Aeltere Beitraege von blogger de
Aergerlich
Angst
Aus der Welt der Nachrichten
Des Lebens muede
Ein neuer Tag
einsam & verlassen
Familie
Freizeit
Freude
Job
Kaum zu glauben
Kino
Kurioses
Nicht von dieser Welt
Omas Krebs
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
icon

 
Es kam mal wieder anders als gedacht, wobei die Formulierung „anders als gedacht“ letztlich falsch ist, da wir uns in diesem Urlaub doch eher treiben lassen, als ihn restlos durchzuplanen, es aber davon abgesehen natürlich schon ganz grob eine Route gibt, die wir auf unserer langen Rundreise angedacht hatten. Der Trip des Vortages hatte uns abends in Redding, einer unspektakulären mittelgroßen Stadt, die noch nicht einmal im Reiseführer stand, eingespült. Uns sollte sie jedoch nur als Schlafstätte dienen, bevor wir am nächsten Tag die Weiterfahrt gen Norden antreten wollten. Des WiFi-Zugangs im Zimmer wegen habe ich mich dann aber mal ein wenig über die 100.000 Einwohner große Stadt informieren wollen und hierbei erfahren, dass sie sich ausschließlich mit einer Sehenswürdigkeit rühmt, der Sundial Bridge.
Sundial Bridge in Redding.„Die 2004 eröffnete freitragende Schrägseilbrücke überspannt in einer Länge von 213 Metern den Sacramento River“, hieß es dort. Das Bild war verlockend. Und wenn wir schon mal hier sind, können wir uns die Brücke doch auch ansehen, bevor wir weiterfahren, sagten wir uns. Gesagt. Getan. Gestärkt vom landestypischen (meist absolut unspektakulären) Continental Breakfast machten wir uns bereits kurz nach 9 Uhr auf den Weg, um nach wenigen Fahrminuten positiv überrascht zu werden. Die Brücke als solche ist, wenn man denn mal vor Ort sein sollte, auf jeden Fall einen kleinen Abstecher wert. Kurzweilig ist zudem der Turtle Bay Exploration Park, der sich beiderseits des Flusses befindet. Auf Schildern mehrfach vor Klapperschlangen gewarnt haben wir uns dann sogar zwei Stunden in dem Areal, in dem es unter anderem Erdbeerbäume, Schafsohren, Kängurugras, Bärenzungen, Jerusalemsagen, überdimensionierte Kaulquappen und vielerlei Kleintiere zu bestaunen gibt, aufgehalten. Insofern ein echtes Geschenk des Zufalls.

Nach den vielen gefahrenen Kilometern stand heute auch das erste Mal Tanken an, was in jedem Urlaub anfänglich immer ein wenig mit Angst besetzt ist, weil es sich mit dem Tanken in den USA ähnlich wie mit den Duschen verhält. Es gibt viele Möglichkeiten, zumindest befremdliche. Und seltsame Benzinsorten. Nun ja. Um es kurz zu machen: wir standen an der Tankstelle und hatten keine Ahnung. Als wir jemanden zur Hilfe holten, wusste selbst die Fachangestellte nicht weiter. Sie stützte sich auf Vermutungen, riet uns zur Sicherheit aber bei dem Autoverleih anzurufen, damit wir den Motor nicht kaputt machen. Telefonat mit der Verleihfirma über Themen, die wir vermutlich noch nicht einmal in Deutsch verstehen würden? Mit ein wenig Mut überwanden wir uns, die Dame zu fragen, ob sie für uns dort anrufen würde, schließlich war sie vom Fach. Sie tat es. Sie tat es sogar gerne! Rund 10 Minuten dauerte das Gespräch, das für uns den Tag rettete und uns Klärung brachte, schließlich dachten wir noch kurz vorher, dass wir einen ganz seltenen Treibstoff benötigen, den es nur in auserlesenen Tankstellen gibt. Außer einem Danke wollte sie nichts annehmen. Stattdessen sollten wir doch einfach mal wieder vorbeikommen, wenn wir wieder in der Gegend seien, um Hallo zu sagen. Irgendwie waren wir beschämt, weil wir so gar nichts zurückgeben konnten und sie uns doch so sehr geholfen hatte. Also küsste ich sie wenigstens voller Freude und Dankbarkeit auf beide Wangen, was sich lächelnd annahm.

Nach einem kleinen Abstecher in einem Outlet-Center, den sie uns empfahl, ging unsere Reise am Nachmittag dann tatsächlich weiter gen Norden durch eine farbenreiche, manchmal aber auch gänzlich karge und öde Landschaft, die uns aber doch faszinierte, vor allem auch die Bergkulissen, an deren Gipfel Schnee hing, während wir bei über 30 Grad Sommergefühle hatten.

Unsere heutige Rast zur Nacht legen wir in einer Kleinstadt im Südwesten von Oregon ein. Ganze 20.000 Einwohner zählt Roseburg, das sich aber doch mit einem unterhaltsamen Detail zur Sprache bringt, denn von hier stammt der Erfinder des Fliegenden Spaghetti-Monsters.
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma