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Wie gerne hätte ich den King of Pop noch einmal live gesehen. Leider war mir das nicht vergönnt, weswegen ich mir heute Michael Jacksons „This is it“, ein Film, der weltweit nur zwei Wochen im Kino läuft und über die Proben zu den geplanten Comeback-Konzerten berichtet, angesehen habe.

Tja, was soll ich sagen? Nach all der Publicity im Vorfeld bin ich mit relativ hohen Erwartungen ins Kino gegangen, die zwar einerseits nicht enttäuscht wurden, weil ich Jackos Musik einfach mag und seinen Tanzstil faszinierend finde. Andererseits war ich aber doch erschrocken über diesen mageren Menschen, der trotz allem so gar keine Falten zu haben schien, wobei ich an dieser Stelle ergänzend hinzufügen muss, dass die Kamera niemals ein Closeup von ihm zeigte. Spektakulär oder außergewöhnlich fand ich den Film jetzt allerdings nicht. Die Tatsache, wie detailliert und feingliedrig die Show als kleines Wunder geplant und inszeniert wurde, hingegen schon. Ich ging jedoch auch davon aus, dass man viel mehr von und über Michael selbst erfährt. Klar wurden auch immer wieder kurze Szenen gezeigt, aus denen ersichtlich wurde, was für ein Perfektionist er ist, wobei sein Kleidungsstil diesbezüglich manchmal eher aus dem Zufallsprinzip zusammengewürfelt schien. Ja, es waren Proben. Proben, die sich über den Zeitraum von April bis Juni 2009 erstreckten. Und ja, ich tapeziere auch nicht im kleinen Schwarzen, das ich sowieso nicht habe. Aber Michael. Der (umstrittene) Musikgott. Zu kurze Hosen waren mir geläufig, aber ein nicht abgestimmtes Farbenspiel? Egal! Darum geht’s hier auch gar nicht. Vielleicht war das ja auch ein Stück unausgesprochenes Stück Privatsphäre, von der ich mich so viel mehr gewünscht habe. Mehr Michael privat. Zum Beispiel was er in den Pausen gemacht hat, was er isst, ob und was er liest, mit wem er sich wie und über was unterhält. Aber wer hatte das filmen sollen, ohne das Authentizität verloren geht?

Nein, ich bin nicht enttäuscht, vielleicht minimal betrübt, weil ich dachte, dass ich Michael – laut Liste des US-Wirtschaftsmagazins "Forbes" übrigens der drittreichste tote Promi nach Modeschöpfer Yves Saint Laurent und dem Musical-Schreiber-Duo Rodgers und Hammerstein - als Mensch nach dem Film ein bisschen besser verstehen oder einordnen könnte. Fans werden den Film bestimmt lieben. Ich möchte die Erfahrung des Filmes auch nicht missen, schließlich wurde ich für knapp zwei Stunden musikalisch sehr gut unterhalten, hatte zudem zeitweise auch ein paar Tränen in den Augen, war in dem Sinne also auch gerührt und konnte, wenn ich meinen Verstand die Zügel nahm, für 111 im Film abgetauchte Minuten lang auch daran glauben, dass Michael Jackson doch noch irgendwie da ist und mir einen kleinen Teil davon schenkt.
 

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