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Familie

Bisher scheint er, mein Schwager, die Trennungs-Aussagen meiner Schwester trotz aller Eindringlichkeit nicht ernst genommen zu haben. Ungeachtet dessen sind in der Vergangenheit aber schon solche Äußerungen wie „wenn Du dich von mir trennst, werde ich vor Gericht alle Register ziehen und alles über deine Psychofamilie erzählen“ gefallen. Klar hat uns die Kindheit geprägt, wen nicht? Aber was hat das mit ihren Qualitäten als Mutter zu tun, die für ihr Kind ALLES tun würde?

Die, die ihren damaligen, jahrelangen Leidensweg, auf dem sie mit allen menschenmöglichen und medizinischen Mitteln ein Kind zu bekommen versucht hat, schließlich, als es dann endlich geklappt hat, auch noch zwei Fehlgeburten hatte, mitbekommen haben, wissen, dass das keine hohle Phrase ist.

Im Moment ist mein Schwager noch auf Montage und nächsten Samstag fährt meine Schwester mit ihrem kleinen Sohn, der ein wirklich sehr anfälliger, kleiner Kerl ist, erst einmal für vier Wochen in den hohen Norden, um dort etwas Linderung mit seinem Pseudokrup sowie seiner Bronchitis zu erfahren.

An dem Tag, an dem mein Schwager sich letztendlich dazu bereit erklärt, ein Gespräch mit meiner Schwester zu führen, wird sie – aus weiser Voraussicht und inzwischen leidlicher Erfahrung – sich nicht nur CS-Gas besorgen, die Notrufnummer mit nur einen Knopfdruck einprogrammieren, sondern darüber hinaus auch den Sohn anderweitig unterbringen, damit er „aus der Schusslinie“ ist.

Und das war mal Liebe!

Kaum zu glauben. Genauso wie die Tatsache, dass meine Schwester überhaupt diese Vorsichtsmaßnahmen an den Tag legen muss.

„Wer nicht heiratet, muss sich auch nicht scheiden lassen“, habe ich gerade zu meinem besten Freund gesagt, den ich nach einem Telefonat mit meiner vier Jahre jüngeren Schwester anrief, die mir mit gedämpfter Stimme mitteilte, dass sie sich von meinem Schwager, sprich ihrem Mann, trennen wird, was mich zutiefst schockte, da die beiden bisher für mich immer DAS Vorzeigepaar waren.

Vor einem Jahr haben sich die beiden erst ein Haus gekauft und jetzt das?! Ich habe mit vielem gerechnet, aber gewiss nicht damit.

Nein, es gibt keinen neuen Mann an ihrer und keine neue Frau an seiner Seite und nein, es hat auch nichts mit Untreue oder einem Seitensprung zu tun, sondern vielmehr damit, wie aggressiv er ihr und leider auch dem 4-jährigen Sohn gegenübertritt. Er hätte sich da nicht mehr unter Kontrolle, meinte meine Schwester, die phasenweise richtig Angst vor ihrem eigenen Mann hat. Ist das zu glauben? Dass ausgerechnet der, der einem am nahsten steht/stehen soll, genau das Gegenteil bewirkt? Das (Ur)vertrauen sei weg. Sie habe ihm mehrere Chancen gegeben, sich zu ändern, aber diese haben er nicht nutzen können. Sie waren auch ein einziges Mal in Paartherapie, aber da hätte er so gut wie nichts gesagt und war auch nicht mehr bereit, ein weiteres Mal dorthin zu gehen.

Nein, sie hasst ihn nicht, habe auch noch Gefühle, aber nach all dem, was vorgefallen ist, geht das Miteinander nicht mehr.

Im Moment bin einfach nur sprachlos.

Einer für Alle - Alle für Einen!Joe gehört ja schon seit gut zwei Jahren zur Familie. Wir haben den Wachhund damals besorgt, als ich hier in die Wohnung einzog, in der ich unter der Woche immer alleine bin. Bis vergangenes Wochenende war er auch – neben einem kleinen, gläsernen Schutzengel, der nachts über mich wacht – mein einziger Hirte, wobei sich Tim nun verstärkend in den Bund meiner Verteidiger gesellt hat.
Jetzt soll sich des nächtens mal ein Einbrecher wagen, die Bastion des grundsätzlich sowieso verschlossenen Schlafzimmers zu stürmen. Das erste, was ihm passieren wird, ist zunächst das Stolpern über den Stuhl, den ich abends aus taktischen Gründen direkt hinter der Eingangstüre platziere. Sollte er davon noch nicht eingeschüchtert sein, wird ihm das Lachen spätestens dann vergehen, wenn er in die drei furchtlosen und bis aufs Blut zu kämpfen bereit seienden Gesichter des Schutzengels, Joes, der in den Kampfsportarten Jiu Jitsu, Kendo, Karatedo, Kyudo, Hapkido, Taekwondo, Aikido über den 10. Dan (kurz: der höchsten Graduierung) verfügt, gleichwohl er selbige Künste nie ohne triftigen Grund anwenden würde, und Tim blicken wird – das meinige wird wohl eher verschreckt und ängstlich aussehen.

Und so leben meine drei Helden und ich getreu dem Motto: Einer für Alle – Alle für einen!

Er röchelte, rang nach Luft, hatte schon nicht mehr die fleischige Gesichtsfarbe, die auf Leben verweist – mein Opa.

Umgekippt und ohnmächtig geworden ist er ja schon einige Male, aber das, was gestern geschah, war erstmalig, so die Auskünfte meine Ma, die mich gestern Abend anrief und mir mitteilte, dass mein Opa im Krankenhaus liege.

Ich weiß nicht, ob ich es so dramatisch formulieren darf, dass er dem Tod von der Schippe gesprungen ist, weil mein Bruder ihm gerade seinen sonntäglichen Besuch abstattete, aber die Frage, was wäre gewesen, wenn mein Bruder nicht gerade vor Ort gewesen wäre, stellt sich mir schon. Unter der Woche ist mein Opa ganz alleine. Am Wochenende, meist Freitag abends, kommt mein Onkel, um bei seinen Vater zu verweilen, wobei selbiger Sonntag mittags wieder den Weg nach Hause sucht.

Tja, was wäre gewesen wenn, … ???

So rief mein Bruder den Notarzt, welcher drei Sanitäter und zwei Ärzten schickte. Die Details über ihre Anwesenheit in der Wohnung meines Opas sind mir nicht bekannt. Ich weiß nur, dass mein Opa jetzt im Krankenhaus liegt und dass es wohl, wieder nach Auskünften meiner Ma, etwas mit seinem Herz, ich glaube seiner/seinen Herzklappe(n) zu tun hat.

Man müsse nun doch operieren.

Angeraten hatte man ihm - nach einschlägigen Untersuchungen - eine Operation schon vor einiger Zeit (ich glaube im Spätsommer/Herbst letzten Jahres), er, wie auch mein Onkel, es aber verneint, weil man ihm lediglich eine 30%-ige Überlebenschance diagnostizierte, alternativ noch einige (wenige) Jahre. „Was tun?“ ist unter diesen Umständen eine gerechtfertigte Frage. Einem alten Mann mit 80 Jahren noch einmal den Brustkorb aufschneiden?

Nachdem ich mich gestern ein wenig eingelesen habe, was Herzklappen-OPs betrifft, scheint Vieles nicht soooo schlimm und brutal schmerzhaft zu sein, wie man weitläufig (meine Ma malte Horrorszenarien) möglicherweise annimmt. Es sei heutzutage ja auch eine Routine-Operation. Ungeachtet dessen habe Ärzte meinem Opa eine 30%-ige Überlebenschance diagnostiziert. Das bleibt auch Fakt!

Gestern waren wohl auch kaum Ärzte im Krankenhaus, weshalb konkret noch nichts gemacht wurde mit ihm.

Wie es weitergehen wird, weiß ich auch nicht, aber es macht mir Angst.

 

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