Manchmal, so wie heute, frage ich mich, ob es ernsthaft jemanden interessiert, was ich denke, vornehmlich aber auch fühle. Ob es zudem wert ist, schriftlich festgehalten zu werden?
Kai meinte heute, dass ich stolz auf mich sein solle, weil ich gestern meine erste eigene Seite erstellt habe, die am Sonntag erscheinen wird. Ich weiß nicht, vielleicht fehlt mir ja auch der Bezug dazu, aber so etwas wie ein würdebehaftetes Eigenbewusstsein hat sich diesbezüglich bei mir (noch?) nicht entwickelt.
Wie soll ich das nur erklären?
Als cineastische Schwärmerin hätte ich mich über die Kinoseite - hier kündigen wir einen in Bälde startenden Film an - eigentlich freuen müssen. „Eigentlich“ insofern, als dass ich gerne über einen Film berichtet hätte, der mir einerseits zusagt und mich zudem auch anspricht, wobei mir das leider verwehrt blieb, da das vom Verleih zur Verfügung gestellte Bildmaterial der Filme, unseren Ansprüchen nicht genügte und ich deshalb über „(T)raumschiff Suprise – Periode 1“ mit Michael "Bully" Herbig berichten musste. Des Lerneffekts wegen ist die Auswahl des Films natürlich völlig zweitrangig, ungeachtet dessen hätte mir es unter anderen Umständen vielleicht mehr Freude gemacht, wobei ich das Bild meines Empfindens darüber jetzt nicht gänzlich in dunklen Farben zeichnen möchte.
Zurück zur Ausgangsfrage: Bin ich stolz, dass ich meine erste Seite kreiert, alleine das Wort trifft den wahren Kerngehalt dessen, was ich gestern – immer wieder mit Kais Hilfe – tat, habe?
Unter Berücksichtigung der im Handbuch geforderten Stilvorlagen hatte ich freie Wahl, was das Layout betrifft. Redaktionell betrachtet leistete ich aber gar keine Arbeit, da die Texte, selbst die Bildunterzeilen für die Photos, schon über die Presseinfo des Verleihs zur Verfügung gestellt wurden.
Weshalb sollte ich also Stolz empfinden, wenn ich kaum etwas leiste? Gut, ich habe mir überlegt, welches Bild wir wie freistellen und wie die anderen Bilder angeordnet werden, auch dass ich ein Photo in einer ufoförmigen Elypse untergebracht haben möchte, aber ist das ein Grund, stolz zu sein?
Meines Erachtens müsste ich vielmehr eigenrecherchierte Beiträge bringen, was nach wie vor viel zu kurz kommt. Irgendwie befürchte ich, dass die zwei Jahre des Volontariats dahineilen und ich so gut wie nichts gelernt habe.
Vorhin rief Karo, die mit ihrer Diplomarbeit zeitlich so allmählich ins Schleudern gerät, an. Ich solle mir für nächsten Samstag nichts vornehmen, denn an diesem Tag (nur an diesem!) müsse das Korrekturlesen über die Bühne gehen. Sie erzählte etwas von Schadensbegrenzung, die aus der Disharmonie der unterschiedlichen Herangehensweisen der beiden Prüfer resultiere, weshalb sie bis heute am Thema vorbeigeschrieben hätte, wodurch alles Bisherige nichtig sei und sie deshalb innerhalb von ca. zehn Tagen alles neu schreiben müsse, wobei es aber unmöglich sei, warum habe ich auch nicht so genau verstanden, mir zwischendurch bereits erstellte Seiten zukommen zu lassen. Obwohl mein Pan Verständnis dafür zeigte, trübte es doch ein wenig seine Laune, da der Samstag in der Regel der einzige Tag in der Woche ist, der uns gänzlich und komplett alleine gehört, so seine Worte.
Kai kränkelt seit zwei Tagen, will aber einfach nicht zum Arzt, schluckte stattdessen innerhalb von 24 Stunden 22 Tabletten (zur Schmerztilgung dann auch in Kombination mit reichlich Alkohol, was seinen Äußerungen zufolge half), was ich einfach nicht gutheißen kann. Was soll ich machen? Er ist 41 Jahre alt! Alt genug, um zu wissen, dass dieser unpflegliche Umgang mit sich selbst keine Lösung sein kann. Alt genug, um zu wissen, dass Antibiotika kein Allheilmittel ist, dass man sich, auch wenn man Beziehungen hat, einfach selbst verordnet. Es seien die Lymphdrüsen am Hals, die immer wieder anschwellen und unglaubliche Schmerzen verursachen würden, die er selbst seinem ärgsten Feind nicht wünschen würde. Er war vor zwei Jahren deshalb schon bei mehreren Ärzten, die allesamt nichts feststellen konnten. Selbst wenn es so war, wieso wirft er die Flinte ins Korn? Meiner Ansicht nach hat alles, was einem menschlichen Körper von Innen heraus krankheitsbedingt ereilt, eine Ursache, die es primär zu eruieren und der es sekundär gezielt zu begegnen gilt.
Wenn er nur ein bisschen Einsicht zeigen und mit seinem starren Weltverständnis nicht alles blockieren würde! Ich habe ihm heute mehrfach gesagt, dass er zum Arzt gehen soll. Es kann doch nicht meine Aufgabe sein, ihn gewaltsam in medizinische Obhut zu schleppen. Andererseits jammert – das ist aber in keinster Weise negativ oder vorwurfsvoll gemeint – er, wie schlecht es ihm gehe.
Irgendwann benötige ich auch die Zeit und den Raum für eigene Angelegenheiten.Irgendwann muss sich der Focus meines Ichs - im gesunden Rahmen - wieder auf sich selbst konzentrieren, um aus sich heraus so stark sein zu können, dass ich die Kraft für die Bewältigung des Lebens habe.
Kai meinte heute, dass ich stolz auf mich sein solle, weil ich gestern meine erste eigene Seite erstellt habe, die am Sonntag erscheinen wird. Ich weiß nicht, vielleicht fehlt mir ja auch der Bezug dazu, aber so etwas wie ein würdebehaftetes Eigenbewusstsein hat sich diesbezüglich bei mir (noch?) nicht entwickelt.
Wie soll ich das nur erklären?
Als cineastische Schwärmerin hätte ich mich über die Kinoseite - hier kündigen wir einen in Bälde startenden Film an - eigentlich freuen müssen. „Eigentlich“ insofern, als dass ich gerne über einen Film berichtet hätte, der mir einerseits zusagt und mich zudem auch anspricht, wobei mir das leider verwehrt blieb, da das vom Verleih zur Verfügung gestellte Bildmaterial der Filme, unseren Ansprüchen nicht genügte und ich deshalb über „(T)raumschiff Suprise – Periode 1“ mit Michael "Bully" Herbig berichten musste. Des Lerneffekts wegen ist die Auswahl des Films natürlich völlig zweitrangig, ungeachtet dessen hätte mir es unter anderen Umständen vielleicht mehr Freude gemacht, wobei ich das Bild meines Empfindens darüber jetzt nicht gänzlich in dunklen Farben zeichnen möchte.
Zurück zur Ausgangsfrage: Bin ich stolz, dass ich meine erste Seite kreiert, alleine das Wort trifft den wahren Kerngehalt dessen, was ich gestern – immer wieder mit Kais Hilfe – tat, habe?
Unter Berücksichtigung der im Handbuch geforderten Stilvorlagen hatte ich freie Wahl, was das Layout betrifft. Redaktionell betrachtet leistete ich aber gar keine Arbeit, da die Texte, selbst die Bildunterzeilen für die Photos, schon über die Presseinfo des Verleihs zur Verfügung gestellt wurden.
Weshalb sollte ich also Stolz empfinden, wenn ich kaum etwas leiste? Gut, ich habe mir überlegt, welches Bild wir wie freistellen und wie die anderen Bilder angeordnet werden, auch dass ich ein Photo in einer ufoförmigen Elypse untergebracht haben möchte, aber ist das ein Grund, stolz zu sein?
Meines Erachtens müsste ich vielmehr eigenrecherchierte Beiträge bringen, was nach wie vor viel zu kurz kommt. Irgendwie befürchte ich, dass die zwei Jahre des Volontariats dahineilen und ich so gut wie nichts gelernt habe.
Vorhin rief Karo, die mit ihrer Diplomarbeit zeitlich so allmählich ins Schleudern gerät, an. Ich solle mir für nächsten Samstag nichts vornehmen, denn an diesem Tag (nur an diesem!) müsse das Korrekturlesen über die Bühne gehen. Sie erzählte etwas von Schadensbegrenzung, die aus der Disharmonie der unterschiedlichen Herangehensweisen der beiden Prüfer resultiere, weshalb sie bis heute am Thema vorbeigeschrieben hätte, wodurch alles Bisherige nichtig sei und sie deshalb innerhalb von ca. zehn Tagen alles neu schreiben müsse, wobei es aber unmöglich sei, warum habe ich auch nicht so genau verstanden, mir zwischendurch bereits erstellte Seiten zukommen zu lassen. Obwohl mein Pan Verständnis dafür zeigte, trübte es doch ein wenig seine Laune, da der Samstag in der Regel der einzige Tag in der Woche ist, der uns gänzlich und komplett alleine gehört, so seine Worte.
Kai kränkelt seit zwei Tagen, will aber einfach nicht zum Arzt, schluckte stattdessen innerhalb von 24 Stunden 22 Tabletten (zur Schmerztilgung dann auch in Kombination mit reichlich Alkohol, was seinen Äußerungen zufolge half), was ich einfach nicht gutheißen kann. Was soll ich machen? Er ist 41 Jahre alt! Alt genug, um zu wissen, dass dieser unpflegliche Umgang mit sich selbst keine Lösung sein kann. Alt genug, um zu wissen, dass Antibiotika kein Allheilmittel ist, dass man sich, auch wenn man Beziehungen hat, einfach selbst verordnet. Es seien die Lymphdrüsen am Hals, die immer wieder anschwellen und unglaubliche Schmerzen verursachen würden, die er selbst seinem ärgsten Feind nicht wünschen würde. Er war vor zwei Jahren deshalb schon bei mehreren Ärzten, die allesamt nichts feststellen konnten. Selbst wenn es so war, wieso wirft er die Flinte ins Korn? Meiner Ansicht nach hat alles, was einem menschlichen Körper von Innen heraus krankheitsbedingt ereilt, eine Ursache, die es primär zu eruieren und der es sekundär gezielt zu begegnen gilt.
Wenn er nur ein bisschen Einsicht zeigen und mit seinem starren Weltverständnis nicht alles blockieren würde! Ich habe ihm heute mehrfach gesagt, dass er zum Arzt gehen soll. Es kann doch nicht meine Aufgabe sein, ihn gewaltsam in medizinische Obhut zu schleppen. Andererseits jammert – das ist aber in keinster Weise negativ oder vorwurfsvoll gemeint – er, wie schlecht es ihm gehe.
Irgendwann benötige ich auch die Zeit und den Raum für eigene Angelegenheiten.Irgendwann muss sich der Focus meines Ichs - im gesunden Rahmen - wieder auf sich selbst konzentrieren, um aus sich heraus so stark sein zu können, dass ich die Kraft für die Bewältigung des Lebens habe.
pattyv - am Freitag, 9. Juli 2004, 00:28 - Rubrik: Ein neuer Tag
Desideria meinte am 18. Jul, 15:51:
Ja...
es interessiert und ist wert, schriftlich festgehalten zu werden...
pattyv antwortete am 19. Jul, 08:30:
Stimmungsschwankungen
Die Phasen des destruktiven Zweifels und des Wohlbefindens wechseln leider viel zu häufig ...Deine Worte sind wie Balsam, welches ich beim Verfassen obiger Zeilen so sehr ersehnte, da ich mich zu jenem Zeitpunkt global betrachtet so überflüssig fühlte.
Danke!