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Im stillen und herzlichen Gedenken an meine geliebte OmaGerade mal neun Tage ist es jetzt her, dass meine geliebte Oma verstorben ist. Heute hätte sie Geburtstag, würde, wenn sie der Krebs innerhalb von drei Monaten nicht auf die furchtbarste Art von innen zerfressen hätte, den 84. Jahrestag ihrer Geburt zelebrieren. Das heißt eigentlich wir, die Familie, würden ihn mit ihr feiern, weil sie der zentrale Mittelpunkt all unseres familiären Daseins war.

Im stillen und herzlichen Gedenken an meine geliebte OmaIn meinen Gedanken habe ich ihr schon heute Nacht gratuliert, gehofft, dass sie es irgendwie mitbekommt, spürt, dass sie nach wie vor ungemindert – mit all meiner Liebe – in meinem Herzen weilt, und dort auf Lebzeit einen festen Platz inne hat. Immer dann, so wie jetzt, wenn ich die Gedanken ganz gezielt an sie richte, wird mir bewusst, dass ich sie nie mehr umarmen, nie mehr streicheln, ihr nie wieder etwas erzählen kann, was ich derzeit doch recht häufig verdränge, weil ich dieses Gefühl nicht fühlen möchte. Ich kann mir nach wie vor nicht vorstellen, dass sie nicht mehr da ist. Irgendwie lebe ich derzeit mit dem Empfinden, dass sie einfach nur auf Reisen ist, was mich die Tatsache ihres Todes, den ich fortwährend mit dieser eingebildeten Sinnestäuschung verdränge, recht gut ertragen lässt, wenngleich ich mich jetzt beim Schreiben dieser Zeilen der Realität weinend stellen muss.

Im stillen und herzlichen Gedenken an meine geliebte OmaDas Verhalten meines einen Onkels, der mit ihrem Ableben wohl am wenigsten zurechtkommt, wird immer absonderlicher. Gestern habe ich deswegen schon mit der telefonischen Notseelsorge gesprochen.
Er verweilt nach wie vor ganz alleine in der Wohnung meiner Großeltern. Vorgestern erzählte er mir, dass er morgen für meinen Opa und meine Oma frische Bohnen kochen würde. Gestern rief er meine Mutter an und fragte sie, warum sie meine Oma nicht anrufen würde, denn sie, meine Oma, würde auf einen Anruf von ihr warten. Später fragte er sie, ob sie nicht mit meiner Oma sprechen wolle, was meine Mutter dann bejahte. Er bat um einen Augenblick, so als würde er sie holen wollen, dann kam er wieder uns sagte, dass sie, meine Oma, gerade schlafen würde und dass meine Mutter später noch einmal anrufen solle.

In diesem Belang ängstigt mich der heutige Tag, weil ich nicht weiß, wie er, mein Onkel, auf den Geburtstag seiner Mutter reagieren wird. Ich werde ihn nachher mal anrufen, um zu erspüren, wie sein heutiges Befinden ist. Wenn es mir bedrohlich erscheint, werde ich seine Hausärztin, die ich gestern nicht mehr erreichte, anrufen. Das hat mir zumindest die Dame von der Notseelsorge empfohlen. Die Hausärztin wird sicherlich Verständnis haben, schließlich hat sie meine Oma auch bis in den Tod begleitet.

Und für meine Oma, wo auch immer sie derzeit sein mag, wünsche ich mir einfach nur, dass sie sich dort, wo sie gerade ist, geborgen fühlen und unsere weltliche Liebe trotz aller Ferne spüren möge.
 

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