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Seit Wochen habe ich danach gesucht, heute habe ich sie endlich gefunden: meine Oma. Das heißt eine stimmliche Aufzeichnung von ihr. Nachdem es im August schon fünf Jahre werden, wo sie nicht mehr unter uns weilt, habe ich mich einfach so sehr nach einem über die Erinnerung hinausgehenden Sinne ansprechenden Zeichen von ihr gesehnt, von dem ich wusste, dass es irgendwo in den Tiefen meines Sammelsuriums aus den 90er Jahren weilt.

Ja, damals besaß ich noch einen Anrufbeantworter, bei dem die Aufnahmen analog auf Compact Cassetten aufgezeichnet wurden. Und genau jene Kassetten, die mich phasenweise wieder in meine geliebte Studentenzeit katapultierten, habe ich seit Wochen durchforstet, um heute endlich auf „Gold“ zu stoßen. Der Anlass des Anrufes war eigentlich relativ banal – eine Einladung zum Geburtstagsessen meines Opas. Es gab schon so viele andere Hörerlebnisse, die mich rückwirkend gerührt haben, aber so überraschend die Stimme meiner Oma zu vernehmen, zog mir erstmal den Boden unter den Füßen weg, weil der Schmerz des Vermissens mit einem Mal so unglaublich viel intensiver war. Nahezu unwillkürlich fuhr meine Hand das Tapedeck entlang, so als ob ich damit den Zauber der Vergangenheit, den dieses Gerät offen legte, streicheln wollte.

All die Wochen des Suchens haben an diesem wunderbar sonnigen Tag heute ihren Höhepunkt gefunden. Das Geschenk im Herzen tragend weiß ich nun um die Quelle, an der ich mich künftig laben kann, wenn die Sehnsucht des Vermissens zu groß wird.
 

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