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Endlich und nach einer viel zu langen Zeit der Vorliebnahme mit dem See hat das Warten ein Ende: gestern hat mein absolutes Lieblingsschwimmbad seines Pforten geöffnet. Angesichts des Wetters drei Tage früher als geplant, was sich für mich aus gleichem Grund aber gefühlt endlos zog, zumal die Temperaturen schon mehrfach die Kriterien für einen Schwimmbadbesuch boten. Ich weiß, dass sich folgende Ausführungen als sehr kopfschüttelnd lesen mögen, zumal es unter sachlich betrachteten Kriterien ganz gewiss Abweichungen gibt, also Bäder, die neuer, größer und verspielter sein mögen, aber mein Herz empfindet genauso. Ich liebe dieses für mich einzigartige und schönste Schwimmbad auf diesem Planenten, das vergangenes Jahr seinen 50. Geburtstag feierte, so sehr, dass jede Wiederkehr sich wie ein geborgenes Nachhausekommen anfühlt. Da ich schon seit Jahren immer an der gleichen Stelle liege – direkt am Beckenrand neben dem Schwimmerbecken – und sich dort zum größten Teil auch immer wieder die gleichen Menschen einfinden, von denen ich über die Jahre immer wieder mal kleine Facetten ihres Lebens, wenn sie sich mit Bekannten, Partnern oder Freunden unterhielten, mitbekam, hat sich im Laufe der Jahre durch die ungewollt zu mir getragenen Puzzleteile von vielen ein immer vertrauter werdendes Bild abgezeichnet, so dass ich manchmal glaube, dass wir alle eine große Familie sind, zumal sich untereinander irgendwann ja auch mal Gespräche ergeben.

So groß wie gestern war meine Vorfreude allerdings noch niemals zuvor. Ich war dermaßen überdreht und bis zum Platzen mit Glücksgefühlen gefüllt, dass ich ganz Würzburg mit diesem seligen Empfinden hätte fluten können. Aufgrund dieses nicht mehr zu steigernden Frohsinns bekam ich irgendwann sogar Angst, dass mir noch etwas dazwischen kommen könnte, ich beim Joggen (ja, ich habe zu joggen begonnen, und schaffe es inzwischen auch schon 57 Minuten ohne Pause zu laufen - und das, wo meine ersten Trainingseinheiten vor sechs Wochen mit 2 Minuten Laufen – 2 Minuten Gehen - 2 Minuten Laufen – 2 Minuten Gehen - 2 Minuten Laufen – 2 Minuten Gehen begannen) in den Weinbergen stürze oder einen Autounfall habe, was sich dann aber vorteilhafter Weise als gedanklich selbst in den Weg gelegte Stolpersteine erwiesen. Als ich schließlich auf dem Parkplatz des „Dalle“ (Dallenbergbad) ankam, konnte ich mich kaum mehr zusammenreißen, weil ich wusste, dass ich gleich (für mich) heiliges Land betrete. Ich zappelte noch ein wenig tanzend und die Arme in die Luft reißend auf dem Stellplatz vor mich hin, bevor ich tatsächlich die letzten Meter zur göttlichen Stätte schritt, obwohl ich innerlich schwebte.

Ich fühlte mich so strahlend und energievoll wie die Sonne selbst, als ich schließlich das Eingangsschild hinter mir gelassen hatte. Ich wusste nicht, ob ich rennen, weinen, lachen oder gezielt und bewusst jeden weiteren Schritt tätigen sollte, wobei schließlich ein Mix aus allem daraus wurde, was von Außen betrachtet sicherlich belächelnswert wirkte.

Innerhalb von Sekunden war ich eingefangen von diesem Zauber, so als hätte ich eine Insel des Friedens betreten. Alles schien so stimmig, vertraut, so als wäre man niemals weg gewesen. Und heute werde ich dieses magische Eiland, das all mein Entzücken zu Tage fördert, wieder besuchen.

Bin selig!
 

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