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Aergerlich

Seit Tagen wollten wir ihn buchen – den Kletterkurs für Mittwoch. Immer wieder haben wir es aufgeschoben. Unser Kurs wurde kürzlich ja auch mangels Teilnehmer abgesagt. Und da es für den Alternativkurs bisher auch nur zwei Interessenten gab, waren wir uns sicher, dass wir noch einen Platz bekämen. Tja, … vielleicht sollte man das Denken auch einfach denen überlassen, die Ahnung davon haben. Fakt ist, dass der Kurs jetzt nicht mehr ausgeschrieben ist, was zwar nicht zwingend heißt, dass er ausgebucht ist, denn bei den Kursen, bei denen keine Teilnahme mehr möglich ist, steht „Keine freien Plätze“, weshalb ich vermute, dass es sich eher um einen anderen, mir allerdings unerfindlichen Grund handeln muss. Unterm Strich bleibt aber so oder so: unsere Kursteilnahme am Mittwoch, die wir schon fest in unseren Wochenplan eingebaut hatten, ist so erst mal nicht mehr möglich.

Die Alternative zur Alternative heißt deshalb jetzt: Samstag, 26. Juni und Samstag, 3. Juli. Hierzu sei ergänzend hinzugefügt, dass sich der Kurs aus zwei Schulungstagen zusammensetzt. Pässlich in dem Sinn, obwohl Wochenende, sind diese beiden Tage für uns aber auch nicht, da wir zum Beispiel für kommenden Samstag einen Abstecher in Amsterdam eingeplant hatten, da wir das nächste Wochenende eigentlich in Münster verbringen wollten.

Das Fatale an der Sache ist, dass wir aber auch kommendes Wochenende mit unserem Vorhaben wieder scheitern könnten, wenn sich einmal mehr nicht genügend Teilnehmer finden. Einer hat sich bisher angemeldet. Mit uns wären es drei. Vier müssten es aber mindestens sein. Im schlechtesten Fall – wie beim letzten Mal – verläuft es dann so, dass wir am Vorabend Bescheid bekommen, dass der Kurs ausfällt. In diesem speziellen Fall wäre das aber zu einer Zeit, zu der wir eigentlich schon unterwegs nach Münster sein müssten, um dort rechtzeitig der Feier beizuwohnen, die an diesem Tag zelebriert wird. Soll heißen: wenn es ganz dumm läuft, sagen wir für das nächste Wochenende Münster und damit auch Amsterdam ab und bekommen erneut auch noch einen Korb wegen des Kletterkurses.

Aber auch ansonsten warf uns der Tag immer wieder ein paar schmerzende nervenaufreibende Knüppel zwischen die Beine, die uns inzwischen fast haben kapitulieren lassen. Die Laune ist auf jeden Fall dahin. Was ich meine? Mit ein paar Raffinessen und etwas Aufwand lassen sich im Internet relativ günstige Flüge in die USA buchen. Und da wir im Herbst an die Westküste möchten, haben wir uns heute auf die Suche gemacht. Leider ohne Erfolg, da uns ein paar Mal die Schnäppchen innerhalb von wenigen Bruchteilen eines Moments entgingen.

Waren heute auch mit beim Geburtstags-Bowling: Liselle und Fabi.Meinen persönlichen Misserfolg des Tages erlebte ich heute aber auf der Bowlingbahn. Ein Freund von uns feierte seinen runden Geburtstag in der Bowling-Arena. Wir spielten auf vier Bahnen. Nach der ersten Runde kam irgendjemand auf die „glorreiche“ Idee, die Besten (unter ihnen auf eine Frau, die in irgendeiner Liga bowlt) auf einer Bahn spielen zu lassen. Durch Zufall zählte ich dazu. Wohlgemerkt durch Zufall! Schlagartig sank meine Laune, da ich wusste, dass ich verlieren werde. Ich fühlte mich total unter Druck gesetzt, wollte mich ja auch nicht blamieren. Und je mehr ich gut zu sein versuchte, um so mehr scheiterte ich, was letztlich in Tränen endete. Tränen, die ich vor Ärger und Wut auf mich selbst einfach nicht mehr aufhalten konnte.

Ich sollte in ein anderes Land ziehen, eines mit mehr Sommer oder zumindest einem, der verlässlicher als der deutsche ist, denn dieses Jahr war es bisher immer so, dass an meinen freien Tagen oder jenen mit mehr Spielraum schlechtes Wetter war, während sich die Sonne andererseits ihr Stelldichein an den stressigen Tagen/Phasen gibt. Das frustet mich echt, zumal mein geliebter Sommer bald vorbei ist.

Ich ahnungsloser Trottel! Heute Morgen habe ich etwas erfahren, dass mir seitdem keine Ruhe mehr lässt und mich maßlos ärgert, wobei diese Formulierung in den höchsten Tönen geschönt ist. Ich lebe schon seit Jahren mit einem tiefsten Geheimnis, über das ich - aus Schamgründen heraus - nicht sprechen kann, demgemäß auch noch nie in meinem Blog darüber geschrieben habe. Noch vor ein paar Jahren war ich der Meinung, dass die allerengsten Vertrauenspersonen aus meinem Umfeld darüber Bescheid wissen sollten, in der jüngeren Vergangenheit habe ich diese Haltung neuen Vertrauenspersonen gegenüber aber abgebaut, soll heißen: heute erzähle ich niemandem mehr davon.

Einer von denen, von denen ich einmal annahm, dass ich ihn als Freund bezeichnen kann, hat dieses Geheimnis - neben vielen anderen vertraulichen und persönlichen Details aus meinem Leben - meinem Arbeitskollegen, den er nur aus meinem Erzählungen und ein oder zwei Mal sehen her kannte, offenbart.

Ohne fachliche Kompetenz hat dieser so genannte „Freund“ mir vor Jahren darüber hinaus einmal Borderline diagnostiziert – ein Wort, das ich damals erstmalig aus seinem Munde hörte, mich davon eingeschüchtert auch damit beschäftigte und zwei unabhängig voneinander stehende Ärzte danach befragte, die es mich betreffend aber nicht bejahen konnten. In dem zufälligen Aufeinandertreffen dieses jetzt-ganz-bestimmt-nicht-mehr-Freundes und meines Arbeitskollegen erfuhr selbiger auch von meiner (nicht vorhandenen) Borderline sowie aus Dichtung und Wahrheit geknüpften Annahmen. Ich kann mit Worten nicht beschreiben, wie ungeheuerlich ich diese Aktion empfinde, wobei ich wahrscheinlich noch über alles wegzusehen bereit gewesen wäre, wenn, ja wenn mein tiefstes Geheimnis, das ausnahmslos ICH anderen anvertrauen wollte oder eben auch nicht, nicht offenbart worden wäre.

Ich empfinde selten Hass, würde sogar sagen, dass mir dieses Gefühl recht fremd ist, derzeit hege ich aber genau dieses Empfinden für die aus meinem Leben gestrichene Plaudertasche.

Ein Unglück kommt bekanntermaßen selten allein. Vielleicht habe ich deshalb gestern auch eine weitere Hiobsbotschaft erfahren. Eine, die mich ab Ende diesen Monats oder spätestens Mitte Januar dauerhaft begleiten wird. Dann wird zum Lachen in den Keller gegangen.

Sollte mich zukünftig jemand nach meinem Kleiderstil fragen oder wissen wollen, wie mein Outfit einzuordnen ist, kann ich nun endlich darauf antworten: ich trage PUTZLAPPEN!

Der Bruder meines Freundes war so lieb, mich darauf hinzuweisen. Nein, es ging kein Disput oder ähnliches voraus. Vom Vater meines Freundes erfuhr ich darüber hinaus, dass ich die vergangenen Jahre mit meiner Frisur Mut zur Hässlichkeit hatte. Hierzu sei gesagt, dass ich mir vor ca. 4 Wochen eine neue Frisur zugelegt habe, die alte mehrere Jahre trug. Das waren dann auch genau die aufbauenden Worte, die ich beim Familienbesuch, vor dem ich sowieso Magenschmerzen hatte, hören wollte.

Wenn ich also mal wieder vor Selbstbewusstsein strotze und von meinem Egomanen-Trip runterkommen möchte, weiß ich, an wen ich mich wenden muss.

Ich bin ja soooooooooo schlau, dachte ich zumindest, schließlich war es dunkel, weshalb ich mich in Sicherheit wähnte - eine Sicherheit, die sich an einer Ampel mit Linksabbiegerspur jedoch als trügerisch erwies und mich mit Zustellgebühren 47 Euro („keine 100“, meinte der Polizist) samt einem, meinem ersten, Punkt kosten wird.

Ich bin während des Autofahrens beim Telefonieren mit dem Handy erwischt worden. Dumm, aber wahr! Nach einem langen Arbeitstag wollte ich mir die Heimfahrt mit einem Gespräch mit meinem Liebsten verkürzen, von dem ich tagsüber nichts gehört hatte, was das straftätliche Vergehen meinerseits natürlich nicht entschuldigt. Während wir also genüsslich miteinander plaudern, ich frohen Mutes, den Arbeitstag nun hinter mir lassen könnend auf die Grünphase an der Ampel warte, sehe ich aus den Augenwinkeln heraus, wie links neben mir ein Auto heranrollt, von dem ich zu keinem Zeitpunkt hätte glauben wollen, dass der Zufall es ein Polizeiwagen sein lässt. Als ich das realisiert habe, durchfuhr es mich schaudernd. Blitzschnell ließ ich das Telefon auf dem Fahrersitz verschwinden und tat dann so scheinheilig, als hätte ich mir im Vorfeld mein Ohrring zurecht gedreht, doch die Polizei ist natürlich auch nicht auf den Kopf gefallen.

Das erste Hupen ignorierte ich noch, beim zweiten öffnete ich dann doch mein Fenster und beantworte die Frage ob ich gerade aus oder rechts weiterfahre mit einem „geradeaus“, wobei mich die Herren baten, doch gleich mal rechts ranzufahren und sagten, dass ich mein Telefon wieder aufheben könne. Wie peinlich!

Mit dem Gefühl, bei einem großen Verbrechen erwischt worden zu sein, fuhr ich zitternd den nächsten Parkplatz an und haderte – angeregt durch Szenen amerikanischer Spielfilme - nach dem Anhalten schließlich damit, ob ich aussteigen oder im Wagen bleiben soll, entschied mich dann aber doch fürs Aussteigen, was nach Rücksprache auch nicht falsch war.

Die Herren in Grün wollten neben meinem Führer- und Fahrzeugschein auch meinen Ausweis sehen und fragten, mit wem ich telefoniert habe. Gänzlich eingeschüchtert sagte ich „mit meinem Freund“.

„Haben Sie ihn angerufen oder er Sie“, fragte der Polizist, was bei mir die Frage aufkommen ließ, warum er das fragte. Ob die Strafe wohl geringfügiger ausfällt, wenn ich angerufen worden bin, schnellte es durch meinen Kopf, aber das wäre ja leicht nachprüfbar, also entschied ich mich für die ungeschönte Wahrheit und sagte, dass ich ihn angerufen habe.

„Schade“, meinte der Polizist lachend, „denn dann hätten sie ihm ja sagen können, dass er sich an den 40 Euro mit der Hälfte beteiligen darf“.

Da die Beamten das Geld nicht persönlich entgegen nehmen dürfen, wurde noch ein Formular ausgefüllt, das ich im Anschluss zu unterschreiben hatte, wobei ich damit aber doch haderte, zumal der Polizist sagte, dass dort im Nachhinein noch Formalien eingefügt werden. „Nicht, dass Sie im Anschluss noch 4000 Euro von mir einfordern und ich das quasi im Vorfeld unterschreibe“, sagte ich halb scherzend, halb fürchtend, was seinen Kollegen schmunzelnd aus der Reserve lockte: „Und dann bekommen Sie noch eine aufblasbare Waschmaschine und einen Geschirrspüler“. „Gut, dagegen habe ich nichts einzuwenden“, meinte ich schon etwas gelöster.

Mit meinem Hang zur Dramatik sagte ich schließlich auch noch, dass ich mit diesem höchst schändlichen Vergehen morgen bestimmt auf die Titelseite der Bildzeitung komme und jetzt auf Lebenszeit gebranntmarkt sei und die Menschen bestimmt mit dem nackten Finger auf mich zeigen würden, worauf der Polizist sagte, dass ich mir dafür schon mehr einfallen lassen müsste, zum Beispiel nackt und laut singend auf dem Marktplatz telefonieren, wobei ich – einmal davon abgesehen, dass mein Bestreben natürlich nicht dahin geht – nicht glaube, dass das der Bild eine Titelstory wert wäre, aber egal, am Schluss war es mit den beiden doch noch unterhaltsam, auch wenn mich dieser Spaß die weiter oben bereits erwähnten 47 Euro kostet.

Zum dritten Mal in dieser Woche komme ich nicht online. Inzwischen kenne ich die Telefonnummer der Störungsstelle der Telekom schon auswendig. Sowohl am Sonntag als auch am Montag hatte ich überaus freundliche Gesprächspartner, mit denen ich mich sogar scherzend und teilweise flirtend unterhielt, so auch heute, zumindest zunächst. Als man mich die Dame nach der Durchmessung an die Technik verwies, änderte sich das allerdings in den Bruchteilen einer Sekunde. Kann man einem fremden Menschen eine Grundgenervt- bzw. Grundgereiztheit anhören?

Ich selbst war schon am Montag genervt über die Tatsache, dass ich wieder nicht ins Internet konnte, wusste aber, dass die Leute an der Störungsstelle auch nichts dafür können, weshalb ich meinem Unmut auch nicht Gehör gab, mich trotz Ärger zusammenriss und sachlich, nein eher dramatisch, in der Bekundung meines Lieblingssatzes mein Anliegen äußerte („es geht um Leben oder Tod“), worauf ich später ein „Sie sind heute wahrscheinlich der letzte nette Kunde“ erntete. Nein, ich hatte wirklich noch nie in meinem Leben Grund zur Beschwerde über eine Person, die ihren Job ausübt. Dieser jemand von der technischen Abteilung der Telekom heute jedoch schon.

Wie anfänglich geäußert, hatte ich im Vorfeld mit einer Kollegin gesprochen, der ich, soweit ich es eben vermag, mitteilte, was ich an erkennbaren Störungen wahrnehme (fehlendes Leuchten der Online-Lampe am Modem). Als mich dieser, man verzeih mir meine Ausdrucksweise, ungehobelte Mensch – und als solchen muss ich ihn bezeichnen, nachdem er sein Spiel soweit trieb, dass ich zu weinen begann – danach fragte, was denn sei, sagte ich, dass ich nicht online käme. Er reagierte darauf sehr schnippisch, worauf ich mich dann tatsächlich auch noch entschuldigte. Ich sagte ihm, dass ich weitergeleitet wurde und ich nicht wisse, inwieweit seine Kollegin über das, was sie mit mir schon gesprochen hat, mit ihm kommunizierte. Selbst da kam nur ein „die hat nur gesagt, da kommt jemand nicht online, mach Du mal“.

Nachdem ich mich also brav entschuldigt hatte, sprach ich ihn direkt auf seine Gereiztheit an, worauf er mir irgendwas von einem Kunden im Vorfeld erzählte.

Da ich mich technisch überhaupt nicht auskenne, mein Rechner mit dem meines Freundes via Netzwerk online kommt, was aber er eingerichtet hat, fühlte ich mich von der Frage, ob ich denn T-Online-Software auf meinen Rechner hätte überfordert. „Ich weiß nicht“, sagte ich, „woran erkenne ich das denn?“

„Das müssen Sie doch wissen“.

„Nein, ehrlich gesagt, hat das alles mein Freund eingerichtet, aber vielleicht könnten Sie mir ja sagen, wo ich das finde“

Nach einem lauten Stöhnen: „Schauen Sie doch mal unter Start, Programme“

„Nein, da ist nichts, ... kann es vielleicht sein, dass das über das Netzwerk mit meinem Freund läuft?“

„Und wie kommen Sie online?“

„Wie meinen Sie das - wir haben ein Netzwerk und ein Modem“

„Und welches Betriebssystem?“

„Ich glaube Windows NT“ (das sagt zumindest immer mein Freund, obwohl es meines Erachtens Windows 2000 ist).

„Wie, Sie haben Windows NT?“

Durch die Rückfrage verunsichert: „Ich glaube oder Windows 2000“

Die darauf folgende Frage hatte ich akustisch nicht verstanden (ich glaubte, er fragte nach dem Browser, was mich aber verwunderte, weil das im Vorfeld noch nie jemand von der Störungsstelle wissen wollte), weshalb ich nochmals nachfragte, was er meinte.

Dann platzte ihm der Kragen – laut!

„Frau V., so geht das nicht!“

Dann wurde er ausfällig.

Ich war entsetzt.

Schluckte.

Bloß nicht heulen, dachte ich.

„Ich habe Sie akustisch nicht verstanden“

Er warf mir mein mangelndes technisches Verständnis an den Kopf.

„Ich bin kein Techniker, deswegen rufe ich doch genau Sie an“

Ich müsse das doch wissen.

In mir brodelte es.

Reg Dich nur nicht auf, sagte ich mir.

„Also bei uns im Verlag ist das so, dass wenn wir ein Problem am Rechner haben, bei der Technik anrufen und die kümmern sich dann darum; wir müssen deshalb kein technisches Sachverständnis aufweisen“

Als er weiter pampte, schließlich verletzend wurde, konnte ich mich nicht mehr zurückhalten.

„Ehrlich gesagt ist mir mit dieser Art wie Sie sie an den Tag legen, noch niemals jemand begegnet. Ich rufe Sie an, weil ich ein Problem habe und sie lassen mich so kalt runterlaufen. Ich habe mich auch noch niemals über jemanden beschwert, aber wie Sie mit den Kunden umgehen, ist absolut nicht in Ordnung. Ich möchte mich über Sie beschweren. Würden Sie mir bitte Ihren Namen geben?“

Und dann legte der Couragefremdling auf.

Nachdem ich mich ausgeheult hatte, erneut anzurufen versuchte, um an den Namen des Mannes zu kommen, ließ man mich – und das ist die ABSOLUTE Wahrheit – seitens der Vorboten noch zwei weitere Male ins Leere laufen, wobei ich das Gefühl hatte, dass die Kollegen sich in diesem Belang abgesprochen hatten, zumal meine Nummer ja mit übertragen wird. Andererseits versuche ich genau das zu leugnen, weil ich doch nicht so paranoid bin zu glauben, dass sich jemand wegen mir abspricht.

Alle weiteren Versuche, genau diesen Menschen nochmals an die Strippe zu bekommen, scheiterten.

Eben noch gelesen:

Jeder dritte Telefonkunde ist unzufrieden. Das ergab eine Umfrage der Stiftung Warentest für die Aprilausgabe der Zeitschrift "test". Die Verbraucher beschwerten sich über nutzloses Hotline-Geplänkel, falsche Rechnungen und schlechte Sprachqualität. Für Aufregung sorgen aber auch undurchsichtige Tarifpakete, ein lahmer Service und nicht erschienene Techniker. Laut Stiftung Warentest beteiligten sich 7 700 Kunden an der Online-Befragung.

Ja, auch ich war unzufrieden. Nicht im Allgemeinen, das will ich hiermit auch nochmal ausdrücklich sagen, aber doch im Speziellen.

Es scheint, als sei das ganze Leben bloß ein Spiel, auf dessen Terrain sich hedonistische Figuren tummeln. Figuren, die die Verantwortlichkeit für ihr Handeln von sich weisen. Erwachsene Menschen, die plötzlich ein kindisches (nicht kindliches) Verhalten an den Tag legen, sich für eine Sekunde für ihr Tun hassen, um dann doch wieder weiter dem Genuss zu frönen, so als gäbe es das verletzte Gegenüber gar nicht. Nein, ich bin nicht betroffen, bin bloß Zuschauer auf einer Bühne, die sich traurige Realität nennt. Kann man etwas Bedeutsameres als Vertrauen, dieses empfindsame und dünnhäutige Gebilde, das einzig durch Offenheit und Ehrlichkeit erwächst, zerstören?

Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen, aber anstatt es dort herauszuholen, sich darum zu bemühen, es am Leben zu erhalten, wird erst einmal – im Bewusstsein, dass es schwimmen kann - dem Tag gefrönt. Es ist ja auch nicht wichtig, ob der Schacht, in den es fiel, tief ist, ob die Dunkelheit, die möglicherweise stinkende Brühe und die beklemmende Enge Angst macht, nein, das Kind kann ja schwimmen. Ehrlich gesagt bin ich einfach nur entsetzt, was wohl auch damit zu tun hat, dass sich solche Beispiele – personell unabhängig - in jüngster Vergangenheit mehren.

Manchmal glaube ich, dass der Wahnsinn überhaupt keine Grenzen mehr kennt, zumindest nicht die, die das Gegenüber berücksichtigend in einen Kontext miteinbezieht. Das Internet macht es leicht, gefühlte Defizite aus der eigenen Lebenswirklichkeit scheinbar unbeobachtet zu sättigen, aber so kann doch ein Miteinander nicht funktionieren?!

Gestern habe ich mir sagen lassen müssen, wie armselig ich doch sei – und das, weil ich jemanden nicht angerufen habe (hierzu sei gesagt, dass kein Telefonat verabredet war, aber ungeachtet dessen wahrscheinlich eine Erwartungshaltung mir gegenüber bestand). Dieses „Gott, was bist Du armselig. Rufst noch nicht mal mehr an“ hat sich wie ein Brandzeichen in Seele gebohrt. Ein weiteres Makel, mit dem ich nun wohl zu leben habe. Ich denke, dass diese Äußerung einer Verletzung des Gegenübers zu Grunde wohnt, und doch finde ich es nicht das probate Mittel, mir das so mitzuteilen, denn jetzt bin selbst gekränkt und habe die Tür zum inneren Ich, die ich mit Geduld vielleicht noch weiter zu öffnen bereit gewesen wäre, wieder verschlossen.

Klappe zu, Affe tot.

Mimose?

Mag sein, aber vielleicht ist die aufgekeimte Freundschaft auch zu frisch, um diesem Extrem standzuhalten.

Am liebsten möchte ich mit „Männer!“ beginnen, doch ein Pauschalurteil wäre nicht fair, wenngleich ich heute einmal wieder mehr ein Vorurteil bestätigt sehe.

Es gibt Menschen, deren Verhalten sprengt jegliche Vorstellungskraft. Aber was beklage ich mich? Ich hätte es wissen müssen! Eigentlich wollte ich ihm nur eine Freude bereiten, in dem ich ihm, der mittlerweile in Italien lebt, zum Geburtstag gratuliere. Ich weiß noch nicht einmal, wie alt er heute wird. Irgendetwas so um die 50 Jahre, glaube ich. Kennengelernt hatte ich ihn einst während meines Studiums. Der Kontakt lag bis kurz vor Weihnachten über Jahre brach, wobei die Reaktivierung des Kontakts vornehmlich aus sachlichen Gründen geschah. Die telefonische Verbindung war schlecht, seine Überraschung ob meines Anrufs groß, was ihn aber doch nicht daran hinderte, relativ unmittelbar unflätig zu werden. Ich dachte, ich höre nicht recht. Ich kann nicht sagen, ob er betrunken war, weil ich ihn noch nie betrunken erlebt habe, aber seine verbalen Entgleisungen, die ich aus Scham hier nicht wiederholen möchte, schockierten.

Was sollte das? Nein, ich bot ihm keinen Anlass für diese frivolen und ehrverletzenden Äußerungen. Mein Vorhaben verkehrte sich durch sein Verhalten ins Gegenteil: Anstatt jemandem eine Freude zu bereiten, bereitete er mir eine Qual. Ich dachte zunächst wirklich, dass ich mich verhört hätte, weil das Telefon so rauschte. Als er die Worte dann aber wiederholte, verschlug es mir die Sprache. Ich schwieg, hörte noch eine Weile zu, bevor ich gänzlich angewidert auflegte. Womit haben Frauen diese Missachtung verdient? Ich kann diese Abwesenheit von Anstand einfach nicht gutheißen.

Ich will ihn nicht pauschal verurteilen, mich aber wundern dürfen, wie jemand aus dem Nichts heraus so sexistisch agieren kann. Eigentlich stünden doch andere Gespräche an, ... eben jene, die mit diesem flüchtigen „wie geht’s?“ beginnen und dann - je nach Temperament und Engagement – auf der Ebene dessen weitergeführt werden, wie man die Zeit nach dem letzten Gespräch verbracht hat.

Ich weiß nicht, ob mich jemand versteht, aber einmal mehr bestätigt sich, dass das Verlassen meiner ersonnenen Welt – außerhalb verpflichtender Termine – keinen Sinn hat.

 

twoday.net AGB

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