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Aergerlich

Ist mal wieder alles am schief laufen! Das Konzert am Mittwoch wurde abgesagt und ins nächste Jahr (April) verlegt. Nicht aus Krankheit, nein, der Künstler musste unaufschiebbare TV-Aufnahmen machen. Ärgerlich!

Und heute? Das Gospel-Konzert beginnt in 20 Minuten. Eigentlich wäre der Pan bereits seit zehn Minuten hier, doch zum ersten Mal seit eineinhalb Jahren hat der Zug wegen einer Stellwerkstörung 40 Minuten Verspätung. Klar weiß ich, dass der Pan dafür nichts kann. Ich bin ihm ja auch gar nicht böse darum, aber ich ärgere mich. Die ganzen zahllosen Wochen kam er, besser gesagt die Bahn, immer (vergleichsweise) pünktlich (plus/minus zehn Minuten) an, nur heute nicht. Das gibt’s doch nicht!

Ist es nicht pervers, dass die günstigen New-York-Tickets, die Penny für 189 Euro (Hin- und Rückflug incl. aller Steuern) anbot, bereits jetzt - kurz nach Ladenöffnung - ausverkauft sind, und Menschen, die diesbezüglich bereits eine erwartungsvolle Vorfreude in sich trugen, nun leer ausgehen, bloß weil so raffgierige Mistkerle, die selbst gänzlich desinteressiert sind an dieser Reise, sie mit ihrer Abzockermentalität erwerben und im Anschluss gleich wieder bei eBay einstellen? Ich wünschte, dass genau jene, die diese Tickets rein aus gewinnträchtigen Motiven erworben haben, auf ihren Tickets sitzen blieben. Vielleicht ist das nicht gerade zuvorkommend, was ich äußere, aber dieses habgierige Verhalten ist mir einfach absolut zuwider.


Und nur zu Erläuterung: Nein, ich selbst wollte keine Tickets, aber zwei Freunde von mir ...

Um 08:01 Uhr habe ich bei der Therapeutin angerufen.

Laut Bandansage,das ich bereits seit letzten Mittwoch Nachmittag kenne, ist sie nur Mittwochs zwischen 8 und 8.30 Uhr persönlich zu erreichen. Ich habe erneut um Rückruf gebeten, habe aber auch gesagt,dass ich noch einmal anrufen würde bis 8.30 Uhr.

Um 8.26 Uhr stand nach wie vor nur der Anrufbeantworter bereit, was mich wirklich ärgerlich stimmte. Ehrlich gesagt habe ich ihr dann auch meine Enttäuschung auf Band gesprochen. Irgendwie hatte ich gehofft, dass es dann endlich mal vorwärts ginge.

Ich will einfach zu keinem Mann! Aber die Krankenkassenärztliche Vereinigung hat mir nur EINE Adresse von einer Frau gegeben.

Dieses Wochenende war mit Abstand das Abscheulichste in diesem Jahr, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch das Furchtbarste in der nun schon über zweijährigen Beziehung zwischen dem Pan und mir, wobei ich nicht weiter auf Details eingehen oder die Frage der Schuld erläutern möchte.

Meine Güte, ich kann das immer noch gar nicht fassen, was da gestern an Boshaftigkeit per E-Mail-Austausch beiderseits geflossen ist. Ich erkannte weder mich noch ihn. Ich fühle mich so ausgelaugt davon. Heute Morgen hatte ich – das zweite Mal in meinem Leben – so einen extremen Heulkrampf, wobei ich mit dieser Aussage um kein Mitleid heischen will, dass ich keine Luft mehr bekam. Mitten im Erleben war das einfach nur beängstigend.

Ich würde so gerne einfach alles niederschreiben, um loszulassen, aber ich kann nicht. Ich schaff’s nicht, will keinen Ärger, obwohl es in mir brodelt, raus will.

Ich stelle meinen ganzes Sein in Frage, suche zudem nach den eigenen Grenzen der Selbstachtung. Wie weit darf man gehen? Ab wann hat man sich selbst aufgegeben? Wo ist die Grenze des Leids?

Einmal mehr zieren vorübergehend vier Schnittwunden meinen Arm. Ja, ich hielt diesen inneren Druck nicht mehr aus. Das Schneiden hilft für einen kleinen Augenblick, schafft Erleichterung, öffnet für einen winzigen Moment den Himmel der Genugtuung, so absurd sich das vielleicht auch lesen mag. Eigentlich habe ich es schon eine ganze zeitlang nicht mehr gemacht, heute kam ich aus Selbsthass nicht umhin.

Und meine Oma? Wer weiß, ob ich sie noch einmal sehen werde? Ich hatte mir so fest vorgenommen, sie dieses Wochenende zu besuchen, die Starke zu mimen, doch dieses Wochenende hat an den Grundfesten des Menschlichen gerüttelt. Die Erde der gegenseitigen Achtung bebte, Krater der Respektlosigkeit taten sich auf und verschluckten gemeinsame Erlebnisse, so dass lediglich eine resignierende Verwüstung zurückblieb.

Wie soll ich das Nichtkommen der Familie erklären? Sicherlich nicht mit der Krise.

Ich werde mir etwas einfallen lassen müssen ...

Aus dem abgesagten München-Wochenende wurde eine mittlere (große?) Katastrophe, die schließlich darin endete, dass ich die vergangenen beiden Nächte alleine verbrachte.
Die erste war noch gewollt, weil ich so verärgert war, mich missverstanden und nicht angenommen fühlte, mir etwas wünschte, was ich nicht artikulieren konnte, weil ich dann das Gefühl gehabt hätte, dass die Gewährung des Wunsches nur aus Höflichkeit und nicht aus einem reinen, eigenen Wollen des Pans resultiert. Und wenn ich etwas ganz bestimmt nicht möchte, ist es, dass jemand etwas wider seinen Willen macht.

Am Morgen danach hoffte ich Trotzkopf darauf, dass der Pan mich anrufen würde, was er auch tat, mich fragen würde, ob wir den Tag gemeinsam begehen wollten, worauf ich vergebens wartete. Ich selbst war zu schwach, um ihn das zu fragen, obwohl ich mir nichts sehnlicher wünschte. Es gab ein paar kurze, sehr lakonische, von einer düsteren Stimmung durchdrungenen Telefonate, die wieder nicht darin endeten, was ich mir erhoffte – des Pans Gegenwart.

Schließlich war ich ob diesen Umstands so enttäuscht und traurig, auch deshalb, weil ich es damit gleichsetzte, dass mich mein Pan nicht mehr so lieb hat, dass er Zeit mit mir verbringen will, dass ich diesen Schmerz mit Schlaf zu entkommen versuchte. Ich nahm zwei Schlaftabletten, legte mich weinend ins Bett und betete insgeheim, dass ich einfach entschlummern würde, um den Kummer nicht mehr fühlen zu müssen.

Ich wartete und wartete, ... es dauerte schließlich ungefähr sechs Stunden, bis ich tatsächlich einschlafen konnte. Meine Gedanken ließen mir einfach keine Ruhe. Mein Blick starrte auf die vielen Postkarten, die mir mein Pan zu unserer Anfangszeit sandte. Ich hatte sie allesamt, soweit der Platz es eben zuließ, an das angrenzende Regal gehängt, auf das mein Blick zwangsläufig fällt, wenn ich ihn Schlafposition liege.

Einige Stunden später, ich denke so gegen 22 Uhr, fanden wir – Dank Pan - doch noch zu einem persönlichen und ruhigen Gespräch bei mir zusammen. Wir redeten. Ich weiß nicht, ob der Pan sich all das, was ihn belastete, sich von der Seele zu sprechen getraute. Ich konnte es nicht. Dennoch begegneten wir uns verzweifelt liebevoll.

In Relation ist dieses Jahr 2005 noch recht jung und doch gab es schon wesentlich mehr Wochenenden, an denen uns die Disharmonie peinigte, als dass wir uns über die wenigen Stunden miteinander freuten. Ich weiß nicht, wohin uns das Ganze noch führt. Ich spüre, wie es uns beide Kräfte raubt, missmutig macht, dabei wollen wir, glaube ich, beide etwas ganz anderes, nämlich ein herzliches und fürsorgendes Miteinander.

Den heutigen Tag verbrachten wir gemeinsam in unserem alten Stammbistro frühstückend, bevor wir uns – nach einem Kino-Matinée – zu meinen Großeltern, bei denen wir „heile Welt“ spielten, auf den Weg machten. Im Moment haben wir beide den Wind aus den Segeln genommen, um nicht mehr so stürmisch aufeinander zu treffen. Und doch vermisse ich an diesem verhaltenen Tun meinen mich liebenden Pan, der mir manchmal so fremd scheint.

Wie sehr hatte ich mir gestern bei unserer persönlichen Zusammenkunft gewünscht, dass er mich fragt, ob ich mitkomme. Innerlich war ich darauf vorbereitet. Wollte JA sagen, doch die Frage blieb leider aus. Vielleicht ging es ihm ja ähnlich? Ich wollte mich ihm aber nicht aufdrängen, dachte, er wird Dich schon fragen, wenn er deine Gesellschaft wünscht.

Vielleicht sind wir beide Narren?!

Und während ich jetzt diese Zeilen (in seiner/unseren Wohnung) verfasse, sitzt er bei „Don Camillo und Peppone“ im Wohnzimmer, dabei wird er doch schon in wenigen Stunden wieder den Weg nach Hamburg suchen, am nächsten Wochenende vielleicht gar nicht kommen, weil er uns in Frage stellt, weil er nicht mehr weiß, ob er noch kommen möchte.

War eben kurz bei ihm, habe ihn mit kleinen Küsschen überhäuft, weil ich ihn schon beim Schreiben vermisse.

[rrrrrrrrrrring, das Telefon klingelt ...]

Anonymer Anruf – kann nur Jo, Ralf, Mum oder Oma sein, dachte ich. Von wegen!

Ich: „Hallo“

Keine Antwort

Ich: „Haaaalloo?“

Er: „Bist Du P.?“

Ich: „Ja“

Er (hauchend): „Ich habe deinen Namen aus dem Telefonbuch, ... bleibst Du bitte so lange dran, bis ich komme ... ?!

Ich: AUFGELEGT!

Jetzt bin ich voller Groll. Was soll das? Passiert anderen Frauen auch so etwas? Mir schon zum zweiten oder dritten Mal (ich will mich gar nicht mehr daran erinnern), wenn auch heute erst nach einer längeren Pause erneut.

Nicht dass ich prüde bin, aber als Objekt irgendeiner Lust lasse ich mich bestimmt nicht missbrauchen. Früher bin ich – den Hörer weit von mir gestreckt - angewidert aus Höflichkeit am Telefon geblieben. Wenn ich heute über dieses Verhalten von einst nachdenke, kann ich wirklich nur noch den Kopf schütteln. Höflichkeit hin oder her. Irgendwo hat auch meine Freundlichkeit Grenzen. Und diesen lüsternen Anruf fand ich mir gegenüber einfach nur takt- und schamlos.

Was denkt dieser Idiot eigentlich?

 

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