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Ich hasse mein Leben!

Was jetzt passiert, geht unter die Gürtellinie, fern ab jeglichen Feingefühls, aber ich erkläre es mir anhand der dramatischen Situation meine Oma betreffend, die emotional sehr aufwühlend ist und einen klaren, sachlichen Blick sicherlich lähmt. Wie gut, dass das meine Oma nicht mehr mitbekommt! Im Laufe des heutigen Abends haben mich meine beiden Onkel, die Söhne meiner Oma, angerufen, um mir ihre Enttäuschung ob des Verhaltens meiner Familie, sprich meinem Vater, meiner Mutter (also ihrer Schwester), meinem Bruder mit seiner Familie sowie meiner Schwester mit der ihrigen, mitzuteilen. Während erster Onkel mich noch bat, vorläufig die Kommunikation mit seinem Freund in Venezuela, den er dieses Jahr noch zu ehelichen gedachte, zu übernehmen, weil er derzeit so durch den Wind sei, verlor der nächste schon recht bald komplett die Selbstkontrolle und wies unserer Familie eine Kollektivschuld zu, weil sich keiner – außer er, sein Bruder (also der andere Onkel) und mein Opa - um meine Oma kümmern würde. Weil wir nicht kämen, würde meine Oma einen qualvollen Tod sterben, da sie spüren würde, dass etwas nicht in Ordnung sei. Meine Schwester habe er im Krankenhaus das letzte Mal vor vier Wochen gesehen, was definitiv nicht wahr ist. Ob ich nicht wisse, was meine Oma alles für uns getan habe. Mein Bruder erdreiste sich in den Urlaub zu fahren, mein arbeitsloser Vater käme gar nicht vorbei und meine Mutter, aber das sagte dann der andere Onkel, würde meiner Oma nur Pseudobesuche abstatten. Die größten Angriffe betrafen jedoch meine Mutter, die ich in Schutz zu nehmen versuchte, was meinen Onkel nur noch wütender und lauter werden ließ, wobei er mir lautstark zu verstehen gab, dass das erst der Anfang sei, ich hätte ihn nämlich noch nie wütend erlebt. Ich will das jetzt alles gar nicht wiederholen, was er in einem dröhnenden und wutentbrannten Ton von sich gab. Die Familie zerfällt ...

Unser ganzes Verhalten hätte meine Oma nicht verdient. Dass meine Mutter derzeit – August ist der Monat, in dem sich die meisten Kollegen frei nehmen, weshalb für die Dagebliebenen viel Arbeit vorhanden ist – besonders viel zu tun hat, so dass sie erst nach der Arbeit ins Krankenhaus kann, interessierte ihn nicht. Dass meine Mutter nach ihrer Totaloperation vor zwei Jahren, ebenfalls wegen Krebs, selbst nicht mehr die ist, die sie einst war (sie hat seitdem auch einen Behindertenausweis), interessierte ihn auch nicht. Ihn interessierte gar nichts. Nach jedem dritten Satz fragte er mich im übrigen, ob ich verstehe, ich sei ja schließlich schon erwachsen, ...

Nein, ich gehe jetzt nicht weiter ins Detail, erwähne vielleicht nur noch den Zustand meiner Oma, der die Ärzte maximal noch einen Monat gegeben haben. Gestern hat sie in dem einen Onkel ihre eigene Mutter gesehen. Heute hat sie noch nicht mal mehr die Augen aufgemacht ... und dass sie seit Tagen nichts mehr isst und trinkt, hatte ich glaube ich auch schon erwähnt. Das Morphium wird derzeit über Pflaster verabreicht. Das Krankenhauspersonal hat gesagt, dass meine Oma stets alle angeschlossenen Schläuche herausreißen würde.
Nächsten Dienstag, sollte sie bis dahin noch leben, kommt meine Oma auf Veranlassung meiner beiden Onkel in eine private Kurzzeitpflege, die Sterbende betreut.

Mir selbst fehlt momentan die Kraft, dazu Stellung zu nehmen, was vielleicht auch daran liegt, dass der Pan und ich eben wieder in telefonischer Disharmonie auseinander gingen. Mag sein, dass ich derzeit überreagiere, aber momentan genügt ein Lufthauch, um mich aus der Bahn zu werfen.

Ich bin heute im übrigen zuhause geblieben, weil die Schwellung meiner Elle sich so sehr intensiviert hat, dass mein ganzer Arm, angefangen von der Achsel bis hinunter zum Handgelenk (eine derart ausgeprägte Reaktion hätte ich bei einem Bienenstich niemals für möglich gehalten), vom Wasser aufgequollen ist. Zuhause konnte ich zumindest die Kühlbeutel wechselweise von meinem Arm ins Gefrierfach legen, wobei mein „Speckarm“ derzeit – nach 53(!) Stunden noch immer extrem geschwollen ist.

Außerdem tätigte ich heute auch den Anruf bei den zwei genannten Therapeutinnen, wobei eine von beiden bis zum 7. September im Urlaub ist und die andere mich bisher leider nicht zurückrief, obwohl ich sie – und das mache ich nun wirklich nicht gerne – auf Band darum gebeten habe (habe auch zweimal meine Telefonnummer gesagt).

Im Moment scheint mein Leben keine Sonne zu kennen. Wann gibt es endlich wieder einen Strohhalm, an den ich mich klammern kann, ein Erlebnis, das zum Lächeln animiert, einen Funken namens Hoffnung, der Mut zum Glauben lässt?
Perdi meinte am 12. Aug, 04:36:
Ich verstehe....
deine Ohnmacht und Unverständnis, gegenüber deinen Onkeln, aber ich denke, dass sie sich, im Moment in der gleichen Situation befinden, wie du und deine Eltern! Aus dieser Offensive, die sie an den Tag legen, spricht ihre Verzweiflung und Ohnmacht gegenüber dem Unvermeidlichen!
Natürlich wiegen ihre Vorwürfe, in deiner jetzigen Lage, doppelt und dreifach so viel, aber versuche auch SIE zu verstehen!

Schone deinen Arm, so gut wie möglich, dass keine Spätfolgen zurück bleiben und BITTE, bleib am Ball bei der psychologischen Hilfe!

Ich sende dir, unendlich viele Sonnenstrahlen und einen Koffer, voll Lächeln! 
pattyv antwortete am 15. Aug, 20:52:
Bis vor Kurzem ...
zogen zumindest beide Onkel noch an einem Strang. Jetzt sind sie unterschiedlichster Meinung, entfachen - vor meinem Opa - Streits, die beängstigend sind.

Die Leidtragenden dieser wütenden Aktionen sind meine Großeltern. Meine Oma, die in diesem schwebendem Zustand im Krankenhaus verharrt und mein Opa, der dieses lautstarke und zornige Gerangel um seine Frau mitbekommt, obwohl er selbst eine ihne im Leid auffangende Person um sich bräuchte.

Mich macht das alles so traurig ...

Dir eine warme und aufrichtige Umarmung für deine stete Anteilnahme. 
 

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