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Wo fängt eine Lüge an, wo hört sie auf?

Wo fängt Vertrauen an, wo hört es auf?

Ist das Verheimlichen einer Tatsache (zum vermeintlichen Schutz), die jemand anders kränkt, nicht auch schon gelogen?

Gibt es legitimes Lügen? Ein Lügen, das rechtfertigt, einfach so zu agieren, als sei nichts gewesen? Ist das die Welt, in der wir leben? Weshalb sollte sich man dann noch jemand anvertrauen, wenn die Gefahr des Missbrauchs dieses Vertrauens so unendlich hoch ist?

Wenn ich es mir aussuchen dürfte, würde ich immer die schmerzlichere Variante der Wahrheit wählen, denn kein Schmerz kann so groß sein, wie der einer aufgedeckten Lüge, die zudem Vertrauen zerstört.

Andererseits darf ich mich gar nicht beschweren, weil ich selbst nicht anders verfahre und mich nicht getraue, anderen mit der Wahrheit, so diese denn kummervoll ist, Leid zuzufügen. Ich selbst nehme mir die Freiheit der Feigheit zur Lüge heraus, ohne sie anderen gewähren zu wollen, was in keinster Weise fair ist.

Manchmal denke ich, dass ich den Kontakt zu anderen Menschen einfach abbrechen sollte, um erst gar nicht in solche Bredouillen zu gelangen oder die Kontakte auf einer solch oberflächlichen Ebene belassen sollte, dass weder ich anderen noch andere mir Schmerz zufügen könnten. Andererseits zeigen Forschungen zum Glück, dass es nur ein Merkmal gibt, was direkt damit in Verbindung gebracht werden kann: die Qualität privater Beziehungen. Das sagte - zum Auftakt der Erfurter Psychotherapiewoche (13. bis 17. September) - zumindest der Leipziger Mediziner Michael Geyer.

Aber woran lässt sich die Qualität bemessen, wenn Lügen nicht ausgeschlossen und mangelndes Vertrauen vorherrschend sind? Der Mensch ist ein soziales Wesen, braucht Kontakt. Aber wozu Kontakt, wenn dieser, sollte er die Grenze der Oberflächlichkeit verlassen haben, soweit geht, dass Unaufrichtigkeit – zum angeblichen Schutz – plötzlich eine Notwendigkeit erhält?
 

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