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Ockerfarbene Landstriche, bergige Formationen, wie man sie annäherungsweise aus Österreich kennt, lange Geraden, ein paar Kurven, manchmal auch mehrere auf einer endlos erscheinenden Strecke gen Osten sind die Bilder, die sich uns - verkürzt gesagt – derzeit auf unserer zwei-Tages-Tour zum Yellowstone Nationalpark begleiten. Unterbrochen wird diese auf Dauer doch etwas zur Monotonie werdende Szenerie allein durch das Element Wasser, das uns eingebettet in eine Flusslandschaft manchmal ein kleines Stück unseres Weges begleitet oder als See kurzzeitig die Sinne erfreut. Gelegentlich sehen wir auch grasendes Vieh in der Ferne, welches aber durch die Weite der Fläche eher an kleine Plastikspielfiguren für einen Kinderbauernhof erinnert.

In der Regel halten wir nur zum Tanken oder wenn es uns nach dem schmackhaften Wachhalter Kaffee dürstet, der an den Rest Areas für eine kleine Spende zu haben ist.

In Spokane, nahe der Grenze zu einer Zeitzone, durch die uns morgen eine ganze Stunde fehlen wird, haben wir zu spät nachmittäglicher Stunde dann nach etlichen Stunden Fahrt aber auch einen richtigen Stopp eingelegt, um uns die Wasserfälle, die sich an zwei Stellen (Upper an Lower Falls) mitten in der Stadt brechen, anzusehen. Nach so einer langen Fahrt genoss ich das Laufen als solches sehr, während ich die Spokane Falls, so heißen die Wasserfälle, jetzt nicht wirklich atemberaubend fand, was aber auch an der trüben Kulisse liegen kann, die der aufkeimende Abend mit dem ohnehin schon dunklen Himmel bot, weswegen auch die Fotos völlig farbleer sind. Vielleicht liegt das relativ unbeeindruckte Gefühl aber auch darin begründet, dass wir letztes Jahr an den Niagara Fällen waren, und uns das dort gesehene größere Naturspektakel dieser Art noch relativ greifbar in Erinnerung war, weswegen die Wasserfälle Spokanes eher niedlichen Charakter haben. Nein! Ganz so ist es nicht. Das würde mein Empfinden nicht richtig widerspiegeln. Vielleicht ist es eine Mischung aus beiden, wobei noch hinzukommt, dass sich inzwischen auch so etwas wie Missmut breit gemacht hat, weil die erste Hälfte unseres Urlaubs schon vorüber ist und die Zeit wie üblich zu rasen scheint. Nach einem gelungenen wundervollen Urlaubsauftakt kam dann das schlechte Wetter und mit ihm auch die schlechte Laune beziehungsweise unsere Planlosigkeit hinsichtlich unserer ursprünglich angedachten Route, die, wenn wir sie gefahren wären, ausnahmslos ein Opfer des Regens geworden wäre. Doch die Alternative, wenn man sie denn so nennen mag, hat uns ausgebremst und irgendwie auch viel Zeit gekostet. Zeit, von der ich glaube, dass sie, gerade weil wir im Urlaub sind, verloren scheint. Jetzt verbringen wir zwei ganze Tage nur Auto fahrend. O.k. heute gab’s diesen Mini-Aufenthalt in Spokane, aber morgen? Die Strecke morgen ist noch weitaus länger als die heutige. Und wenn wir uns am Montag den Yellowstone Nationalpark ansehen wollen, müssen wir morgen auf jeden Fall bis dorthin fahren. Andererseits kann ich mich auch nicht beklagen, wollen tue ich es ohnehin nicht. Zum einen ist das Wetter nach wie vor schlecht, weshalb sich eine lange Fahrt ohnehin anbietet, zum anderen hatten wir den Besuch vom Yellowstone Nationalpark ja auch eingeplant und beide unbedingt gewollt, uns aber wohl etwas in der Distanz verschätzt, obwohl wir ursprünglich ja aus Kanada und nicht Seattle gekommen wären. Egal. Es ist wie es ist und wir können an der jetzigen Situation ohnehin nichts ändern, nur versuchen, das Beste daraus zu machen. Andererseits hege ich im Urlaub auch den Anspruch, keine Abstriche machen zu wollen oder genügsam werden zu müssen, um mich schon alleine an einem trockenen, aber düsteren Tag erfreuen zu können, obwohl es inzwischen doch schon so ist.

In diesem Sinne haben die Spokane Falls auch ihre Berechtigung und ihren eigenes Flair, vor allem die Lower Falls, die, wenn man den Pfad bis zu ihrem unteren Ende geht, in ihrer Kombination aus sie überspannender Bogenbrücke, dem Skyride - eine Gondel, die wenige Meter über den Fluss führt - sowie den Falls selbst doch ungeheuer monströs wirken und einen selbst fast ameisenhaft inmitten der donnernden Wassermassen erscheinen lassen.

Allen äußeren Widerständen zum Trotz haben wir uns heute dafür aber in dem besten Hotel des bisherigen Urlaubs eingebucht, einem Preis gekrönten Quality Inn, das nicht nur sehr geräumig, sauber und sehr komfortabel ist, sondern auch mit jeder Menge anderer Annehmlichkeiten verwöhnt.
 

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