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Nützlichkeit hin oder her, selbst wenn sie mir kleine, eingerollte Geldscheine brächten, ich kann mich gegen dieses angstbesetzte Ekelgefühl einfach nicht wehren, zumindest nicht dann, wenn sie sich in meinen eigenen vier Wänden aufhalten: SPINNEN!

Wie bereits kürzlich vermerkt, es wird Herbst, wodurch auch das Thema Zuflucht suchende Einkehr der krabbelnden Achtbeiner in den ungewollten Vordergrund meines Daseins rückt.

Seit Donnerstag habe ich heute die dritte, wirklich, massige Spinne gesichtet. Zwei habe ich unter Einsatz meines in allen Ecken verkrochenen, aber doch mühselig zusammengekratzten Mutes erlegt, einer schenkte am Wochenende zumindest der furchtlose Pan das Leben. Meine erste war so groß, dass ich mich nicht getraut habe, sie mit dem Schuh zu plätten, so dass ich mich aus lauter Hilflosigkeit heraus gezwungen sah, sie mit Haarlack und Deo tödlich zu vernebeln. Im Anschluss fürchtete ich (kein Scherz!), dass mich Freunde oder Verwandte von eben dieser Spinne gesehen haben könnten, die sich in der Nacht dann bei mir dafür rächen würden. Die zweite von vorhin, auch nicht viel kleiner, musste ich dann aber doch mit dem Schuh erschlagen (ich hatte sie zuvor schon anders zu eliminieren versucht, doch da enthuschte sie mir), als sie auf dem langen Flurteppich ins Wohnzimmer sprintete.

Vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich die Tiere nicht aus Vergnügen entsorge, es ist nur so, dass ich innerlich keine Ruhe finde, mich beim Arbeiten nicht konzentrieren kann, wenn ich weiß, dass so ein Monster im Haus ist. Davon abgesehen fürchte ich mich zudem davor, dass sie nachts auf mir herumspazieren.

Tja, und nachdem jetzt seit Donnerstag schon drei dieser Ungeheuer in der Wohnung waren, befürchte ich Schlimmstes. Wer weiß, ob hier nicht schon ein ganzes Arsenal ist? Selbst hier am Rechner sitze ich ziemlich angespannt, mich in unregelmäßig-zeitlichen Abständen umsehend und unter den Schreibtisch blickend, ob nicht wieder eines dieser Viecher einen viel zu großen Schatten auf die helle Tapete wirft.

Letztes Jahr haben wir, Pan und ich, diese Wohnung nur am Wochenende bewohnt, so dass zu jenem Zeitpunkt der tollkühne Held an meiner Seite zumindest immer hier war, wenn einer dieser viel zu wuchtigen Kerle ungebeten in die Wohnung eindrang. Und das geschah doch recht häufig! Seit März wohne ich nun aber hier mit in dieser Wohnung, was ein Alleinsein unter der Woche zur Folge hat.

Früher, ganz früher, als Eduard Zimmermann noch „Aktenzeichen XY“ moderierte, so in den 70er Jahren, löste allein die Stimme dieses Mannes ein Angstgefühl in mir aus. Selbst später, in meinen Teenagerjahren, sah ich nach der Sendung hinter den Türen nach Mördern nach und verschloss mich in meinem Zimmer – so wie ich es heute noch mache, wenn ich schlafen gehe. Damals suchte ich nach Mördern, heute nach Spinnen.

Hoffentlich ist keine im Schlafzimmer (Bettkontrolle!), denn dann kann ich definitiv nicht ruhen. Als ich mir vorhin die Zähne putzte, hatte ich sogar Angst, dass mich eine Spinne aus dem Spiegelschrank anhüpfen könnte, selbst mein eigener Schatten hat mich eben erschreckt. Ein bißchen paranoid (oder sollte ich arachnoid sagen?) bin ich schon.
 

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