Das war definitiv nicht mein Tag heute!
„Sie machen ein Gesicht, als ob Sie im nächsten Augenblick erschossen würden“, erläuterte mir der Dozent zu meinem Auftritt vor der Kamera. „Ehrlich gesagt fühlte ich mich auch so“, entgegnete ich voller Scham, als ich diese peinlich steife Figur, namens ich, die sich orientierungslos um Kopf und Kragen redete, auf dem Bildschirm sah.
Und dabei – oder gerade deshalb (?) - ereiferten wir uns kurz vorher noch an den ersten praktizierenden Versuchen der Bauchatmung, um auf kräftesparendem Weg über genügend Luft für den Grundton unserer Stimme zu verfügen, exerzierten Sprechübungen, wurden mit sinnbildlich erhobenem Zeigefinger noch auf „Kamera frisst Freundlichkeit“ verwiesen, weshalb wir doch etwas ausgeprägter Lächeln sollten. Außerdem galt es, Redepausen einzulegen, die Hände wenn, nur im „positiven Bereich“ (oberhalb des Gürtels und unterhalb des Kinns) zu bewegen, aber nicht ausufernd und nicht aus der Vertikale kommend, und und und, ...
Wir hatten zehn Minuten Zeit, um uns auf das Thema vorzubereiten. Vor Nervosität war ich kaum des Denkens fähig, um mir ein Konzept oder eine medienfähige Strategie zu kreieren. Ich hasste die Umstände. Ich hasste den Zwang. Ich hasste die Kamera. Ich wollte weder mit der Kamera flirten noch empfand ich das königliche Gefühl, mit dem wir uns der Kamera nähern sollten. Meine Beine und Arme zitterten. Mir war heiß, sehr heiß, zu heiß. Ich wollte nicht, aber ich musste, also brachte ich es hinter mich. Widerlich!
Gleich im ersten Satz machte ich Fehler. Das, was ich im Vorfeld auswendig zu lernen versuchte, entglitt meiner Erinnerung. Ich begann zu sprechen und vergaß, was ich in der ersten Satzhälfte formulierte. Ich will das hier auch gar nicht weiter ausführen. Später, als wir die Videos auswerteten, erfuhr ich, dass Auswendiglernen der falsche Weg sei, dass wir uns (im Kopf) Stichworte machen, an denen wir uns entlang hangeln sollen, wobei jeder Gedanke einen eigenen Satz erhalten müsse.
So viel zu Theorie. Von all den gesehen Teilnehmern empfand ich mich als die Schlechteste. Ich hätte mich am liebsten unter dem Schreibtisch versteckt.
Und morgen?
Morgen gilt es wieder, sich dieser medialen Konfrontation zu stellen.
Ach wenn ich mich dieser Schmach doch entziehen könnte!
„Sie machen ein Gesicht, als ob Sie im nächsten Augenblick erschossen würden“, erläuterte mir der Dozent zu meinem Auftritt vor der Kamera. „Ehrlich gesagt fühlte ich mich auch so“, entgegnete ich voller Scham, als ich diese peinlich steife Figur, namens ich, die sich orientierungslos um Kopf und Kragen redete, auf dem Bildschirm sah.
Und dabei – oder gerade deshalb (?) - ereiferten wir uns kurz vorher noch an den ersten praktizierenden Versuchen der Bauchatmung, um auf kräftesparendem Weg über genügend Luft für den Grundton unserer Stimme zu verfügen, exerzierten Sprechübungen, wurden mit sinnbildlich erhobenem Zeigefinger noch auf „Kamera frisst Freundlichkeit“ verwiesen, weshalb wir doch etwas ausgeprägter Lächeln sollten. Außerdem galt es, Redepausen einzulegen, die Hände wenn, nur im „positiven Bereich“ (oberhalb des Gürtels und unterhalb des Kinns) zu bewegen, aber nicht ausufernd und nicht aus der Vertikale kommend, und und und, ...
Wir hatten zehn Minuten Zeit, um uns auf das Thema vorzubereiten. Vor Nervosität war ich kaum des Denkens fähig, um mir ein Konzept oder eine medienfähige Strategie zu kreieren. Ich hasste die Umstände. Ich hasste den Zwang. Ich hasste die Kamera. Ich wollte weder mit der Kamera flirten noch empfand ich das königliche Gefühl, mit dem wir uns der Kamera nähern sollten. Meine Beine und Arme zitterten. Mir war heiß, sehr heiß, zu heiß. Ich wollte nicht, aber ich musste, also brachte ich es hinter mich. Widerlich!
Gleich im ersten Satz machte ich Fehler. Das, was ich im Vorfeld auswendig zu lernen versuchte, entglitt meiner Erinnerung. Ich begann zu sprechen und vergaß, was ich in der ersten Satzhälfte formulierte. Ich will das hier auch gar nicht weiter ausführen. Später, als wir die Videos auswerteten, erfuhr ich, dass Auswendiglernen der falsche Weg sei, dass wir uns (im Kopf) Stichworte machen, an denen wir uns entlang hangeln sollen, wobei jeder Gedanke einen eigenen Satz erhalten müsse.
So viel zu Theorie. Von all den gesehen Teilnehmern empfand ich mich als die Schlechteste. Ich hätte mich am liebsten unter dem Schreibtisch versteckt.
Und morgen?
Morgen gilt es wieder, sich dieser medialen Konfrontation zu stellen.
Ach wenn ich mich dieser Schmach doch entziehen könnte!
pattyv - am Montag, 22. November 2004, 21:46 - Rubrik: Ein neuer Tag