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„Wer nicht heiratet, muss sich auch nicht scheiden lassen“, habe ich gerade zu meinem besten Freund gesagt, den ich nach einem Telefonat mit meiner vier Jahre jüngeren Schwester anrief, die mir mit gedämpfter Stimme mitteilte, dass sie sich von meinem Schwager, sprich ihrem Mann, trennen wird, was mich zutiefst schockte, da die beiden bisher für mich immer DAS Vorzeigepaar waren.

Vor einem Jahr haben sich die beiden erst ein Haus gekauft und jetzt das?! Ich habe mit vielem gerechnet, aber gewiss nicht damit.

Nein, es gibt keinen neuen Mann an ihrer und keine neue Frau an seiner Seite und nein, es hat auch nichts mit Untreue oder einem Seitensprung zu tun, sondern vielmehr damit, wie aggressiv er ihr und leider auch dem 4-jährigen Sohn gegenübertritt. Er hätte sich da nicht mehr unter Kontrolle, meinte meine Schwester, die phasenweise richtig Angst vor ihrem eigenen Mann hat. Ist das zu glauben? Dass ausgerechnet der, der einem am nahsten steht/stehen soll, genau das Gegenteil bewirkt? Das (Ur)vertrauen sei weg. Sie habe ihm mehrere Chancen gegeben, sich zu ändern, aber diese haben er nicht nutzen können. Sie waren auch ein einziges Mal in Paartherapie, aber da hätte er so gut wie nichts gesagt und war auch nicht mehr bereit, ein weiteres Mal dorthin zu gehen.

Nein, sie hasst ihn nicht, habe auch noch Gefühle, aber nach all dem, was vorgefallen ist, geht das Miteinander nicht mehr.

Im Moment bin einfach nur sprachlos.
Der_Eisenschmyd meinte am 6. Jun, 11:28:
Guten Tag Patty,

"Vor einem Jahr haben sich die beiden erst ein Haus gekauft und jetzt das?! Ich habe mit vielem gerechnet, aber gewiss nicht damit."

Nunja, ein gekauftes Haus hat ja nichts mit dem zwischenmenschlichem zu tun.
Gerade bei sogenannten Vorzeigepaaren mit schönem Haus, zwei Autos und nicht zu vergessen, den top erzogenen Kindern, die selbstverständlich eine grandiose Zukunft haben werde ich vorsichtig. Und wenn diese Leute immerzu davon reden wie gut es ihnen geht, das sie immer gut gelaunt sind und jeden Tag lachen, wird es verdächtig.
Gerade hier wird häufig die äußerliche Scheinwelt aufgebaut um in der Gesellschaft positiv dazustehen.
Tatsache ist aber, das gerade in solchen Partnerschaften die Aussage zutrifft "Mein Mann schlägt mich zwar, aber es gibt ja dennoch auch mal schöne Momente" "Außerdem haben wir ja gerade das Haus gekauft" "Also Augen zu und durch und das beste daraus machen"

Traurig.... 
pattyv antwortete am 6. Jun, 22:59:
Lange Geschichte
Natürlich hat ein gekauftes Haus nichts mit Zwischenmenschlichem zu tun. Keine Frage! Aber die beiden haben ja schon im Vorfeld, über Jahre, zusammen gewohnt. Allerdings ist die Wohnsituation, die davor bestand, etwas vertrackt. Bis zum eigenen Hauskauf hat meine Schwester sich mit meinen Bruder und seiner Familie ein Haus geteilt. Mein Bruder wohnte unten, mein Schwester mit ihrer Familie oben, über einige Jahre hinweg. Streitigkeiten, so erfuhr ich erst gestern, habe es auch schon da zwischen meiner Schwester und meinem Schwager gegeben, wobei er das immer auf die Disharmonie (mit meinem Bruder) im Haus geführt habe. „Wenn wir erstmal alleine wohnen“, wird alles besser, meinte mein Schwager, der die große Liebe meine Schwester war. Ich kann das alles gar nicht ausführen, jedenfalls kam es dann irgendwann zum Eklat (meine beiden Geschwister sind nicht miteinander verstritten, aber mein Bruder mehr als sauer auf den Schwager, weil er immer wieder von unserer Psychofamilie sprach, was meinem sehr auf Familie bedachten Bruder extrem aufstieß) und meine Schwester und mein Schwager zogen aus. Das war vor einem Jahr. Die Hoffnung, dass alleine alles besser würde, hat sich zerschlagen. Meine Schwester meinte sogar, dass das Jahr alleine, im eigenen Haus das schlimmste in ihrem Zusammensein war.

„Und wenn diese Leute immerzu davon reden, wie gut es ihnen geht, dass sie immer gut gelaunt sind und jeden Tag lachen, wird es verdächtig.“ Zu solch einem Typ Mensch gehört meine Schwester aber nicht. In ihrem neuen Haus habe ich sie nie besucht und auch vorher nicht so wirklich häufig, trotzdem muss es da ja irgendwo eine Diskrepanz zwischen meinem empfundenen Vorzeigepaar und der Wirklichkeit gegeben haben. Wie lange das mit seinem aggressiven Verhalten schon geht, weiß ich nicht; jedenfalls habe ich mich zurück zu erinnern versucht. Seit der Sohn geboren wurde, hatte ich noch wesentlich weniger direkten Kontakt zu meiner Schwester. Vielleicht sponnen sich meine in der Vergangenheit gesammelten Gedanken einfach das, was ich tatsächlich wiederholt als real harmonisch zwischen den beiden erlebt habe, für alle Zukunft weiter. Keine Ahnung? Meine Schwester hat es jedenfalls nicht gespielt – damals! Wie bereits gesagt: in ihrem neuen Haus war ich ja noch nicht einmal.

Ein Gutes hat der Umzug ins neue Haus aber dennoch: meine Schwester hat, nach eigenen Auskünften, plötzlich ganz klar gesehen hat. Mit einem Mal war die Möglichkeit der Disharmonie seitens meines Bruders nicht mehr gegeben, weil dieser ja nicht mehr im Umfeld war, soll heißen, dass die Probleme, die meine Schwester mit meinem Schwager nun nachweislich hausgemachte waren. Das Jahr im eigenen Haus hätte ihr erst so richtig die Augen geöffnet, meinte meine Schwester – und es sei das schlimmste gewesen, seitdem sie überhaupt zusammen sind.

Traurig finde ich es im Übrigen auch. 
 

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