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Emotional bin ich derzeit so aufgewühlt, dass ich gar nicht weiß, wohin mit all diesen Gefühlen, die ich auch nicht sortiert bekomme. Es geht um mein Leben, meine Zukunft, meine Existenz. Immer dann, wenn die Waagschale der Entscheidung erkennbar ihr Gleichgewicht verliert und es darauf hinauslaufen könnte, dass ich einen zielgerichteten Beschluss fasse, kommt von irgendwo eine neue Unwägbarkeit hinsichtlich dessen, ob es richtig ist, mich für diese eine Seite zu entscheiden. Beide Seiten haben Vor- und Nachteile. Ein Ja beinhaltet ein Stückchen Sicherheit, dafür mache ich mich mit diesem Ja, wenn ich es denn gebe, zum Deppen. Ein Nein bewahrt meine Würde, bringt aber sehr viel Unsicherheit mit sich, und vielleicht auch eine komplettes Umwerfen meines bisherigen Lebens.

Am Montag muss ich mich allerspätestens entscheiden. Länger kann ich es nicht hinauszögern. Es wird definitiv kein eindeutiges richtig oder falsch geben. Grundsätzlich möchte ich mich aber nicht mehr länger zum Deppen machen lassen. In letzter Zeit ist mir aufgefallen, dass gerade das mich unendlich verärgert und auch unsagbar traurig macht, weil ich das Gefühl habe, dass man mich nicht ernst nimmt und ich mich dann zeitgleich als Mensch zurückgesetzt fühle.

Vor einem Jahr an Weihnachten ist mein Opa gestorben. Das war auch ein Einschnitt in meinem Leben. Kein so gravierender wie der Tod meiner Oma, aber ähnlich. Jetzt scheint das Ende diesen Jahres auch keinen guten Ausklang nehmen zu wollen, fast egal, wie ich mich entscheide.

Wenn ich könnte UND den Mut hätte, würde ich mich am liebsten auch vor den Zug werfen, obwohl ich an anderer Stelle einmal schrieb, dass ich eine solch blutige Variante des Freitodes nicht wählen würde, um denen, die einen finden, unnötiges Leid zu ersparen. Momentan scheint es mir aber gerade gut genug. Aber keine Angst! Ich mache es nicht! Ich würde es gerne, weil ich glaube, dass dann alle Bürden weg sind und ich frei von Lasten bin, das heißt überhaupt frei. An Wiedergeburt glaube ich ja nicht.

Wie gerne würde ich meine Würde UND die Sicherheit wahren beziehungsweise zumindest keine Angst spüren müssen, wenn ich mich für meine Würde entscheiden sollte. Und wenn ich schon im Konjunktiv bin: ich würde gleichermaßen gerne einfach mal die Rolle mit den „Verursachern“ dieses Dilemmas tauschen.

Eine der gängigen Bewertungskriterien bei der Frage, welche Nachrichten Nachrichtenwert haben, lautet Betroffenheit. So lange das Atomkraftwerk xy beispielsweise auf dem Mond gebaut wird, interessiert das vermutlich herzlich wenige; wenn das Atomkraftwerk dann aber plötzlich vor der eigenen Haustüre errichtet werden soll, ist der Aufschrei wegen der persönlichen Betroffenheit groß.

Was ich damit sagen will? Nichts anderes als im Absatz zuvor: ich würde gerne mal swichten, Rollentausch betreiben und jene vor die Frage stellen, die sie mir mit auf den Weg gaben. Im umgekehrten Fall wäre die Betroffenheit gegeben und damit gewiss (?) auch ein Grundmaß an Verständnis, mit dem ich unter den realen Bedingungen fern ab all meiner Wünsche aber nicht rechnen kann.

Momentan erscheint mir mein Leben eher rückläufig, fast so wie in dem Film „Der seltsame Fall des Benjamin Button“. Persönliche Wertigkeit geht mehr und mehr verloren und man wird immer kleiner, kleiner, kleiner, … bis man irgendwann ganz verschwunden ist. Ja, irgendwann werde auch ich mich auflösen.
 

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