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Wieviel Luft bleibt mir noch?
Ich habe mich schon oft gefragt, wie sich mein Leben anfühlen würde, wenn es nicht ständig von Versagens- und Verlustängsten beinhaltet wäre. In meinen Kinderjahren dachte ich, dass das Erwachsensein die Lösung aller Probleme sei – weit gefehlt wie ich inzwischen erfahren habe. Als Kind habe ich mich darüber geärgert, nicht selbst bestimmen zu können, zum Beispiel, was ich anziehe, welche Frisur ich trage, was es zu essen gibt, wie lange ich draußen bleiben darf usw., dafür lag mir einst aber die Welt zu Füßen mit all ihren Optionen, obwohl mir damals die Einsicht dafür fehlte und ich Schule Schule sein ließ, um ihr erst in viel späteren Jahren dann doch noch die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken.

Meine Güte, waren das waren Zeiten, als ich mich noch kaum um etwas zu kümmern hatte, häusliche und Daseins erhaltene Pflichten weitestgehend von den Eltern getragen wurden. Rückblickend würde ich heute sagen, dass ich in gewissem Maße damals freier war als heute, obwohl ich die Uhr nicht mehr zurückdrehen wollte, zumindest nicht mehr so weit, dass ich im Haus meiner Eltern wohne, wo ich bis zu den Anfängen meines Studiums, das ich erst mit 24 Jahren begann, verweilte.

Tja, und heute? Heute bin ich wieder fremdbestimmt, allerdings auf andere, meistens pflichtgebundene Art, wobei meine Ängste zur Absicherung meiner eingeschränkten Lebensweise zudem ihren Beitrag leisten, sollten die Pflichten sich einmal gemächlich zurücklehnen.

Wer bzw. wo wäre ich ohne Ängste?

Seit dem Tod meiner Oma, dem Magneten der Familie, der sich im August zum zweiten Mal jährt, hat alles zu bröckeln begonnen. Die Familie bricht auseinander. Meine beiden Geschwister, die sich bis dato Haus und Garten teilten, haben sich überworfen, meine Schwester ihre Haushälfte verkauft. In ihrem neuen Haus hat sie meinem Bruder und seiner Familie Hausverbot erteilt, auch meinem „speziellen Onkel“, von dem ich mich seit Jahresbeginn, wo er gewaltsam gegen meine Mutter, seine Schwester, vorging, aber auch fernhalte. Der Kontakt zu meinen Vater war von jeher schon rar, weil ich nicht weiß, über was ich mit ihm reden könnte. Als ich vorhin meine Mutter anrief, war er ausnahmsweise mal am Telefon und hat mich noch nicht einmal an der Stimme erkannt. Nein, ich beschwere mich nicht darüber, fand es nur seltsam. Ich könnte noch mehr Namen und bizarre Details erzählen, aber das würde alles nur verwirren. Habe das Gefühl, dass ich, jedes Mal wenn ich zuhause anrufe (meine Geschwister, Eltern und mein Opa wohnen alle in der gleichen Stadt) immer nur Hiobsbotschaften und Katastrophenmeldungen erfahre, was vielleicht mit ein Grund dafür ist, dass ich mich so ausgrenze.

Ich lebe das totale Chaos, innerlich, nicht ordnungsbezogen, wobei es mir so unendlich schwer fällt, nach Außen hin den Schein, den es überhaupt nicht gibt, zu wahren. Fast glaube ich in einer Luftblase zu leben, deren Sauerstoffgehalt allmählich immer dünner und dünner wird.
thilo1959 meinte am 29. Jun, 23:59:
Mach das Fenster auf...
...und werfe diese zu nichts führenden, nach unten ziehenden Gedanken hinaus. Leicht gesagt...ich weis. Blase Sauerstoff, Sonne, schöne Gedanken, Lebensmut, Stärke, Freundschaft in diese, Deine Lufblase.
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