
Manchmal gesellt sich der Zufall an meine Seite und gebiert tatsächlich etwas Hübsches – so wie dieses Bild, das heute bei einer Fotosession entstand. Erstaunlich, wie sich die kleine Flamme ihren Weg durch das dunkle Schwarz kämpft.
pattyv - am Donnerstag, 8. November 2007, 21:35 - Rubrik: Ein neuer Tag
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Es kommt, wie es kommt! So war es schon immer und so wird es wohl auch immer bleiben. Wie sollte man auch Einfluss auf die Zukunft und Entscheidungen, die nicht in der eigenen Hand liegen, beeinflussen? Am 29. November steht für mich eine existentielles Gespräch an, das mir, seitdem ich den Termin kenne, sprich seit vorgestern, Bauchschmerzen bereitet, was wohl mit daran liegt, dass ich als „Das-Wasserglas-ist-halb-leer-Betrachter“ meist an das Pessimistische im Leben glaube. Ungeachtet dessen versuche ich zuversichtlich zu sein, meine, wenn ich rational darüber nachzudenken versuche, im Spiel namens Leben auch ganz gute Karten zu haben, doch sicher kann ich natürlich NIE sein, weil ich ein Talent für eingebildete Unabwägbarkeiten besitze.
Wie dem auch sei, das Gespräch ist das Eine, das Andere ist, dass ich in selbigem auch einen eigenen Wunsch mit einzubringen gedenke, mir aber nicht sicher bin, ob das nicht fern allen Glaubens ist?!
Und wenn alle Stricke reißen?
Dann ist mein persönliches Holland aber in ganz großer Not und gleicht eher Atlantis, der versunkenen Stadt, die nach Leben begehrend im Meer meiner Tränen dahinscheiden wird, wenngleich ich andererseits schon über Alternativen nachzudenken versucht habe, aber was sind schon gedachte Alternative im bitteren Reigen der Realität?
Wie dem auch sei, das Gespräch ist das Eine, das Andere ist, dass ich in selbigem auch einen eigenen Wunsch mit einzubringen gedenke, mir aber nicht sicher bin, ob das nicht fern allen Glaubens ist?!
Und wenn alle Stricke reißen?
Dann ist mein persönliches Holland aber in ganz großer Not und gleicht eher Atlantis, der versunkenen Stadt, die nach Leben begehrend im Meer meiner Tränen dahinscheiden wird, wenngleich ich andererseits schon über Alternativen nachzudenken versucht habe, aber was sind schon gedachte Alternative im bitteren Reigen der Realität?
pattyv - am Donnerstag, 8. November 2007, 12:18 - Rubrik: Ein neuer Tag
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Ob es man wohl spürt, wenn man ganz unten angelangt ist, wenn der Fall nicht mehr tiefer sein kann, es keinen bodenloseres Sturz mehr gibt, ja, der tiefste Punkt allen Seins, von dem man noch nicht mal ahnte, dass es ihn geben könnte, erreicht ist?
Wer definiert überhaupt, was „ganz unten“ heißt? Hab und Gut verlieren, obdach- und mittellos zu sein? Oder vielleicht auch schon die Tatsache, die Achtung vor sich selbst und den Mut an ein Weitermachen verloren zu haben, weil das Leben immer und immer wieder den gleichen Patzer, der einem Kratzer in einer Schellackplatte gleicht, spielt, oder anders: eine Endlosschleife trudelt, die in sich selbst gefangen ist?!
Wer definiert überhaupt, was „ganz unten“ heißt? Hab und Gut verlieren, obdach- und mittellos zu sein? Oder vielleicht auch schon die Tatsache, die Achtung vor sich selbst und den Mut an ein Weitermachen verloren zu haben, weil das Leben immer und immer wieder den gleichen Patzer, der einem Kratzer in einer Schellackplatte gleicht, spielt, oder anders: eine Endlosschleife trudelt, die in sich selbst gefangen ist?!
pattyv - am Sonntag, 4. November 2007, 23:22 - Rubrik: Des Lebens muede
01.38 Uhr: Bei einer „Süßen Affäre“, einem heißen Erdbeer-Vanille-Tee von Milford, meine letzten Kräfte des Tages mobilisierend, um noch ein wenig weiter ausharren zu können. „Nur noch ein kleines bisschen“, sage ich mir selbst Mut zusprechend, „dann hast Du das Tagwerk vollbracht und darfst endlich zu Bett“. Ja, noch ein kleines bisschen, …
01:47 Uhr: Der mich von innen wohl wollend wärmende Becher heißen Tees ist leer getrunken. Werde mir – entgegen meiner Gewohnheiten – eine weitere genehmigen.
01:50 Uhr: Süße Affäre, die Zweite
02:12 Uhr: Zweite Tasse getrunken, zwischendurch vor dem PC eingeschlafen, weil mich meine Müdigkeit dahinrafft.
02:24 Uhr: Geschafft!!! Das Bett ruft.
01:47 Uhr: Der mich von innen wohl wollend wärmende Becher heißen Tees ist leer getrunken. Werde mir – entgegen meiner Gewohnheiten – eine weitere genehmigen.
01:50 Uhr: Süße Affäre, die Zweite
02:12 Uhr: Zweite Tasse getrunken, zwischendurch vor dem PC eingeschlafen, weil mich meine Müdigkeit dahinrafft.
02:24 Uhr: Geschafft!!! Das Bett ruft.
pattyv - am Mittwoch, 24. Oktober 2007, 02:27 - Rubrik: Ein neuer Tag
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Wie er, mein Arbeitstag, war? Nun, ich sollte vorwegnehmen, dass ich heute relativ spät kam (habe frei Arbeitszeiten), viiiiiel später, als ich es mir vorgenommen hatte, doch ich wollte die Wohnung nicht ohne sämtlichen Pflichten erledigt zu haben, verlassen. Mir war klar, dass ein Wiedersehen nach drei Wochen mit der Frage danach, wie der Urlaub war, verbunden ist, weshalb ich unsere beiden Straßenkarten, auf denen ich die über 4000 Kilometer, die wir in diesen 14 Tagen durch sechs Bundesstaaten reisend, markiert habe, mitnahm, um selbige letztendlich großflächig auf dem Büroboden auszubreiten und die einzelnen Etappen schillernd (und ich glaube auch zur Freude der Zuhörenden) dokumentierte.
Die mitgebrachten Süßigkeiten frohlockten zudem die Gaumen meiner Kolleginnen, die mir unabhängig voneinander bekundeten - nicht alle, aber einige -, dass sie mich vermisst hätten, wovon mich eine auch richtig umarmt hat – eine Geste, die mir Zuversicht gab, obwohl diese erste Woche andererseits soviel Arbeit in sich birgt und zudem mit einem Samstag-Dienst gekrönt ist. Quasi ein Katapult zurück ins richtige Leben. Die Zeit verstrich – wie üblich – in Windeseile: Upgegradetes Betriebssystem, ein Berg an Mails, die erste Besprechung, Telefonate, kurz Arbeitsalltag, an den ich mich aber doch erst wieder gewöhnen muss. Den Rhythmus, in dem alle stecken, in dem man einfach steckt, wenn man eingebundener Teil eines Ganzen ist, muss ich erst wieder finden, insofern hatte ich heute das Gefühl, dass mein Herz noch einen gemächlichen Takt schlägt, während das der anderen die „Time is Money-Melodie“ pochte, was nicht heißen soll, dass das eine unangenehme Arbeitsatmosphäre sei, nein, natürlich nicht. Es fühlt sich für einen kurzen Moment, jenen der Gewöhnung, einfach nur so an, als sei man ein Setzling, der in einen Wald mit ausgewachsenen Bäumen gepflanzt wird. Alle sind von der gleichen Gattung, doch die Älteren sind aufgrund ihrer täglichen Erfahrung einfach wesentlich routinierter.
Alles eine Frage der Zeit!
Die mitgebrachten Süßigkeiten frohlockten zudem die Gaumen meiner Kolleginnen, die mir unabhängig voneinander bekundeten - nicht alle, aber einige -, dass sie mich vermisst hätten, wovon mich eine auch richtig umarmt hat – eine Geste, die mir Zuversicht gab, obwohl diese erste Woche andererseits soviel Arbeit in sich birgt und zudem mit einem Samstag-Dienst gekrönt ist. Quasi ein Katapult zurück ins richtige Leben. Die Zeit verstrich – wie üblich – in Windeseile: Upgegradetes Betriebssystem, ein Berg an Mails, die erste Besprechung, Telefonate, kurz Arbeitsalltag, an den ich mich aber doch erst wieder gewöhnen muss. Den Rhythmus, in dem alle stecken, in dem man einfach steckt, wenn man eingebundener Teil eines Ganzen ist, muss ich erst wieder finden, insofern hatte ich heute das Gefühl, dass mein Herz noch einen gemächlichen Takt schlägt, während das der anderen die „Time is Money-Melodie“ pochte, was nicht heißen soll, dass das eine unangenehme Arbeitsatmosphäre sei, nein, natürlich nicht. Es fühlt sich für einen kurzen Moment, jenen der Gewöhnung, einfach nur so an, als sei man ein Setzling, der in einen Wald mit ausgewachsenen Bäumen gepflanzt wird. Alle sind von der gleichen Gattung, doch die Älteren sind aufgrund ihrer täglichen Erfahrung einfach wesentlich routinierter.
Alles eine Frage der Zeit!
pattyv - am Montag, 22. Oktober 2007, 23:46 - Rubrik: Ein neuer Tag
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Eigentlich sollte ich mich heute – an meinem ersten Arbeitstag nach drei Wochen Urlaub, von denen ich zwei erlebnisreiche in den Vereinigten Staaten verbracht habe – erholt, motiviert und einfach nur wohl fühlen, doch das Gegenteil ist der Fall. Ich fühle mich krank, ausgelaugt, kraftlos, obwohl ich keinerlei körperliche Gebrechen habe. Wenn ich könnte, würde ich mich einfach nur gerne in mein Bett verkriechen, mir dort die Decke über den Kopf ziehen, um nicht teilnehmen zu müssen an diesem Leben, in dem es zu funktionieren gilt. Nein, ich bin nicht fröhlich, werde es gleich aber mimen, schließlich kennt man mich im Büro kaum anders, als dieses stets zu Scherzen neigende Geschöpf, das voll mit wilden Flausen ist.
Mal sehen, wie überzeugend ich sein kann.
Mal sehen, wie überzeugend ich sein kann.
pattyv - am Montag, 22. Oktober 2007, 08:46 - Rubrik: Ein neuer Tag
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Ich liebe mein Blut, wenn es sich aus einem schmalen Schnitt drängt, den Weg nach draußen sucht, wo es Befreiung vom inneren Schmerz sucht, sich kleine Tropfen, die anfänglich unterschiedlich großen Perlen auf einer Kette gleichen, quasi wie flüssige Diamanten des Lebens, zu einem Rinnsal einen, dort eine kumulierte Einheit eines Ichs bilden, das doch nicht ich bin, welche ich aber mit einem Wisch negiere, so als könnte ich damit mein ganzes jämmerliches Dasein leugnen.
pattyv - am Sonntag, 21. Oktober 2007, 10:29 - Rubrik: Des Lebens muede
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Sollte mich zukünftig jemand nach meinem Kleiderstil fragen oder wissen wollen, wie mein Outfit einzuordnen ist, kann ich nun endlich darauf antworten: ich trage PUTZLAPPEN!
Der Bruder meines Freundes war so lieb, mich darauf hinzuweisen. Nein, es ging kein Disput oder ähnliches voraus. Vom Vater meines Freundes erfuhr ich darüber hinaus, dass ich die vergangenen Jahre mit meiner Frisur Mut zur Hässlichkeit hatte. Hierzu sei gesagt, dass ich mir vor ca. 4 Wochen eine neue Frisur zugelegt habe, die alte mehrere Jahre trug. Das waren dann auch genau die aufbauenden Worte, die ich beim Familienbesuch, vor dem ich sowieso Magenschmerzen hatte, hören wollte.
Wenn ich also mal wieder vor Selbstbewusstsein strotze und von meinem Egomanen-Trip runterkommen möchte, weiß ich, an wen ich mich wenden muss.
Der Bruder meines Freundes war so lieb, mich darauf hinzuweisen. Nein, es ging kein Disput oder ähnliches voraus. Vom Vater meines Freundes erfuhr ich darüber hinaus, dass ich die vergangenen Jahre mit meiner Frisur Mut zur Hässlichkeit hatte. Hierzu sei gesagt, dass ich mir vor ca. 4 Wochen eine neue Frisur zugelegt habe, die alte mehrere Jahre trug. Das waren dann auch genau die aufbauenden Worte, die ich beim Familienbesuch, vor dem ich sowieso Magenschmerzen hatte, hören wollte.
Wenn ich also mal wieder vor Selbstbewusstsein strotze und von meinem Egomanen-Trip runterkommen möchte, weiß ich, an wen ich mich wenden muss.
pattyv - am Samstag, 20. Oktober 2007, 21:30 - Rubrik: Aergerlich
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Ich bin ja soooooooooo schlau, dachte ich zumindest, schließlich war es dunkel, weshalb ich mich in Sicherheit wähnte - eine Sicherheit, die sich an einer Ampel mit Linksabbiegerspur jedoch als trügerisch erwies und mich mit Zustellgebühren 47 Euro („keine 100“, meinte der Polizist) samt einem, meinem ersten, Punkt kosten wird.
Ich bin während des Autofahrens beim Telefonieren mit dem Handy erwischt worden. Dumm, aber wahr! Nach einem langen Arbeitstag wollte ich mir die Heimfahrt mit einem Gespräch mit meinem Liebsten verkürzen, von dem ich tagsüber nichts gehört hatte, was das straftätliche Vergehen meinerseits natürlich nicht entschuldigt. Während wir also genüsslich miteinander plaudern, ich frohen Mutes, den Arbeitstag nun hinter mir lassen könnend auf die Grünphase an der Ampel warte, sehe ich aus den Augenwinkeln heraus, wie links neben mir ein Auto heranrollt, von dem ich zu keinem Zeitpunkt hätte glauben wollen, dass der Zufall es ein Polizeiwagen sein lässt. Als ich das realisiert habe, durchfuhr es mich schaudernd. Blitzschnell ließ ich das Telefon auf dem Fahrersitz verschwinden und tat dann so scheinheilig, als hätte ich mir im Vorfeld mein Ohrring zurecht gedreht, doch die Polizei ist natürlich auch nicht auf den Kopf gefallen.
Das erste Hupen ignorierte ich noch, beim zweiten öffnete ich dann doch mein Fenster und beantworte die Frage ob ich gerade aus oder rechts weiterfahre mit einem „geradeaus“, wobei mich die Herren baten, doch gleich mal rechts ranzufahren und sagten, dass ich mein Telefon wieder aufheben könne. Wie peinlich!
Mit dem Gefühl, bei einem großen Verbrechen erwischt worden zu sein, fuhr ich zitternd den nächsten Parkplatz an und haderte – angeregt durch Szenen amerikanischer Spielfilme - nach dem Anhalten schließlich damit, ob ich aussteigen oder im Wagen bleiben soll, entschied mich dann aber doch fürs Aussteigen, was nach Rücksprache auch nicht falsch war.
Die Herren in Grün wollten neben meinem Führer- und Fahrzeugschein auch meinen Ausweis sehen und fragten, mit wem ich telefoniert habe. Gänzlich eingeschüchtert sagte ich „mit meinem Freund“.
„Haben Sie ihn angerufen oder er Sie“, fragte der Polizist, was bei mir die Frage aufkommen ließ, warum er das fragte. Ob die Strafe wohl geringfügiger ausfällt, wenn ich angerufen worden bin, schnellte es durch meinen Kopf, aber das wäre ja leicht nachprüfbar, also entschied ich mich für die ungeschönte Wahrheit und sagte, dass ich ihn angerufen habe.
„Schade“, meinte der Polizist lachend, „denn dann hätten sie ihm ja sagen können, dass er sich an den 40 Euro mit der Hälfte beteiligen darf“.
Da die Beamten das Geld nicht persönlich entgegen nehmen dürfen, wurde noch ein Formular ausgefüllt, das ich im Anschluss zu unterschreiben hatte, wobei ich damit aber doch haderte, zumal der Polizist sagte, dass dort im Nachhinein noch Formalien eingefügt werden. „Nicht, dass Sie im Anschluss noch 4000 Euro von mir einfordern und ich das quasi im Vorfeld unterschreibe“, sagte ich halb scherzend, halb fürchtend, was seinen Kollegen schmunzelnd aus der Reserve lockte: „Und dann bekommen Sie noch eine aufblasbare Waschmaschine und einen Geschirrspüler“. „Gut, dagegen habe ich nichts einzuwenden“, meinte ich schon etwas gelöster.
Mit meinem Hang zur Dramatik sagte ich schließlich auch noch, dass ich mit diesem höchst schändlichen Vergehen morgen bestimmt auf die Titelseite der Bildzeitung komme und jetzt auf Lebenszeit gebranntmarkt sei und die Menschen bestimmt mit dem nackten Finger auf mich zeigen würden, worauf der Polizist sagte, dass ich mir dafür schon mehr einfallen lassen müsste, zum Beispiel nackt und laut singend auf dem Marktplatz telefonieren, wobei ich – einmal davon abgesehen, dass mein Bestreben natürlich nicht dahin geht – nicht glaube, dass das der Bild eine Titelstory wert wäre, aber egal, am Schluss war es mit den beiden doch noch unterhaltsam, auch wenn mich dieser Spaß die weiter oben bereits erwähnten 47 Euro kostet.
Ich bin während des Autofahrens beim Telefonieren mit dem Handy erwischt worden. Dumm, aber wahr! Nach einem langen Arbeitstag wollte ich mir die Heimfahrt mit einem Gespräch mit meinem Liebsten verkürzen, von dem ich tagsüber nichts gehört hatte, was das straftätliche Vergehen meinerseits natürlich nicht entschuldigt. Während wir also genüsslich miteinander plaudern, ich frohen Mutes, den Arbeitstag nun hinter mir lassen könnend auf die Grünphase an der Ampel warte, sehe ich aus den Augenwinkeln heraus, wie links neben mir ein Auto heranrollt, von dem ich zu keinem Zeitpunkt hätte glauben wollen, dass der Zufall es ein Polizeiwagen sein lässt. Als ich das realisiert habe, durchfuhr es mich schaudernd. Blitzschnell ließ ich das Telefon auf dem Fahrersitz verschwinden und tat dann so scheinheilig, als hätte ich mir im Vorfeld mein Ohrring zurecht gedreht, doch die Polizei ist natürlich auch nicht auf den Kopf gefallen.
Das erste Hupen ignorierte ich noch, beim zweiten öffnete ich dann doch mein Fenster und beantworte die Frage ob ich gerade aus oder rechts weiterfahre mit einem „geradeaus“, wobei mich die Herren baten, doch gleich mal rechts ranzufahren und sagten, dass ich mein Telefon wieder aufheben könne. Wie peinlich!
Mit dem Gefühl, bei einem großen Verbrechen erwischt worden zu sein, fuhr ich zitternd den nächsten Parkplatz an und haderte – angeregt durch Szenen amerikanischer Spielfilme - nach dem Anhalten schließlich damit, ob ich aussteigen oder im Wagen bleiben soll, entschied mich dann aber doch fürs Aussteigen, was nach Rücksprache auch nicht falsch war.
Die Herren in Grün wollten neben meinem Führer- und Fahrzeugschein auch meinen Ausweis sehen und fragten, mit wem ich telefoniert habe. Gänzlich eingeschüchtert sagte ich „mit meinem Freund“.
„Haben Sie ihn angerufen oder er Sie“, fragte der Polizist, was bei mir die Frage aufkommen ließ, warum er das fragte. Ob die Strafe wohl geringfügiger ausfällt, wenn ich angerufen worden bin, schnellte es durch meinen Kopf, aber das wäre ja leicht nachprüfbar, also entschied ich mich für die ungeschönte Wahrheit und sagte, dass ich ihn angerufen habe.
„Schade“, meinte der Polizist lachend, „denn dann hätten sie ihm ja sagen können, dass er sich an den 40 Euro mit der Hälfte beteiligen darf“.
Da die Beamten das Geld nicht persönlich entgegen nehmen dürfen, wurde noch ein Formular ausgefüllt, das ich im Anschluss zu unterschreiben hatte, wobei ich damit aber doch haderte, zumal der Polizist sagte, dass dort im Nachhinein noch Formalien eingefügt werden. „Nicht, dass Sie im Anschluss noch 4000 Euro von mir einfordern und ich das quasi im Vorfeld unterschreibe“, sagte ich halb scherzend, halb fürchtend, was seinen Kollegen schmunzelnd aus der Reserve lockte: „Und dann bekommen Sie noch eine aufblasbare Waschmaschine und einen Geschirrspüler“. „Gut, dagegen habe ich nichts einzuwenden“, meinte ich schon etwas gelöster.
Mit meinem Hang zur Dramatik sagte ich schließlich auch noch, dass ich mit diesem höchst schändlichen Vergehen morgen bestimmt auf die Titelseite der Bildzeitung komme und jetzt auf Lebenszeit gebranntmarkt sei und die Menschen bestimmt mit dem nackten Finger auf mich zeigen würden, worauf der Polizist sagte, dass ich mir dafür schon mehr einfallen lassen müsste, zum Beispiel nackt und laut singend auf dem Marktplatz telefonieren, wobei ich – einmal davon abgesehen, dass mein Bestreben natürlich nicht dahin geht – nicht glaube, dass das der Bild eine Titelstory wert wäre, aber egal, am Schluss war es mit den beiden doch noch unterhaltsam, auch wenn mich dieser Spaß die weiter oben bereits erwähnten 47 Euro kostet.
pattyv - am Donnerstag, 13. September 2007, 09:55 - Rubrik: Aergerlich