Doch, ja, es ist viel passiert in den letzten Wochen und Monaten, Entwicklungen schreiten voran, zum Guten wie zum Schlechten, aber dann doch auch wieder so, als hätte ich so gar keinen Einfluss darauf; andererseits lasse ich mich – vielleicht auch aus Bequemlichkeit heraus - einfach nur treiben von diesem Sog der Lethargie, der mich durch seinen Strudel wirbelt als sei ich ein zufällig in ihm gelandetes Blatt. Ein wenig erscheint mir meine Lebenssituation auch so, als sei ich am Ende einer Zündschnur, dessen Lunte bereits brennt und zunehmend kürzer wird.Und irgendwann K N A L L T’S!
pattyv - am Freitag, 13. Juli 2007, 00:26 - Rubrik: Ein neuer Tag
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Die schlimmste Erkenntnis ist wohl jene, wenn man – wider alle Vernunft - der Hoffnung einen letzten Schimmer zugestand und sich dieser aber doch bloß als irrgläubiger Schatten einer allzu süßen Sehnsucht erwies.
Alles wiederholt sich, immer und immer wieder, was vielleicht daran liegt, dass ich bei Menschen auch immer und immer wieder die gleichen Reaktionen auslöse.
Heute sind wir erwachsen, ziehen die Schuhe an, die wir zu brauchen glauben und vermögen aber genau in jenen dann doch nicht zu laufen, hantieren stattdessen mit Worthülsen, die so unendlich leer sind, dass wir in den vermeintlich passenden Schuhen zu schwimmen beginnen - gerade so, als gäbe es kein Land mehr! Wir strampeln um unser kleines Leben, das wir doch nicht mehr haben.
Alles wiederholt sich, immer und immer wieder, was vielleicht daran liegt, dass ich bei Menschen auch immer und immer wieder die gleichen Reaktionen auslöse.
Heute sind wir erwachsen, ziehen die Schuhe an, die wir zu brauchen glauben und vermögen aber genau in jenen dann doch nicht zu laufen, hantieren stattdessen mit Worthülsen, die so unendlich leer sind, dass wir in den vermeintlich passenden Schuhen zu schwimmen beginnen - gerade so, als gäbe es kein Land mehr! Wir strampeln um unser kleines Leben, das wir doch nicht mehr haben.
pattyv - am Montag, 2. Juli 2007, 22:36 - Rubrik: Des Lebens muede
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Ich habe mich schon oft gefragt, wie sich mein Leben anfühlen würde, wenn es nicht ständig von Versagens- und Verlustängsten beinhaltet wäre. In meinen Kinderjahren dachte ich, dass das Erwachsensein die Lösung aller Probleme sei – weit gefehlt wie ich inzwischen erfahren habe. Als Kind habe ich mich darüber geärgert, nicht selbst bestimmen zu können, zum Beispiel, was ich anziehe, welche Frisur ich trage, was es zu essen gibt, wie lange ich draußen bleiben darf usw., dafür lag mir einst aber die Welt zu Füßen mit all ihren Optionen, obwohl mir damals die Einsicht dafür fehlte und ich Schule Schule sein ließ, um ihr erst in viel späteren Jahren dann doch noch die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken.
Meine Güte, waren das waren Zeiten, als ich mich noch kaum um etwas zu kümmern hatte, häusliche und Daseins erhaltene Pflichten weitestgehend von den Eltern getragen wurden. Rückblickend würde ich heute sagen, dass ich in gewissem Maße damals freier war als heute, obwohl ich die Uhr nicht mehr zurückdrehen wollte, zumindest nicht mehr so weit, dass ich im Haus meiner Eltern wohne, wo ich bis zu den Anfängen meines Studiums, das ich erst mit 24 Jahren begann, verweilte.
Tja, und heute? Heute bin ich wieder fremdbestimmt, allerdings auf andere, meistens pflichtgebundene Art, wobei meine Ängste zur Absicherung meiner eingeschränkten Lebensweise zudem ihren Beitrag leisten, sollten die Pflichten sich einmal gemächlich zurücklehnen.
Wer bzw. wo wäre ich ohne Ängste?
Seit dem Tod meiner Oma, dem Magneten der Familie, der sich im August zum zweiten Mal jährt, hat alles zu bröckeln begonnen. Die Familie bricht auseinander. Meine beiden Geschwister, die sich bis dato Haus und Garten teilten, haben sich überworfen, meine Schwester ihre Haushälfte verkauft. In ihrem neuen Haus hat sie meinem Bruder und seiner Familie Hausverbot erteilt, auch meinem „speziellen Onkel“, von dem ich mich seit Jahresbeginn, wo er gewaltsam gegen meine Mutter, seine Schwester, vorging, aber auch fernhalte. Der Kontakt zu meinen Vater war von jeher schon rar, weil ich nicht weiß, über was ich mit ihm reden könnte. Als ich vorhin meine Mutter anrief, war er ausnahmsweise mal am Telefon und hat mich noch nicht einmal an der Stimme erkannt. Nein, ich beschwere mich nicht darüber, fand es nur seltsam. Ich könnte noch mehr Namen und bizarre Details erzählen, aber das würde alles nur verwirren. Habe das Gefühl, dass ich, jedes Mal wenn ich zuhause anrufe (meine Geschwister, Eltern und mein Opa wohnen alle in der gleichen Stadt) immer nur Hiobsbotschaften und Katastrophenmeldungen erfahre, was vielleicht mit ein Grund dafür ist, dass ich mich so ausgrenze.
Ich lebe das totale Chaos, innerlich, nicht ordnungsbezogen, wobei es mir so unendlich schwer fällt, nach Außen hin den Schein, den es überhaupt nicht gibt, zu wahren. Fast glaube ich in einer Luftblase zu leben, deren Sauerstoffgehalt allmählich immer dünner und dünner wird.
pattyv - am Montag, 25. Juni 2007, 13:30 - Rubrik: Des Lebens muede
Leben heißt immer mitten drin stehen, dabei sein, Verantwortung zu tragen für das, was man entscheidet und lebt oder auch nicht lebt, immer weiter vorwärts zu laufen, ob zielgerichtet oder nicht sei dahingestellt. No way back! Nein, es gibt keinen Testlauf, da alles zu jedem Zeitpunkt real ist: unerbittlich echt, erbarmungslos unleugbar, gelegentlich vielleicht auch einfach nur niederschmetternd, vornehmlich auch deshalb, weil es keine zweite Chance gibt, mit der man eine missglückte Situation noch einmal durchspielen könnte, dann aber auch einfach nur wieder zum dahin schmelzen schön, kurz ein buntes Sammelsurium an spontanen, unerwarteten Empfindungen. Einen Fahrplan, der durch die Höhen und Tiefen des Seins manövriert, gibt es zudem nicht. Das Jetzt, Hier und Heute sind die zu bewältigenden Klippen, die es auf der verbleibenden Reise, die ich statistisch betrachtet bereits zur Hälfte verwirkt habe, täglich zu umschiffen gilt. Was bleibt noch? Bin ich zufrieden mit dem, was ich erreicht habe? Was ist änderbar, mit was muss, will oder kann ich mich arrangieren?
Inwieweit bin ich, falls ich das überhaupt kann, zu Kompromissen bereit, um Alltag zu leben, einen anderen, als den, den ich mir über die Jahre zurechtgezimmert habe?
Und wem gewähre ich Einblick in die tiefen Sehnsüchte meines Ichs? Dem Cowboy, der in der späten Abendsonne mit der ersten Finsternis in der Ferne des Horizonts - mein Geheimnis in sich tragend – verschwindet?
Die Zeit tickt – unaufhörlich!
Inwieweit bin ich, falls ich das überhaupt kann, zu Kompromissen bereit, um Alltag zu leben, einen anderen, als den, den ich mir über die Jahre zurechtgezimmert habe?
Und wem gewähre ich Einblick in die tiefen Sehnsüchte meines Ichs? Dem Cowboy, der in der späten Abendsonne mit der ersten Finsternis in der Ferne des Horizonts - mein Geheimnis in sich tragend – verschwindet?
Die Zeit tickt – unaufhörlich!
pattyv - am Mittwoch, 20. Juni 2007, 01:16 - Rubrik: Ein neuer Tag
Dieses Jahr will er uns nicht gelingen: der gemeinsame Urlaub, den wir die beiden vergangenen Jahre bereits im Mai mit einem drei bis fünf Tage-Trip starteten. Vorletztes Jahr London, letztes Jahr Lissabon, während wir es dieses Jahr bis heute noch nicht einmal geschafft haben, zusammen Urlaub zu nehmen, obwohl wir diesen Donnerstag – für mich glücklicherweise Feiertag, für ihn in Hamburg leider nicht - und Freitag beide frei haben werden, ich diese Woche vorteilhafter Weise sogar ganz frei habe. Ungeachtet dieser Tatsache bringt uns das aufgrund anderweitiger Verpflichtungen aber auch nicht in die vergnügliche Lage, uns Touristen nennen zu können, was mich ziemlich betrübt, zumal das mich umgebende Umfeld sich weitestgehend auf Reisen begibt.Wenn ich Glück habe, kann ich mir im Juli noch mal eine Woche Auszeit nehmen, ansonsten geht es organisatorisch erst wieder im Oktober. Selbst mein Geburtstagsgeschenk vom letzten Jahr – eine Wochenendreise nach Berlin – haben wir noch nicht angetreten. Traurig, aber wahr! Davon abgesehen steht auch noch sein Weihnachtsgeschenk – „ein romantisches Kuschelwochenende für zwei in Leipzig“ – aus, wobei dieser Gutschein nach einem Jahr seine Gültigkeit verliert, was ich deshalb erwähne, weil wir im Verstreichenlassen von Terminen großes Talent besitzen.
Ich wäre so gerne mal nach Paris, obwohl ich dort vor Jahren schon einmal war, Stockholm, Barcelona, gerne auch wieder nach London, Athen oder Oslo oder auch Helsinki geflogen, nur ein paar Tage, einfach mal kurz raus, um was anderes zu sehen.
Schade!
pattyv - am Dienstag, 5. Juni 2007, 11:40 - Rubrik: Ein neuer Tag
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Feindlicher und pausenloser Angriff über Würzburg. Regnerischer Bombenhagel verwüstet die trocknen Straßen und Häuser, die sich mit der aufgestauten Hitze der vorherigen Tage zu wehren versuchen. Der millisekündliche Einschlag schneidet sich beängstigend in die Gesichter der Bewohner, die sich mit Schirm, ohne Charme, gelegentlich aber noch mit Melone zu schützen gedenken, doch die Raffinesse des nassen Kampfstoffs ist tückisch, zumal er sich fließenden Zugang verschafft. Selbst die Grashalme liegen ermattet am Boden, ringen in ihrem Daseinskampf verzweifelt nach rettenden Sonnenstrahlen und fragen sich nur eines: wann wird’s mal wieder richtig Sommer?
pattyv - am Dienstag, 29. Mai 2007, 06:29 - Rubrik: Ein neuer Tag
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Irgendeinen Tod muss man ja immer sterben, fragt sich nur welchen? Seit Wochen warte ich schon darauf, dass etwas passiert, heute habe ich es endlich geschafft – ich bin jemanden, einem vier Wochen alten Auto, hinten drauf gefahren. Wie dumm muss man eigentlich sein, um das beim Ausparken mit viiiiiiiiiiel Platz und akustischen Abstandshaltern zu schaffen? Und dann wurde ich dabei auch noch gesehen. Nicht, dass ich hätte flüchten wollen, aber bei den Blicken der Zuschauer (Parkplatz am See) war ich unfähig, mich auch nur zu bewegen. Ich glaube ich habe mir noch NIEMALS mehr in meinem Leben gewünscht, unsichtbar zu sein. Mein ganzer Körper zitterte, vor Scham, dass man mich bei diesem idiotischen Unfall gesehen und aus Ärger vor dem finanziellen Schaden.
Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt zum Sterben, dachte ich mir.Mein ganzes Leben ist derzeit so unüberschaubar, grenzwertig, ichfremd, als sei aus den Fugen geraten. Wo stehe ich, wo gehe ich hin?
Und dabei weiß ich noch nicht mal, ob es das jetzt gewesen ist und nicht noch etwas anderes, Gravierenderes zuschlägt. Nicht dass ich wirklich darauf warte, aber wundern würde mich inzwischen gar nichts mehr.
Der Depp der Nation hat jetzt endlich einen Namen: meinen.
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