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Inzwischen bin ich ruhig geworden, habe mich abgewandt, zumindest innerlich, da die Hoffnungslosigkeit mir die Ausdrucksfähigkeit raubt und mir zudem die Einsicht für das Verständnis fehlt. Was sollte ich auch sagen, wenn die mich umgebende Mehrheit das Gras grün sieht – dass ich es rot sehe?

Ich fühle mich wie das Kind, welches seine Mutter mit einem gedeckten Tisch überraschen möchte, und dabei versehentlich eine Tasse fallen lässt – und das täglich aufs Neue. Mag sein, dass das liebenswerte Vorhaben anfänglich noch über die defekte Tasse hinweg tröstet, doch spätestens dann, wenn sich das Porzellan im Schrank langsam lichtet, wird auch die einfühlsamste Mutter ärgerlich.

Mittlerweile sitze ich nur noch verängstigt in einer Ecke, von Verzweiflung gelähmt, weil jedes Agieren nur einen weiteren Misserfolg mit sich bringt. Ich weiß nicht mehr, was ich noch tun könnte oder warum ich etwas tun sollte, wo doch jedes Handeln eine zusätzliche, ja schmerzliche Havarie mit dem Herzen, dessen offene Türen von einst inzwischen alle verriegelt sind, bedeutet. Und dabei sehnt es sich andererseits so sehr nach einem Besuch; jemanden, der zunächst zaghaft an die Fensterläden klopft, um zu bekunden, dass da tatsächlich jemand ist, jemand, der Zeit hat, zuhört, nachfragt, mitfühlt, versteht und bleibt, auch wenn das Lächeln längst aus dem Raum gewichen ist und nur noch Kummer wie eine feuchte Dunstglocke die trübseligen Quadratmeter des Zimmers durchtränken, um aber vielleicht genau mit diesem Jemand dann doch gemeinsam ein neues Schmunzeln zu entfachen oder auch einfach nur, um gemeinsam zu schweigen oder zu weinen.
 

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