Aeltere Beitraege von blogger de
Aergerlich
Angst
Aus der Welt der Nachrichten
Des Lebens muede
Ein neuer Tag
einsam & verlassen
Familie
Freizeit
Freude
Job
Kaum zu glauben
Kino
Kurioses
Nicht von dieser Welt
Omas Krebs
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
icon

 
Die Freude währte nur kurz: Von Freitag bis heute, Montag. Jetzt liegt sie wieder im Krankenhaus: meine Oma.

Das Entsetzen scheint kein Ende zu kennen, es malträtiert sie und damit auch uns, die Familie, mittelbar. Als ich heute Mittag mit meiner Mutter telefonierte, erzählte sie mir, dass meine Oma, die Frau, die verletzendes Verhalten höchstens aus schlechten Filmen kennt, meinen Opa während eines Gefechts das Hemd zerrissen habe. Sie habe ihn angeschrieen, zudem auch gespuckt.

Mein armer Opa.

Ich hoffe, er weiß zu differenzieren, dass dieses Verhalten nicht seine Frau ist. Und trotzdem – es muss schockierend sein. Am Nachmittag schrie meine Oma das ganze Haus zusammen. Alle wollen sie umbringen. Sie fragte nach meinem Vater, den mein Opa auch sofort alarmierte. Als er dann da war, flehte sie ihn ca. fünf Minuten an, ihr zu helfen. „Hilf mir, hiiiiiilf mir, kreischte sie, „die wollen mich alle umbringen“. Er wollte ihr etwas zu trinken geben. Sie schlug im das Glas aus der Hand, brüllte: „Du Mörder, Du hast Deine Frau geschlagen, hau ab.“

Dann tobte sie weiter um Hilfe schreiend.

Die Hausärztin kam, wollte ihr eine Beruhigungsspritze geben. Mein Oma bäumte sich jedoch mit aller Macht dagegen auf. Mein Opa und mein Vater mussten sie gewaltsam festhalten, um der Ärztin überhaupt die Möglichkeit zu geben, an ihren Arm zu gelangen. Mein Vater wurde beauftragt, Medikamente zu holen. In einer halben Stunde sei alles vorbei, meinte die Ärztin, die erläuterte, dass diese Reaktionen einerseits von den Medikamenten, andererseits vielleicht auch daher rühren könnten, dass der Tumor ihr schon zu Kopf gestiegen sei, wobei letzteres die Aussage von meinem Onkel war, der diese Information wiederum von meinem Opa hat, was möglicherweise bedeutet, dass sie ein wenig entfremdet ist, was ich deshalb sage, weil es mir unmöglich scheint, dass der Tumor von der Bauchspeicheldrüse in diese Rasanz so gewachsen sein kann. Gestreute Metastasen mögen inzwischen sicherlich auch im Kopfbereich sein, aber gleich der ganze Tumor? Im Mai war er, soweit ich mich entsinne, 7 x 8 cm groß. Wie auch immer, es ändert ja sowieso nichts ...

Lange Rede, kurzer Sinn: Sie kam wieder ins Krankenhaus.

... bin jetzt am Warten auf meine Mutter, die derzeit noch vor Ort ist. Eigentlich muss ich noch einen Artikel schreiben, doch ich kann mich einfach nicht konzentrieren.
Perdi meinte am 1. Aug, 21:53:
Mein Gott Pattyv!
Es ist ein großer Jammer, dass ihr all' das mitansehen müsst!
Vor allem für deinen Opa, wird ihr Verhalten unbegreiflich sein, auch wenn er sich damit tröstet (?), dass sie diese Dinge nicht bewusst machtes (es ist auch schwer zu verstehen)!
Meine Schwiegermutter (und wir), hatten das "Glück", dass sie sehr bald ins Koma fiel und uns allen dadurch, noch größeres Leid, erspart wurde!
Das wunderbare daran ist, dass ihr eine funktionierende, verbundene Familie seid und euch dadurch gegenseitig stützen könnt!
Ich denke an euch! 
pattyv antwortete am 3. Aug, 10:55:
Es freut mich, dass Du so treu lesend an meiner Seite weilst.
Ich habe gestern Abend noch mit meinem Onkel gesprochen, der mir erzählte, dass meine Oma gestern zwischendurch eine sehr gute Phase hatte. Meine Schwester war ca. 1 Stunde bei meiner Oma.In dieser Zeit sei meine Oma richtig aufgeblüht, habe sogar gelacht und sei aufrecht im Bett gesessen, was ihr zuvor aufgrund ihrer Schwäche nicht mehr möglich war.

Jeder Tag ist anders, selbst an einem Tag kann sie unterschiedliche Phasen durchleben, aber jeder Tag ist kostbar!

Danke, dass Du bei mir bist. 
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma