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einsam & verlassen

Ich bin unsicherer denn je, unruhiger dazu, auch ängstlich, was fast schon zu einem vertrauten Grundgefühl geworden ist. Meine Gedanken waren so frei, sich ungefragt auf den Weg zu machen, doch den Pfad, den sie wählten, hätten sie lieber nicht einschlagen sollen. Sie haben sich dazu entschlossen, mich zu quälen, in dem sie absurde Szenerien erzeugen, die die Möglichkeit eines realen Charakters aber dennoch nicht ausschließen. Wie ein Traum, aus dem man nicht erwacht und ihn insofern für wahr hält. Aber ich bin hellwach. Das ist das Fatale.

Ich komme mit der Stille nicht klar. Mit der einen, der derzeit real erlebten, schon, der anderen, der ersonnenen, nicht. Es ist so unglaublich still. Andererseits doch so laut, weil meine Gedanken in dunkle Höhlen schreien und mich das zurückhallende Echo erschreckt.

War es je so ausweglos?

Bringt Therapie etwas, wenn sich der eine weiterentwickelt und der andere stehen bleibt?

Wo sind die Grenzen von Rücksichtnahme? Dort, wo das Ich sich beschnitten und eingeengt fühlt?

Wie weit kann man auf den anderen zugehen, ohne sich selbst dabei zu verlieren?

Lösungen suchen hieße auch Handeln. Ich vernehme Stagnation: Alte Probleme, neue Streitigkeiten. Handeln hieße nicht beschwichtigen. Handeln hieße auch Nachfragen, um den Kern der Problematik zu eruieren, um dann, wenn man ihn erfasst hat, gemeinsam nach einem Schlüssel zu suchen, dessen Schloss Vertrauen heißt.

Nein, ich klage nicht an!!! Ich empfinde.

Weiß um mein Problem mit mir selbst, das sicherlich sehr Vieles, aber bestimmt nicht Alles auslöst.

Jeder beharrt auf seinem Standpunkt, weicht nicht ab, was es schwierig macht.

Meine Gedanken sind unentwegt bei ihm, doch wo sind die seinigen? Vielleicht bei „ihr“, weil der DVD-Abend mit ihr viel gelassener und unterhaltsamer als eine Zusammenkunft mit mir depressiven Menschen ist? Es wäre nur allzu verständlich. Vielleicht telefoniert er ja auch gerade mit ihr, während ich sehnsuchtsvoll auf ein Zeichen von ihm warte, obwohl er mir aufgrund seines langweiligen Lebens ja nichts zu erzählen hätte, wie er heute meinte. „Ich beantworte doch alle Fragen“. Ist es das, was eine Beziehung ausmacht?

ABER ES LIEGT AN MIR. Er muss sich so verhalten, darf nichts mehr erzählen, weil ich inzwischen mit nichts mehr umgehen kann. K2 wird totgeschwiegen. Die Arbeit ebenfalls. Vielleicht auch die Umwege von der Arbeit nach Hause, weil es mir missfallen könnte, wenn schon wieder eine DVD oder Ähnliches Einzug in seinen Besitz gefunden hätte. Ich bin unertragbar und damit unliebbar geworden. Ich weiß das.

Wenn ich nicht selbst diejenige wäre, die meine (derzeitige) Realität erlebt, würde ich dieser Person – ohne böswillige Absicht – den Glauben daran absprechen.

War schon je etwas absurder oder prägt sich das als absolut empfundene Absurde aus der Aktualität des Empfundenen heraus, welches grotesk Vergangenes in längst mental vergessene Regionen drängt?

Habe das Gefühl, mich in einem frisch gesäuberten Spiegelkabinett zu befinden, in denen der gangbare Weg aufgrund der exquisiten Klarheit der Scheiben sichtbar einfach erscheint, wobei aber gerade darin das Verhängnisvolle liegt, denn ich komme kaum ein paar Meter voran, ohne mir wieder und wieder den Kopf zu stoßen, was sich dauerhaft doch schmerzhaft äußert, weshalb mich dieses peinigende Erleben im weiteren Vorgehen, sicher in selbst schützender Absicht, fast bremsend zur Vorsicht mahnt, obwohl des Rätsels Lösung - augenscheinlich - nach wie vor gehbar leicht erscheint, aber dieses vordergründige Erkennen wohl nur ein Trugbild meiner persönlichen Wahrnehmung zu sein scheint.

Nein, ich habe mir das nicht eingebildet, was der Pan gestern Morgen unsere Liebe verabschiedend explizit ausgesprochen hat, auch wenn wir einige Stunden und zahllose Tränen (meinerseits) später unterschiedlicher Ansicht darüber waren. In den vergangenen Wochen waren wir oft in der Nähe dieses Punktes, aber nie so nah, dass es einer von uns beiden tatsächlich ausgesprochen hätte. Bis gestern. Da habe ich auch genau hingehört und den unmittelbar darauf folgenden Schmerz, der mich glauben ließ, als kleines Mädchen einmal mehr aufgrund ihres schlechten Seins in den Tiefen des dunklen Waldes zurückgelassen worden zu sein, fühlen ließ.

Details unserer Gespräche möchte ich hier auch gar nicht weiter ausführen, nur verkürzt mitteilen, dass wir uns Stunden des gemeinsamen Schweigens später über das unterschiedliche Wahrnehmen des obigen Gesagten austauschten, um aus unserem winselnden Pflänzchen Liebe doch noch Zeichen des Lebens zu vernehmen, was nicht annäherungsweise heißt, dass es jetzt gut würde.

Sollten wir eine gemeinsame Zukunft wollen, muss ich Vertrauen lernen, was mir unter den jetzigen Umständen mehr als schwer fällt, wobei ich das Lernen wollen und die Möglichkeit damit nicht in Abrede stellen will. Vom Pan wünschte ich mir in diesem Belang mehr Offenheit, die meinem Vorhaben sicherlich zuträglich wäre, wenngleich ich weiß, dass ich auf manches verletzt reagiere und es von daher eigentlich besser wäre, wenn man mir es vorenthielte, aber eben nur eigentlich ...

... und jetzt hat sie der Pan auf eine lange Reise gesandt ... weg von mir ...

Woher kommt die Liebe, wenn sie kommt?

Wohin geht die Liebe, wenn sie geht?

Ich weiß es nicht ...

Es ist so still um mich herum geworden, dass selbst das Ticken der Sekunden erschreckend laut erscheint. Das Herz, das sich aus den Tönen des Unverständnisses nährt, schlägt den traurigen Takt einer einsamen Melodie. Ich habe Brotkrumen gestreut, doch dieses Vorhaben stellt sich als ein ergebnisloses – und damit frei für die Schaffung ersonnener Gedanken – Bemühen dar.

Kreiert sich die befürchtete Annahme ihre eigene Realität? Ich bilde mir das alles doch nicht nur ein!? Vielleicht hängen die Früchte im Schlaraffenland auch einfach nur zu hoch?

Vorhin mit meiner Ma telefoniert. Dass sie sich vor zwei Jahren wegen ihres Krebses einer Total-OP unterzogen hat, scheint sie vergessen zu haben. Aus meiner Sicht geht sie mit ihren Nachuntersuchungsterminen nachlässig um. Davon abgesehen hat sie schon seit August letzten Jahres eine offene und nicht zuheilen wollende Wunde auf der Nase, was ja irgendeinen Grund haben muss ...

Zum Arzt will sie deswegen nicht. Das will sie in einem Aufwasch mit der Nachsorge im Juni machen, auch um die zehn Euro Praxisgebühr zu sparen. Ich finde das verantwortungslos! Mein Angebot, ihr diese lächerlich idiotischen zehn Euro zu zahlen, schlug sie vehement aus.

Jetzt sitze ich hier alleine mit meiner Angst darum, dass wieder etwas sein könnte.


Aber nicht nur das. Auch meinen Großeltern (Oma 83 Jahre, Opa 76 Jahre) scheint es nicht gut zu gehen. Im Gespräch mit meiner Mom erfuhr ich, dass sie sich beide schwächlich fühlen, keinen Appetit mehr haben und ihnen gegen Abend, sollte der Hunger dann doch aufkeimen, die Kraft fehlt etwas zuzubereiten, weshalb meine Mutter den beiden einfach nur etwas Zwieback vorbeibringen sollte, was mich angesichts des Umstandes, dass die beiden nicht kränkeln, doch sehr erschüttert. Davon abgesehen klänge meine Oma nicht nur sehr depressiv, sondern sei, so die Äußerung meiner Mom, optisch auch sehr eingefallen.

Was kann ich tun, wo ich doch schon mein eigenes Leben nicht geregelt bekomme? Mir fehlt die Kraft, eindringlich und dauerhaft auf meine Mutter einzureden. Und meine Großeltern? Wie kann ich helfen?

Auch hier peinigt mich die Angst. In einem solch fortgeschrittenen Alter kann der Tod jederzeit kommen. Die anderen drei jüngeren Geschwister meiner Oma sind alle schon verstorben. Ich fühle mich so hilflos.

Eltern und Großeltern, sie vergöttern den Pan, weshalb ich ihnen natürlich auch nichts von unseren derzeitigen Problemen miteilen möchte, wobei das „heile Welt“-Spiel am Telefon schon so Kräfte raubend ist.

Zeit ist so ein kostbares Gut! Ich denke nächstes Wochenende, mögen sie bis dahin von unerwarteten gesundheitlichen Überraschungen verschont bleiben, steht ein Besuch an, wobei ich das gerne mache, weil deren Herzen voller Güte sind.

 

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