Aeltere Beitraege von blogger de
Aergerlich
Angst
Aus der Welt der Nachrichten
Des Lebens muede
Ein neuer Tag
einsam & verlassen
Familie
Freizeit
Freude
Job
Kaum zu glauben
Kino
Kurioses
Nicht von dieser Welt
Omas Krebs
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
icon

 
Ich weiß nicht warum, aber es gibt Tage, da sinniere ich vermehrt über die Vergänglichkeit des Seins - mit all jenen Begleiterscheinungen, die dieser schleichende Prozess mit sich bringt. Der gestrige Sonntag, Tag der Taufe von Fabio, meinem sieben Monate alten Neffen, vereinte Generationen, der die Divergenz der alternden Stadien unverkennbar nebeneinander platzierte.

Als mein Pan, Jo und ich am Abend noch in den Weinbergen spazieren waren, genoss ich die milden Farben des warmen Lichts der untergehenden Sonne. Von der Trägheit des bis dahin chaotisch vollzogenen Tages einmal abgesehen, peinigte mich in keinster Weise ein Wehwechen, welches die fortgeschrittene Stunde hätte trüben können. Nein, ich war vielmehr dankbar, ICH sein zu dürfen, da der Augenblick mir so kostbar schien. Auf den letzten Metern unseres lustwandelnden Weges erforderte ein steiles Gefälle unsere gelenkbezogene Aufmerksamkeit, was mich gedanklich zu meiner Oma entführte, der ich noch einige Stunden zuvor – ihres Schwindels wegen - den Arm zum sicheren Geleit des Fußmarsches anbot. Sicherlich kann sich niemand dem Altern entziehen, doch wie mag es wohl sein, wenn im bewussten Erleben sukzessive die physikalischen Funktionalitäten immer mehr einbüßen?
Das abendlich flanierende Unterfangen wäre in diesem Umfang mit meiner Oma aufgrund ihrer Beschwerden so sicherlich nicht möglich gewesen, was nicht heißen soll, dass ich nicht sehr gerne auf eine Wegestrecke verzichtet hätte, um ihre Gesellschaft genießen zu können, dennoch frage ich mich, ob sie sich – auch wenn die Natur ihr dieses körperliche Manko aufoktroyiert – mit diesen eingeschränkten Möglichkeiten noch wohl fühlt bzw. ob andere Wertigkeiten (z.B. die emotionale Verbundenheit zur Familie) in den Vordergrund rücken, die das Bewegungsdefizit kompensieren?

Bekümmert nicht die Erinnerung an das agile Wesen von einst, das im Heute gar nicht mehr existiert?

Die kommenden Jahre werden der Antwort auf die Frage, wenn ich sie mir selbst beantworten möchte, wohl noch ein Weile Geduld abverlangen, obgleich sie ja andererseits zu verfliegen scheinen.
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma