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Grand Prismatic Spring im Yellowstone Nationalpark.Auf unserer heutigen Stippvisite ins von der Natur geschaffene Abenteuerland des Yellowstone Nationalparks haben wir den ersten richtig ausbrechenden Geysir gesehen, der uns gestern verwehrt blieb. Wegen seiner Verlässlichkeit, seine sprudelnden Fontänen alle 51 bis 120 Minuten auszuspeien, trägt er seinen Namen Old Faithful meines Erachtens völlig zu Recht, doch dazu später mehr.

Den Zugang zum Park nahmen wir heute übrigens über den westlichen Eingang bei West Yellowstone, von wo aus wir es auch gar nicht mehr so weit bis zu unserem ersten Stopp, dem Fountain Paint Pot, hatten. Laut Reiseführer sollte uns hier rötlich brodelnder Schlamm erwarten, der sich, was wir aber nicht wussten (woher auch?), je nach Feuchtigkeit des Gebietes auch bezüglich seiner Farbe verändert, weswegen wir gestern eine zähe, dickflüssige, weiße Masse vor sich hin köcheln sahen, was nicht minder spannend war. Richtig beeindruckt hat uns dafür dort aber auch etwas, was man fotografisch gar nicht festhalten kann: eine kleine Öffnung im Boden, von denen es an und für sich viele im Park gibt, insofern augenscheinlich nichts Besonderes, aber aus dieser zischte ein derart matter und tiefer Sound, dass man annahm, ein 12-zylindriger Motor tönte basslastig aus dem Untergrund.

Für einen Ausbruch zum Great Fountain Geyser, der sein Debüt zirka alle 11 Stunden gibt, kamen wir leider zu spät, doch der Excelsior Geyser, aus dem jede Sekunde 250 Liter heißes Wasser quillt, stimmte uns mit seinen dicken und - wie wir kurze Zeit später selbst spüren konnten – warmen Nebel schon von Weitem versöhnlich. Unter diesen Bedingungen vor Ort Fotos machen, ist so gut wie unmöglich, da das Objektiv eigentlich immer sofort anläuft, wenn eine Nebelschwade kommt. Und wenn der Wind eine andere Richtung einschlägt, sieht das Motiv eher langweilig aus, insofern habe ich das Nebelfeld nur von weitem digital eingefroren, während die Erfahrung als solche nur mitten im Geschehen richtig Spaß macht. Farbenprächtig und klar zeigt sich unweit davon die Grand Prismatic Spring, die wie ein riesiger, flacher See mit einer Vielfalt an formschönen Figuren am Grund besticht.

Der Old Faithful Geysir im Yellowstone Nationalpark.Zum Abschluss des Tages, ich erwähnte ihn bereits anfangs, besuchten wir die Hauptattraktion des Parks, den treuen Kumpanen Geysir Old Faithful, nach dem man Jahrzehnte lang die Uhr stellen konnte, bevor das letzte Erdbeben diese akkurate Kontinuität durcheinander brachte. Wie viele andere nahmen wir auf einer der zahlreich im Halbkreis um ihn aufgestellten dafür geschaffenen Bänke Platz, um auf das zuverlässig-spritzige Spektakel zu warten, was wirklich erheiternden Charakter hatte, da die meisten minutenlang in eingefrorener Pose mit gezückter Kamera gebannt zum Geysir starrten und jedes noch so kleine Spückeln ein Raunen hervorrief, während sich Mr. Faithful wohl genau damit einen Spaß zu erlauben schien. Und als sich der alte Herr dann tatsächlich dazu durchgerungen hat, uns mit seinem mächtigen Schauspiel zu beglücken, war es für einen Moment lang ganz still (von den Klicken der Auslöser der Kameras mal abgesehen), wohl auch, weil man in diesem Moment spürt, wie klein und unbeutend man selbst im Vergleich zu der Natur mit ihren Wundern als solches ist. Schön war’s allemal.

Einen Rundgang durch das gleichnamige Old Faithful Basin sollte man übrigens auf keinen Fall versäumen. Immer wieder brechen Geysire aus, mal klein, mal groß, immer wieder stößt man auf Quellen mit heißem Wasser, immer wieder entlocken Luftlöcher der Erde ungewöhnliche Töne, immer und überall dampfendes und brodelndes Wasser, egal wie weit man in die Ferne sieht. Das Farben-, Formen-, Gerüche- und Geräuschespiel ist so Sinne betörend, dass man glaubt, entweder tatsächlich auf einem anderen Planeten zu verweilen oder sich in einer anderen Zeit zu befinden.

Auf Tuchfühlung mit einem Bison im Yellowstone Nationalpark.Wildlife gab’s gleich zu Beginn des Abenteuers. Am Mittag sahen wir eine kleine Elch-Familie, die auf einer kleinen Insel im Madison River gut gelaunt rastete. Kurze Zeit später entdeckten wir einen Bison, der am Ufer des Flusses auf einer Lichtung graste. Zum Glück lag der Fluß zwischen uns, so dass es für uns ein ungefährliches Naturerlebnis wurde. Immer wieder sahen wir vereinzelte Bisons, doch spektakulär wurde es, als am Abend – wir verließen gerade den Park gen Westen - uns ein weiterer Bison begegnete, der ganz gemütlich auf der Straße, mal links, mal rechts marschierte und einfach nur gemütlich unterwegs war. Ein anderer Autofahrer verscheuchte ihn nach einigen Minuten, so dass wir unsere Reise fortsetzen konnten.
 

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