.

Um 19:46 Uhr erreichte mich dann folgende SMS: „Hallo Kind, ich höre gerade, dass wegen eines technischen Problems mit mindestens einer Stunde Verspätung zu rechnen ist. Ich rufe bei Dir an, sobald ich in FFM bin und die Ankunft in Wü weiß“

Es zog sich also hin, ...

Unter www.bahn.de vernahm ich, dass je später er in Frankfurt landen würde mit immer selteneren Zügen und längeren Bahnfahrten zu rechnen ist.

Ralf war aufgrund seines späten Ankommens gezwungen, den Zug um 00:29 Uhr zu nehmen, der erst um 04:11 Uhr in Würzburg sein sollte. Um es kurz zu machen: Der spät morgendlichen Wiederkehr seinerseits entband er mich des Abholens, meinte, dass er sich ein Taxi zu mir (wir haben hier einen großen Parkplatz und dort stand sein Auto) nehmen würde, was mir aufgrund meiner Fahrunsicherheit und des extremen Schneetreibens, das zu dieser fortgeschrittenen Stunde herrschte, auch sehr Recht war, obwohl ich ihn ansonsten wirklich gerne abgeholt hätte (es gab ja auch so einiges, was ich wissen wollte).

Wegen seines „Sandalendaseins“ (ich vergaß zu erwähnen, dass sein Gepäck in Wien liegen blieb und es ihm erst die nächsten Tage nachgesandt wird) bat er mich, sein Auto vom Schnee zu befreien, was ich in relativer Unmittelbarkeit auch tat.


Den ganzen Tag zuhause verbracht, genoss ich die frische und klare Luft der Nacht, die nicht wirklich dunkel war, da einerseits der Mond noch pralle Wangen hatte und der Schnee zudem sein weiteres, aufhellendes Kleid dazu beitrug. Die Massen des aggregierten Wassers wuchteten auf den Autos. Ich kam nicht umhin, in einer dieser einladenden Spielflächen mein Gesicht zu tauchen.

Zurückversetzt, im Zeitsprung mental um Jahre gejüngt, konnte ich es ferner nicht unterlassen, diese Nacht so gänzlich unbewacht zu lassen und gesellte ihr (eigentlich ja Ralf, dem ich – mit meinem kindheitlichen Gestalten - damit eine kleine Überraschung machen wollte, und deshalb auch diesen kühlen Burschen direkt neben seinem Wagen platzierte) einen kleinen Schneemann an die Seite, der den heutigen Tag leider nicht überlebte, da die steigenden Temperaturen seinen Tribut zollten.

Soviel also zu der Geschichte, die einem angestoßenem Dominostein gleicht!

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Und sonst:

Von allen Seiten „urlaubt“ es: Xandra war in Florida, Frau Stein und Hr. Sitzer befinden sich auf einer Kreuzschifffahrt von Miami nach Rio, Stefan macht seine Weltreise, Orestis wird in Bälde nach Südafrika fliegen, Karo kam gerade aus New York, Ralf aus Bangkok.

Es gab Zeiten, über sehr viele Jahre hinweg, da war meine Angst weit aus ausgeprägter als heute, obwohl sie heute nicht wirklich sehr viel geringer ist. Zeiten, in denen ich von einem Fernurlaub (USA war schon von jeher mein Traumziel) träumte, es eigentlich keinen dringlicheren Wunsch in meinem Herzen gab, ich das Geld dafür auch rasch zusammengespart hatte, ich mich die Reise aber nie anzutreten wagte.

Ich weiß nicht, ob das jemand verstehen kann: Man ersehnt das Reisen, hat Zeit und Geld und ist doch gefangen in seiner Angst, die diesen Traum viele, viele Jahre verhinderte.

Vor drei Jahren war es dann aber soweit! Ich war 31 Jahre alt., erfüllte diesen eben erwähnten Traum.

Tja, und seitdem, ... am liebsten würde ich sehr viel öfter verreisen als es momentan möglich ist, wobei die Gründe dafür heute anderer Natur sind, die Angst zwar noch immer Raum einnimmt, aber nicht in dem Maße, als dass sie mich am Reisen hindern könnte.

10 Jahre lang blieb ich immer zuhause (damit meine ich den Ort, in dem ich leb(t)e; vor Ort ging ich schon mal weg, aber ich nächtigte immer in heimatlichen Gefilden ). In diesen Jahren hatte ich einmal ein Wochenende in Köln verbracht, was nur durch ein Job notwendig wurde. Für mich war das dann – nach dem „Überleben „ – lange das Highlight, weil ich ja endlich mal woanders hinkam.

Was ich damit zum Ausdruck bringen möchte?

Es wird der Tag kommen, da werden mein Pan und ich verreisen und die anderen werden die sein, die die Zuhausegebliebenen sind.

Darauf freue ich mich!
 

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