Ich führe schon lange nicht mehr ein Leben, das mir gefällt. Ein rundum Wohlgefühl diesbezüglich gab es in meinem bisherigen Dasein zwar auch nie, aber so dauerhaft unzufrieden, wie ich jetzt schon seit Wochen und Monaten bin, war ich noch niemals zuvor.
Es mangelt mir fortwährend an Zeit!
Ich möchte auch einfach mal absolut nichts tun müssen, um mich in der ödenden Langeweile zu aalen, möchte MICH ins Interesse meiner Lebenszeitgestaltung stellen, keine Rücksicht mehr nehmen müssen, einfach nach dem Lustprinzip handeln, um jenes zum höchsten sittlichen Prinzip für meinen individuellen Glückszustand zu erheben, auch wenn sich diese Zeilen sicherlich sehr egozentrisch lesen, wobei ich mein Handeln natürlich immer noch unter der Prämisse ausüben würde, damit keinem anderen zu schaden.
Ich bin das angepasste Funktionierenmüssen leid. Hat mein Leben nicht mehr zu bieten? Ich möchte diese Hektik nicht mehr, möchte vielmehr wie Sten Nadolnys Protagonist John Franklin in „Die Entdeckung der Langsamkeit“ mit meinem bedächtigen Zeitempfinden existieren dürfen, um das Leben, das neben den physischen Begebenheiten ganz gewiss noch weitere Qualitäten, die irgendwo in mir pulsieren, aufweist, auch wieder wahrzunehmen und zu leben.
Es mangelt mir fortwährend an Zeit!
Ich möchte auch einfach mal absolut nichts tun müssen, um mich in der ödenden Langeweile zu aalen, möchte MICH ins Interesse meiner Lebenszeitgestaltung stellen, keine Rücksicht mehr nehmen müssen, einfach nach dem Lustprinzip handeln, um jenes zum höchsten sittlichen Prinzip für meinen individuellen Glückszustand zu erheben, auch wenn sich diese Zeilen sicherlich sehr egozentrisch lesen, wobei ich mein Handeln natürlich immer noch unter der Prämisse ausüben würde, damit keinem anderen zu schaden.
Ich bin das angepasste Funktionierenmüssen leid. Hat mein Leben nicht mehr zu bieten? Ich möchte diese Hektik nicht mehr, möchte vielmehr wie Sten Nadolnys Protagonist John Franklin in „Die Entdeckung der Langsamkeit“ mit meinem bedächtigen Zeitempfinden existieren dürfen, um das Leben, das neben den physischen Begebenheiten ganz gewiss noch weitere Qualitäten, die irgendwo in mir pulsieren, aufweist, auch wieder wahrzunehmen und zu leben.
pattyv - am Donnerstag, 15. Dezember 2005, 10:16 - Rubrik: Ein neuer Tag
Der vierte Tag in Folge, an dem ich über viereinhalb Stunden Schlaf nicht hinaus komme. So allmählich geht mir die Puste aus. Die dunklen Augenringe gleichen inzwischen großen Wagenrädern, aber ich bin ja selbst schuld.
Habe mir diese Woche an jedem Abend einen (Freizeit-)Termin gelegt, was sonst überhaupt nicht meine Art ist. Andererseits waren die Angebote einfach zu verlockend, um sie unbeteiligt an mir vorüberziehen zu lassen. Ich dachte, ich könnte auch mal - wie andere Personen, die ich in meinem Umfeld habe - jeden Abend etwas unternehmen. Bei der Planung dieser Woche hatte ich mir das noch zugetraut, inzwischen hat sich diese Annahme aber nicht bestätigt. Nein, ich muss mir eingestehen, dass ich diese Power nicht habe.
Könnte ich nach der Rückkehr einer Veranstaltung die Nacht noch genüsslich ausklingen lassen, wäre das etwas anderes, aber ich habe es mir vor gut einem Jahr selbst auferlegt, jeden Abend online ein paar wenige, auserlesene Zeitungen des nächsten Tages zu vorzulesen, um auf dem neusten Stand zu sein. Und in diesem Punkt mache ich nun mal keine Ausnahme! Ich will gar nicht erst anfangen, das schleifen zu lassen, denn nur wer am Ball bleibt, hat ein regelmäßig zu lesendes Kontingent. Und das meinige beansprucht schon jetzt Stunden.
Klar geht mir damit auch Lebensqualität verloren, aber ich habe, was Nachrichten betrifft, Zeit meines Lebens alles schleifen lassen, um den obigen Begriff noch einmal mit aufzunehmen. Die Rechnung dafür zahle ich eben jetzt, indem ich mir mühsam alles im Nachhinein anzueignen versuche. Und es ist inzwischen ja auch schon besser geworden. Mittlerweile kann ich schon einige Begriffe aus Wirtschaft und Politik mit Wissen füllen, aber ich muss eben konsequent sein, nur so komme ich meines Erachtens weiter.
Den Termin für das heutige Event – „10 kleine Elvisse“, eine Aufführung im Stadttheater, bei dem sich sogar unsere Bürgermeisterin spielend miteinbringt - habe ich gestern übrigens abgesagt bzw. die Karte wieder zurückgegeben. Der Schlafmangel macht sich mittlerweile wirklich spürbar bemerkbar. Ich brauche diese Ruhephase, denn schließlich wartet morgen ja auch schon wieder die nächste Veranstaltung.
Nachdem mein Chef mir bezüglich meiner beruflichen Zukunft keine Aussage machen konnte, zumindest nicht vor Januar, und ich am vorletzten Wochenende eine möglicherweise für mich in Frage kommende Stellenanzeige in unserer Tageszeitung las, habe ich mich dazu entschlossen, mich auf jene zu bewerben.
Geschlagene drei Stunden habe ich mich gestern damit gequält, eine passable Formulierung für die Bewerbung zu erarbeiten und die nötigen Unterlagen zusammen zu suchen. Nun liegt sie vor mir. Ich weiß nicht warum, aber ich bin unsicher. Eigentlich würde ich ja gerne in unserem Verlag bleiben, auch wenn dort nicht immer alles rosig ist, aber wo ist das schon? Andererseits kann ich doch nicht alle Energien auf Hoffnung setzten, auch wenn jene sprichwörtlich zuletzt stirbt. Vielleicht ist es ja auch ganz gut, mal seinen Marktwert zu testen und, sollte es tatsächlich zu einem Vorstellungsgespräch kommen, zu sehen, soweit das ein Vorstellungsgespräch eben zulässt, wie es woanders sein könnte.
Ich glaube, ich tüte die Bewerbung jetzt ein ...
Habe mir diese Woche an jedem Abend einen (Freizeit-)Termin gelegt, was sonst überhaupt nicht meine Art ist. Andererseits waren die Angebote einfach zu verlockend, um sie unbeteiligt an mir vorüberziehen zu lassen. Ich dachte, ich könnte auch mal - wie andere Personen, die ich in meinem Umfeld habe - jeden Abend etwas unternehmen. Bei der Planung dieser Woche hatte ich mir das noch zugetraut, inzwischen hat sich diese Annahme aber nicht bestätigt. Nein, ich muss mir eingestehen, dass ich diese Power nicht habe.
Könnte ich nach der Rückkehr einer Veranstaltung die Nacht noch genüsslich ausklingen lassen, wäre das etwas anderes, aber ich habe es mir vor gut einem Jahr selbst auferlegt, jeden Abend online ein paar wenige, auserlesene Zeitungen des nächsten Tages zu vorzulesen, um auf dem neusten Stand zu sein. Und in diesem Punkt mache ich nun mal keine Ausnahme! Ich will gar nicht erst anfangen, das schleifen zu lassen, denn nur wer am Ball bleibt, hat ein regelmäßig zu lesendes Kontingent. Und das meinige beansprucht schon jetzt Stunden.
Klar geht mir damit auch Lebensqualität verloren, aber ich habe, was Nachrichten betrifft, Zeit meines Lebens alles schleifen lassen, um den obigen Begriff noch einmal mit aufzunehmen. Die Rechnung dafür zahle ich eben jetzt, indem ich mir mühsam alles im Nachhinein anzueignen versuche. Und es ist inzwischen ja auch schon besser geworden. Mittlerweile kann ich schon einige Begriffe aus Wirtschaft und Politik mit Wissen füllen, aber ich muss eben konsequent sein, nur so komme ich meines Erachtens weiter.
Den Termin für das heutige Event – „10 kleine Elvisse“, eine Aufführung im Stadttheater, bei dem sich sogar unsere Bürgermeisterin spielend miteinbringt - habe ich gestern übrigens abgesagt bzw. die Karte wieder zurückgegeben. Der Schlafmangel macht sich mittlerweile wirklich spürbar bemerkbar. Ich brauche diese Ruhephase, denn schließlich wartet morgen ja auch schon wieder die nächste Veranstaltung.
Nachdem mein Chef mir bezüglich meiner beruflichen Zukunft keine Aussage machen konnte, zumindest nicht vor Januar, und ich am vorletzten Wochenende eine möglicherweise für mich in Frage kommende Stellenanzeige in unserer Tageszeitung las, habe ich mich dazu entschlossen, mich auf jene zu bewerben.
Geschlagene drei Stunden habe ich mich gestern damit gequält, eine passable Formulierung für die Bewerbung zu erarbeiten und die nötigen Unterlagen zusammen zu suchen. Nun liegt sie vor mir. Ich weiß nicht warum, aber ich bin unsicher. Eigentlich würde ich ja gerne in unserem Verlag bleiben, auch wenn dort nicht immer alles rosig ist, aber wo ist das schon? Andererseits kann ich doch nicht alle Energien auf Hoffnung setzten, auch wenn jene sprichwörtlich zuletzt stirbt. Vielleicht ist es ja auch ganz gut, mal seinen Marktwert zu testen und, sollte es tatsächlich zu einem Vorstellungsgespräch kommen, zu sehen, soweit das ein Vorstellungsgespräch eben zulässt, wie es woanders sein könnte.
Ich glaube, ich tüte die Bewerbung jetzt ein ...
pattyv - am Donnerstag, 8. Dezember 2005, 10:18 - Rubrik: Ein neuer Tag
Ist mal wieder alles am schief laufen! Das Konzert am Mittwoch wurde abgesagt und ins nächste Jahr (April) verlegt. Nicht aus Krankheit, nein, der Künstler musste unaufschiebbare TV-Aufnahmen machen. Ärgerlich!
Und heute? Das Gospel-Konzert beginnt in 20 Minuten. Eigentlich wäre der Pan bereits seit zehn Minuten hier, doch zum ersten Mal seit eineinhalb Jahren hat der Zug wegen einer Stellwerkstörung 40 Minuten Verspätung. Klar weiß ich, dass der Pan dafür nichts kann. Ich bin ihm ja auch gar nicht böse darum, aber ich ärgere mich. Die ganzen zahllosen Wochen kam er, besser gesagt die Bahn, immer (vergleichsweise) pünktlich (plus/minus zehn Minuten) an, nur heute nicht. Das gibt’s doch nicht!
Und heute? Das Gospel-Konzert beginnt in 20 Minuten. Eigentlich wäre der Pan bereits seit zehn Minuten hier, doch zum ersten Mal seit eineinhalb Jahren hat der Zug wegen einer Stellwerkstörung 40 Minuten Verspätung. Klar weiß ich, dass der Pan dafür nichts kann. Ich bin ihm ja auch gar nicht böse darum, aber ich ärgere mich. Die ganzen zahllosen Wochen kam er, besser gesagt die Bahn, immer (vergleichsweise) pünktlich (plus/minus zehn Minuten) an, nur heute nicht. Das gibt’s doch nicht!
pattyv - am Freitag, 25. November 2005, 19:41 - Rubrik: Aergerlich
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Nur mal so nebenbei. Es gibt ja fast nichts, was es nicht gibt:
Für Leute, die schon alles haben, haben sich die Wiener Medienkünstler Thomas Steiner und Thomas Binder jetzt etwas Neues ausgedacht. Für 99 Cent kann man auf ihrer Homepage "Nichts" kaufen und verschenken.
„Wir versprechen alles und liefern nichts“ so das Motto des Projekts , bei welchem sie dem Käufer für schlappe 99 Cent ein Zertifikat ausstellen, das bestätigt: "Ich wurde abgezockt." Und für die, die sich noch nicht betrogen genug fühlen, bieten die beiden Österreicher auch den urkundlichen „Total-Betrug“ an.
Das „Garantierte Nichts-Bündel“ kostet 3 Euro. Ziel der beiden ist es übrigens, den Menschen aufzuzeigen, dass sie bis auf Nichts eigentlich schon alles gekauft haben", erklärte Steiner.
Für Leute, die schon alles haben, haben sich die Wiener Medienkünstler Thomas Steiner und Thomas Binder jetzt etwas Neues ausgedacht. Für 99 Cent kann man auf ihrer Homepage "Nichts" kaufen und verschenken.
„Wir versprechen alles und liefern nichts“ so das Motto des Projekts , bei welchem sie dem Käufer für schlappe 99 Cent ein Zertifikat ausstellen, das bestätigt: "Ich wurde abgezockt." Und für die, die sich noch nicht betrogen genug fühlen, bieten die beiden Österreicher auch den urkundlichen „Total-Betrug“ an.
Das „Garantierte Nichts-Bündel“ kostet 3 Euro. Ziel der beiden ist es übrigens, den Menschen aufzuzeigen, dass sie bis auf Nichts eigentlich schon alles gekauft haben", erklärte Steiner.
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Ich hatte Recht. Sie sprach mich auch sofort darauf an, was ich übrigens sehr löblich finde. Die Therapeutin ist diejenige, die Tuberkulose hat(te).
Sie hat sie zwar noch immer, ist aber inzwischen "vom Gesundheitsamt freigegeben", wie sie selbst sagte.
Sie erzählte mir, dass sie über Monate falsch behandelt wurde, sehr viel Antibiotika geschluckt hatte, weil die Ärzte meinten, dass sie eine Bronchitis habe. Verübelt hat sie ihnen das aber nicht, schließlich ist Tuberkulose eine sehr seltene Krankheit.
Nur zur Erläuterung: Als ich gestern mit der Frau vom Gesundheitsamt telefonierte, fragte ich aus Interesse auch noch danach, wie viele Fälle im Jahr in Würzburg gemeldet würden, worauf sie erwiderte, dass das im Schnitt so zehn bis fünfzehn seien, vornehmlich aber Ausländern (ich erwähne das wertfrei), da sie die Tuberkulose von ihrem Heimatland miteinschleppen würden.
Sie hat sie zwar noch immer, ist aber inzwischen "vom Gesundheitsamt freigegeben", wie sie selbst sagte.
Sie erzählte mir, dass sie über Monate falsch behandelt wurde, sehr viel Antibiotika geschluckt hatte, weil die Ärzte meinten, dass sie eine Bronchitis habe. Verübelt hat sie ihnen das aber nicht, schließlich ist Tuberkulose eine sehr seltene Krankheit.
Nur zur Erläuterung: Als ich gestern mit der Frau vom Gesundheitsamt telefonierte, fragte ich aus Interesse auch noch danach, wie viele Fälle im Jahr in Würzburg gemeldet würden, worauf sie erwiderte, dass das im Schnitt so zehn bis fünfzehn seien, vornehmlich aber Ausländern (ich erwähne das wertfrei), da sie die Tuberkulose von ihrem Heimatland miteinschleppen würden.
pattyv - am Dienstag, 15. November 2005, 09:39 - Rubrik: Ein neuer Tag
Habe eben mit dem Gesundheitsamt telefoniert, um mehr Details zu erfahren, was die „Person aus meinem Umfeld“ betrifft, ob jene beispielsweise aus privater oder beruflicher Natur resultiert, wobei mir die Dame am Telefon darüber keine näheren Auskünfte geben durfte. Nach längerem Nachfragen schloss die Frau aber doch das Arbeitsumfeld aus. Ich erfuhr, dass eine Person, die an Tuberkulose erkrankt ist, mit der ich ihren eigenen Aussagen zufolge zu tun hatte, dem Gesundheitsamt meinen Namen nannte, was also heißt, dass es eine Person sein muss, die meinen Nachnamen kennt (denn mit Patty alleine hätten sie mich wohl kaum anschreiben können), was den Personenkreis doch sehr reduziert.
Ich habe jetzt schon die ganze Zeit überlegt, mit wem ich die vergangenen Wochen überhaupt zu tun hatte, habe inzwischen auch schon einige Freunde und Bekannte kontaktiert und nachgefragt, bekam aber bisher immer eine negative Antwort, wobei ich allmählich zu zweifeln begonnen habe, denn irgendjemand muss es ja sein. Vielleicht hat aber auch einfach jemand eine falsche Scham und getraut es sich mir bloß nicht zu sagen, dachte ich noch bis gerade eben, bevor mir eine kleine, aber doch mögliche und plausible Erleuchtung kam.
Kann sein, dass ich mich täusche, aber die zurückliegenden Anzeichen sprechen zumindest dafür.
Es könnte die Therapeutin sein. Am 27. September haben wir uns das letzte Mal gesehen, wobei sie zu jenem Zeitpunkt und auch eine Woche davor schon immer hustete und sich auch schwächlich fühlte. Die darauf folgenden zwei Wochen sahen wir uns nicht, weil ich im Urlaub war. Am 18. Oktober hätte ich eigentlich einen Termin gehabt, doch an diesem Morgen hat mir niemand die Tür geöffnet. Ich nahm das zum Anlass, ihr auf Band zu sprechen, wobei sie sich auf diesen Anruf erst ein paar Tage später zurückmeldete und mir zu verstehen gab, dass unser nächstes Wiedersehen sich noch ein bisschen verzögern würde. Zuerst sprach sie vom 8. November, rief dann aber einige Tage später wieder an und meinte, dass wir uns doch erst am 15. November, also morgen, wiedersehen könnten. Erklärend müsste ich aber noch hinzufügen, dass sie mir schon bevor ich in den Urlaub fuhr mitteilte, dass sie kurz nach meinem Urlaub (dieses eine Treffen am 18.10. wäre noch dazwischen gelegen) für eine kurze Zeit nicht da sei.
Als ich vorhin mit der Frau vom Gesundheitsamt sprach, fragte ich, was passieren würde, wenn ich tatsächlich Tuberkulose hätte, ob ich isoliert würde oder ob ich weiter in meiner Wohnung bleiben dürfe, worauf sie meinte, dass das von der Art der Bakterien abhinge, es aber durchaus möglich sei, dass man vier bis sechs Wochen isoliert ins Krankenhaus müsse.
Vier bis sechs Wochen also. Das mit der Therapeutin scheint genau so eine ähnliche Zeitspanne zu sein ...
Morgen werde ich sie wiedersehen. Ich denke, ich werde sie darauf ansprechen oder soll ich lieber warten und ihr die Möglichkeit geben, mir es selbst zu erzählen?
Seltsam, dass ihre Aussagen und diese Begebenheiten wie zum Beispiel „das-mich-vor-der-Türe-stehen-lassen“ am 18.10. im Nachhinein alle eine andere, aber für mich jetzt auch nachvollziehbarere Deutung erhalten.
Aber wie bereits gesagt, vielleicht täusche ich mich auch.
Ich habe jetzt schon die ganze Zeit überlegt, mit wem ich die vergangenen Wochen überhaupt zu tun hatte, habe inzwischen auch schon einige Freunde und Bekannte kontaktiert und nachgefragt, bekam aber bisher immer eine negative Antwort, wobei ich allmählich zu zweifeln begonnen habe, denn irgendjemand muss es ja sein. Vielleicht hat aber auch einfach jemand eine falsche Scham und getraut es sich mir bloß nicht zu sagen, dachte ich noch bis gerade eben, bevor mir eine kleine, aber doch mögliche und plausible Erleuchtung kam.
Kann sein, dass ich mich täusche, aber die zurückliegenden Anzeichen sprechen zumindest dafür.
Es könnte die Therapeutin sein. Am 27. September haben wir uns das letzte Mal gesehen, wobei sie zu jenem Zeitpunkt und auch eine Woche davor schon immer hustete und sich auch schwächlich fühlte. Die darauf folgenden zwei Wochen sahen wir uns nicht, weil ich im Urlaub war. Am 18. Oktober hätte ich eigentlich einen Termin gehabt, doch an diesem Morgen hat mir niemand die Tür geöffnet. Ich nahm das zum Anlass, ihr auf Band zu sprechen, wobei sie sich auf diesen Anruf erst ein paar Tage später zurückmeldete und mir zu verstehen gab, dass unser nächstes Wiedersehen sich noch ein bisschen verzögern würde. Zuerst sprach sie vom 8. November, rief dann aber einige Tage später wieder an und meinte, dass wir uns doch erst am 15. November, also morgen, wiedersehen könnten. Erklärend müsste ich aber noch hinzufügen, dass sie mir schon bevor ich in den Urlaub fuhr mitteilte, dass sie kurz nach meinem Urlaub (dieses eine Treffen am 18.10. wäre noch dazwischen gelegen) für eine kurze Zeit nicht da sei.
Als ich vorhin mit der Frau vom Gesundheitsamt sprach, fragte ich, was passieren würde, wenn ich tatsächlich Tuberkulose hätte, ob ich isoliert würde oder ob ich weiter in meiner Wohnung bleiben dürfe, worauf sie meinte, dass das von der Art der Bakterien abhinge, es aber durchaus möglich sei, dass man vier bis sechs Wochen isoliert ins Krankenhaus müsse.
Vier bis sechs Wochen also. Das mit der Therapeutin scheint genau so eine ähnliche Zeitspanne zu sein ...
Morgen werde ich sie wiedersehen. Ich denke, ich werde sie darauf ansprechen oder soll ich lieber warten und ihr die Möglichkeit geben, mir es selbst zu erzählen?
Seltsam, dass ihre Aussagen und diese Begebenheiten wie zum Beispiel „das-mich-vor-der-Türe-stehen-lassen“ am 18.10. im Nachhinein alle eine andere, aber für mich jetzt auch nachvollziehbarere Deutung erhalten.
Aber wie bereits gesagt, vielleicht täusche ich mich auch.
pattyv - am Montag, 14. November 2005, 09:29 - Rubrik: Ein neuer Tag
Komme erst heute dazu, meinen Briefkasten zu leeren, wobei ich das infolge des Funds darin doch lieber hätte bleiben lassen sollen.
Wahrscheinlich ist nichts, dafür habe ich auch kaum Kontakt mit den Hausbewohnern, außer ein aus sozialen Gründen heraus resultierendes, höfliches „Hallo“, wobei ich mir nicht sicher bin, was die Worte „in Ihrer Umgebung“ genau zu bedeuten hat.
Doch zurück zum Anfang. Das Gesundheitsamt hat mir folgende Zeilen (Auszug) zukommen lassen:
Betreff: Untersuchen nach § 26 des Gesetzes zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen (Infektionsschutzgesetz - IfSG)
Sehr geehrte Frau V.,
im Rahmen der Verhütung und Bekämpfung der Tuberkulose ist bei Ihnen eine Untersuchung (Tuberkulin-Test bzw. eine Röntgenaufnahme der Lunge) erforderlich, da in Ihrer Umgebung eine Person an ansteckungsfähiger Tuberkulose erkrankt ist.
Das Gesundheitsamt führt die erforderliche Untersuchung am 24.11.2005 zwischen 10 und 11 Uhr kostenlose durch. Nach den Bestimmungen des Infektionsschutzgesetzes sind Sie verpflichtet, die Untersuchung durchführen zu lassen.
Ehrlich gesagt frage ich mich, wer in meiner Umgebung an Tuberkulose erkrankt sein könnte. Haben alle Hausbewohner so einen Brief erhalten? Oder resultiert dieses Schreiben aus einer Person, mit der ich zusammenarbeite – und wenn ja, wo? Wie lange ist die Inkubationszeit? Den Sommer über habe ich in so vielen Außenredaktionen gearbeitet.
Und was bedeutet Tuberkulose genau? „Die Tuberkulose ist heutzutage eine besonders gut behandelbare und heilbare Krankheit“ heißt es in dem Schreiben am Ende. Soll mich das trösten oder gar beruhigen?
Ich werde mich darüber natürlich einlesen, im Moment – vielleicht auch wegen meiner derzeitigen Unwissenheit heraus - bedrückt mich aber doch die Sorge, um das, was alles dahintersteckt.
Wahrscheinlich ist nichts, dafür habe ich auch kaum Kontakt mit den Hausbewohnern, außer ein aus sozialen Gründen heraus resultierendes, höfliches „Hallo“, wobei ich mir nicht sicher bin, was die Worte „in Ihrer Umgebung“ genau zu bedeuten hat.
Doch zurück zum Anfang. Das Gesundheitsamt hat mir folgende Zeilen (Auszug) zukommen lassen:
Betreff: Untersuchen nach § 26 des Gesetzes zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen (Infektionsschutzgesetz - IfSG)
Sehr geehrte Frau V.,
im Rahmen der Verhütung und Bekämpfung der Tuberkulose ist bei Ihnen eine Untersuchung (Tuberkulin-Test bzw. eine Röntgenaufnahme der Lunge) erforderlich, da in Ihrer Umgebung eine Person an ansteckungsfähiger Tuberkulose erkrankt ist.
Das Gesundheitsamt führt die erforderliche Untersuchung am 24.11.2005 zwischen 10 und 11 Uhr kostenlose durch. Nach den Bestimmungen des Infektionsschutzgesetzes sind Sie verpflichtet, die Untersuchung durchführen zu lassen.
Ehrlich gesagt frage ich mich, wer in meiner Umgebung an Tuberkulose erkrankt sein könnte. Haben alle Hausbewohner so einen Brief erhalten? Oder resultiert dieses Schreiben aus einer Person, mit der ich zusammenarbeite – und wenn ja, wo? Wie lange ist die Inkubationszeit? Den Sommer über habe ich in so vielen Außenredaktionen gearbeitet.
Und was bedeutet Tuberkulose genau? „Die Tuberkulose ist heutzutage eine besonders gut behandelbare und heilbare Krankheit“ heißt es in dem Schreiben am Ende. Soll mich das trösten oder gar beruhigen?
Ich werde mich darüber natürlich einlesen, im Moment – vielleicht auch wegen meiner derzeitigen Unwissenheit heraus - bedrückt mich aber doch die Sorge, um das, was alles dahintersteckt.
pattyv - am Sonntag, 13. November 2005, 15:05 - Rubrik: Ein neuer Tag
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