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„Wollen wir morgen wirklich so früh aufstehen, um einen passablen - im Sinne von nutzenfreundlichen – Zug nach Bremen zu erreichen oder nicht lieber doch erst am Pfingstmontag zur James Rizzi-Ausstellung fahren, wenn wir etwas erholter sind“, fragte der Pan gestern Abend zur Nacht schlafenden Stunde.

Hmmm, …

O.k., wir waren k.o., keine Frage, aber James Rizzi verschieben? Nachdem der Wetterbericht in Bremen für Montag unvorteilhaftes Wetter vorhersagte und ich mir nach der Ausstellung ja auch noch ein wenig von der Stadt ansehen wollte (der Pan selbst kennt Bremen), die heute noch von einem Sonnen-Wolken-Mix gesäumt werden sollte, war mir sofort klar, dass wir heute fahren würden.Klar, dass auch unsere Kids mit nach Bremen fuhren, in diesem Fall Emily und Fabi, die die Ausstellung sichtlich genossen. Die Frage war nur noch, ob wir uns zeitlich wirklich so stressen wollten. Der frühe Zug fuhr in einer Tour durch, der nächst folgende wäre ein Bummelzug gewesen, der uns zeitlich weit zurück geworfen hätte.

Kurzerhand stellten wir zum Morgengrauen den Wecker, um dann aus dieser Befindlichkeit heraus noch einmal aktuell entscheiden zu können, wie fit wir wirklich sind und ob wir den Trip trotz regnerischer Voraussage nicht vielleicht doch einen Tag später realisieren. Doch trotz kurzen Schlafes und vom Muskelkater (wegen des Kletterns) ein wenig geplagt, entschlossen wir uns schließlich für den heutigen frühen Morgenzug, der uns schon am Vormittag in Bremen eintrudeln ließ.

Vorteilhafter Weise war der Weg vom Bahnhof bis zur Messehalle, in der die weltgrößte Ausstellung des New Yorker Künstlers gezeigt wird, ganz rasch zu Fuß zu erreichen. Angenehm für uns war die Tatsache, dass während unseres Aufenthaltes dort relativ wenig Besucher zu Besichtigung waren, so dass ich – von den Spiegelungen einmal abgesehen – weitestgehend gut und ungestört fotografieren konnte.

Tja, was soll ich sagen?

Bunt und fröhlich: Ein Gemälde von Rizzi.Zunächst einmal folgendes: Wenn ich nicht so unendlich müde wäre (mir fallen immer wieder die Augen zu), könnte ich der Retrospektive jetzt ausschweifend des Lobes huldigen, doch es fällt mir schwer, den lebensbejahenden Künstler Rizzi mit seinem Schaffensstil in angemessene Worte zu kleiden. Eigentlich muss man ihn, das heißt seine Kunstwerke, gesehen haben, die so facetten- und ideenreich und farbenfroh sind, um ein Empfinden für das Grandiose seiner Werke, die sich meistens aus schlichter Einfachheit nähren, oftmals so, als wären sie von Kinderhand gemalt, erkennen zu können. Kein Foto kann das Original wirklich wiedergeben, weswegen ich hier auch damit hadere, da ich den Eindruck nicht verfälschen oder die Leistung des Pop-Art-Künstlers als „naive Malerei“ dastehen lassen möchte. Den 3D-Effekt mit den Abstandspads innerhalb eines Bildes gibt’s eben nur vor Ort zu sehen, wenn man ein Bild von allen Seiten betrachtet und sich verschiedener Blickwinkel bedient.

Fakt ist, dass diese Ausstellung mit ihren rund 1.200 Werken, in der neben den Gemälden und Zeichnungen auch ein großes Modell seines gestalteten Flugzeuges3D-Grafik von Rizzi., zwei bemalte VW-Beetle, Keramikgeschirr oder gestaltete Plattencover gezeigt werden, für mich – und nur für mich kann ich sprechen – mit einer der besten ist, die ich jemals gesehen habe.

Auch wenn die größeren Bilder einen anfänglich mit ihrem überbordenden Detailreichtum manchmal zu erschlagen scheinen, finde ich gerade auch diese, wenn man sich die Zeit dafür nimmt, absolut genial, da man so unendlich viel zu entdecken hat, egal wo man hinschaut. Es ist wie eine Spielwiese für das Auge, das sich an seinen Bildern meines Erachtens nicht langweilen kann.

Soviel mal zur Ausstellung, die ja der vornehmliche Grund unseres Besuches war. Am Nachmittag sind wir im Anschluss auch noch ein wenig in die Stadt geschlendert, um der Windmühle am Wall, Roland (Freiheitssymbol der Stadt), dem Rathaus und den Bremer Stadtmusikanten „Hallo“ zu sagen. Später durchschritten wir noch die als Gesamtkunstwerk bekannte Böttcherstraße und schließlich auf dem Rückweg zum Bahnhof auch noch das historische und liebevoll restaurierte Stadtviertel „Schnoor“, wobei wir uns hierbei schon minimal sputeten, um den Zug noch rechtzeitig zu erreichen.

Insofern war der heutige Tag – wie der gestrige – für mich rundum gelungen. Morgen wollen wir gegebenenfalls, wenn das Wetter mitspielt und in uns noch ausreichend Kraftreserven stecken, die Landesgartenschau in Bad Nauheim besuchen. Jetzt steht aber erstmal nächtliche Erholung auf dem Pfingst-Programm.
 

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