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Es wird den wenigsten ein unbekannter Gedanke sein, vermute ich, zumal ich glaube, dass er alle Generationen, die irgendwann mal jung waren, eint. Wer will als Jugendlicher schon so sein wie die Eltern oder wie Erwachsene überhaupt? Ich wollte das nie. Selbst heute nicht, obwohl ich mich des Alters wegen dagegen natürlich überhaupt nicht davon ausnehmen kann und letztlich darüber hinaus sogar zu behaupten bereit wäre, dass die Menschen, die damals mit mir jung waren, heute andere Erwachsene sind, als es die zu unserer Zeit waren. Und trotzdem: heute sind wir die, vor denen wir uns selbst immer gewarnt haben. Heute sind wir demgemäß auch die, deren Kinder diese Gedanken hegen. Für mich ist das alles angesichts der Eile der Zeit, in denen das sich vollzog, kaum begreifbar. Ich will den Jahren aber auch nicht nachjagen, um die Kluft meiner noch immer gefühlten Jugend bis ins Heute zu schließen. Nein, ich möchte nicht ankommen, auch wenn mich diese innere Zerrissenheit, die zusätzlich noch durch viele andere Begebenheiten genährt wird, an den Rand des Erträglichen bringt.

Wenn wir mal annähmen, dass das reale Leben einem Film im Fernsehen gliche, erscheint mir das meine so, als würde mich jemand als zu Papier gebrachtes Pendant von außen auf den Bildschirm kleben. Quasi so, als wäre ich ganz nah dran am echten Leben, dann aber doch auch wieder völlig fern durch die Glasscheibe ausgegrenzt und als Papier-Ich noch nicht einmal dazugehörend. Von einem ganz weit entfernt gelegenen Punkt aus betrachtet reicht diese Konstellation gewiss aus, um den Schein zu wahren, aber je näher der Betrachter kommt, desto unwirklicher wird das Ganze. Vielleicht will ich auch nur dieses Papier-Ich leben, weil mir das Vertrauen zu den anderen fehlt und ich mich niemandem gegenüber öffnen möchte, der nicht ganz bei mir ist. Ich möchte nicht nur gehört, sondern auch verstanden und angenommen werden, was nicht heißen soll, dass mich jeder lieben muss. Natürlich nicht! Es ist legitim, mich auch nicht zu mögen.
 

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