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Heute hat meine Oma ihre erste Chemo. Mein Onkel, ihr Sohn, der im 150 Kilometer entfernten Wiesbaden wohnt, hat sich diesbezüglich die kommenden drei Tage frei genommen. Ich frage mich, wie sie sich fühlt, ob sie Angst hat, ob sie – trotz allem – noch Hoffnung aus dieser Aktion schöpft, getraue mich aber nicht sie anzurufen und nachzufragen.
Wenn sie mit meinem Opa alleine ist, isst sie zudem so gut wie gar nichts. Ja, sie trinkt leider noch nicht einmal genügend. Die Folgen einer Dehydrierung, das weiß ich noch aus meiner Schulzeit, im Alter ist wesentlich gravierender als die bei jüngeren Menschen.

Doch sollen wir sie zwingen? Am Samstag hat mein Onkel meine Oma auf soziale Weise genötigt, etwas zu essen, was meinen Opa, der mit der ganzen Situation selbst überfordert ist, aber unter der Woche – dann, wenn die beiden fast ausschließlich Zeit ohne andere verbringen - nicht gelingt. Zugegeben, meine Oma macht es den anderen vielleicht auch nicht unbedingt einfach, sich helfen zu lassen, was ich aus ihrer Äußerung entnahm, dass sie es nervend fände, wenn jeder, der sie besucht, fragen würde, ob sie denn schon etwas gegessen habe. Andererseits finde ich diese Frage in Anbetracht des Umstandes, dass meine Oma rein optisch nicht mehr viel von dem zeigt, was sie einmal war, legitim, weil wir, die Familie, sich natürlich um sie und ihre Gesundheit sorgt, wenn dieses eingefallene Häuflein Mensch vor einem sitzt.

Ich hoffe, sie verträgt die Dosis.

Vorgesehen ist, dass sie künftig einmal pro Woche eine Spritze erhält, was ambulant erfolgt.

Wie viel Wochen werden ihr und uns bleiben?
luag meinte am 14. Jun, 20:16:
Meistens kann man untereinander nicht über den Tod sprechen. Ich habe damals auch nicht mit meiner Mutter oder später mit meinem Vater darüber gesprochen. Mir fiel es sogar schwer, meiner toten Mutter auf Wunsch meines Vaters die Hand zu geben.
Alles Gute und viel Kraft! 
pattyv antwortete am 14. Jun, 23:20:
Ich finde die Machtlosigkeit, in der wir, die Familie, gefangen sind, einfach grausam. Keiner kann - trotz aller Errungenschaften, die die Menschheit bis heute zu Tage brachte - wirklich etwas Gesundendes für meine Oma tun. Davon abgesehen unterbinden Verpflichtungen die Möglichkeit, ihr die Zeit zukommen zu lassen, die sie verdient hätte.

Hab vielen Dank für deine mitfühlenden Gedanken 
 

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