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Gestern habe ich meine Großeltern besucht. Selbst wenn ich jetzt daran denke, kommen mir wieder die Tränen. Es war das erste Mal seit der Beerdigung. Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl, zum Friedhof gehen zu müssen, wenn ich meine Oma „sehen“ will. Sie ist einfach unersetzbar. Wer ihre Güte jemals erfuhr, weiß, dass sie mit keinem Wort wiederzugeben ist. Wie ich später erfuhr, wobei ich mir das aber nach Ansicht des Grabes schon dachte, war mein Onkel am Vormittag bereits vor Ort, was daran zu erkennen war, das eine mit Liebe ersonnene, farblich auf den Herbst abgestimmte Komposition aus drei Pflanzen- und zwei Emotionsschalen (ein anderer Begriff fällt mir in diesem Zusammenhang nicht ein), in denen goldene Herzen lagen, die feine schwarze Erde des mit einem Rechen akkurat in Form gebrachte Grab, auf denen auch drei Lichter brannten, schmückte.

Getrennt habe ich meine Großeltern noch niemals besucht. Ehrlich gesagt hatte ich auch Angst davor, in die Wohnung zu gehen, in der alles an meine Oma erinnert. Der Sessel, auf dem sie immer saß, der das Zimmer mit Leben füllte, er war leer und ich wusste, dass sie nicht mehr wiederkommen wird. Sie war nicht einfach bloß unterwegs oder bei den Nachbarn oder vielleicht gerade mal auf der Toilette, nein, ich wusste, dass sie nicht mehr kommen wird. Nicht gestern. Nie mehr. Ich kann das Gefühl einfach nicht beschreiben. Meine Oma ist tot. Meine geliebte Oma ist einfach tot. Irgendjemand hat sie uns einfach genommen. Und mein armer Opa spricht immer noch von „wir“.

Ich habe ins Schlafzimmer gesehen. Alles sah so normal aus, aber die Bett-Seite meiner Oma wird nie mehr von ihr angewärmt werden. Und sie hat mir so oft erzählt, wie froh ist, dass mein Opa noch da ist, weil sie ihre kalten Füße immer an ihm wärmen konnte. Unglaublich, dass mich das so umgehauen hat. Ich konnte mich phasenweise einfach nicht mehr zusammenreißen. Es schmerzte einfach so sehr. Trotzdem habe ich versucht, die Tränen meinen Opa nicht spüren zu lassen, weil ich nicht wollte, dass er durch meine Reaktion zusätzlich runtergezogen wird. Ich will einfach nicht glauben, dass sie nicht mehr da ist. Kann sie denn nicht irgendjemand einfach wiederbringen? Bitte! Kann sie nicht doch einfach bloß unterwegs gewesen sein und mich jemand tröstend in den Arm nehmen, um mir zu sagen, dass das alles bloß ein böser Scherz war?
Perdi meinte am 7. Nov, 09:09:
Meine liebe Kleine!
All' diese Worte von dir, sage ich jeden Tag (incl. die, mit dem
"Füßewärmen")!
Und das, seit 7 Jahren!
Nur, für mich ist er immer noch im Dienst (er hatte oft 24 Std.-Dienst)!
WANN werden wir, diese Tatsache, endlich begreifen?

Ich denke an dich! 
 

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