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Ich bin ja soooooooooo schlau, dachte ich zumindest, schließlich war es dunkel, weshalb ich mich in Sicherheit wähnte - eine Sicherheit, die sich an einer Ampel mit Linksabbiegerspur jedoch als trügerisch erwies und mich mit Zustellgebühren 47 Euro („keine 100“, meinte der Polizist) samt einem, meinem ersten, Punkt kosten wird.

Ich bin während des Autofahrens beim Telefonieren mit dem Handy erwischt worden. Dumm, aber wahr! Nach einem langen Arbeitstag wollte ich mir die Heimfahrt mit einem Gespräch mit meinem Liebsten verkürzen, von dem ich tagsüber nichts gehört hatte, was das straftätliche Vergehen meinerseits natürlich nicht entschuldigt. Während wir also genüsslich miteinander plaudern, ich frohen Mutes, den Arbeitstag nun hinter mir lassen könnend auf die Grünphase an der Ampel warte, sehe ich aus den Augenwinkeln heraus, wie links neben mir ein Auto heranrollt, von dem ich zu keinem Zeitpunkt hätte glauben wollen, dass der Zufall es ein Polizeiwagen sein lässt. Als ich das realisiert habe, durchfuhr es mich schaudernd. Blitzschnell ließ ich das Telefon auf dem Fahrersitz verschwinden und tat dann so scheinheilig, als hätte ich mir im Vorfeld mein Ohrring zurecht gedreht, doch die Polizei ist natürlich auch nicht auf den Kopf gefallen.

Das erste Hupen ignorierte ich noch, beim zweiten öffnete ich dann doch mein Fenster und beantworte die Frage ob ich gerade aus oder rechts weiterfahre mit einem „geradeaus“, wobei mich die Herren baten, doch gleich mal rechts ranzufahren und sagten, dass ich mein Telefon wieder aufheben könne. Wie peinlich!

Mit dem Gefühl, bei einem großen Verbrechen erwischt worden zu sein, fuhr ich zitternd den nächsten Parkplatz an und haderte – angeregt durch Szenen amerikanischer Spielfilme - nach dem Anhalten schließlich damit, ob ich aussteigen oder im Wagen bleiben soll, entschied mich dann aber doch fürs Aussteigen, was nach Rücksprache auch nicht falsch war.

Die Herren in Grün wollten neben meinem Führer- und Fahrzeugschein auch meinen Ausweis sehen und fragten, mit wem ich telefoniert habe. Gänzlich eingeschüchtert sagte ich „mit meinem Freund“.

„Haben Sie ihn angerufen oder er Sie“, fragte der Polizist, was bei mir die Frage aufkommen ließ, warum er das fragte. Ob die Strafe wohl geringfügiger ausfällt, wenn ich angerufen worden bin, schnellte es durch meinen Kopf, aber das wäre ja leicht nachprüfbar, also entschied ich mich für die ungeschönte Wahrheit und sagte, dass ich ihn angerufen habe.

„Schade“, meinte der Polizist lachend, „denn dann hätten sie ihm ja sagen können, dass er sich an den 40 Euro mit der Hälfte beteiligen darf“.

Da die Beamten das Geld nicht persönlich entgegen nehmen dürfen, wurde noch ein Formular ausgefüllt, das ich im Anschluss zu unterschreiben hatte, wobei ich damit aber doch haderte, zumal der Polizist sagte, dass dort im Nachhinein noch Formalien eingefügt werden. „Nicht, dass Sie im Anschluss noch 4000 Euro von mir einfordern und ich das quasi im Vorfeld unterschreibe“, sagte ich halb scherzend, halb fürchtend, was seinen Kollegen schmunzelnd aus der Reserve lockte: „Und dann bekommen Sie noch eine aufblasbare Waschmaschine und einen Geschirrspüler“. „Gut, dagegen habe ich nichts einzuwenden“, meinte ich schon etwas gelöster.

Mit meinem Hang zur Dramatik sagte ich schließlich auch noch, dass ich mit diesem höchst schändlichen Vergehen morgen bestimmt auf die Titelseite der Bildzeitung komme und jetzt auf Lebenszeit gebranntmarkt sei und die Menschen bestimmt mit dem nackten Finger auf mich zeigen würden, worauf der Polizist sagte, dass ich mir dafür schon mehr einfallen lassen müsste, zum Beispiel nackt und laut singend auf dem Marktplatz telefonieren, wobei ich – einmal davon abgesehen, dass mein Bestreben natürlich nicht dahin geht – nicht glaube, dass das der Bild eine Titelstory wert wäre, aber egal, am Schluss war es mit den beiden doch noch unterhaltsam, auch wenn mich dieser Spaß die weiter oben bereits erwähnten 47 Euro kostet.
karlson meinte am 2. Okt, 10:38:
Glück gehabt...
musst es positiv sehen, Patty. Bist ja noch recht günstig dabei weggekommen.

http://www.netzeitung.de/autoundtechnik/759930.html

Gruß,
Karlson. 
pattyv antwortete am 21. Okt, 10:36:
Peinlich ist es aber schon,
dass ich mich vier Wochen später wegen des gleichen Vergehens erneut habe erwischen lassen, diesmal aber beim SMS-Lesen.
Doofheit hat also doch einen Namen, meinen!

Uuuund, so billig ist der Spaß nicht: mit Gebühren 62 Euro:-( 
 

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