Aeltere Beitraege von blogger de
Aergerlich
Angst
Aus der Welt der Nachrichten
Des Lebens muede
Ein neuer Tag
einsam & verlassen
Familie
Freizeit
Freude
Job
Kaum zu glauben
Kino
Kurioses
Nicht von dieser Welt
Omas Krebs
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
icon

 
Dresden ist im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen. Wenn ich mir die heimischen Regengüsse betrachte und dabei das helle Pochen der nicht enden wollenden aus den Wolken gleitenden feuchten Tropfen, die sich an den Schrägen der Dachfenster in gesammelten Rinnsalen in die Tiefe stürzen, wahrnehme, bin ich froh, dass wir – der Pan und ich – zu Hause geblieben sind.

Akustisch mit dem tobenden Treiben des Sturmes gepaart lädt das jämmerliche Trauerspiel namens Wetter nicht wirklich dazu ein, auch nur einen einzigen Schritt vor die Türe zu setzen, obgleich ich ihn in Bälde wagen werde, wozu mich einzig die Besonderheit des Anlasses – nach Jahren des schriftlichen Austausches mit einigen Internetbekanntschaften, werden wir uns heute erstmals real treffen - dazu motiviert. Alles andere hätte ich heute der Lustlosigkeit wegen wohl abgesagt.

Die vornehmlich schriftliche Eloquenz der Aufeinandertreffenden vor Augen habend, fürchte ich mich einmal mehr, sprachlich nicht zu genügen.

Ich bin nervös. Überlege bereits jetzt, was ich mit den unbekannten Bekannten reden könnte, will zu keinem Zeitpunkt in dem Mittelpunkt bezogenen Licht des Interesses stehen, in dem nur eine Person spricht und die anderen zuhören. Das würde mich nur noch mehr verunsichern.

Der Wind peitscht den Regen Schutz suchend über das Dach ...

Suche ich nach einer Ausrede?

Eigentlich schon, doch die Neugierde versucht zu beschwichtigen.


Keine Frage, ich werde mich trotz eitler Natur ob meiner Frisur durch des Regens Nässe kämpfen, um den vertrauten Cyberlingen ein reales Gesicht zu geben.

Nachdem das vergangene Wochenende – trotz Schwierigkeiten - erstmals in diesem Jahr wieder Grund zur Hoffnung bot, hatten wir, der Pan und ich, eigentlich vor, an diesem Wochenende nach Dresden zu fahren. „Eigentlich“ insofern, als dass uns das Wetter gegebenenfalls daran hindern wird, weil wir uns die sächsische Landeshauptstadt an der Elbe, die nächstes Jahr ihren 800. Geburtstag feiert, natürlich nicht im Regen (jener wurde heute vorhergesagt) anschauen möchten.

Schwelge ich mit den Gedanken zum darauf folgenden Wochenende, suchen mich bereits heute ängstigende Gefühle heim. Der zweite zweiwöchige Teil des Volontariatskurses in Hagen steht an. Da der Unterricht am Montag bereits sehr früh beginnt und zwischen Würzburg und Hagen über 300 Kilometer liegen, reise ich schon am Sonntag an. Aus heutiger Sicht frage ich mich, wie ich die Tage im November (zu jenem Zeitpunkt fand Teil eins des Kurses statt) gemeistert habe. Ich will gar nicht an nächste Woche denken, doch die Tage rücken fortwährend unaufhaltsam näher. Schade, dass ich aus den Erfahrungen im November so gar nichts mitgenommen zu haben scheine, was die Angst vor der Wiederkehr schmälern würde. Soll ich sagen, dass ich mich bereits heute darauf freue, wenn die Tage in Hagen vorüber sind, nämlich dann, wenn ich wieder in meinem gewohnten Umfeld agiere?

Ja?! Ich fühle es zumindest so ...

Und der Job? Selbst nach zehn Monaten Zugehörigkeit habe ich noch immer das Empfinden, ein Versager zu sein.

Ich weiß nicht, ob dieses Gefühl jemals weichen wird?!

Auf der Verstehensebene ist diese Woche zwischen dem Pan und mir seit langem erstmals wieder alles ganz gut verlaufen. Er realisierte die gewünschte Offenheit mir gegenüber. Ich konnte dadurch wieder etwas Zutrauen und Hoffnung fassen.

Jetzt steht das Wochenende - und damit das persönliche Aufeinandertreffen – vor der Tür. Nachdem bisher alle Wochenenden dieses Jahres zu irgendeinem Zeitpunkt einen katastrophalen Verlauf annahmen, habe ich, vielleicht der „Gesetzmäßigkeit“ wegen, schließlich steht heute schon das sechste Wochenende diesen Jahres an, Angst, dass es wieder im gefühlsmäßigem Chaos endet.

Kann es denn so schwierig sein, Liebe zu leben?

Diese Frage habe ich mir aufgrund der Ereignisse in den vergangenen Wochen - immer wieder darüber sinnierend - wiederholend gestellt.

Was macht Liebe schwierig?

Was macht Liebe leicht?

Warum scheint es bei anderen, die sich auch unter der Woche sehen, die sogar einen Haushalt miteinander teilen, zu funktionieren, während der Pan und ich an den zweieinhalb Tagen des Wochenendes nicht miteinander harmonisieren können?

Es muss doch irgendeinen Grund dafür geben?!

Ja, ich habe Angst davor, dass mich die Gefühlswelle auch an diesem Wochenende wieder aufs offene und tosende Meer hinaustreibt ...

Es wird mit der Zeit einfach immer schwieriger und Kräfte zehrender, ans Land, dort, wo fester Boden unter den Füßen Grund zur Hoffnung ließe, zurück zu schwimmen.

Wir werden ja sehen was kommt ...

Möge die Zuversicht sich Mut machend an unsere Seite gesellen.

Wenn ich nicht selbst diejenige wäre, die meine (derzeitige) Realität erlebt, würde ich dieser Person – ohne böswillige Absicht – den Glauben daran absprechen.

War schon je etwas absurder oder prägt sich das als absolut empfundene Absurde aus der Aktualität des Empfundenen heraus, welches grotesk Vergangenes in längst mental vergessene Regionen drängt?

Habe das Gefühl, mich in einem frisch gesäuberten Spiegelkabinett zu befinden, in denen der gangbare Weg aufgrund der exquisiten Klarheit der Scheiben sichtbar einfach erscheint, wobei aber gerade darin das Verhängnisvolle liegt, denn ich komme kaum ein paar Meter voran, ohne mir wieder und wieder den Kopf zu stoßen, was sich dauerhaft doch schmerzhaft äußert, weshalb mich dieses peinigende Erleben im weiteren Vorgehen, sicher in selbst schützender Absicht, fast bremsend zur Vorsicht mahnt, obwohl des Rätsels Lösung - augenscheinlich - nach wie vor gehbar leicht erscheint, aber dieses vordergründige Erkennen wohl nur ein Trugbild meiner persönlichen Wahrnehmung zu sein scheint.

Nein, ich habe mir das nicht eingebildet, was der Pan gestern Morgen unsere Liebe verabschiedend explizit ausgesprochen hat, auch wenn wir einige Stunden und zahllose Tränen (meinerseits) später unterschiedlicher Ansicht darüber waren. In den vergangenen Wochen waren wir oft in der Nähe dieses Punktes, aber nie so nah, dass es einer von uns beiden tatsächlich ausgesprochen hätte. Bis gestern. Da habe ich auch genau hingehört und den unmittelbar darauf folgenden Schmerz, der mich glauben ließ, als kleines Mädchen einmal mehr aufgrund ihres schlechten Seins in den Tiefen des dunklen Waldes zurückgelassen worden zu sein, fühlen ließ.

Details unserer Gespräche möchte ich hier auch gar nicht weiter ausführen, nur verkürzt mitteilen, dass wir uns Stunden des gemeinsamen Schweigens später über das unterschiedliche Wahrnehmen des obigen Gesagten austauschten, um aus unserem winselnden Pflänzchen Liebe doch noch Zeichen des Lebens zu vernehmen, was nicht annäherungsweise heißt, dass es jetzt gut würde.

Sollten wir eine gemeinsame Zukunft wollen, muss ich Vertrauen lernen, was mir unter den jetzigen Umständen mehr als schwer fällt, wobei ich das Lernen wollen und die Möglichkeit damit nicht in Abrede stellen will. Vom Pan wünschte ich mir in diesem Belang mehr Offenheit, die meinem Vorhaben sicherlich zuträglich wäre, wenngleich ich weiß, dass ich auf manches verletzt reagiere und es von daher eigentlich besser wäre, wenn man mir es vorenthielte, aber eben nur eigentlich ...

... und jetzt hat sie der Pan auf eine lange Reise gesandt ... weg von mir ...

Woher kommt die Liebe, wenn sie kommt?

Wohin geht die Liebe, wenn sie geht?

Ich weiß es nicht ...

Es ist so still um mich herum geworden, dass selbst das Ticken der Sekunden erschreckend laut erscheint. Das Herz, das sich aus den Tönen des Unverständnisses nährt, schlägt den traurigen Takt einer einsamen Melodie. Ich habe Brotkrumen gestreut, doch dieses Vorhaben stellt sich als ein ergebnisloses – und damit frei für die Schaffung ersonnener Gedanken – Bemühen dar.

Kreiert sich die befürchtete Annahme ihre eigene Realität? Ich bilde mir das alles doch nicht nur ein!? Vielleicht hängen die Früchte im Schlaraffenland auch einfach nur zu hoch?

 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma