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Kaum zu glauben

... und ich habe ihn gefunden!

"Ein roter Fiat Punto wurde in der Nacht zum Sonntag in der Rottendorfer
Straße gestohlen. Der Kleinwagen mit dem Kennzeichen WÜ-FG 587
hatte ein auffällig großes Schild mit der Aufschrift "Mr. Wok" auf dem
Dach und wurde zum Ausliefern von Speisen genutzt. Das Fahrzeug
war unverschlossen, der Schlüssel steckte im Zündschloss."


Dieser Text stand am Montag in der Lokalausgabe der hiesigen Zeitung.

Auf dem riesigen Parkplatz hinter unserem Haus ist mir der Wagen bereits vorgestern aufgefallen, wobei ich annahm, dass es nur einer von den kleinen roten Flitzern wäre, die bei uns in der Stadt herumfahren.

Nachdem der Wagen sich aber gestern Abend noch immer exakt auf dem gleichen Parkplatz befand, wunderte ich mich ein wenig und las zuhause noch einmal die Meldung durch, um mich an die Details des Nummernschilds zu erinnern, die sich heute morgen bei der Überprüfung, kurz bevor ich zur Arbeit fuhr (ich dachte natürlich nicht wirklich, dass das Auto, das dem meinigen direkt gegenüberstand, genau jenes gestohlene sein könnte, weshalb ich gestern Abend auch nicht noch einmal auf den Parkplatz ging), doch tatsächlich als identisch erwiesen.

Von der Arbeit aus verständigte ich dann natürlich die Polizei, die ich im Spaße dann auch nach einer Million Finderlohn fragte oder auf Lebenszeit freie Pizza, worauf der lachende Beamte erwiderte, dass ich mich in dieser Hinsicht mit dem Geschädigten in Verbindung setzen solle, was ich natürlich nicht machen werde, da das Ganze ja nur scherzhaft gemeint war.

Die schlechte Laune von gestern ist verflogen, die heutige wurde von meinem Chef beflügelt.

Warum?

Ich habe ihn meine Zukunft betreffend – mein Volontariat endet am 30. April nächsten Jahres – angesprochen. Eigentlich hatte ich dieses Gespräch nach meinem Urlaub, der heute beginnt, geplant. Nachdem sich derzeit aber einiges in unserem Verlag bewegt und ich einerseits nicht möchte, dass man während meiner Abwesenheit über meinen Kopf entscheidet, ich quasi nach meiner Wiederkehr einmal mehr wieder vor vollendete Tatsachen gestellt werde, und ich andererseits in den vergangenen Tagen zudem eine immer größer werdende Unsicherheit in mir selbst wahrnahm, die mich sicherlich auch im Urlaub beschäftigt hätte, suchte ich heute das Gespräch. Bedingt durch den Umstand, dass ich mir keinen Termin habe geben lassen, verlief das Gespräch auch sehr kurz, was ich aber nicht weiter tragisch fand, denn das, was mich am meisten verunsicherte, meine Weiterbeschäftigung, wurde quasi heute geklärt.

Er, mein Chef, konnte mir zwar nicht sagen, wie es im Mai mit mir weitergeht – ob ich als Pauschalist oder Angestellte anfange, aber „Sie glauben doch nicht, dass wir gute Redakteure einfach gehen lassen“, meinte er.

„Kann ich das so verstehen, dass ich ab 1. Mai nicht arbeitslos sein werde“, fragte ich ihn. „Wie bereits gesagt“, ergänzte er, „wir haben das Ganze noch nicht durchdacht, aber wenn es Sie beruhigt und Sie dann einen angenehmeren Urlaub verbringen: Sie müssen sich diesbezüglich keine Sorgen machen“.

Vor lauter Euphorie rutschte mir ein „Ach, ich könnte Sie küssen!“, heraus, wie schon damals beim Vorstellungsgespräch, als ich die Zusage bekam, was ihn schon einst zum Lächeln animierte und seitdem immer wieder mal zu einer Wortspielerei zwischen uns wird.

Da er zeitlich sehr angebunden war, beendeten wir das Gespräch auch rasch, verblieben aber aufgrund der Dringlichkeit so (das Thema sei auch viel zu wichtig, um es jetzt zwischen Tür und Angel abzuhandeln), dass wir nach meiner Rückkehr einmal ein ausführliche Unterhaltung führen werden.

Klar, dass ich nach so einer unverhofft baldig positiven Aussage emotional gänzlich außer mir war, im Anschluss auch gar nicht mit meinen freudigen Gefühlen umzugehen wusste und aus lauter „Verzweiflung“ in einem glückseligen Tänzchen vor meinen beiden Arbeitskollegen umherhüpfte, was per Zufall (wir haben eine Glastüre) auch noch mein vorbeilaufender Chef mitbekam, der es sich daraufhin auch nicht nehmen ließ, zu uns hineinzukommen, um einmal mehr – diesmal verbal - von meinem Arbeitskollegen zu erfahren, dass er heute jemand sehr glücklich gemacht habe, was aber unverkennbar auch aus meinem Verhalten zu schließen war.

Und trotzdem kann ich mich der Angst nicht erwehren, dass sich bis nach meiner Rückkehr wieder etwas verändern könnte oder mein Chef die mündliche Zusage, für die es ja keine Garantie gibt, vergisst oder sich kurzerhand dann doch noch anders entscheidet.

Wir werden ja sehen ...

WeihnachtstellerEs sind zwar noch über drei Monate bis zum ersten Advent, ungeachtet dieser Tatsache habe ich aber bereits heute die ersten Lebkuchen gesehen. Keine Ahnung, wer sich selbige bereits in dieser Jahreszeit (kalendarisch haben wir noch Sommer!) kauft. Für mich gehören sie – zumindest dem Augenschein nach (geschmacklich kann ich mich sowieso nicht an ihnen laben) – einfach zur Weihnachtszeit, sowie Plätzchen, bunt illuminierte Fenster, die der winterlich-naturalen Tristesse farbliche Akzente setzen, Adventskalender und Mandarinen, um nur mal ein paar wenige Beispiele zu nennen, andererseits gibt es aber bestimmt auch ein paar Oblaten-Gourmets, die bis heute monatelang dieser süßen Köstlichkeit entbehren mussten ...

Für jene wird diese sicherlich lang ersehnte Wiederkehr bereits jetzt, in der Zeit der aufkeimenden Farbenvielfalt des Herbstes, eine wahre Gaumenfreude.

Das Glück scheint mir heute gleich in mehrfacher Hinsicht gewogen zu sein. Als ich heute Morgen in den Briefkasten sah, hatte ich Post von der Bibliothek deutschsprachiger Gedichte. Vor etlichen Monaten hatte ich an einer Ausschreibung teilgenommen, wobei ich das fast schon wieder vergessen hatte, mich aber sofort wieder daran erinnerte, als ich den Briefumschlag in den Händen hielt.

Den ganzen Inhalt des Briefes möchte ich natürlich nicht wiedergeben, aber vielleicht doch jenen Teil, der mich heute früh in eine wahre Stimmungswoge katapultierte.

Dort heißt es: „ Nach eingehender Beratung freuen wir uns sehr, Ihnen mitteilen zu können, dass Ihr Gedicht ‚Liebesschwur’ für die Veröffentlichung in der nächsten Anthologie-Buchausgabe der Bibliothek deutschsprachiger Gedichte vorgesehen ist. Anbei finden Sie einen Korrekturabzug Ihres Gedichtes mit der Bitte um sorgfältige Prüfung. Falls Sie Fehler im Text oder Autorennamen finden, korrigieren Sie bitte auf diesem Korrekturabzug und senden Sie uns diesen bis 30. September 2005 zurück. Wenn alles in Ordnung ist, müssen Sie nichts unternehmen – wir werden Ihr Gedicht dann in der vorliegenden Form veröffentlichen. Ich darf Ihnen zu Ihrem gelungenem Werk gratulieren und freue mich, Sie im Kreise unserer Autoren begrüßen zu können.“

Ist das nicht göttlich? Ich in einer Anthologie? Ich hatte schon vor einigen Jahren mal bei der Bibliothek deutschsprachiger Gedichte ein Gedicht eingesandt. Auch jenes kam in eine Anthologie. Und jetzt wieder! Ich muss zugeben, dass ich stolz bin.

Damit ich aber nicht nur theoretisch über etwas schreibe, werde ich den Spross meiner Dichtkunst auch mit beifügen, wobei sich natürlich über den Anspruch streiten lässt.

Liebesschwur

Gespielte Leichtigkeit, die uns umgibt,
wenn wir der Sorgen Nöte Frieden säuseln
Es bleibt nur dieser eine Augenblick,
der Hauch, der uns an einst erinnert

Die Zeit, in der die Sehnsucht uns entflammte,
wo Trennung Leiden hieß
Du mein kleines Mal am Zeh verehrtest
Und mich aus tiefstem Herzen noch begehrtest

Die Zeit, in der ich schüchtern deine Nähe suchte
Zukunft eine Möglichkeit erhielt
Bevor ich langsam meine Angst verlor
Und Dir auf ewig meine Liebe schwor

Die Schwere, die uns nun umfasst
Entzweit und Mal für Mal
Obwohl wir füreinander ringend
Dem Eid der Treue huldigen.



Das zweite Quäntchen Glück gesellte sich insofern an meine Seite, als dass ich den Artikel eines gestern geführten 3,5-stündigen Interviews jetzt schon fertig habe, ohne dass ich – wie sonst oft üblich – meiner eigenen Unfähigkeit wegen in Tränen ausbrach oder sich meine Laune ins Gegenteil verkehrt hätte.

Und dann noch etwas gänzlich Unspektakuläres. Ich habe im Dart gewonnen, obwohl ich es schon ewig nicht mehr gespielt hatte. Das Ergebnis stand zwar bis zum Schluss auf Messers Schneide, doch ich gewann.

Heute ist mein Heldentag! Schade, dass ich meiner Oma nichts davon erzählen kann.

Was die einen - Südbayern, Österreich und die Schweiz – zuviel haben, haben die anderen – Portugal, Spanien und Südfrankreich – zu wenig: Wasser! Unfassbar: Reißende Flüsse, Hochwasser mit Rekordständen und Erdrutsche haben nicht nur ganze Regionen unter Wasser gesetzt, sondern auch Menschenleben gefordert. In Südbayern wurden Ortschaften von den Wassermassen überflutet, Brücken fortgerissen, zahllose Straßen und Bahnlinien gesperrt. In fünf Landkreisen herrschte Katastrophenalarm. Nach Einschätzung von Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf sei das Hochwasser verheerender als das Pfingsthochwasser von 1999.

Und dann das andere Extrem: Südwesteuropa erlebt ein riesiges Flammeninferno. In 13 der 18 portugiesischen Bezirke brennen die Wälder, Helfer kämpfen gegen mehr als 50 große Feuer, wobei Portugals Regierung inzwischen einen Hilferuf an die Europäische Union sandte, dieser teilweise auch schon umgesetzt wurde. Fatal nur, dass die meisten Wald- und Buschbrände in Südfrankreich auf Brandstiftung zurückgehen und auch die innerhalb von 24 Stunden 120 Waldbrände gemeldeten Waldbrände in Spanien ebenfalls von Brandstiftern gelegt worden sind. Wie kann das ein "Zündler" verantworten?

Schade, dass es nicht möglich ist, ein rettendes Gleichgewicht der zerstörerischen Kräfte zu schaffen, in dem die anhaltende Dürre Südwesteuropas die klamme Wolkendecke austrocknend umhüllt, während die nassen Fluten des alpinen Dreiländerecks das brennende Inferno global löschen.

Bin mit einem Heulkrampf erwacht. Als hätte ich gestern nicht schon genug geweint.. Jetzt verfolgt mich das Alles schon in meinen Träumen.

Es war so real, so verdammt real, so möglich. Ich bin noch immer erschüttert, dachte, dass mir der Schlaf als Höhle für einen zeitweise gedanklich-abgeschaltenen Rückzug neue Kraft für den Tag gibt, stattdessen fühle ich mich jetzt meines letzten Zufluchtsortes beraubt.

... sie haben sich auf einer eintägigen Tagung kennengelernt, woraus sich zunächst große Sympathie und dann „mehr“ entwickelte. In meinem Traum war es Wochenende. Ich wunderte mich über die Eindringlichkeit seines Wunsches, alleine einkaufen zu gehen, die Vehemenz, mit der er, wenn auch durch erklärbare und nachvollziehbare Argumente gestützt, das zu realisieren gedachte. Durch mein Zweifeln und sein dadurch notwendiges Ringen um sein Vorhaben nötigte ich ihn - nichts ahnend - länger als geplant in der Wohnung zu verweilen, was dazuführte, dass "sie" den Weg zu uns fand. Sie war groß und schlank, hatte lange blonde Haare, fröhlich-lebendige Augen, eine Erscheinung von zeitloser Eleganz, die mir gegenüber aufgeschlossen war, obwohl sie seinetwegen gekommen ist, um ihn an der Hand zu nehmen, so als sei es das Normalste der Welt, während ich um Fassung rang. Sie streichelte seinen Bauch. Ich musste zusehen. Mein Herz, das einzig seinen Namen kannte, nur noch seinetwegen schlug, verkrampfte. Ich kann den empfundenen Schmerz diesen Anblicks in keine Worte fassen. Selbst wenn ich mich jetzt rein gedanklich darin zurückbegebe, möchte ich nicht mehr weiteratmen müssen.

Mein erster langjähriger Freund sagte einmal zu mir: „Ich bleibe so lange bei Dir, bis ich etwas Besseres finde“. Ohne eigenes Selbstwertempfinden ist „etwas Besseres“ leicht gefunden. Ich weiß nicht mehr, wie es weitergehen soll.

Ich bin verzweifelt.

Warum kann es denn keine Krankheit sein, die man mit Medikamenten behandelt oder ein Geschwür, dass man operativ entfernt, was uns beide heimsucht?

Er hat es hinter sich.

Kurz und schlicht meldet die Deutsche Presseagentur: "Papst Johannes Paul II. ist um 21.37 Uhr in seinen Gemächern gestorben."

Jetzt kann, ohne dass ich das sarkastisch meine, endlich die Trauerarbeit beginnen.

Auf dem Petersplatz beten gerade jetzt Tausende live den Rosenkranz ... ergreifend

Der Spuk nimmt kein Ende, spült immer bedenkenswertere Meldungen, wie die kommende für mich belegt, ans Tageslicht: Internationale Fernsehsender zahlen derzeit Höchstpreise für Wohnungen und Terrassen mit Vatikanblick. Vor allem Sender aus den USA wie CNN, ABC und NBC konkurrieren um die besten Plätze, um über den Tod des Papstes und die Wahl eines Nachfolgers berichten zu können. Dabei werden für Dachwohnungen mit Aussicht auf die Kuppel des Petersdomes Spitzenpreise bis zu 20.000 Euro im Monat bezahlt, berichtete die römische Zeitung „La Repubblica“.

Die ganze Welt scheint gebannt nach Rom zu blicken, um dem Papst beim „langsamen Sterben“ (Aussage seines ihn umgebenden Ärztekreises) zuzusehen, während das italienische Fernsehen heute Morgen verkündete, dass Johannes Paul II. unter großen Mühen seine letzte Botschaft „Ich bin froh, seid ihr es auch“ auf ein Blatt geschrieben habe.

Ich frage mich allen Ernstes, worüber er froh ist.

Darüber, dass er noch lebt? Oder darüber, dass er in Bälde sterben darf und damit ggf. sein Leiden ein Ende hat?

Obwohl ich sonst mit der Kirche nichts weiter zu tun habe, bin ich erstaunt darüber, dass mich das Ganze so beschäftigt, ich sogar bis 5 Uhr morgens aufgeblieben bin, bloß um mitzubekommen, ob noch weitere aktuelle Meldungen eingehen, obwohl ich mich fast ein wenig dafür schäme, weil es so voyeuristische, fast pietätslose Züge hat.

 

twoday.net AGB

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