Ich bin geladen, muss mich echt zusammenreißen, um nicht etwas Unkontrolliertes zu tun. Was für ein bekotzter, verständnisloser, ja chaotischer und unproduktiver Tag. Wieso hört niemand mit dem Herzen? Wieso prallt Gesagtes wie ein zielorientiert geschossener Ball am Torpfosten einfach ab?
Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott, heißt es im Volksmund. Ich kann mir aber nicht selbst helfen. Ich kann ein bisschen leben, ja überleben, zumindest physisch, ansonsten fehlt mir die Zuversicht und der Glaube. Ich funktioniere, nehme zeitgleich aber meine Umwelt wahr, sehe Entwicklungen, die sich in meinem Umfeld ereignen, während mein Leben stagniert, auch wenn sich vielleicht an den äußeren Umständen ganz gelegentlich etwas ändert, wie der Umzug im März und derzeit gerade im Büro. Ich bin es so leid in eine gefühlte Leere zu reden und mich mit Menschen auszutauschen, die zwar wahrnehmen, dass etwas im Argen ist, die Gründe dafür auch erfahren möchten, aber dann, nachdem diese Neugierde gestillt ist, nicht mit an einer Lösung arbeiten und mich einfach im Regen meiner eigenen Angst und Hilflosigkeit stehen lassen.
Wer ermisst das Leid eines anderen? Wer ermisst die Tiefe an einem gefühlten Schmerz, der bei einem selbst – erführe man ihn in äquivalenter Weise - möglicherweise nur ein winziges Zucken verursachen würde? Wer maßt sich an, Gefühle eines anderen an der eigenen Wahrnehmungsskala auszuloten? Wozu sind wir Individuen, wenn wir doch nur über einen Kamm geschert werden?
Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott, heißt es im Volksmund. Ich kann mir aber nicht selbst helfen. Ich kann ein bisschen leben, ja überleben, zumindest physisch, ansonsten fehlt mir die Zuversicht und der Glaube. Ich funktioniere, nehme zeitgleich aber meine Umwelt wahr, sehe Entwicklungen, die sich in meinem Umfeld ereignen, während mein Leben stagniert, auch wenn sich vielleicht an den äußeren Umständen ganz gelegentlich etwas ändert, wie der Umzug im März und derzeit gerade im Büro. Ich bin es so leid in eine gefühlte Leere zu reden und mich mit Menschen auszutauschen, die zwar wahrnehmen, dass etwas im Argen ist, die Gründe dafür auch erfahren möchten, aber dann, nachdem diese Neugierde gestillt ist, nicht mit an einer Lösung arbeiten und mich einfach im Regen meiner eigenen Angst und Hilflosigkeit stehen lassen.
Wer ermisst das Leid eines anderen? Wer ermisst die Tiefe an einem gefühlten Schmerz, der bei einem selbst – erführe man ihn in äquivalenter Weise - möglicherweise nur ein winziges Zucken verursachen würde? Wer maßt sich an, Gefühle eines anderen an der eigenen Wahrnehmungsskala auszuloten? Wozu sind wir Individuen, wenn wir doch nur über einen Kamm geschert werden?
pattyv - am Donnerstag, 27. Juli 2006, 19:47 - Rubrik: einsam & verlassen
das.koernchen meinte am 27. Jul, 23:19:
Vielleicht sind es ja die falschen Menschen, denen du den Ball zuspielst. Möglicherweise will man von dir höchstens kleine Tennisbällchen haben. Dass die Brocken, die du zu verteilen hast, dem einen oder anderen doch ein wenig zu groß sind - wem willst du's verübeln. Oder anders: Was bringt es dir, dich drüber zu ärgern. Es wird dir nur den Blick für diejenigen, die mit dir sind, trüben. Von denjenigen aber wünsche ich dir, dass sie dir bald über den Weg laufen mögen. Deine Traurigkeit und deine Verzweiflung lassen sich gut nachfühlen, wenn man hier ein wenig liest. Und weil es immer trauriger und verzweifelter wird, hoffe ich, dass sich die Schubumkehr bald für dich einstellt. Liebe Grüße,
das.koernchen
pattyv antwortete am 5. Aug, 23:11:
Innerliche Vereinsamung
Es ist - wie so oft, wenn ich über Gefühle zu sprechen versuche - schwierig, Worte zu finden, die beschreiben, was ich empfinde. Ich wünschte mir so gerne jemanden, der mein Herz berührt. Nicht flüchtig, nicht nur für einen kurzen Augenblick, weil eine Situation der Vertrautheit diese Nähe mehr oder minder zufällig zuließ, sondern aus einem grundsätzlichen Interesse an meiner Person heraus und wider meine Widerstände, die mir mein Schamgefühl (dass sich jemand um mich bemüht) aufdrängt. Möglicherweise hege ich in dieser Hinsicht aber auch viel zu große Erwartungen, weil natürlich nicht immer jemand in meiner Nähe sein kann, der mir die Hand hält, wenn ich traurig bin, der mit mir gemeinsam in die dunkle Nacht hinein schweigt, nur damit ich nicht so alleine bin oder mir einen lieben Blick schenkt, um meine Niedergeschlagenheit mental zu erhellen. Und doch ist dieser Wunsch danach da!
Die Kluft zwischen Wunschdenken und Realität hat jedoch einen Namen: innerliche Vereinsamung.
elfuhrdreiundsiebzig meinte am 1. Aug, 11:33:
es ist wie es ist
ich kann das sehr gut nachfühlen,was du schreibst. mir ging und geht es auch noch manchmal so. das ist vielleicht das "schicksal" von menschen mit durchblick. gerade wir müssen versuchen, besonnenheit walten zu lassen. und falsche freunde zu meiden.und Lieb mit uns selbst umzugehen. das ist schwer in einer männlichen gesellschaft. und es ist möglich! es gibt kein patentrezept, aber vielleicht kannst du etwas finden, wo du deine fähigkeiten an andere weitergebn kannst.DU BIST GUT!
pattyv antwortete am 6. Aug, 09:31:
Was sollte ich an andere weitergeben können?
Das einzige Mal, dass man mir dauerhaft ein Lob aussprach, resultiert aus einer längst zurückliegenden Vergangenheit, einer Zeit, in der ich noch studierte. Damals, als ich in den Semesterferien über mehrere Jahre hinweg auf einem Schiff im Service arbeitete und mir die beiden Chefs Schnelligkeit, Aufmerksamkeit, Fleiß und Höflichkeit zusprachen. Ich sei ihr bestes Pferd im Stall, das meist auch den höchsten Umsatz des Tages brachte, meinten sie.Ich stand schon damals unter hohem Erwartungsdruck, dem ich eigentlich nicht gerecht werden wollte, weil das ganze Agieren und Aufstacheln vor Ort meines Erachtens unmenschlich war und nichts mehr mit Leben, sondern reiner Funktion zu tun hatte.
Gleichwohl ich meinen Status (als bestes Pferd im Stall) zu wahren versuchte, widerte mich genau dieses Tun an, denn abends zählten dann doch nur die Zahlen, auch wenn meine anfängliche Passage etwas anderes vermuten lässt. Gut war, wer viel Umsatz hatte. Dass man sich bei bis zu 600 Gästen,da man im Team arbeitete, aber auch total verausgaben konnte, ohne auch nur einen Pfennig im Portemonnaie zu haben (auf Details will ich gar nicht eingehen), wurde nicht anerkannt.
Wir wurden also in Geldeinheiten gemessen. Dass deshalb irgendwann keiner mehr die Tätigkeiten machen wollte, die kein Bares einbrachten, versteht sich von selbst. Irgendwie steckte ich dort in einer Maschinerie aus Neid, Erwartungen, Missgunst und Profitgier, die mich einmal mehr am Dasein haben zweifeln lassen, wenngleich ich aus der Unternehmerseite heraus natürlich verstehen kann, dass die Einnahmen zur Tilgung aller anstehenden Kosten und dergleichen von Nöten war. Und trotzdem hatte es irgendwo diesen menschenverachtenden Charakter, weshalb ich auch gar nicht stolz auf dieses Lob war.
Ansonsten habe ich rückblickend und aktuell nichts, was ich an Fähigkeiten,die sich für mich erst dadurch auszeichnen, dass ich ein dauerhaftes Lob für etwas bekomme, weitergeben könnte.