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Gotteshaus und Großbaustelle: Sagrada FamiliaWährend es in den vergangenen Tagen in Deutschland Sternschnuppen regnete und damit viel Wunschpotenzial eröffnete, scheint unser derzeitiger Kurztrip in die spanische Metropole irgendwie unter keinem guten Stern zu stehen. Erst hatten wir zwei Tage Pech mit dem Wetter, das sich heute wesentlich gebessert hat, schon weist meine Kamera einen Fehlercode auf, der - wie ich eben in diversen Foren erfahren habe – auf alles mögliche hinweisen kann und selbst beim Einschicken in eine Fachwerkstatt nicht zwangsläufig Besserung bringt. Zwei, drei Bilder kann ich machen, dann muss ich die Kamera auschalten, den Akku entnehmen und wieder einsetzen, bevor ich nach den nächsten zwei bis drei Bildern den gleichen Aufwand habe. Ganz ehrlich: so macht Fotografieren kein Spaß! Und dabei trat der Fehler heute völlig willkürlich auf, ohne dass sich vorher etwas Nennenswertes ereignet hat.

Dabei haben wir heute lohnenswerte Sehenswürdigkeiten besucht, die es natürlich in aller Muse verdient hätten, auf Dauer als Erinnerung gebannt zu werden, was ich trotz des Malheurs zu realisieren versuchte.

Erste Anlaufstätte des Morgens hieß Sagrada Família, sprich Antoni Gaudis unvollendetes Lebenswerk. Man mag es kaum glauben, aber der Bau der großen römisch-katholischen Basilika, dem Wahrzeichen Barcelonas, wurde bereits 1882 begonnen. Die Fertigstellung soll 2030 sein. Grund für die lange Bauzeit ist unter anderem die eigentümliche Konstruktion, die die Arbeit so langsam voranschreiten lässt. Keine Frage: das, was wir in und an dem bizarren Bauwerk gesehen haben, lohnt einen Besuch, vor allen Dingen auch, wenn man sich viel Zeit für die Details nimmt, wobei mich die Massen der Besucher (lange Schlangen vor den Kassen!), von denen wir natürlich selbst ein Teil waren, gestört hat. Nur mal am Rande erwähnt: Im vollendeten Zustand soll die Sagrada Família insgesamt einmal 18 Türme besitzen, von denen bisher gerade mal acht vorhanden sind. Das Modell über die fertige Kirche ist aber der absolute Wahnsinn.

Erfreulich nach diesen vielen Jahrzehnten mühseliger Arbeit ist übrigens die Tatsache, dass Papst Benedikt XVI. dieses Jahr am 7. November den Altar der Basilika weihen wird.

Pavillon am Eingang im Parc GüellNachdem wir die Dauer-Großbaustelle verlassen hatten, machten wir uns zu einer weiteren Touristenattraktion, dem Parc Güell, auf, auf den ich mich der zuvor gesehenen Bilder wegen besonders gefreut habe. Am nördlichen Stadtrand auf einem Hügel gelegen, wollte Antoni Gaudi ursprünglich ein exklusives Wohnviertel für das wohlhabende Bürgertum anlegen, von denen letztlich – mangels Investoren - aber nur drei Häuser gebaut wurden.1926 machte die Stadt den Park dann schließlich der Öffentlichkeit zugänglich, den die Unesco – wie einen Teil der Sagrada Família – zum Weltkulturerbe erklärte. Hätte sich mir heute zufällig die liebe Fee an die Seite gesellt, hätte ich mir neben einer funktionierenden Kamera vor allen Dingen eines gewünscht: weniger Touristen auf diesem traumhaft-verspielten Areal mit seinen runden und geschwungenen Formen, das nicht nur die längste Bank der Welt beherbergt, die sich 150 Meter lang über den Hauptplatz schlängelt, sondern hoch oben zudem mit einem fantastischen Ausblick über die Stadt belohnt, von dem aus alle Landmarken der Stadt zu sehen sind. So hat auch hier, wo Menschen wie Ameisen schienen, vor allen Dingen auf der Doppeltreppe und bei den Eingangspavillons, das Geschiebe und Geschubse genervt. Der Park an sich ist zum Verlieben.

Am späten Nachmittag suchten wir schließlich noch das Gotische Viertel im Herzen Barcelonas auf, in dem diese Woche ein großes Fest mit Live-Musik zelebriert wird. Bedauerlicherweise neigte sich der Akku der Sonne zu dieser Zeit aber schon recht rasch seinem Ende zu und gewährte zunächst der blauen Stunde und kurz darauf der Nacht ihren Einzug, so dass wir zwar sehenden Auges die Schönheiten dieses Viertels genossen, sie aber nicht mehr so einfangen konnten, dass ein Foto einen annährenden Eindruck davon vermitteln könnte. Bietet Einblicke in eine andere architektonische Welt: Casa Batllo - hier bei Nacht.Wer aber jemals in Florenz war, wird sich an die viele kleinen Gassen mit ihren liebenswerten Finessen und die mittelalterlichen Bauten erinnern, die es auch hier gibt und einen zeitweise sogar wie in einer andere Epoche versetzt fühlen lassen. Unaufdringliche - anders als in den Ramblas – Straßenkünstler untermalten diese Szenerien auf angenehme Weise.

Tja, und als sich die Nacht dann gänzlich über Barcelona gelegt hat, sind wir noch einmal kurz zum Casa Batllo, einmal mehr einem Bauwerk von Antoni Gaudi, in welchem er seine Kreativität von Formen und Farben aus der Unterwasserwelt hat inspirieren lassen. „Noch einmal“ deshalb, weil wir es schon gestern kurz von außen betrachtet haben, des teuren Eintrittspreises und der langen Schlange wegen aber nicht von innen, wobei wir das ggf. noch nachholen. Für morgen steht auf jeden Fall eine Fahrt auf den Montjuïc, den Hausberg der Stadt, den man mit einer Seilbahn erreicht, auf dem Programm, und zudem auch noch der Besuch des Olympiageländes von 1992.
 

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