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Der 72 Meter hohe Turm im Olympiastadion bietet eine umfassende Aussicht über die Stadt.Das erste, was wir heute gemacht haben, als wir das Hotel verließen, war Pan eine schützende Kopfbedeckung zu organisieren, da er seine zuhause vergessen hat und die gestrige Sonne ihn abends nach eigenem Bekunden wie ein „Streichholz“ hat aussehen lassen. Dümmlicherweise ist mir das gestern unterwegs aber nicht aufgefallen, weil wir aufgrund der starken Helligkeit und der Sonneneinstrahlung ohnehin meist mit verkniffenen Augen durch die Stadt zogen.
Als Pan es dann zu spüren begann, waren wir leider schon auf der Festungsinsel, wo es weder Sonnencreme noch Kopfbedeckungen gab. Ausstaffiert mit einer schicken Kappe, die zudem günstig war, machten wir einen kurzen Abstecher am Bahnhof, um uns in Roberts Kaffee eine vorzügliche Cafe Latte zu gönnen, die wir gestern Abend das erste Mal genossen. Ähnlich wie beim Dom, wenn auch nicht in solch einem ausgeprägten Maße, spielt das Bauwerk Bahnhof mit Gegensätzen, nämlich einem funktional gestalteten Inneren und – dies trifft aber nur auf die vordere Fassade zu – einem schmucken Äußeren mit monumental steinernen Lampenträgern, die die Wahrzeichen des Bahnhofs sind.

Von hier setzten wir unsere Besichtigungstour auf sehr komfortable Art fort, nämlich mit der Straßenbahnlinie 3T, später mit der 3 B, die die selbe Strecke in entgegengesetzter Richtung fährt. Vorteilhaft an diesen Rundlinien ist die Tatsache, dass die Strecken in Form einer Acht viele touristische Highlights streifen.

Fabi und Bob im spielerischen Nahkampf.Am Olympiastadion stiegen wir dann aber aus, um uns den Schauplatz großer Ereignisse, die im Jahre 1952 bei den XV. Olympischen Sommerspielen ihren Höhepunkt fanden, anzusehen. Wirklich sehenswert ist dort meines Erachtens aber nur der 72 Meter hohe Stadionturm, der eine umfassende Aussicht über die Stadt bietet. Wesentlich unterhaltsamer fand ich dagegen zwei junge Männer, die auf einer kleinen Wiese so etwas wie Kapoeira praktizierten, was an sich nicht weiter erwähnenswert gewesen wäre, wenn, ja wenn unsere Kleinen das nicht zum Nachmachen animiert hätte. In absehbarer Zeit wird auf deren Seite aber auch ein Film davon zu sehen sein. Wir hatten auf jeden Fall großen Spaß.

Auf dem Weg zur Felsenkirche, unserem nächsten Ziel, auf das ich wirklich gespannt war, streiften wir unverhofft auch die Finnische Nationaloper, deren schneeweißes Gebäude jedoch eher Hochschulcharakter aufweist als Kultur verströmt. Im Stadtteil Töölö angekommen offenbarte sich uns schließlich die geheiligte Stätte, die im Reiseführer mit einem eher abscheulichen Foto von einem Besuch abhielt, obwohl die Information, dass der runde Kirchenraum in den Fels hineingesprengt wurde, schon allein der absurden Idee wegen ein Muss für uns darstellte. Tja, was soll ich sagen? Die Szenerie fotografisch ansprechend darzustellen, ist auch mir nicht gelungen, weshalb ich ungeachtet dessen aber trotzdem jedem Helsinki-Besucher empfehlen würde, diesen Weg nach Töölö auf sich zu nehmen, zumal der Fels, der die Wände bildet, ja auch noch „lebt“ und es durchaus beeindruckend ist, feuchte Wände zu spüren, die nichts mit baulichen Mängeln zu tun haben. Interessant ist darüber hinaus die Möglichkeit, sich die Felskirche von oben anzuschauen, die man über die äußeren Felsen erklimmen kann und darf.

Von Wildblumen bewachsene Felsen im Brunnenpark, die zum Verweilen einladen.Nachdem wir zu diesem Zeitpunkt (17.30 Uhr) zu unserem großen Bedauern festgestellt haben, dass das Freiluftmuseum heute schon um 17 Uhr geschlossen hat, entschieden wir uns kurzerhand und alternativ für den Brunnenpark, dessen Name nichts mit irgendwelchen Wasserquellen oder –spielen zu tun hat, sondern einer der grünsten Flecken Erde im südlichen Innenstadtbereich ist, der einst die Kuranlage Helsinkis für Gäste der feinen Gesellschaft und für Adlige aus dem ferneren Russland war. Die am Meeresufer gelegene Hügellandschaft mit altem Baumbestand und Wiesenflächen begeisterte mich vornehmlich mal wieder wegen der Felsen, die die ganze Stadt zu durchziehen scheinen. Die Gunst der sich hier so viel Zeit lassenden untergehenden Sonne nutzend verweilten auch wir auf einem mit Wildblumen bewachsenem Felsen, um den malerischen Ausblick auf die Schären zu genießen.

Zum Abschluss des Tages haben wir uns im Stadtteil Katajanokka schließlich noch die zweitgrößte (nur die von Russland ist größer) Eisbrecherflotte der Welt angesehen, die im Winter den Kampf gegen zufrierende Fahrrinnen aufnehmen und dafür sorgen, dass der Fracht- und Fährverkehr nicht zum Erliegen kommt. Wirklich schade, da ich kein Tele-Objektiv mit dabei hatte, fand ich die Tatsache, dass man die Schiffe nur von der Ferne vorteilhaft fotografieren kann, da ansonsten Hindernisse das Motiv säumen oder Zäune den Weg versperren.

Leider geht es ja schon morgen wieder zurück, während wir gerne noch zwei, drei Tage geblieben wären.
 

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