21:24 Uhr: Mag sein, dass ich undankbar bin, zu hohe Anforderungen an den Pan stelle, den ich die ganze Woche über nicht sehe, aber ich bin traurig. Traurig, weil er Fußball sieht. Vielleicht habe ich als Frau ja auch kein Verständnis dafür, vielleicht bin ich zu vereinnahmend, obgleich ich es – aus meiner Sicht – nicht ungewöhnlich finde, wenn ich mit ihm Zeit verbringen möchte. Zeit, in der der Fernseher nicht läuft. Zeit, die wir uns widmen, weil wir uns nur am Wochenende sehen.
Vielleicht muss ich dankbarer sein, schließlich hat er es – nach anfänglichem Hin und Her - bis eben rausgezögert: Der Fernseher läuft.
Nachdem er sich letzte Woche einen DVD-Rekorder mit digitaler Festplatte zulegte, meinte er vorhin noch, dass er das Spiel (ich weiß gar nicht, wer da bei der ARD oder im ZDF gegen wen spielt) ja aufzeichnen könne. Gesagt, getan. TV aus. Ich wollte nur mit ihm alleine zusammen sein. Pan pur, auch kein Radiogedudel, das mir sonst sehr willkommen ist. Nichts, was unsere Zweisamkeit auch nur irgendwie hätte stören können.
Bei einer heißen Schokolade und einer Tasse Tee spielten wir eine Runde Carcassonne, ein wirklich fabelhaftes Spiel, das wir in mehreren Versionen besitzen.
Danach schwappte dann leider doch wieder sein Verlangen nach Fußball hoch. „Wenn ich das Spiel jetzt live sehe, muss ich mir nachher auch gar nicht so lange Aufgezeichnetes anschauen“. Sachlich hatte er natürlich Recht, aber es stimmte mich dennoch traurig, dass ihm Fußball so wichtig war, dass er unsere stille Zweisamkeit nach so kurzer Zeit (wir trafen uns um kurz vor 20 Uhr am Bahnhof) dafür zu opfern bereit war. Aber ich wollte – mit einem möglichen Widerspruch - auch keine Disharmonie erzeugen, also sagte ich, dass ich an den PC gehen würde, schließlich kann ich mich hier bestens beschäftigen (das meine ich auch nicht ironisch).
21:40 Uhr: Eben kam er überraschend zu mir, nahm mich in den Arm. Pause, ich meine Spielpause (erfuhr ich auf Anfrage). Ich liebe diese Umarmung. Seine Umarmung, dieses Eintauchen in das Gefühl der Geborgenheit, die mich dann just in diesem Augenblick wie eine warme Woge erfasst. Da könnte ich die ganze Welt vergessen. In dieser Umarmung fühle ich mich zuhause, wie nach einer langen Reise endlich angekommen; so als ob ich die schweren Koffer der Woche, die ich von Montag bis Freitag durch die einzelnen Tage geschleift habe, endlich abstellen kann, um Luft zu holen, um einzuatmen, zu spüren, wie die Atmosphäre, die diesen wunderbaren Ort auszeichnet, aufzusaugen, um aus ihr Kraft zu schöpfen. Kraft, die nach der Trennung am Montagmorgen wieder bis Freitag reichen muss. Kraft, die ich einzuteilen versuche, um die Hürden meines Daseins für fünf weitere, lange Tage zu überwinden, bis wir uns wieder sehen und die Einsamkeit für einen viel zu kurz gelebten Moment sich jemand anderen zum quälen sucht.
Ehrlich gesagt fürchte ich mich ein wenig davor, diesen Beitrag zu veröffentlichen, weil es so viele Fußballfans gibt, die sicherlich allesamt des Pans Handeln verstehen, während ich mich mit der für mich total langweiligen Materie überhaupt nicht beschäftigen möchte.
22:16 Uhr: So wichtig scheint ihm der heutige Fußball wohl doch nicht mehr zu sein. Er suchte mich eben erneut auf, meinte, dass Bayern mit drei Toren führen würde und es für ihn insofern langweilig sei, weshalb er sich eben sogar geduscht hat.
Ich glaube, ich hole mir jetzt noch eine von diesen herrlichen Umarmungen ab ...
Vielleicht muss ich dankbarer sein, schließlich hat er es – nach anfänglichem Hin und Her - bis eben rausgezögert: Der Fernseher läuft.
Nachdem er sich letzte Woche einen DVD-Rekorder mit digitaler Festplatte zulegte, meinte er vorhin noch, dass er das Spiel (ich weiß gar nicht, wer da bei der ARD oder im ZDF gegen wen spielt) ja aufzeichnen könne. Gesagt, getan. TV aus. Ich wollte nur mit ihm alleine zusammen sein. Pan pur, auch kein Radiogedudel, das mir sonst sehr willkommen ist. Nichts, was unsere Zweisamkeit auch nur irgendwie hätte stören können.
Bei einer heißen Schokolade und einer Tasse Tee spielten wir eine Runde Carcassonne, ein wirklich fabelhaftes Spiel, das wir in mehreren Versionen besitzen.
Danach schwappte dann leider doch wieder sein Verlangen nach Fußball hoch. „Wenn ich das Spiel jetzt live sehe, muss ich mir nachher auch gar nicht so lange Aufgezeichnetes anschauen“. Sachlich hatte er natürlich Recht, aber es stimmte mich dennoch traurig, dass ihm Fußball so wichtig war, dass er unsere stille Zweisamkeit nach so kurzer Zeit (wir trafen uns um kurz vor 20 Uhr am Bahnhof) dafür zu opfern bereit war. Aber ich wollte – mit einem möglichen Widerspruch - auch keine Disharmonie erzeugen, also sagte ich, dass ich an den PC gehen würde, schließlich kann ich mich hier bestens beschäftigen (das meine ich auch nicht ironisch).
21:40 Uhr: Eben kam er überraschend zu mir, nahm mich in den Arm. Pause, ich meine Spielpause (erfuhr ich auf Anfrage). Ich liebe diese Umarmung. Seine Umarmung, dieses Eintauchen in das Gefühl der Geborgenheit, die mich dann just in diesem Augenblick wie eine warme Woge erfasst. Da könnte ich die ganze Welt vergessen. In dieser Umarmung fühle ich mich zuhause, wie nach einer langen Reise endlich angekommen; so als ob ich die schweren Koffer der Woche, die ich von Montag bis Freitag durch die einzelnen Tage geschleift habe, endlich abstellen kann, um Luft zu holen, um einzuatmen, zu spüren, wie die Atmosphäre, die diesen wunderbaren Ort auszeichnet, aufzusaugen, um aus ihr Kraft zu schöpfen. Kraft, die nach der Trennung am Montagmorgen wieder bis Freitag reichen muss. Kraft, die ich einzuteilen versuche, um die Hürden meines Daseins für fünf weitere, lange Tage zu überwinden, bis wir uns wieder sehen und die Einsamkeit für einen viel zu kurz gelebten Moment sich jemand anderen zum quälen sucht.
Ehrlich gesagt fürchte ich mich ein wenig davor, diesen Beitrag zu veröffentlichen, weil es so viele Fußballfans gibt, die sicherlich allesamt des Pans Handeln verstehen, während ich mich mit der für mich total langweiligen Materie überhaupt nicht beschäftigen möchte.
22:16 Uhr: So wichtig scheint ihm der heutige Fußball wohl doch nicht mehr zu sein. Er suchte mich eben erneut auf, meinte, dass Bayern mit drei Toren führen würde und es für ihn insofern langweilig sei, weshalb er sich eben sogar geduscht hat.
Ich glaube, ich hole mir jetzt noch eine von diesen herrlichen Umarmungen ab ...
Was für eine Woche!
Erstaunlich, mit welcher Leichtigkeit ich manchmal an Selbstmord denke, besonders dann, wenn ich meine, jetzt überhaupt keinen Ausweg mehr zu kennen. In solchen Augenblicken frage ich mich dann auch, ob es für irgendjemand tatsächlich ein Verlust wäre, wenn ausgerechnet ICH nicht mehr hier wäre. Mit dem eben erwähnten Verlust meine ich mehr als nur das ungewohnte Gefühl, dass da plötzlich jemand Bekanntes/Vertrautes aus seinem persönlichen Umfeld fehlt. Wer wäre wirklich erschüttert, im Mark getroffen? Gäbe es jemanden, dem dieser Umstand meines Ablebens den Boden unter den Füßen wegzöge?
Es gibt so Vieles, mit dem ich nicht klarkomme, allem voran mit meinem Alter, obgleich ich mir fast sicher bin, dass die, die diese Zeilen lesen und älter sind, sich denken werden, was ich überhaupt will, schließlich bin ich aus deren Sicht ja noch jung. So zumindest geht es mir, wenn ich Beiträge von jüngeren Bloggern lese, die gleichermaßen ein Problem mit ihrem „fortgeschrittenen Alter“, von dem ich wünschte, mich noch selbst an diesem Punkt der Lebensskala zu befinden, haben.
Ich kann nicht genau sagen warum, aber irgendwie habe ich das Gefühl, mein Leben deshalb versäumt zu haben, weil ich damals nicht die richtigen Weichen – eigentlich ja gar keine – gestellt habe, was aus heutiger Sicht leider auch nicht mehr korrigierbar ist. Für das, was ich bisher erreicht habe, bin ich mindestens zehn Jahre zu alt. Oder andersherum: Ich müsste mindestens zehn Jahre jünger sein, um mit dem, was ich erreicht habe und der Art wie ich lebe, in die Norm zu passen, was nicht heißen soll, dass die Norm mein angestrebtes Ziel ist. Eigentlich eher im Gegenteil, wobei ich mich nicht krampfhaft dagegen zu wehren versuche. In einigen wenigen Belangen, wie dem des beruflichen Aspekts, erstrebe ich aber doch die Norm, weil ich glaube, dass sich daran die eigene Zukunft misst.
Was nutzen mir meine beiden abgeschlossenen Studiengänge in diesem hohen Alter ohne dazu gehörige praktische Erfahrung, wenn ich zudem zu keinem Zeitpunkt ein Auslandssemester praktiziert habe? Nichts! Der Markt ist überschwämmt mit jüngeren Bewerbern, ganz frischen, unverbrauchten und hoch motivierten Zöglingen der Universität, die das Erlernte auch noch eins zu eins umzusetzen wissen, während mir meine einstigen Kenntnisse von der Hochschule völlig abhanden gekommen zu sein scheinen.
Sterben gehört zum Alltag. Davon abgesehen gibt es zahllose, ja Millionen anderer Menschen. Menschen, die um ihr Leben kämpfen, weil sie leben wollen, während mir das meinige oftmals völlig gleichgültig ist, weil es mir schon so verlebt vorkommt, so als hätte es eine Richtung angenommen, die nicht mehr änderbar ist, wie eine dieser Murmeln, die man auf ein Kinderspielzeug setzt, das ein bisschen einer Achterbahn gleicht, wobei deren Weg, wenn man sie mal losgelassen hat, unveränderlich ist: oben aufgesetzt gleitet die Kugel auf ihrer vorherbestimmten Bahn nach unten. Nahezu identisch empfinde ich mein Leben. Ich kann mich – wie die Murmel – zwar noch ein bisschen um mich selbst drehen, vielleicht auch noch ein wenig nach links oder rechts wanken (bis an die Grenzen der Fuge, in der die Kugel rollt), doch den Verlauf der Bahn, auf dem es keine Abzweigungen gibt, nicht ändern.
Vorgestern hatten wir Volotag. An diesem Tag, für gewöhnlich einmal im Monat, kommen alle Volontäre zusammen, um mehr über ein bestimmtes Thema zu erfahren. Unser Thema am Mittwoch hieß Insolvenz. Nachmittags besuchten wir eine Gesellschaft, die sich unter anderem mit Schuldner- und Privatinsolvenz beschäftigt, wobei mir in diesem Zusammenhang ein kleines Wort haften blieb: VERZICHT!
Jene, die sich überschulden und an einen Punkt kommen, an dem es finanziell nicht mehr weitergeht, müssen tatsächlich Verzicht üben, um es mal ganz kompakt zu formulieren, doch wo verzichtet der (im weltweiten Vergleich betrachtende) wohlhabende deutsche Durchschnittsbürger?
„Kaufen, kaufen, ... was ist egal“, lautet eine Zeile eines Musikstücks, die ich jetzt nicht mehr zuzuordnen weiß, die mir aber ein bekanntes Phänomen aus meinem Umfeld widerspiegelt. Dieses Verschwendertum – wahrscheinlich kann ich mich selbst noch nicht einmal davon ausnehmen - ist mit zuwider. Wieso gelingt es uns nicht, die Zufriedenheit aus weniger zu schöpfen? Liegt es daran, weil wir bei der Maslowschen Bedürfnispyramide inzwischen die essentiellen Stufen übersprungen haben? Manchmal wünschte ich, auch wenn sich das jetzt sicherlich gemein und unsozial anhören mag, dass manche, die es meinem subjektiven Empfinden nach wirklich übertreiben, alles bis auf die Erfüllung der körperlichen Grundbedürfnisse, Sicherheit, soziale Beziehungen (kurz: die ersten drei Stufen der maslowschen Bedürfnispyramide) genommen wird, zumindest für einen überschaubaren Zeitraum, wobei das diese Personen aber im Vorfeld nicht wissen sollten, weil sie sonst ihr Verhalten bzw. ihre Sichtweise sicherlich nicht ändern würden. Natürlich ist mir bewusst, dass ich mein Empfinden nicht über das anderer stellen darf oder mein Weltverständnis als DAS herausstellen darf – und doch wünschte ich mir manchmal einfach einen ein bisschen mehr nach innen gerichteten Blick jedes einzelnen auf diesem doch sehr verschwenderisch lebenden europäischen Kontinent, auf dem Güter oftmals mehr Bedeutung haben als ein menschliches Miteinander..
Erstaunlich, mit welcher Leichtigkeit ich manchmal an Selbstmord denke, besonders dann, wenn ich meine, jetzt überhaupt keinen Ausweg mehr zu kennen. In solchen Augenblicken frage ich mich dann auch, ob es für irgendjemand tatsächlich ein Verlust wäre, wenn ausgerechnet ICH nicht mehr hier wäre. Mit dem eben erwähnten Verlust meine ich mehr als nur das ungewohnte Gefühl, dass da plötzlich jemand Bekanntes/Vertrautes aus seinem persönlichen Umfeld fehlt. Wer wäre wirklich erschüttert, im Mark getroffen? Gäbe es jemanden, dem dieser Umstand meines Ablebens den Boden unter den Füßen wegzöge?
Es gibt so Vieles, mit dem ich nicht klarkomme, allem voran mit meinem Alter, obgleich ich mir fast sicher bin, dass die, die diese Zeilen lesen und älter sind, sich denken werden, was ich überhaupt will, schließlich bin ich aus deren Sicht ja noch jung. So zumindest geht es mir, wenn ich Beiträge von jüngeren Bloggern lese, die gleichermaßen ein Problem mit ihrem „fortgeschrittenen Alter“, von dem ich wünschte, mich noch selbst an diesem Punkt der Lebensskala zu befinden, haben.
Ich kann nicht genau sagen warum, aber irgendwie habe ich das Gefühl, mein Leben deshalb versäumt zu haben, weil ich damals nicht die richtigen Weichen – eigentlich ja gar keine – gestellt habe, was aus heutiger Sicht leider auch nicht mehr korrigierbar ist. Für das, was ich bisher erreicht habe, bin ich mindestens zehn Jahre zu alt. Oder andersherum: Ich müsste mindestens zehn Jahre jünger sein, um mit dem, was ich erreicht habe und der Art wie ich lebe, in die Norm zu passen, was nicht heißen soll, dass die Norm mein angestrebtes Ziel ist. Eigentlich eher im Gegenteil, wobei ich mich nicht krampfhaft dagegen zu wehren versuche. In einigen wenigen Belangen, wie dem des beruflichen Aspekts, erstrebe ich aber doch die Norm, weil ich glaube, dass sich daran die eigene Zukunft misst.
Was nutzen mir meine beiden abgeschlossenen Studiengänge in diesem hohen Alter ohne dazu gehörige praktische Erfahrung, wenn ich zudem zu keinem Zeitpunkt ein Auslandssemester praktiziert habe? Nichts! Der Markt ist überschwämmt mit jüngeren Bewerbern, ganz frischen, unverbrauchten und hoch motivierten Zöglingen der Universität, die das Erlernte auch noch eins zu eins umzusetzen wissen, während mir meine einstigen Kenntnisse von der Hochschule völlig abhanden gekommen zu sein scheinen.
Sterben gehört zum Alltag. Davon abgesehen gibt es zahllose, ja Millionen anderer Menschen. Menschen, die um ihr Leben kämpfen, weil sie leben wollen, während mir das meinige oftmals völlig gleichgültig ist, weil es mir schon so verlebt vorkommt, so als hätte es eine Richtung angenommen, die nicht mehr änderbar ist, wie eine dieser Murmeln, die man auf ein Kinderspielzeug setzt, das ein bisschen einer Achterbahn gleicht, wobei deren Weg, wenn man sie mal losgelassen hat, unveränderlich ist: oben aufgesetzt gleitet die Kugel auf ihrer vorherbestimmten Bahn nach unten. Nahezu identisch empfinde ich mein Leben. Ich kann mich – wie die Murmel – zwar noch ein bisschen um mich selbst drehen, vielleicht auch noch ein wenig nach links oder rechts wanken (bis an die Grenzen der Fuge, in der die Kugel rollt), doch den Verlauf der Bahn, auf dem es keine Abzweigungen gibt, nicht ändern.
Vorgestern hatten wir Volotag. An diesem Tag, für gewöhnlich einmal im Monat, kommen alle Volontäre zusammen, um mehr über ein bestimmtes Thema zu erfahren. Unser Thema am Mittwoch hieß Insolvenz. Nachmittags besuchten wir eine Gesellschaft, die sich unter anderem mit Schuldner- und Privatinsolvenz beschäftigt, wobei mir in diesem Zusammenhang ein kleines Wort haften blieb: VERZICHT!
Jene, die sich überschulden und an einen Punkt kommen, an dem es finanziell nicht mehr weitergeht, müssen tatsächlich Verzicht üben, um es mal ganz kompakt zu formulieren, doch wo verzichtet der (im weltweiten Vergleich betrachtende) wohlhabende deutsche Durchschnittsbürger?
„Kaufen, kaufen, ... was ist egal“, lautet eine Zeile eines Musikstücks, die ich jetzt nicht mehr zuzuordnen weiß, die mir aber ein bekanntes Phänomen aus meinem Umfeld widerspiegelt. Dieses Verschwendertum – wahrscheinlich kann ich mich selbst noch nicht einmal davon ausnehmen - ist mit zuwider. Wieso gelingt es uns nicht, die Zufriedenheit aus weniger zu schöpfen? Liegt es daran, weil wir bei der Maslowschen Bedürfnispyramide inzwischen die essentiellen Stufen übersprungen haben? Manchmal wünschte ich, auch wenn sich das jetzt sicherlich gemein und unsozial anhören mag, dass manche, die es meinem subjektiven Empfinden nach wirklich übertreiben, alles bis auf die Erfüllung der körperlichen Grundbedürfnisse, Sicherheit, soziale Beziehungen (kurz: die ersten drei Stufen der maslowschen Bedürfnispyramide) genommen wird, zumindest für einen überschaubaren Zeitraum, wobei das diese Personen aber im Vorfeld nicht wissen sollten, weil sie sonst ihr Verhalten bzw. ihre Sichtweise sicherlich nicht ändern würden. Natürlich ist mir bewusst, dass ich mein Empfinden nicht über das anderer stellen darf oder mein Weltverständnis als DAS herausstellen darf – und doch wünschte ich mir manchmal einfach einen ein bisschen mehr nach innen gerichteten Blick jedes einzelnen auf diesem doch sehr verschwenderisch lebenden europäischen Kontinent, auf dem Güter oftmals mehr Bedeutung haben als ein menschliches Miteinander..
pattyv - am Freitag, 20. Januar 2006, 16:10 - Rubrik: Ein neuer Tag
Es gibt Tatsachen, da sträuben sich mir alleine beim Lesen die Haare. Eben habe ich bei Spiegel Online unten stehenden Artikel gelesen:
In Iran soll eine Frau hingerichtet werden, die aus Notwehr ihren Vergewaltiger getötet hat. Aus ihrer Frauenverachtung machten die Richter keinen Hehl. Obwohl solche Fälle in Iran keine Seltenheit sind, haben Menschenrechtler jedoch Hoffnung, die Exekution noch zu verhindern.
Berlin - Karadj, Mai 2005: Zwei Männer überfallen die 18-Jährige Studentin Nazanin und ihre Nichte. Die Männer versuchen die beiden Mädchen zu vergewaltigen. Nazanin wehrt sich und verletzt dabei einen der Täter tödlich mit einem Messer. Für ein iranisches Gericht Grund, die junge Frau zum Tode zu verurteilen. Im Urteil heißt es: "Ein Exempel. damit keine Frau mehr es wagt, ihre Hand gegen einen Mann zu erheben."
So jedenfalls steht es in der iranischen Zeitung "Etemad". Menschenrechtsorganisationen konnten bislang nicht bestätigen, ob der Bericht stimmt. "Aber wir haben bereits mehrmals Fälle verfolgt, die erstmals von Etemad berichtet wurden. Es ist also davon auszugehen, dass die Geschichte wahr ist", so Ruth Jüttner, Iran-Expertin von Amnesty International, zu SPIEGEL ONLINE. Für Amnesty International und andere Menschenrechtsorganisationen ist es schwer an Informationen aus Iran heranzukommen. "Seit Jahren können wir nicht in den Iran einreisen."
Dass die Geschichte alles andere als abwegig ist, zeigt ein ganz ähnlicher Fall. Juli 1997: Ein Mann droht der Iranerin Afsaneh Norouzi, sie zu vergewaltigen. Norouzi wehrt sich und tötet ihren Peiniger dabei. Die iranischen Gerichte erkennen an, dass die Frau aus Notwehr gehandelt hat. Zum Tode wird Norouzi dennoch verurteilt - sieben Jahre später. "Dass die Frau nachweislich aus Notwehr gehandelt hat, wurde überhaupt nicht berücksichtigt", sagt Ruth Jüttner, zu SPIEGEL ONLINE. Auf den Druck internationaler Organisationen und iranischer Menschenrechtsverbände wurde Norouzi schließlich begnadigt. "Was aber juristisch nicht heißt, dass das Urteil aufgehoben wäre" erklärt Ruth Jüttner.
Das Urteil gegen Afsaneh Norouzi führt eine grausame Absurdität vor Augen: Wenn auch für eine Tötung aus Notwehr die Todesstrafe verhängt werde, dann würde sich in Zukunft keine Frau mehr trauen, sich bei einer Vergewaltigung zu wehren, so Jüttner. Und dennoch könne es dann sein, dass sie zum Tode verurteilt wird: wegen Ehebruch.
Vom willkürlichen Umgang mit der Todesstrafe in Iran erzählen noch viele andere Fälle. Erst im Herbst 2005 wurden zwei minderjährige Iraner wegen angeblicher "homosexueller Übergriffe" und Alkoholkonsums hingerichtet. Wer im Iran dreimal wegen Alkoholkonsums verurteilt wird, bekommt die Todesstrafe. Auch für Ehebruch, Vergewaltigung und homosexuelle Handlungen können Angeklagte auf Befehl des Staates getötet werden.
Auch wenn die Kommunikationskanäle in den Iran im Moment sehr schwierig seien, wie Jüttner sagt, ist es Menschenrechtsorganisationen in den vergangenen Jahren öfters gelungen, Hinrichtungen in Iran zu verhindern oder zumindest aufzuschieben. "Das ist immer ein Balanceakt und das Zusammenspiel verschiedenster Kräfte", so Jüttner. "Man muss genau prüfen, in welchem Stadium sich ein Prozess gerade befindet, ob es also noch möglich ist juristisch etwas abzuwenden, oder ob man nur noch die Möglichkeit hat, politischen Druck auszuüben." Oft hätten sich auch Diplomaten von EU-Staaten in Iran direkt dafür eingesetzt, dass die Verurteilten nicht hingerichtet werden.
Wenn ich mir vorstelle, dass ich, weil ich mich bei einer Vergewaltigung gewehrt habe und dabei der Täter – aus Notwehr heraus – tödliche Verletzungen erlitt, zum Tode verurteilt werde, wollte ich auch gar nicht länger leben, weil mir der Glaube an jegliche Achtung der Menschenwürde, die NATÜRLICH geschlechtsneutral sein muss, verloren ging.
Im Moment ringe ich noch um Fassung ...
Wie nichtig und wertlos muss man sich fühlen, wenn man eine derartige Behandlung erfährt?
In Iran soll eine Frau hingerichtet werden, die aus Notwehr ihren Vergewaltiger getötet hat. Aus ihrer Frauenverachtung machten die Richter keinen Hehl. Obwohl solche Fälle in Iran keine Seltenheit sind, haben Menschenrechtler jedoch Hoffnung, die Exekution noch zu verhindern.
Berlin - Karadj, Mai 2005: Zwei Männer überfallen die 18-Jährige Studentin Nazanin und ihre Nichte. Die Männer versuchen die beiden Mädchen zu vergewaltigen. Nazanin wehrt sich und verletzt dabei einen der Täter tödlich mit einem Messer. Für ein iranisches Gericht Grund, die junge Frau zum Tode zu verurteilen. Im Urteil heißt es: "Ein Exempel. damit keine Frau mehr es wagt, ihre Hand gegen einen Mann zu erheben."
So jedenfalls steht es in der iranischen Zeitung "Etemad". Menschenrechtsorganisationen konnten bislang nicht bestätigen, ob der Bericht stimmt. "Aber wir haben bereits mehrmals Fälle verfolgt, die erstmals von Etemad berichtet wurden. Es ist also davon auszugehen, dass die Geschichte wahr ist", so Ruth Jüttner, Iran-Expertin von Amnesty International, zu SPIEGEL ONLINE. Für Amnesty International und andere Menschenrechtsorganisationen ist es schwer an Informationen aus Iran heranzukommen. "Seit Jahren können wir nicht in den Iran einreisen."
Dass die Geschichte alles andere als abwegig ist, zeigt ein ganz ähnlicher Fall. Juli 1997: Ein Mann droht der Iranerin Afsaneh Norouzi, sie zu vergewaltigen. Norouzi wehrt sich und tötet ihren Peiniger dabei. Die iranischen Gerichte erkennen an, dass die Frau aus Notwehr gehandelt hat. Zum Tode wird Norouzi dennoch verurteilt - sieben Jahre später. "Dass die Frau nachweislich aus Notwehr gehandelt hat, wurde überhaupt nicht berücksichtigt", sagt Ruth Jüttner, zu SPIEGEL ONLINE. Auf den Druck internationaler Organisationen und iranischer Menschenrechtsverbände wurde Norouzi schließlich begnadigt. "Was aber juristisch nicht heißt, dass das Urteil aufgehoben wäre" erklärt Ruth Jüttner.
Das Urteil gegen Afsaneh Norouzi führt eine grausame Absurdität vor Augen: Wenn auch für eine Tötung aus Notwehr die Todesstrafe verhängt werde, dann würde sich in Zukunft keine Frau mehr trauen, sich bei einer Vergewaltigung zu wehren, so Jüttner. Und dennoch könne es dann sein, dass sie zum Tode verurteilt wird: wegen Ehebruch.
Vom willkürlichen Umgang mit der Todesstrafe in Iran erzählen noch viele andere Fälle. Erst im Herbst 2005 wurden zwei minderjährige Iraner wegen angeblicher "homosexueller Übergriffe" und Alkoholkonsums hingerichtet. Wer im Iran dreimal wegen Alkoholkonsums verurteilt wird, bekommt die Todesstrafe. Auch für Ehebruch, Vergewaltigung und homosexuelle Handlungen können Angeklagte auf Befehl des Staates getötet werden.
Auch wenn die Kommunikationskanäle in den Iran im Moment sehr schwierig seien, wie Jüttner sagt, ist es Menschenrechtsorganisationen in den vergangenen Jahren öfters gelungen, Hinrichtungen in Iran zu verhindern oder zumindest aufzuschieben. "Das ist immer ein Balanceakt und das Zusammenspiel verschiedenster Kräfte", so Jüttner. "Man muss genau prüfen, in welchem Stadium sich ein Prozess gerade befindet, ob es also noch möglich ist juristisch etwas abzuwenden, oder ob man nur noch die Möglichkeit hat, politischen Druck auszuüben." Oft hätten sich auch Diplomaten von EU-Staaten in Iran direkt dafür eingesetzt, dass die Verurteilten nicht hingerichtet werden.
Wenn ich mir vorstelle, dass ich, weil ich mich bei einer Vergewaltigung gewehrt habe und dabei der Täter – aus Notwehr heraus – tödliche Verletzungen erlitt, zum Tode verurteilt werde, wollte ich auch gar nicht länger leben, weil mir der Glaube an jegliche Achtung der Menschenwürde, die NATÜRLICH geschlechtsneutral sein muss, verloren ging.
Im Moment ringe ich noch um Fassung ...
Wie nichtig und wertlos muss man sich fühlen, wenn man eine derartige Behandlung erfährt?
pattyv - am Samstag, 14. Januar 2006, 19:25 - Rubrik: Aus der Welt der Nachrichten
Seltsam. Früher waren die, die Kinder hatten, für mich automatisch erwachsen. Aus heutiger Sicht hat sich das völlig ins Gegenteil verkehrt, denn heute, so erscheint es mir zumindest, haben jene, die ich früher als „noch nicht erwachsen“ betrachtete, also Kinder und Jugendliche, selbst Kinder.
Ich kann mich an dieses Bild einfach nicht gewöhnen. Es ist mir schon sehr häufig passiert, dass ich dachte, ein älteres Geschwisterteil sei mit seinem jüngeren unterwegs, erfuhr dann aber, dass es sich um ein Elternteil handelte.
Die, die für mich heute der Optik nach Eltern sein könnten, sind inzwischen längst Großeltern. Ich weiß nicht, woher dieses Missempfinden rührt.
Von meinem inneren Erleben her habe ich das Gefühl, stehen geblieben zu sein. Ich könnte kein Alter nennen, mit dem ich mich gefühlsmäßig identifiziere, doch das geburtspässliche (1969) trifft es keineswegs. Aus meinem eigenen Empfinden heraus fühle ich mich noch zu jung, um – der Verantwortung wegen - überhaupt Kinder in die Welt setzen zu dürfen, während es medizinisch betrachtet (zumindest gesundheitlich unbedenklich) hingegen schon fast zu spät ist.
Ich weiß auch gar nicht, ob ich Kinder will und ob ich – mich selbst oft noch als Kind fühlend - an dieser Lebensaufgabe nicht scheitern würde. Ich brauche sehr viel Zeit für mich, die ich egoistischer Weise auch gar nicht teilen möchte. Ein Kind beansprucht als gedeihendes Wesen unserer Gesellschaft jederzeit unvorhergesehen die Aufmerksamkeit, die man ihm meines Erachtens, wenn man sich mal für ein Kind entschieden hat, auch schenken sollte. Andererseits ist es ja vielleicht auch ganz spannend zuzusehen, wie so ein kleines Geschöpf aus seinem eigenen Fleisch und Blut aufwächst und das Dasein mittels den Lebensstrategien, die man ihm nach besten Wissen und Gewissen zu vermitteln sucht, zu meistern gedenkt.
Trotz aller Spannung und Neugierde ist ein Kind natürlich kein Experiment, das man bei Nichtgefallen oder Überdrüssigkeit wie den Inhalt eines Chemiekastens wieder in die Schachtel zurücklegt.
Heute war übrigens wieder so ein Tag, an dem ich zwei Jungen zu sehen glaubte. Einen älteren mit seinem jüngeren Bruder. Da die Manieren des Älteren zu wünschen übrig ließen, verstärkte sich mein Verdacht, der sich jedoch – nachdem der ca. 7-Jährige sein Pedant als „Papa“ ansprach – ein weiteres Mal als falsch erwies.
Ein ähnliches Phänomen beobachtete ich übrigens auch vor ein paar Jahren, als ich ausnahmsweise mal wieder in einer Diskothek zugegen war, wobei ich mich in jenem Fall nicht als zu jung, sondern gegenteilig als viel zu alt im Vergleich zu denen, die sich dort vor Ort befanden, fühlte. Ich war die, die zu alt war, aber die, die dort waren, schienen mir zu jung, um dort überhaupt sein zu dürfen.
Altert meine (körperliche) Hülle schneller als mein Geist?
Ich kann mich an dieses Bild einfach nicht gewöhnen. Es ist mir schon sehr häufig passiert, dass ich dachte, ein älteres Geschwisterteil sei mit seinem jüngeren unterwegs, erfuhr dann aber, dass es sich um ein Elternteil handelte.
Die, die für mich heute der Optik nach Eltern sein könnten, sind inzwischen längst Großeltern. Ich weiß nicht, woher dieses Missempfinden rührt.
Von meinem inneren Erleben her habe ich das Gefühl, stehen geblieben zu sein. Ich könnte kein Alter nennen, mit dem ich mich gefühlsmäßig identifiziere, doch das geburtspässliche (1969) trifft es keineswegs. Aus meinem eigenen Empfinden heraus fühle ich mich noch zu jung, um – der Verantwortung wegen - überhaupt Kinder in die Welt setzen zu dürfen, während es medizinisch betrachtet (zumindest gesundheitlich unbedenklich) hingegen schon fast zu spät ist.
Ich weiß auch gar nicht, ob ich Kinder will und ob ich – mich selbst oft noch als Kind fühlend - an dieser Lebensaufgabe nicht scheitern würde. Ich brauche sehr viel Zeit für mich, die ich egoistischer Weise auch gar nicht teilen möchte. Ein Kind beansprucht als gedeihendes Wesen unserer Gesellschaft jederzeit unvorhergesehen die Aufmerksamkeit, die man ihm meines Erachtens, wenn man sich mal für ein Kind entschieden hat, auch schenken sollte. Andererseits ist es ja vielleicht auch ganz spannend zuzusehen, wie so ein kleines Geschöpf aus seinem eigenen Fleisch und Blut aufwächst und das Dasein mittels den Lebensstrategien, die man ihm nach besten Wissen und Gewissen zu vermitteln sucht, zu meistern gedenkt.
Trotz aller Spannung und Neugierde ist ein Kind natürlich kein Experiment, das man bei Nichtgefallen oder Überdrüssigkeit wie den Inhalt eines Chemiekastens wieder in die Schachtel zurücklegt.
Heute war übrigens wieder so ein Tag, an dem ich zwei Jungen zu sehen glaubte. Einen älteren mit seinem jüngeren Bruder. Da die Manieren des Älteren zu wünschen übrig ließen, verstärkte sich mein Verdacht, der sich jedoch – nachdem der ca. 7-Jährige sein Pedant als „Papa“ ansprach – ein weiteres Mal als falsch erwies.
Ein ähnliches Phänomen beobachtete ich übrigens auch vor ein paar Jahren, als ich ausnahmsweise mal wieder in einer Diskothek zugegen war, wobei ich mich in jenem Fall nicht als zu jung, sondern gegenteilig als viel zu alt im Vergleich zu denen, die sich dort vor Ort befanden, fühlte. Ich war die, die zu alt war, aber die, die dort waren, schienen mir zu jung, um dort überhaupt sein zu dürfen.
Altert meine (körperliche) Hülle schneller als mein Geist?
pattyv - am Donnerstag, 5. Januar 2006, 17:59 - Rubrik: Ein neuer Tag
Neues Jahr, neues Glück? Es gibt sicherlich niemanden, der das nicht hofft. Entweder weil das zurückliegende Jahr vorteilhaft verlief und man sich einfach die Fortsetzung davon wünscht oder weil der Blick zurück mit vielen Kümmernissen geebnet war.
Ich weiß auch nicht warum, aber zum Jahreswechsel, also vielmehr und einzig dann, wenn die Glocken zu läuten und die Raketen den Himmel zu erleuchten beginnen, vereinnahmt mich jedes Mal diese Melancholie eines komprimierten Augenblicks, der mir binnen weniger Momente wichtige Details und Erlebnisse meines bisherigen Daseins vor Augen führt. Heute Nacht erfasste mich die Gefühlswoge thematisch mit dem Tod meiner Oma. Ich wusste, dass es für sie kein morgen geben wird, auch dass ich sie nicht anrufen kann, um ihr ein frohes, aber vor allen Dingen gesundes, neues Jahr zu wünschen, was mir das Herz zuschnürte, vornehmlich deshalb, weil ich just in diesem Sinnieren zahllose Menschen um mich hatte, die sich gratulierend einander in die Arme fielen. Die Feuerwerkskörper vernebelten indessen die Luft, schwängerten sie mit diesem typischen Geruch abgebrannter Knaller, während der Main - hier verbrachte ich unterhalb der Würzburger Festung die zelebrierende Weile - gemächlich und gänzlich unbeeindruckt seinen Lauf nahm, bevor auch ich mich nach wenigen undefinierbaren Zeiteinheiten wieder gefangen hatte.
Ich kann nicht sagen, was dieses Jahr für mich bereithält. Ich hoffe innigst, dass all die Menschen, die mir lieb sind, gesund und von Bitternissen und Sorgen verschont bleiben, was ich mir natürlich auch für mich wünsche. Darüber hinaus steht aber in Bälde eine existentielle Entscheidung an, auf die ich leider keinen Einfluss habe: die Frage nach meiner Weiterbeschäftigung nach dem Volontariat, das Ende April endet. Diese Ungewissheit ist jene, die mich derzeit am meisten beschäftigt und ängstigt, wobei ich möglicherweise schon diesem Monat eine Antwort darauf erhalte.
Nicht auszudenken, wenn sie mich nicht übernehmen ...
Ich weiß auch nicht warum, aber zum Jahreswechsel, also vielmehr und einzig dann, wenn die Glocken zu läuten und die Raketen den Himmel zu erleuchten beginnen, vereinnahmt mich jedes Mal diese Melancholie eines komprimierten Augenblicks, der mir binnen weniger Momente wichtige Details und Erlebnisse meines bisherigen Daseins vor Augen führt. Heute Nacht erfasste mich die Gefühlswoge thematisch mit dem Tod meiner Oma. Ich wusste, dass es für sie kein morgen geben wird, auch dass ich sie nicht anrufen kann, um ihr ein frohes, aber vor allen Dingen gesundes, neues Jahr zu wünschen, was mir das Herz zuschnürte, vornehmlich deshalb, weil ich just in diesem Sinnieren zahllose Menschen um mich hatte, die sich gratulierend einander in die Arme fielen. Die Feuerwerkskörper vernebelten indessen die Luft, schwängerten sie mit diesem typischen Geruch abgebrannter Knaller, während der Main - hier verbrachte ich unterhalb der Würzburger Festung die zelebrierende Weile - gemächlich und gänzlich unbeeindruckt seinen Lauf nahm, bevor auch ich mich nach wenigen undefinierbaren Zeiteinheiten wieder gefangen hatte.
Ich kann nicht sagen, was dieses Jahr für mich bereithält. Ich hoffe innigst, dass all die Menschen, die mir lieb sind, gesund und von Bitternissen und Sorgen verschont bleiben, was ich mir natürlich auch für mich wünsche. Darüber hinaus steht aber in Bälde eine existentielle Entscheidung an, auf die ich leider keinen Einfluss habe: die Frage nach meiner Weiterbeschäftigung nach dem Volontariat, das Ende April endet. Diese Ungewissheit ist jene, die mich derzeit am meisten beschäftigt und ängstigt, wobei ich möglicherweise schon diesem Monat eine Antwort darauf erhalte.
Nicht auszudenken, wenn sie mich nicht übernehmen ...
pattyv - am Sonntag, 1. Januar 2006, 12:16 - Rubrik: Ein neuer Tag
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Der gestrige Abend war – schon aufgrund der reduzierten Personenzahl - so trübselig, wie ich es im Vorfeld bereits befürchtet hatte. Als der Pan und ich kamen, war meine Schwester gerade im Aufbruch. Bedingt durch den Umstand, dass ihr knapp 2-jähriger Sohn krank ist, wie leider schon sehr oft in all der zurückliegenden Zeit seines jungen Daseins, kam sie ohne meinen Schwager und – natürlich – ohne Fabio, ihren Sohn.
Wie ich später erfuhr, ist sie seinetwegen in größter Sorge, weil er trotz Medikamente noch nie so leblos im Bett gelegen habe. Selbst zu den Zeiten, als er mit einer schweren Lungenentzündung im Krankenhaus lag, wäre er agiler gewesen. Meine Mutter erzählte auch, dass sie deswegen geweint habe. Verständlich, wenn man die Hintergründ bedenkt:
Ein Kind war ihr großes Ziel. Sie hatte es mit meinem Schwager über mehrere Jahre zu realisieren versucht, was auf natürlichem Wege aber nicht möglich war. Selbst mit medizinischen Mitteln zog sich das Unterfangen sehr lange hin. Als sie dann endlich schwanger wurde, in diesem Zustand auf einer Wolke des Glücks schwebte, verlor sie das Kind. Und diese Tragödie ereignete sich gleich zweimal!
Die Schwangerschaft mit Fabio gestaltete sich auch nicht einfach und erforderte zudem ein mehrwöchiges Liegen im Krankenhaus, was sie aber gerne in Kauf nahm, schließlich war ihr Wunsch nach einem Kind so groß, dass keine Hürde unüberwindbar schien. Bedauerlicherweise haben ihre Sorgen seit seiner Geburt aber kein Ende, da er von Beginn an immer wieder kränkelte, was auch dazu geführt hat, dass sie sich seitdem ein wenig von der Familie zurückgezogen hat, um all ihre Kraft in das Wachsen und Gedeihen ihrer jungen Familie zu stecken, was schon meine Oma bedauerlich fand, da sie gerne mehr an dem Aufwachsen des Kleinen partizipiert hätte, ...
Wie bereits gesagt, meine Schwester war gerade am Gehen. Ich konnte ihr gerade noch zum Geburtstag gratulieren und ihr das Geschenk für Fabio geben.
Mein Opa, der sich für den Abend nun doch angekündigt hatte, war auch nicht mehr da – und es war gerade erst mal 17.30 Uhr! Auch zu diesem Umstand erfuhr ich die Details erst aus Erzählungen der Anwesenden. Mein Onkel, der, der seit dem Tod meiner Oma, seiner Mutter, nicht mehr er selbst ist, sei mit meinem Opa (seinem Vater) da gewesen, hätte aber schnell, noch vor dem Essen, die Lust am Bleiben verloren, weshalb er gesagt habe, dass die beiden nun gehen würden, worauf mein Opa gesagt habe, dass er gerne noch ein bisschen bleiben wolle, was man ihm, der sonst - des lieben Frieden willens - einfach alles mit sich machen lässt, schon hoch anrechnen muss. Er käme dann aber bald nach.
Also zog mein Onkel alleine ab.
Nach 45 Minuten klingelte es an der Tür meiner Eltern. Wenn ich den Worten meines Vaters glauben darf, hatte mein Onkel Schaum vor Mund, als er wutentbrannt in die Wohnung stürzte und zu schreien begann, dass das eine Unverschämtheit sei, was meinem Opa denn einfiele, ihn so lange im Auto warten zu lassen, er solle jetzt gefälligst aufstehen und mitkommen, wobei ich an dieser Stelle erwähnen muss, dass mein Onkel einen eigenen Haustürschlüssel für die Wohnung seines Vaters hat, den er diesmal aber wohl dort liegengelassen hat, was natürlich keiner ahnen konnte. Also zog mein Opa mit ihm, noch bevor gegessen wurde und bevor wir, der Pan und ich, ihn überhaupt zu Gesicht bekamen. Ich war schockiert! Wenn mein Onkel keine Lust auf Gesellschaft hat, hat er natürlich das Recht aufzustehen und zu gehen, aber das gibt ihm doch noch lange nicht das Recht, so meinen Opa zu tyrannisieren.
Klar fuhren der Pan und ich später auch noch mal zu meinem Opa, wo sich auch mein Onkel befand, schließlich wollten wir ihm auch ein Frohes Fest wünschen, auch wenn es das erste Weihnachten ohne seine Frau, meine geliebte Oma, ist. Mein Onkel lag apathisch auf dem Sofa, blickte kaum auf und sprach nichts. Er wirkte, als stünde er unter Drogen. Wir gesellten uns mit meinem Opa in die Küche, der sich, so glaube ich, doch ein bisschen darüber freute (sehr ausdrucksfähig ist er in dieser Hinsicht nicht, aber der Pan meinte es so wahrgenommen zu haben), dass wir ihn aufsuchten. Nach einer nicht allzu lange verbleibenden Weile und dem Versprechen, ihn nächstes Wochenende erneut aufzusuchen, gingen wir wieder zurück zu meinen Eltern, bei denen mittlerweile auch mein Patenkind Alina, die 7-jährige Tochter meines Bruders, mit meiner Schwägerin aufgetaucht ist (im Vorfeld war nur mein Bruder zugegen, da Birgit, seine Frau, natürlich auch mal ihre Eltern, die nur vier Reihenhäuser weiter als meine Eltern wohnen, besuchen wollte).
Alina nahm mich – wie üblich – gänzlich in Beschlag, insofern war dieses Erleben am Weihnachtsabend vertraut, doch es gab kaum Konversationsgemurmel, niemand, der ein Gedicht vorlas und auch keine Weihnachtsmusik, die mein Opa sonst immer aus dem Küchenradio hörte. Das Haus war bisher immer voll, ständig klapperten irgendwelche Türen oder irgendeiner war immer unterwegs und man vernahm Schritte, ein Lachen oder auch sonst etwas, was auf Geselligkeit hindeutete. Mein Vater verkroch sich in den Keller, wo er seinem italienischem Fernsehen frönte. Während ich mich mit Alina in der Küche befand, stritten Birgit und mein Bruder sich in Anwesenheit meiner Mutter und des Pans im gemäßigten Ton darüber, ob mein Bruder sich nun ein Laptop oder Birgit ein neues Schlafzimmer kaufen dürfe, wobei beide kein Verständnis füreinander aufbrachten und meine Mutter und der Pan zu schlichten versuchten. Von friedvoller Stimmung also keine Spur.
Irgendwann verlegte ich dann Alinas und meine Spielstätte ins Wohnzimmer, wo wir gemeinsam Ballett zu tanzen versuchten, was dann zumindest für ein wenig Erheiterung sorgte, wie auch die „Kaugummikau-Führerscheinprüfung“, die ich mit Alina praktizierte.
Festliche Stimmung kam bedrückender Weise nur auf dem Friedhof auf, wo der Pan und ich im Vorfeld – es war bereits dunkel – meine Oma besuchten. Der ganze Friedhof schien ein einziges Lichtermeer zu sein. Teilweise hatten die Hinterbliebenen sogar kleine Weihnachtsbäumchen auf die Gräber mit Lämpchen und Weihnachtskugeln gestellt. Das Grab meiner Oma hatte mein Onkel, dessen einziger Lebensinhalt (und das sage ich nicht vorwurfsvoll, sondern besorgt) nun nur noch in der Grabpflege seiner Mutter zu bestehen scheint, mit Tannenzweigen ausgelegt, auf denen er mehrere Herzen, die die Liebe zu ihr bekunden sollen, platziert. Der Anblick rührte mich zu Tränen, so wie jetzt, wenn meine Gedanken wieder daran zurückgleiten.
Ja, das erste Weihnachten ohne meine Oma, es war schmerzlich, anders, einsamer, einfach herzfröstelnd.
Wie ich später erfuhr, ist sie seinetwegen in größter Sorge, weil er trotz Medikamente noch nie so leblos im Bett gelegen habe. Selbst zu den Zeiten, als er mit einer schweren Lungenentzündung im Krankenhaus lag, wäre er agiler gewesen. Meine Mutter erzählte auch, dass sie deswegen geweint habe. Verständlich, wenn man die Hintergründ bedenkt:
Ein Kind war ihr großes Ziel. Sie hatte es mit meinem Schwager über mehrere Jahre zu realisieren versucht, was auf natürlichem Wege aber nicht möglich war. Selbst mit medizinischen Mitteln zog sich das Unterfangen sehr lange hin. Als sie dann endlich schwanger wurde, in diesem Zustand auf einer Wolke des Glücks schwebte, verlor sie das Kind. Und diese Tragödie ereignete sich gleich zweimal!
Die Schwangerschaft mit Fabio gestaltete sich auch nicht einfach und erforderte zudem ein mehrwöchiges Liegen im Krankenhaus, was sie aber gerne in Kauf nahm, schließlich war ihr Wunsch nach einem Kind so groß, dass keine Hürde unüberwindbar schien. Bedauerlicherweise haben ihre Sorgen seit seiner Geburt aber kein Ende, da er von Beginn an immer wieder kränkelte, was auch dazu geführt hat, dass sie sich seitdem ein wenig von der Familie zurückgezogen hat, um all ihre Kraft in das Wachsen und Gedeihen ihrer jungen Familie zu stecken, was schon meine Oma bedauerlich fand, da sie gerne mehr an dem Aufwachsen des Kleinen partizipiert hätte, ...
Wie bereits gesagt, meine Schwester war gerade am Gehen. Ich konnte ihr gerade noch zum Geburtstag gratulieren und ihr das Geschenk für Fabio geben.
Mein Opa, der sich für den Abend nun doch angekündigt hatte, war auch nicht mehr da – und es war gerade erst mal 17.30 Uhr! Auch zu diesem Umstand erfuhr ich die Details erst aus Erzählungen der Anwesenden. Mein Onkel, der, der seit dem Tod meiner Oma, seiner Mutter, nicht mehr er selbst ist, sei mit meinem Opa (seinem Vater) da gewesen, hätte aber schnell, noch vor dem Essen, die Lust am Bleiben verloren, weshalb er gesagt habe, dass die beiden nun gehen würden, worauf mein Opa gesagt habe, dass er gerne noch ein bisschen bleiben wolle, was man ihm, der sonst - des lieben Frieden willens - einfach alles mit sich machen lässt, schon hoch anrechnen muss. Er käme dann aber bald nach.
Also zog mein Onkel alleine ab.
Nach 45 Minuten klingelte es an der Tür meiner Eltern. Wenn ich den Worten meines Vaters glauben darf, hatte mein Onkel Schaum vor Mund, als er wutentbrannt in die Wohnung stürzte und zu schreien begann, dass das eine Unverschämtheit sei, was meinem Opa denn einfiele, ihn so lange im Auto warten zu lassen, er solle jetzt gefälligst aufstehen und mitkommen, wobei ich an dieser Stelle erwähnen muss, dass mein Onkel einen eigenen Haustürschlüssel für die Wohnung seines Vaters hat, den er diesmal aber wohl dort liegengelassen hat, was natürlich keiner ahnen konnte. Also zog mein Opa mit ihm, noch bevor gegessen wurde und bevor wir, der Pan und ich, ihn überhaupt zu Gesicht bekamen. Ich war schockiert! Wenn mein Onkel keine Lust auf Gesellschaft hat, hat er natürlich das Recht aufzustehen und zu gehen, aber das gibt ihm doch noch lange nicht das Recht, so meinen Opa zu tyrannisieren.
Klar fuhren der Pan und ich später auch noch mal zu meinem Opa, wo sich auch mein Onkel befand, schließlich wollten wir ihm auch ein Frohes Fest wünschen, auch wenn es das erste Weihnachten ohne seine Frau, meine geliebte Oma, ist. Mein Onkel lag apathisch auf dem Sofa, blickte kaum auf und sprach nichts. Er wirkte, als stünde er unter Drogen. Wir gesellten uns mit meinem Opa in die Küche, der sich, so glaube ich, doch ein bisschen darüber freute (sehr ausdrucksfähig ist er in dieser Hinsicht nicht, aber der Pan meinte es so wahrgenommen zu haben), dass wir ihn aufsuchten. Nach einer nicht allzu lange verbleibenden Weile und dem Versprechen, ihn nächstes Wochenende erneut aufzusuchen, gingen wir wieder zurück zu meinen Eltern, bei denen mittlerweile auch mein Patenkind Alina, die 7-jährige Tochter meines Bruders, mit meiner Schwägerin aufgetaucht ist (im Vorfeld war nur mein Bruder zugegen, da Birgit, seine Frau, natürlich auch mal ihre Eltern, die nur vier Reihenhäuser weiter als meine Eltern wohnen, besuchen wollte).
Alina nahm mich – wie üblich – gänzlich in Beschlag, insofern war dieses Erleben am Weihnachtsabend vertraut, doch es gab kaum Konversationsgemurmel, niemand, der ein Gedicht vorlas und auch keine Weihnachtsmusik, die mein Opa sonst immer aus dem Küchenradio hörte. Das Haus war bisher immer voll, ständig klapperten irgendwelche Türen oder irgendeiner war immer unterwegs und man vernahm Schritte, ein Lachen oder auch sonst etwas, was auf Geselligkeit hindeutete. Mein Vater verkroch sich in den Keller, wo er seinem italienischem Fernsehen frönte. Während ich mich mit Alina in der Küche befand, stritten Birgit und mein Bruder sich in Anwesenheit meiner Mutter und des Pans im gemäßigten Ton darüber, ob mein Bruder sich nun ein Laptop oder Birgit ein neues Schlafzimmer kaufen dürfe, wobei beide kein Verständnis füreinander aufbrachten und meine Mutter und der Pan zu schlichten versuchten. Von friedvoller Stimmung also keine Spur.
Irgendwann verlegte ich dann Alinas und meine Spielstätte ins Wohnzimmer, wo wir gemeinsam Ballett zu tanzen versuchten, was dann zumindest für ein wenig Erheiterung sorgte, wie auch die „Kaugummikau-Führerscheinprüfung“, die ich mit Alina praktizierte.
Festliche Stimmung kam bedrückender Weise nur auf dem Friedhof auf, wo der Pan und ich im Vorfeld – es war bereits dunkel – meine Oma besuchten. Der ganze Friedhof schien ein einziges Lichtermeer zu sein. Teilweise hatten die Hinterbliebenen sogar kleine Weihnachtsbäumchen auf die Gräber mit Lämpchen und Weihnachtskugeln gestellt. Das Grab meiner Oma hatte mein Onkel, dessen einziger Lebensinhalt (und das sage ich nicht vorwurfsvoll, sondern besorgt) nun nur noch in der Grabpflege seiner Mutter zu bestehen scheint, mit Tannenzweigen ausgelegt, auf denen er mehrere Herzen, die die Liebe zu ihr bekunden sollen, platziert. Der Anblick rührte mich zu Tränen, so wie jetzt, wenn meine Gedanken wieder daran zurückgleiten.
Ja, das erste Weihnachten ohne meine Oma, es war schmerzlich, anders, einsamer, einfach herzfröstelnd.
pattyv - am Sonntag, 25. Dezember 2005, 13:17 - Rubrik: Ein neuer Tag
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Ab morgen geht es endlich wieder bergauf, zumindest lichtbezogen. Wintersonnenwende lautet das Zauberwort, das die Tage wieder länger und die Nächte wieder kürzer werden lässt, obgleich dieser Prozess sich zunächst nur sehr unmerklich vollzieht: Erst nach zehn Tagen - also bis Neujahr - steigt die Tageslänge bei uns um 5 Minuten, nach einem Monat um rund 40 Minuten, bis schließlich zu Frühlingsbeginn Tag und Nacht gleichlang sind.
Auch wenn sich dieses Ereignis aufgrund seiner periodischen Wiederkehr belanglos lesen mag, für mich südländisch-sensible Klimanixe ist es insofern bedeutsam, als dass ich mich bereits im Winter auf den Sommer, der ab diesem Tag, sprich morgen, beständig lichtintensivierend näher rückt, zu freuen beginne, was aber gleichermaßen im Juni - Sommersonnenwende - für Kümmernis sorgt.
Die Sonne hat heute im Jahresverlauf ihren tiefsten Stand erreicht, soll heißen, dass wir heute den kürzesten Tag des Jahres durchschritten haben, um für die längste Nacht des Jahres, die auch Weihnachten in immer greifbarere Sphären rückt, Platz zu schaffen.
Ja, Weihnachten! Ehrlich gesagt fürchte ich mich davor, schließlich wird es das erste Weihnachten ohne meine geliebte Oma sein, die im August nach kurzem, schweren Leiden viel zu rasch verstarb. All das, was wir an Familientradition über Jahre pflegten, wird dieses Jahr ein trauriges Novum erleben. Selbst mein Onkel, der dieses heilige Fest auch immer mit uns teilte, wird dieses Jahr nicht zugegen sein. Er sprach sich meiner Mutter gegenüber dahingehend aus, dass er sich mit meinem Opa in der eigenen Wohnung verschanzen würde. Ich glaube, ich erwähnte es unlängst: seit dem Tod meiner Oma, seiner Mutter, steht er gänzlich neben sich und ist des Lebens müde. Erst kürzlich hat er sich erneut das Leben zu nehmen versucht. Auch meine Schwester, die am Heilig Abend zudem noch Geburtstag hat, will mit ihrer Familie (meinem lieben Schwager und ihrem knapp 2-jährigem Sohn) erstmalig nur für 30 Minuten bei meinen Eltern vorbeikommen, womit dieser Abend, den ich bisher nur gesellig in Erinnerung habe, einer fremden (personellen) Leere und Stille weichen wird.
Aber vielleicht ist genau diese Stille jene, die ich brauche, um den Geist meiner Oma zu spüren ...
Auch wenn sich dieses Ereignis aufgrund seiner periodischen Wiederkehr belanglos lesen mag, für mich südländisch-sensible Klimanixe ist es insofern bedeutsam, als dass ich mich bereits im Winter auf den Sommer, der ab diesem Tag, sprich morgen, beständig lichtintensivierend näher rückt, zu freuen beginne, was aber gleichermaßen im Juni - Sommersonnenwende - für Kümmernis sorgt.
Die Sonne hat heute im Jahresverlauf ihren tiefsten Stand erreicht, soll heißen, dass wir heute den kürzesten Tag des Jahres durchschritten haben, um für die längste Nacht des Jahres, die auch Weihnachten in immer greifbarere Sphären rückt, Platz zu schaffen.
Ja, Weihnachten! Ehrlich gesagt fürchte ich mich davor, schließlich wird es das erste Weihnachten ohne meine geliebte Oma sein, die im August nach kurzem, schweren Leiden viel zu rasch verstarb. All das, was wir an Familientradition über Jahre pflegten, wird dieses Jahr ein trauriges Novum erleben. Selbst mein Onkel, der dieses heilige Fest auch immer mit uns teilte, wird dieses Jahr nicht zugegen sein. Er sprach sich meiner Mutter gegenüber dahingehend aus, dass er sich mit meinem Opa in der eigenen Wohnung verschanzen würde. Ich glaube, ich erwähnte es unlängst: seit dem Tod meiner Oma, seiner Mutter, steht er gänzlich neben sich und ist des Lebens müde. Erst kürzlich hat er sich erneut das Leben zu nehmen versucht. Auch meine Schwester, die am Heilig Abend zudem noch Geburtstag hat, will mit ihrer Familie (meinem lieben Schwager und ihrem knapp 2-jährigem Sohn) erstmalig nur für 30 Minuten bei meinen Eltern vorbeikommen, womit dieser Abend, den ich bisher nur gesellig in Erinnerung habe, einer fremden (personellen) Leere und Stille weichen wird.
Aber vielleicht ist genau diese Stille jene, die ich brauche, um den Geist meiner Oma zu spüren ...
pattyv - am Mittwoch, 21. Dezember 2005, 23:19 - Rubrik: Ein neuer Tag
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