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Schon seit Anfang August wusste ich, dass sie bald wiederkommen würden und betete innerlich, dass sich der Zeitpunkt ihres ersten Erscheinens dieses Jahr soweit wie möglich nach hinten verschiebt. Gestern Abend war es dann leider soweit. Ich saß im Wohnzimmer, erfreute mich an der Sportlichkeit der Hünen bei der Leichathletik-WM und sah einen ungewöhnlichen, handtellergroßen Schatten an der Wand, der sich erschreckender Weise als eine ausgewachsene Monsterspinne erwies, die mir den Atem stocken ließ, wobei ich hier explizit erwähnen möchte, dass ich KEINE Spinnenphobie (eine mittelgroße Spinne, die im Eingangsbereich der Haustüre ihr Zuhause gefunden hat – innerhalb der Wohnung (!) – macht mir keinerlei Probleme) habe, diese Kolosse mich aber wirklich zittern lassen.

Ich frage mich wirklich jedes Jahr, ob diese riiiiiesigen Spinnen uns vornehmlich deshalb aufsuchen, weil wir in einer Dachwohnung leben, wobei ich unter der Woche ja leider alleine wohne und mich insofern selbst dieses Problems annehmen muss, oder weil die Weinberge nur einen Traubenwurf entfernt liegen? In keiner anderen Wohnung zuvor hatte ich dieses Problem!

Nachdem der Sommer gestern die Temperaturen noch einmal in die Höhe trieb, war es abends in der Dachwohnung kaum auszuhalten, so dass ich nicht umhin kam zu lüften. Hierbei werden sich die Kerle wohl Zutritt verschafft haben müssen. Ja, Kerle! Insgesamt drei ungebetene Gäste meinten gestern, mich in Angst und Schrecken versetzen zu müssen, was ihnen auch anstandslos gelang. Nachdem ich den ersten lebenden Schatten entdeckt hatte, schloss ich umgehend alle Fenster, was die Temperatur innerhalb der Wohnung rasch wieder steigen ließ. Angesichts der Hitze streikten einmal mehr auch die Rechner, die sich zum Schutz beide selbstständig ausschalteten. Doch die Achtbeiner hatten sich schon vorher Zutritt verschafft. Als ich die zweite Spinne sah, erstarrte ich umgehend, bei der dritten hätte ich einfach nur noch heulen können.

Jetzt beginnen sie also wieder, die Tage, in denen ich mich fürchte, die Fenster zu öffnen, weil ich Angst habe, dass diese Ungetümer den Weg in die Wohnung suchen, ich aber der Hitze wegen nicht umhin komme, es doch zu tun, um dann abends völlig angespannt in den Räumlichkeiten zu sitzen und mich vor meinem eigenen Schatten zu erschrecken. Ein friedliches Zusammenwohnen? Nein, das kann es nicht geben. Dafür ist meine Angst zu groß, auch wenn die Spinnen ungefährlich sind. Allein der Gedanke, dass mir nachts, wenn ich schlafe, eine über das Gesicht oder sonst wo über mein Körper laufen könnte, schreckt mir derart, dass ich gar nicht einschlafen kann, wenn ich eine lebende in der Wohnung weiß. Vor zwei Jahren ist mal eine, von der ich im Vorfeld nichts wusste, pfeilschnell über den Teppich gerannt. Der Geschwindigkeit wegen dachte ich zunächst, dass es sich um eine Maus handelt. Ich habe mich derart erschrocken, dass mir diese Szene lebhaft, farbig und mich stets an das Grauen entsinnend zeitnah in Erinnerung ist. Das Schlimme an diesen Monsterspinnen sind vielleicht noch nicht einmal die Spinnen selbst, sondern das, was sie in mir verursachen und die Ungewissheit, ob nicht doch noch eine in der Wohnung sein könnte, ich also immer in Alarmbereitschaft bin sowie die Tatsache, dass mein Zuhause derzeit nicht mehr das Gefühl der sicheren Zufluchtsstätte in sich birgt – und das wird sich bis Mitte/Ende Oktober auch nicht mehr ändern, denn erst wenn die Heizperiode richtig anläuft, wir den Spinnen das Klima zu trocken. Wenn mir eine versehentlich über den Fuß liefe, bekäme ich als leicht zu erschreckende Frohnatur ganz gewiss einen Herzinfarkt mit Gruselgarantie. Das selbst geschaffene Horrorszenario wäre übrigens folgendes: ich lüfte die Zudecke meines Bettes und finde eines dieser Monster vor. Unter diesen Umständen könnte ich nicht mehr in dem Bett schlafen. Davor graut es mir wirklich.
 

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