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Wie „funktioniert“ Partnerschaft? Was darf man sich von seinem Gegenüber erhoffen? Was, wenn man teilhaben möchte an seinem Leben, das sich unter der Woche anderswo abspielt? Ich fühle mich ausgegrenzt, bekomme ein „ich erlebe doch nichts“ oder „wir haben uns gut unterhalten“, wenn er sich mit Freunden trifft.

Verlange ich zu viel?

Ich verhalte mich sicherlich auch oftmals fehlerhaft, aber ich lasse ihn zumindest an meinem Leben teilhaben, erzähle von Telefonaten, Ereignissen aus dem Alltag, Begebenheiten von der Arbeit, Details aus Treffen mit Freunden. Wenn ich nichts berichte, gestalten sich die Telefonate zäh und wortkarg. Ja, ich habe das Thema ihm gegenüber schon angesprochen, aber es hat sich nichts geändert. Seit drei Tagen ist Pan bei seinen Eltern, aber auch hiervon gibt es – aus seiner Sicht - so gut wie nichts (die Anwesenden zum Osterfest und dass seine Mutter ihm einen Kuchen gebacken hätte) zu erwähnen. Wenn ich nicht nachfrage, erfahre ich nichts. Das schmerzt. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr, zumal ich Freunde habe, von deren Privatleben ich mehr mitbekomme und weiß als vom eigenen Partner.

Ob es an mir liegt?

Was mache ich falsch?

Vielleicht bin ich ja grundsätzlich nicht beziehungsfähig, gewähre ihm keinen Freiraum?!

Vielleicht ist sein Schweigen und Nichterzählen, ja dieses „mich auf Abstand halten“ ein Hinweis darauf, dass er mehr Freiheit braucht? Vielleicht bin ich zu beengend?

Irgendwie habe ich mir Partnerschaft ganz anders vorgestellt, aber sicher hat er eine andere Sichtweise dazu, die mit meiner nicht kongruent ist.

Am Montag habe ich mir „Handbuch der Liebe“ angesehen. Ein Film, den ich mir eigentlich mit ihm anschauen wollte, was er aber verneinte, da er jenen, nachdem er den Trailer und die Infos zum Film gesehen hatte, langweilig fand. In diesem Film, der anhand von vier Paaren die typischen Stationen einer Beziehung - von der Liebe auf den ersten Blick über Krisen und Seitensprünge bis zum eiskalten Abservieren – aufzeigt, wurde mir einmal mehr klar, wie wichtig Beziehung ist und dass man daran arbeiten muss, wenn sie nicht dahin plätschern oder vom Alltag aufgefressen werden soll, wobei ich, wenn ich rational darüber nachzudenken versuche, (fast) an den Punkt komme, dass wir uns genau darin verloren haben: in diesem Einerlei des Alltags. Und das obwohl wir uns nur am Wochenende sehen.
Lange-Weile meinte am 20. Apr, 01:08:
der Körper zieht nach, was die Seele schon tat
Hallo Patty,

ich kann den Text noch einmal eintragen - aber vielleicht liest du diese Geschichte - sie erzählt von der Freundin meiner Schwester. Darin findest du auch den fatalen Kompromiss, der ihr letztendlich das Leben so schwer machte.
http://langeweile1.twoday.net/stories/1335289/

Ein körperliches Leiden beginnt mit einen seelischen Rückzug.
Erst frißt der Kompromiss die Seele scheibchenweise. Wenn sie denn ausgehöhlt ist, wird der "seelenlose" Körper vor die Füße der Krankheit geworfen und die nächste Stufe des Abstiegs beginnt.
http://langeweile.twoday.net/stories/1386108/

Beide Frauen hatten vor 20 Jahren einen fatalen Kompromiss mit ihrem Leben gemacht und beide erkrankten fast zur selben Zeit, beide setzten sich Jahre mehrere Jahre mit der Krankheit auseinander und beide starben fast zur selben Zeit. Die Frauen lebten Haus an Haus und waren Freundinnen.
Erst verband sie der Kompromiss, dann die "Ich zieh das durch" Nummer und später die Krankeit und auch den letzten Weg gingen sie fast gemeinsam.

Ich wußte um ihren Kompromiss und bin heut mit mir böse, weil ich nicht mit der Faust auf den Tisch gehauen hab. Aber wie sie, so glaubte ich, sie wären stark und ich fühlte mich in ihrer Gegenwart nur schwach. Heut weiß ich, dass genau das Gegenteil der Fall war :-(. Leider schwieg ist damals und all die Jahre.

Als ich deine Eintrag sah, wollte ich nicht mehr schweigen. Heut weiß ich, eine bösartige Krankheit ist kein Schicksal, sondern eine Entscheidung für die Nummer "Ich zieh das durch".

Gruß LaWe 
 

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