Wie schon seit ein paar Jahren üblich, planen wir mindestens ein Mal pro Jahr einen Besuch einer Landes- bzw. Bundesgartenschau in unseren Terminkalender ein, was nicht damit zusammenhängt, dass wir einen grünen Daumen oder ein besonderes Faible für Gartengestaltung haben (wie auch ohne Garten?), sondern eher damit, dass uns das spielerische, lehrreiche und innovative Ambiente vor Ort gefällt. Das war auch der Grund, warum wir uns schon zu Beginn des Jahres die Landesgartenschau in Rosenheim vorgemerkt hatten, des Weiteren aber auch die hessische in Bad Nauheim sowie die in Villingen-Schwenningen in Baden-Württemberg.
Bedingt durch die Tatsache, dass Rosenheim von unserem derzeitigen Aufenthaltsort nur 45 Kilometer entfernt liegt, war klar, dass wir an diesem Wochenende dort auch die Landesgartenschau besuchen werden, die in Anlehnung an den Fluss, der durch die Stadt fließt, mit dem Motto „Innspiration“ lockt. Und wahrlich: Faszination der Natur, Spiel und Spaß, Entspannung und Unterhaltung im Zeichen von Wasser, Holz, Feuer, Erde und Metall prägen den Charakter des farbenprächtigen Gartenfestes an Mangfall und Inn, in dessen Bann wir uns heute gerne haben ziehen lassen.Veranstaltungshöhepunkt des Tages war die Süddeutsche Schülerkajakmeisterschaft, der wir fast hautnah beiwohnten, was ich gerade aufgrund dieser Nähe sehr spannend fand, denn während mir die Strecke rein optisch recht kurz - und damit auch nicht so kräftezehrend - erschien, signalisierte die Mienensprache der um jede Sekunde kämpfenden Teilnehmer etwas völlig Konträres.
Interessant war zudem das Gespräch mit dem Imker, der uns ausführlich über das Leben der Bienenvölker informierte und auf all meine Fragen geduldig antwortete. So erfuhr ich beispielsweise, dass Wespen aggressive Raubtiere sind, die sich von Bienen, Fliegen und Schmetterlingen ernähren. Nicht minder kurzweilig waren die Wasserspielplätze, die uns bei der mittäglichen Hitze kühlende Erfrischung boten. Und als unsere Beine zwischendurch nach ein wenig Erholung lechzten, ließen wir uns einige Male in diversen höchst behaglichen Ruheoasen (Schaukeln, Hängematten, Säcken, die sich beim Reinlegen den Körperkonturen anpassen, Liegestühlen, etc.) nieder.
Kurzum - ein weiterer fideler Tag an diesem Wochenende, den wir morgen mit einem Besuch am Wendelstein krönen wollen, gleichwohl das Wetter sich inzwischen zugezogen hat und die Temperaturen drastisch sanken. Eigentlich wollten wir morgen, da wir es heute zeitlich nicht mehr geschafft haben, zum Schloss Neuschwanstein UND zum Wendelstein, was wir, da wir morgen ja auch wieder zurückfahren, aber gewiss nicht realisieren können. Abenteuerlicher klingt auf jeden Fall der Wendelstein, den wir mit der Zahnradbahn erklimmen möchten. Die wenigen Bilder, die ich bisher dazu gesehen habe, sind naturgewaltig. Insofern hoffen wir jetzt darauf, dass die Wettervorhersage für den Süden Bayerns morgen auf keinen Fall stimmt, da das Prospekt auf witterungsbedingte Einschränkungen hinweist.
Erfreuliche und heitere Randbemerkungen:
- Auf unserem Weg nach Rosenheim haben wir per Zufall einen kleinen Hügel mit saftigen Walderdbeeren entdeckt. Köstlich!
- Durch einen weiteren Zufall habe ich heute genau die Badeschuhe entdeckt, nach denen ich schon so lange vergebens gesucht habe. Und mit 7 Euro waren sie zudem das Superschnäppchen des Tages.
- In Rosenheim haben wir einen Laden mit dem Namen „Lieblings.Friseur“ gesehen, der Damenbekleidung verkauft. Beweisfoto gibt’s!
- Der Getränkemarkt um die Ecke heißt „Durschty“, die unweit davon entfernt liegende Pizzeria „Paparazzi“
Und, welch Überraschung, die genau jetzt von draußen tönt und leuchtet:
- Das Ende des heutigen Tages wird nicht mit einer Flasche Sekt, sondern mit einem Feuerwerk besiegelt, dem wir mit gutem Blick von unserem Balkon beiwohnen können.