Heute habe ich sie überschritten, die magische 1-Stunden-Grenze beim Joggen. Vor sechs Wochen habe mit dem Training begonnen und jetzt endlich das selbst gesteckte Ziel der Zeit erreicht. Jetzt muss möchte ich nur noch mein Tempo beschleunigen, da mich wahrscheinlich selbst die Schnecken in den Weinbergen wegen meiner Gemächlichkeit belächeln, aber in der Hinsicht bin ich geduldiger mit mir.
pattyv - am Dienstag, 1. Mai 2007, 13:56 - Rubrik: Kaum zu glauben
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Endlich und nach einer viel zu langen Zeit der Vorliebnahme mit dem See hat das Warten ein Ende: gestern hat mein absolutes Lieblingsschwimmbad seines Pforten geöffnet. Angesichts des Wetters drei Tage früher als geplant, was sich für mich aus gleichem Grund aber gefühlt endlos zog, zumal die Temperaturen schon mehrfach die Kriterien für einen Schwimmbadbesuch boten. Ich weiß, dass sich folgende Ausführungen als sehr kopfschüttelnd lesen mögen, zumal es unter sachlich betrachteten Kriterien ganz gewiss Abweichungen gibt, also Bäder, die neuer, größer und verspielter sein mögen, aber mein Herz empfindet genauso. Ich liebe dieses für mich einzigartige und schönste Schwimmbad auf diesem Planenten, das vergangenes Jahr seinen 50. Geburtstag feierte, so sehr, dass jede Wiederkehr sich wie ein geborgenes Nachhausekommen anfühlt. Da ich schon seit Jahren immer an der gleichen Stelle liege – direkt am Beckenrand neben dem Schwimmerbecken – und sich dort zum größten Teil auch immer wieder die gleichen Menschen einfinden, von denen ich über die Jahre immer wieder mal kleine Facetten ihres Lebens, wenn sie sich mit Bekannten, Partnern oder Freunden unterhielten, mitbekam, hat sich im Laufe der Jahre durch die ungewollt zu mir getragenen Puzzleteile von vielen ein immer vertrauter werdendes Bild abgezeichnet, so dass ich manchmal glaube, dass wir alle eine große Familie sind, zumal sich untereinander irgendwann ja auch mal Gespräche ergeben.
So groß wie gestern war meine Vorfreude allerdings noch niemals zuvor. Ich war dermaßen überdreht und bis zum Platzen mit Glücksgefühlen gefüllt, dass ich ganz Würzburg mit diesem seligen Empfinden hätte fluten können. Aufgrund dieses nicht mehr zu steigernden Frohsinns bekam ich irgendwann sogar Angst, dass mir noch etwas dazwischen kommen könnte, ich beim Joggen (ja, ich habe zu joggen begonnen, und schaffe es inzwischen auch schon 57 Minuten ohne Pause zu laufen - und das, wo meine ersten Trainingseinheiten vor sechs Wochen mit 2 Minuten Laufen – 2 Minuten Gehen - 2 Minuten Laufen – 2 Minuten Gehen - 2 Minuten Laufen – 2 Minuten Gehen begannen) in den Weinbergen stürze oder einen Autounfall habe, was sich dann aber vorteilhafter Weise als gedanklich selbst in den Weg gelegte Stolpersteine erwiesen. Als ich schließlich auf dem Parkplatz des „Dalle“ (Dallenbergbad) ankam, konnte ich mich kaum mehr zusammenreißen, weil ich wusste, dass ich gleich (für mich) heiliges Land betrete. Ich zappelte noch ein wenig tanzend und die Arme in die Luft reißend auf dem Stellplatz vor mich hin, bevor ich tatsächlich die letzten Meter zur göttlichen Stätte schritt, obwohl ich innerlich schwebte.
Ich fühlte mich so strahlend und energievoll wie die Sonne selbst, als ich schließlich das Eingangsschild hinter mir gelassen hatte. Ich wusste nicht, ob ich rennen, weinen, lachen oder gezielt und bewusst jeden weiteren Schritt tätigen sollte, wobei schließlich ein Mix aus allem daraus wurde, was von Außen betrachtet sicherlich belächelnswert wirkte.
Innerhalb von Sekunden war ich eingefangen von diesem Zauber, so als hätte ich eine Insel des Friedens betreten. Alles schien so stimmig, vertraut, so als wäre man niemals weg gewesen. Und heute werde ich dieses magische Eiland, das all mein Entzücken zu Tage fördert, wieder besuchen.
Bin selig!
So groß wie gestern war meine Vorfreude allerdings noch niemals zuvor. Ich war dermaßen überdreht und bis zum Platzen mit Glücksgefühlen gefüllt, dass ich ganz Würzburg mit diesem seligen Empfinden hätte fluten können. Aufgrund dieses nicht mehr zu steigernden Frohsinns bekam ich irgendwann sogar Angst, dass mir noch etwas dazwischen kommen könnte, ich beim Joggen (ja, ich habe zu joggen begonnen, und schaffe es inzwischen auch schon 57 Minuten ohne Pause zu laufen - und das, wo meine ersten Trainingseinheiten vor sechs Wochen mit 2 Minuten Laufen – 2 Minuten Gehen - 2 Minuten Laufen – 2 Minuten Gehen - 2 Minuten Laufen – 2 Minuten Gehen begannen) in den Weinbergen stürze oder einen Autounfall habe, was sich dann aber vorteilhafter Weise als gedanklich selbst in den Weg gelegte Stolpersteine erwiesen. Als ich schließlich auf dem Parkplatz des „Dalle“ (Dallenbergbad) ankam, konnte ich mich kaum mehr zusammenreißen, weil ich wusste, dass ich gleich (für mich) heiliges Land betrete. Ich zappelte noch ein wenig tanzend und die Arme in die Luft reißend auf dem Stellplatz vor mich hin, bevor ich tatsächlich die letzten Meter zur göttlichen Stätte schritt, obwohl ich innerlich schwebte.
Ich fühlte mich so strahlend und energievoll wie die Sonne selbst, als ich schließlich das Eingangsschild hinter mir gelassen hatte. Ich wusste nicht, ob ich rennen, weinen, lachen oder gezielt und bewusst jeden weiteren Schritt tätigen sollte, wobei schließlich ein Mix aus allem daraus wurde, was von Außen betrachtet sicherlich belächelnswert wirkte.
Innerhalb von Sekunden war ich eingefangen von diesem Zauber, so als hätte ich eine Insel des Friedens betreten. Alles schien so stimmig, vertraut, so als wäre man niemals weg gewesen. Und heute werde ich dieses magische Eiland, das all mein Entzücken zu Tage fördert, wieder besuchen.
Bin selig!
pattyv - am Sonntag, 29. April 2007, 10:12 - Rubrik: Ein neuer Tag
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Manchmal habe ich das Gefühl, dass mein Leben einem Film gleicht, obwohl dieser nicht sonderlich actionreich oder spannungsgeladen, dafür aber von emotionaler Tiefe und überraschender Wendungen ist.
In einer der gestrigen Szenen wurde ein lang aufbereitetes Drama seinem Höhepunkt, der sich in einer unerwarteten Offenbarung äußerte, zugeführt. Wer hätte das gedacht? Das Schicksal des Helden ist nun besiegelt. Mit vielem, aber nicht mit dieser Wendung habe ich gerechnet. Nun gilt es, das Gegebene zu akzeptieren, obwohl ich insgeheim glaube, dass das Ganze möglicherweise nur eine Inszenierung ist, eine nachgespielte Handlung aus einer Geschichte, die wir beide kennen, deren Protagonisten ein ganzes (Buch)Leben lang miteinander haderten.
Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass mich die Nachricht nicht getroffen hätte, aber wahrscheinlich ist es gut so. Ja, ganz gewiss, es ist gut so.
Aber da ein Film auf unterschiedlichen Handlungen basiert und der Zuschauer auch in den Figuren mitleben soll, so denke ich es mir zumindest, bin ich immer darum bemüht, das Publikum, das in meinem Film, aber doch nur aus mir selbst besteht, gefühlsmäßig mit einzubinden. Manchmal erscheint es mir total absurd, zu welchen Mitteln ich dann zu greifen bereit bin.
In einer der gestrigen Szenen wurde ein lang aufbereitetes Drama seinem Höhepunkt, der sich in einer unerwarteten Offenbarung äußerte, zugeführt. Wer hätte das gedacht? Das Schicksal des Helden ist nun besiegelt. Mit vielem, aber nicht mit dieser Wendung habe ich gerechnet. Nun gilt es, das Gegebene zu akzeptieren, obwohl ich insgeheim glaube, dass das Ganze möglicherweise nur eine Inszenierung ist, eine nachgespielte Handlung aus einer Geschichte, die wir beide kennen, deren Protagonisten ein ganzes (Buch)Leben lang miteinander haderten.
Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass mich die Nachricht nicht getroffen hätte, aber wahrscheinlich ist es gut so. Ja, ganz gewiss, es ist gut so.
Aber da ein Film auf unterschiedlichen Handlungen basiert und der Zuschauer auch in den Figuren mitleben soll, so denke ich es mir zumindest, bin ich immer darum bemüht, das Publikum, das in meinem Film, aber doch nur aus mir selbst besteht, gefühlsmäßig mit einzubinden. Manchmal erscheint es mir total absurd, zu welchen Mitteln ich dann zu greifen bereit bin.
pattyv - am Mittwoch, 18. April 2007, 10:28 - Rubrik: Ein neuer Tag
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Ich möchte so gerne an etwas glauben können, etwas, das Bestand hat, etwas, das Kraft und Zuversicht gibt und zudem Trost spendet, aber ich weiß nicht mehr was. Manchmal glaube ich, dass wir alle Illusionisten, ja Abenteurer eines Moments sind, die einem ersehnten Phantom hinterher jagen.
Was bleibt einem denn noch ohne Glauben, wenn selbst die Hoffnung Adieu gesagt hat und Kummer die Gedanken lähmt?
Was bleibt einem denn noch ohne Glauben, wenn selbst die Hoffnung Adieu gesagt hat und Kummer die Gedanken lähmt?
pattyv - am Mittwoch, 11. April 2007, 00:06 - Rubrik: Des Lebens muede
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Zum dritten Mal in dieser Woche komme ich nicht online. Inzwischen kenne ich die Telefonnummer der Störungsstelle der Telekom schon auswendig. Sowohl am Sonntag als auch am Montag hatte ich überaus freundliche Gesprächspartner, mit denen ich mich sogar scherzend und teilweise flirtend unterhielt, so auch heute, zumindest zunächst. Als man mich die Dame nach der Durchmessung an die Technik verwies, änderte sich das allerdings in den Bruchteilen einer Sekunde. Kann man einem fremden Menschen eine Grundgenervt- bzw. Grundgereiztheit anhören?
Ich selbst war schon am Montag genervt über die Tatsache, dass ich wieder nicht ins Internet konnte, wusste aber, dass die Leute an der Störungsstelle auch nichts dafür können, weshalb ich meinem Unmut auch nicht Gehör gab, mich trotz Ärger zusammenriss und sachlich, nein eher dramatisch, in der Bekundung meines Lieblingssatzes mein Anliegen äußerte („es geht um Leben oder Tod“), worauf ich später ein „Sie sind heute wahrscheinlich der letzte nette Kunde“ erntete. Nein, ich hatte wirklich noch nie in meinem Leben Grund zur Beschwerde über eine Person, die ihren Job ausübt. Dieser jemand von der technischen Abteilung der Telekom heute jedoch schon.
Wie anfänglich geäußert, hatte ich im Vorfeld mit einer Kollegin gesprochen, der ich, soweit ich es eben vermag, mitteilte, was ich an erkennbaren Störungen wahrnehme (fehlendes Leuchten der Online-Lampe am Modem). Als mich dieser, man verzeih mir meine Ausdrucksweise, ungehobelte Mensch – und als solchen muss ich ihn bezeichnen, nachdem er sein Spiel soweit trieb, dass ich zu weinen begann – danach fragte, was denn sei, sagte ich, dass ich nicht online käme. Er reagierte darauf sehr schnippisch, worauf ich mich dann tatsächlich auch noch entschuldigte. Ich sagte ihm, dass ich weitergeleitet wurde und ich nicht wisse, inwieweit seine Kollegin über das, was sie mit mir schon gesprochen hat, mit ihm kommunizierte. Selbst da kam nur ein „die hat nur gesagt, da kommt jemand nicht online, mach Du mal“.
Nachdem ich mich also brav entschuldigt hatte, sprach ich ihn direkt auf seine Gereiztheit an, worauf er mir irgendwas von einem Kunden im Vorfeld erzählte.
Da ich mich technisch überhaupt nicht auskenne, mein Rechner mit dem meines Freundes via Netzwerk online kommt, was aber er eingerichtet hat, fühlte ich mich von der Frage, ob ich denn T-Online-Software auf meinen Rechner hätte überfordert. „Ich weiß nicht“, sagte ich, „woran erkenne ich das denn?“
„Das müssen Sie doch wissen“.
„Nein, ehrlich gesagt, hat das alles mein Freund eingerichtet, aber vielleicht könnten Sie mir ja sagen, wo ich das finde“
Nach einem lauten Stöhnen: „Schauen Sie doch mal unter Start, Programme“
„Nein, da ist nichts, ... kann es vielleicht sein, dass das über das Netzwerk mit meinem Freund läuft?“
„Und wie kommen Sie online?“
„Wie meinen Sie das - wir haben ein Netzwerk und ein Modem“
„Und welches Betriebssystem?“
„Ich glaube Windows NT“ (das sagt zumindest immer mein Freund, obwohl es meines Erachtens Windows 2000 ist).
„Wie, Sie haben Windows NT?“
Durch die Rückfrage verunsichert: „Ich glaube oder Windows 2000“
Die darauf folgende Frage hatte ich akustisch nicht verstanden (ich glaubte, er fragte nach dem Browser, was mich aber verwunderte, weil das im Vorfeld noch nie jemand von der Störungsstelle wissen wollte), weshalb ich nochmals nachfragte, was er meinte.
Dann platzte ihm der Kragen – laut!
„Frau V., so geht das nicht!“
Dann wurde er ausfällig.
Ich war entsetzt.
Schluckte.
Bloß nicht heulen, dachte ich.
„Ich habe Sie akustisch nicht verstanden“
Er warf mir mein mangelndes technisches Verständnis an den Kopf.
„Ich bin kein Techniker, deswegen rufe ich doch genau Sie an“
Ich müsse das doch wissen.
In mir brodelte es.
Reg Dich nur nicht auf, sagte ich mir.
„Also bei uns im Verlag ist das so, dass wenn wir ein Problem am Rechner haben, bei der Technik anrufen und die kümmern sich dann darum; wir müssen deshalb kein technisches Sachverständnis aufweisen“
Als er weiter pampte, schließlich verletzend wurde, konnte ich mich nicht mehr zurückhalten.
„Ehrlich gesagt ist mir mit dieser Art wie Sie sie an den Tag legen, noch niemals jemand begegnet. Ich rufe Sie an, weil ich ein Problem habe und sie lassen mich so kalt runterlaufen. Ich habe mich auch noch niemals über jemanden beschwert, aber wie Sie mit den Kunden umgehen, ist absolut nicht in Ordnung. Ich möchte mich über Sie beschweren. Würden Sie mir bitte Ihren Namen geben?“
Und dann legte der Couragefremdling auf.
Nachdem ich mich ausgeheult hatte, erneut anzurufen versuchte, um an den Namen des Mannes zu kommen, ließ man mich – und das ist die ABSOLUTE Wahrheit – seitens der Vorboten noch zwei weitere Male ins Leere laufen, wobei ich das Gefühl hatte, dass die Kollegen sich in diesem Belang abgesprochen hatten, zumal meine Nummer ja mit übertragen wird. Andererseits versuche ich genau das zu leugnen, weil ich doch nicht so paranoid bin zu glauben, dass sich jemand wegen mir abspricht.
Alle weiteren Versuche, genau diesen Menschen nochmals an die Strippe zu bekommen, scheiterten.
Eben noch gelesen:
Jeder dritte Telefonkunde ist unzufrieden. Das ergab eine Umfrage der Stiftung Warentest für die Aprilausgabe der Zeitschrift "test". Die Verbraucher beschwerten sich über nutzloses Hotline-Geplänkel, falsche Rechnungen und schlechte Sprachqualität. Für Aufregung sorgen aber auch undurchsichtige Tarifpakete, ein lahmer Service und nicht erschienene Techniker. Laut Stiftung Warentest beteiligten sich 7 700 Kunden an der Online-Befragung.
Ja, auch ich war unzufrieden. Nicht im Allgemeinen, das will ich hiermit auch nochmal ausdrücklich sagen, aber doch im Speziellen.
Ich selbst war schon am Montag genervt über die Tatsache, dass ich wieder nicht ins Internet konnte, wusste aber, dass die Leute an der Störungsstelle auch nichts dafür können, weshalb ich meinem Unmut auch nicht Gehör gab, mich trotz Ärger zusammenriss und sachlich, nein eher dramatisch, in der Bekundung meines Lieblingssatzes mein Anliegen äußerte („es geht um Leben oder Tod“), worauf ich später ein „Sie sind heute wahrscheinlich der letzte nette Kunde“ erntete. Nein, ich hatte wirklich noch nie in meinem Leben Grund zur Beschwerde über eine Person, die ihren Job ausübt. Dieser jemand von der technischen Abteilung der Telekom heute jedoch schon.
Wie anfänglich geäußert, hatte ich im Vorfeld mit einer Kollegin gesprochen, der ich, soweit ich es eben vermag, mitteilte, was ich an erkennbaren Störungen wahrnehme (fehlendes Leuchten der Online-Lampe am Modem). Als mich dieser, man verzeih mir meine Ausdrucksweise, ungehobelte Mensch – und als solchen muss ich ihn bezeichnen, nachdem er sein Spiel soweit trieb, dass ich zu weinen begann – danach fragte, was denn sei, sagte ich, dass ich nicht online käme. Er reagierte darauf sehr schnippisch, worauf ich mich dann tatsächlich auch noch entschuldigte. Ich sagte ihm, dass ich weitergeleitet wurde und ich nicht wisse, inwieweit seine Kollegin über das, was sie mit mir schon gesprochen hat, mit ihm kommunizierte. Selbst da kam nur ein „die hat nur gesagt, da kommt jemand nicht online, mach Du mal“.
Nachdem ich mich also brav entschuldigt hatte, sprach ich ihn direkt auf seine Gereiztheit an, worauf er mir irgendwas von einem Kunden im Vorfeld erzählte.
Da ich mich technisch überhaupt nicht auskenne, mein Rechner mit dem meines Freundes via Netzwerk online kommt, was aber er eingerichtet hat, fühlte ich mich von der Frage, ob ich denn T-Online-Software auf meinen Rechner hätte überfordert. „Ich weiß nicht“, sagte ich, „woran erkenne ich das denn?“
„Das müssen Sie doch wissen“.
„Nein, ehrlich gesagt, hat das alles mein Freund eingerichtet, aber vielleicht könnten Sie mir ja sagen, wo ich das finde“
Nach einem lauten Stöhnen: „Schauen Sie doch mal unter Start, Programme“
„Nein, da ist nichts, ... kann es vielleicht sein, dass das über das Netzwerk mit meinem Freund läuft?“
„Und wie kommen Sie online?“
„Wie meinen Sie das - wir haben ein Netzwerk und ein Modem“
„Und welches Betriebssystem?“
„Ich glaube Windows NT“ (das sagt zumindest immer mein Freund, obwohl es meines Erachtens Windows 2000 ist).
„Wie, Sie haben Windows NT?“
Durch die Rückfrage verunsichert: „Ich glaube oder Windows 2000“
Die darauf folgende Frage hatte ich akustisch nicht verstanden (ich glaubte, er fragte nach dem Browser, was mich aber verwunderte, weil das im Vorfeld noch nie jemand von der Störungsstelle wissen wollte), weshalb ich nochmals nachfragte, was er meinte.
Dann platzte ihm der Kragen – laut!
„Frau V., so geht das nicht!“
Dann wurde er ausfällig.
Ich war entsetzt.
Schluckte.
Bloß nicht heulen, dachte ich.
„Ich habe Sie akustisch nicht verstanden“
Er warf mir mein mangelndes technisches Verständnis an den Kopf.
„Ich bin kein Techniker, deswegen rufe ich doch genau Sie an“
Ich müsse das doch wissen.
In mir brodelte es.
Reg Dich nur nicht auf, sagte ich mir.
„Also bei uns im Verlag ist das so, dass wenn wir ein Problem am Rechner haben, bei der Technik anrufen und die kümmern sich dann darum; wir müssen deshalb kein technisches Sachverständnis aufweisen“
Als er weiter pampte, schließlich verletzend wurde, konnte ich mich nicht mehr zurückhalten.
„Ehrlich gesagt ist mir mit dieser Art wie Sie sie an den Tag legen, noch niemals jemand begegnet. Ich rufe Sie an, weil ich ein Problem habe und sie lassen mich so kalt runterlaufen. Ich habe mich auch noch niemals über jemanden beschwert, aber wie Sie mit den Kunden umgehen, ist absolut nicht in Ordnung. Ich möchte mich über Sie beschweren. Würden Sie mir bitte Ihren Namen geben?“
Und dann legte der Couragefremdling auf.
Nachdem ich mich ausgeheult hatte, erneut anzurufen versuchte, um an den Namen des Mannes zu kommen, ließ man mich – und das ist die ABSOLUTE Wahrheit – seitens der Vorboten noch zwei weitere Male ins Leere laufen, wobei ich das Gefühl hatte, dass die Kollegen sich in diesem Belang abgesprochen hatten, zumal meine Nummer ja mit übertragen wird. Andererseits versuche ich genau das zu leugnen, weil ich doch nicht so paranoid bin zu glauben, dass sich jemand wegen mir abspricht.
Alle weiteren Versuche, genau diesen Menschen nochmals an die Strippe zu bekommen, scheiterten.
Eben noch gelesen:
Jeder dritte Telefonkunde ist unzufrieden. Das ergab eine Umfrage der Stiftung Warentest für die Aprilausgabe der Zeitschrift "test". Die Verbraucher beschwerten sich über nutzloses Hotline-Geplänkel, falsche Rechnungen und schlechte Sprachqualität. Für Aufregung sorgen aber auch undurchsichtige Tarifpakete, ein lahmer Service und nicht erschienene Techniker. Laut Stiftung Warentest beteiligten sich 7 700 Kunden an der Online-Befragung.
Ja, auch ich war unzufrieden. Nicht im Allgemeinen, das will ich hiermit auch nochmal ausdrücklich sagen, aber doch im Speziellen.
pattyv - am Donnerstag, 5. April 2007, 00:42 - Rubrik: Aergerlich
„Der Zeitgeist hat sich geändert“, sagte mir heute ein Bekannter, den ich nach Jahren wieder traf. Als überzeugter Single schaut er auf ein erfahrungsreiches Intimleben zurück.
„Der Trend ist jetzt die Fickbeziehung, One Night Stands sind out“, meinte er. Er selbst habe mit einer Frau Kontakt, die selbst keine feste Beziehung möchte und mit ihm fünf Männer an der Hand hat, um sich ihr Sexualleben zu gestalten.
J. war noch nie ein Kind von Traurigkeit ("ich vögel alles, was mir vors Rohr kommt") und hat die Frauen, die ihm gefielen, schon immer auf direktem Wege angesprochen, so wie auch mich Anfang der 90er Jahre, wobei wir beide zu keinem Zeitpunkt Zärtlichkeiten miteinander ausgetauscht haben.
Manchmal frage ich mich wirklich, ob ich in einer ganz anderen Welt, in einem unbekannten Dorf, lebe als andere.
Mittlerweile sei es ihm sogar schon ein paar Mal so ergangen, dass er, wenn er Frauen in einem Club oder eine Kneipe freimütig auf die „Fickbeziehung“ hin angesprochen habe, jene antworteten, dass sie bereits eine hätten (und das nicht als Schutzbehauptung).
Nein, es steht mir nicht zu, darüber zu werten, zumal J. sich dahingehend äußerte, dass er, wenn er eine Partnerin hat, dieses Verhalten gänzlich ablegt und dann völlig konservativ sei.
Ich muss zugeben, dass ich in einschlägigen Blogs schon von dieser Erfahrung gelesen habe, aber kann man das tatsächlich als Trend bezeichnen? Haben sich Normen verschoben oder ist unsere Gesellschaft heute einfach so flexibel und tolerant, dass nichts mehr unmöglich ist?
„Der Trend ist jetzt die Fickbeziehung, One Night Stands sind out“, meinte er. Er selbst habe mit einer Frau Kontakt, die selbst keine feste Beziehung möchte und mit ihm fünf Männer an der Hand hat, um sich ihr Sexualleben zu gestalten.
J. war noch nie ein Kind von Traurigkeit ("ich vögel alles, was mir vors Rohr kommt") und hat die Frauen, die ihm gefielen, schon immer auf direktem Wege angesprochen, so wie auch mich Anfang der 90er Jahre, wobei wir beide zu keinem Zeitpunkt Zärtlichkeiten miteinander ausgetauscht haben.
Manchmal frage ich mich wirklich, ob ich in einer ganz anderen Welt, in einem unbekannten Dorf, lebe als andere.
Mittlerweile sei es ihm sogar schon ein paar Mal so ergangen, dass er, wenn er Frauen in einem Club oder eine Kneipe freimütig auf die „Fickbeziehung“ hin angesprochen habe, jene antworteten, dass sie bereits eine hätten (und das nicht als Schutzbehauptung).
Nein, es steht mir nicht zu, darüber zu werten, zumal J. sich dahingehend äußerte, dass er, wenn er eine Partnerin hat, dieses Verhalten gänzlich ablegt und dann völlig konservativ sei.
Ich muss zugeben, dass ich in einschlägigen Blogs schon von dieser Erfahrung gelesen habe, aber kann man das tatsächlich als Trend bezeichnen? Haben sich Normen verschoben oder ist unsere Gesellschaft heute einfach so flexibel und tolerant, dass nichts mehr unmöglich ist?
pattyv - am Donnerstag, 29. März 2007, 01:49 - Rubrik: Veränderung
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Es scheint, als sei das ganze Leben bloß ein Spiel, auf dessen Terrain sich hedonistische Figuren tummeln. Figuren, die die Verantwortlichkeit für ihr Handeln von sich weisen. Erwachsene Menschen, die plötzlich ein kindisches (nicht kindliches) Verhalten an den Tag legen, sich für eine Sekunde für ihr Tun hassen, um dann doch wieder weiter dem Genuss zu frönen, so als gäbe es das verletzte Gegenüber gar nicht. Nein, ich bin nicht betroffen, bin bloß Zuschauer auf einer Bühne, die sich traurige Realität nennt. Kann man etwas Bedeutsameres als Vertrauen, dieses empfindsame und dünnhäutige Gebilde, das einzig durch Offenheit und Ehrlichkeit erwächst, zerstören?
Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen, aber anstatt es dort herauszuholen, sich darum zu bemühen, es am Leben zu erhalten, wird erst einmal – im Bewusstsein, dass es schwimmen kann - dem Tag gefrönt. Es ist ja auch nicht wichtig, ob der Schacht, in den es fiel, tief ist, ob die Dunkelheit, die möglicherweise stinkende Brühe und die beklemmende Enge Angst macht, nein, das Kind kann ja schwimmen. Ehrlich gesagt bin ich einfach nur entsetzt, was wohl auch damit zu tun hat, dass sich solche Beispiele – personell unabhängig - in jüngster Vergangenheit mehren.
Manchmal glaube ich, dass der Wahnsinn überhaupt keine Grenzen mehr kennt, zumindest nicht die, die das Gegenüber berücksichtigend in einen Kontext miteinbezieht. Das Internet macht es leicht, gefühlte Defizite aus der eigenen Lebenswirklichkeit scheinbar unbeobachtet zu sättigen, aber so kann doch ein Miteinander nicht funktionieren?!
Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen, aber anstatt es dort herauszuholen, sich darum zu bemühen, es am Leben zu erhalten, wird erst einmal – im Bewusstsein, dass es schwimmen kann - dem Tag gefrönt. Es ist ja auch nicht wichtig, ob der Schacht, in den es fiel, tief ist, ob die Dunkelheit, die möglicherweise stinkende Brühe und die beklemmende Enge Angst macht, nein, das Kind kann ja schwimmen. Ehrlich gesagt bin ich einfach nur entsetzt, was wohl auch damit zu tun hat, dass sich solche Beispiele – personell unabhängig - in jüngster Vergangenheit mehren.
Manchmal glaube ich, dass der Wahnsinn überhaupt keine Grenzen mehr kennt, zumindest nicht die, die das Gegenüber berücksichtigend in einen Kontext miteinbezieht. Das Internet macht es leicht, gefühlte Defizite aus der eigenen Lebenswirklichkeit scheinbar unbeobachtet zu sättigen, aber so kann doch ein Miteinander nicht funktionieren?!
pattyv - am Dienstag, 27. März 2007, 10:30 - Rubrik: Aergerlich
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen