Die Zeit im Nacken habend, deshalb nur ganz kurz: Wir, der Pan und ich, haben eine Woche Urlaub.
Werde die kommenden Tage mit dem Pan in Hamburg, wo wir morgen früh hin aufbrechen werden, verbringen. Den morgigen Tag nutzen wir aber gleich dazu, um zu Sandworld in Travemünde (ca. 80 Kilometer nordöstlich von Hamburg) zu fahren, wobei wir unser Gepäck beim Zwischenhalt im Hamburger Hauptbahnhof natürlich im Schließfach bis abends zwischenlagern.
Geplant ist außerdem ein Trip nach Sylt.
Donnerstag oder Freitag gedenken wir wiederzukehren.
Möge das Wetter uns und euch hold sein.
Werde die kommenden Tage mit dem Pan in Hamburg, wo wir morgen früh hin aufbrechen werden, verbringen. Den morgigen Tag nutzen wir aber gleich dazu, um zu Sandworld in Travemünde (ca. 80 Kilometer nordöstlich von Hamburg) zu fahren, wobei wir unser Gepäck beim Zwischenhalt im Hamburger Hauptbahnhof natürlich im Schließfach bis abends zwischenlagern.
Geplant ist außerdem ein Trip nach Sylt.
Donnerstag oder Freitag gedenken wir wiederzukehren.
Möge das Wetter uns und euch hold sein.
Nach genau drei Wochen habe ich gestern meine Oma wieder gesehen. Ich hatte mich mental auf das Schlimmste vorzubereiten versucht, kämpfte vor ihrer Haustüre noch mit meiner Gefasstheit, die dann aber so gar nicht nötig war, weil meine Oma einen guten Tag hatte und sie mir insofern – in Anbetracht der gesundheitlichen Umstände – doch recht stabil, wenn auch müde und schwach, erschien. Für mich war gestern zumindest nicht fühlbar, dass sich an ihrem Gesundheitszustand seit unserer letzten Zusammenkunft etwas geändert hat, obwohl ich von Erzählungen weiß, dass sie ihre zweite Chemo, die sie am Mittwoch bekam, nicht wirklich gut vertrug.
Was mich betrifft: Nach etlichen Wochen in den verschiedensten Städten, in denen ich als Urlaubsvertretung zu agieren hatte, bin ich seit Freitag endlich wieder an meinem eigenen Arbeitsplatz – aller Voraussicht nach sogar den kompletten Juli! Ehrlich gesagt freue ich mich auf die Routine und die Tatsache, morgens schon nach 15 Minuten Fahrt am Arbeitsplatz zu sein.
Meine anderen Gefühle lebe ich momentan nach innen aus, weil mir dort der einzig sichere Platz scheint. Ich vermisse mein Leben, kann das hiesige nicht genießen, weil mir kaum noch Zeit bleibt und ich das Gefühl habe, in all den vergangenen Jahren viel verpasst zu haben. Ich möchte so gerne raus aus dem Karussell, dass sich (selbst auferlegte) Verpflichtung nennt, möchte leben dürfen, Leben spüren, mich als Teil des Ganzen fühlen ...
Schade, dass nicht alle Menschen gleich empfinden, denn dann gäbe es einen unausgesprochenen Konsens hinsichtlich der Verletzbarkeit, der durch diese kollektive Einigkeit präventiv – und damit Kummer schonend - wirken würde. Schade, dass man Fühlen muss, was sich als Gefühl aufdrängt, dass man zudem zu funktionieren hat, weil Erwartungen das ins Benimmbuch des gesellschaftlichen Miteinanders schreiben.
Ich hingegen mag nicht funktionieren, nicht wenn ich muss, nur wenn ich will, es widert mich zudem an, Erwartungen gerecht zu werden, weil diese so zwanghaft einschränken. Trotzdem weiß ich, dass ich im beruflichen Alltag diesen Anpassungsprozess leisten muss, um als integriertes Zahnrad im betrieblichen Miteinander für einen störungsfreien Ablauf zu sorgen.
Was mich betrifft: Nach etlichen Wochen in den verschiedensten Städten, in denen ich als Urlaubsvertretung zu agieren hatte, bin ich seit Freitag endlich wieder an meinem eigenen Arbeitsplatz – aller Voraussicht nach sogar den kompletten Juli! Ehrlich gesagt freue ich mich auf die Routine und die Tatsache, morgens schon nach 15 Minuten Fahrt am Arbeitsplatz zu sein.
Meine anderen Gefühle lebe ich momentan nach innen aus, weil mir dort der einzig sichere Platz scheint. Ich vermisse mein Leben, kann das hiesige nicht genießen, weil mir kaum noch Zeit bleibt und ich das Gefühl habe, in all den vergangenen Jahren viel verpasst zu haben. Ich möchte so gerne raus aus dem Karussell, dass sich (selbst auferlegte) Verpflichtung nennt, möchte leben dürfen, Leben spüren, mich als Teil des Ganzen fühlen ...
Schade, dass nicht alle Menschen gleich empfinden, denn dann gäbe es einen unausgesprochenen Konsens hinsichtlich der Verletzbarkeit, der durch diese kollektive Einigkeit präventiv – und damit Kummer schonend - wirken würde. Schade, dass man Fühlen muss, was sich als Gefühl aufdrängt, dass man zudem zu funktionieren hat, weil Erwartungen das ins Benimmbuch des gesellschaftlichen Miteinanders schreiben.
Ich hingegen mag nicht funktionieren, nicht wenn ich muss, nur wenn ich will, es widert mich zudem an, Erwartungen gerecht zu werden, weil diese so zwanghaft einschränken. Trotzdem weiß ich, dass ich im beruflichen Alltag diesen Anpassungsprozess leisten muss, um als integriertes Zahnrad im betrieblichen Miteinander für einen störungsfreien Ablauf zu sorgen.
pattyv - am Montag, 4. Juli 2005, 01:20 - Rubrik: Ein neuer Tag
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„Treibstoff ist so teuer wie nie“, titelte die „Welt am Sonntag“. Der morgendlich vorbeifahrende Blick an den Unheil kündenden Schildern der Tankstelle lässt inzwischen auch mich beim Anblick der Preise nahezu jedes Mal erschaudern. Mit umso größerer Freude und Hoffnung anregender Inspiration auf eine (preislich) bessere Zukunft las ich kürzlich folgende Meldung:
Wasserstoff-Fahrzeug stellt Weltrekord auf
Zürich - Ein Spezialfahrzeug der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich hat einen Weltrekord aufgestellt. Auf dem Rundkurs im französischen Ladoux fuhr es mit 1,07 Kilogramm Wasserstoff - das ist etwa ein Liter Benzin - 5134 Kilometer weit. Der 30 Kilogramm leichte Wagen ist mit einer Brennstoffzelle bestückt, die aus Wasserstoff elektrische Energie gewinnt und damit zwei Elektromotoren antreibt. Als einzige Emission erzeugt das Fahrzeug reines Wasser. Mit nur acht Litern Benzin könnte es einmal um die Erde fahren.
Was wollen wir mehr? Vernachlässigen wir einmal das Gewicht des Fahrzeugs. Mit der flüssigen Entsprechung von einem Liter Benzin 5.134 Kilometer weit fahren? Klingt zu wundervoll, um wahr zu sein ...
Und tatsächlich, die Geschichte hat (noch) einen Haken, denn momentan ist offen, wann ein Kfz-Antrieb auf Wasserstoffbasis wirklich serienreif sein wird. DaimlerChrysler kündigte an, erste Kleinserien von Brennstoffzellen-Pkw nach 2010 auf den Markt bringen zu wollen.
Inzwischen interessiert mich jedoch die Frage des Preises für die 1,07 Kilogramm Wasserstoff, was ich selbst aber bisher noch nicht habe recherchieren können
Wasserstoff-Fahrzeug stellt Weltrekord auf
Zürich - Ein Spezialfahrzeug der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich hat einen Weltrekord aufgestellt. Auf dem Rundkurs im französischen Ladoux fuhr es mit 1,07 Kilogramm Wasserstoff - das ist etwa ein Liter Benzin - 5134 Kilometer weit. Der 30 Kilogramm leichte Wagen ist mit einer Brennstoffzelle bestückt, die aus Wasserstoff elektrische Energie gewinnt und damit zwei Elektromotoren antreibt. Als einzige Emission erzeugt das Fahrzeug reines Wasser. Mit nur acht Litern Benzin könnte es einmal um die Erde fahren.
Was wollen wir mehr? Vernachlässigen wir einmal das Gewicht des Fahrzeugs. Mit der flüssigen Entsprechung von einem Liter Benzin 5.134 Kilometer weit fahren? Klingt zu wundervoll, um wahr zu sein ...
Und tatsächlich, die Geschichte hat (noch) einen Haken, denn momentan ist offen, wann ein Kfz-Antrieb auf Wasserstoffbasis wirklich serienreif sein wird. DaimlerChrysler kündigte an, erste Kleinserien von Brennstoffzellen-Pkw nach 2010 auf den Markt bringen zu wollen.
Inzwischen interessiert mich jedoch die Frage des Preises für die 1,07 Kilogramm Wasserstoff, was ich selbst aber bisher noch nicht habe recherchieren können
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Es war einer dieser heißen Tage des tropisch anmutenden Sommers 2003. Damals, als ich noch im Außendienst unterwegs war, mein gebräuntes Gesicht zudem noch ein paar Falten weniger aufwies, die Sorgen des Heute auch noch in weiter Ferne standen. Seinerzeit, als ich mich wegen der Hitze fast schon ein wenig ärgerte, nicht ins Schwimmbad gegangen zu sein, bloß um dieser Verabredung, auf die ich mich zwar freute, zu schweißtreibender Stunde am frühen Nachmittag nachzukommen.
Das Vorhaben, sich einmal auf einen belanglosen Kaffee zu treffen, hegten wir schon seit 2001, das Jahr, in dem wir uns im Internet kennenlernten, wobei es bis zu jenem Tage, den 29. Juni 2003, bei der losen Absichtserklärung blieb.
Aus heutiger Sicht bin ich natürlich überglücklich, dass leidliche Schwitzen von einst im Vorfeld nicht gegen die Alternative eines erfrischenden Bads eingetauscht zu haben, denn dadurch konnten der Pan und ich unser erstes Treffen realisieren.
Ja, das war heute vor zwei Jahren ...
Um es zu vervollständigen: Sympathie empfanden wir beide, so glaube ich zumindest, schon an diesem Tag füreinander. Ich entsinne mich auch noch an die vornehme Blässe, die mich an ihm verwunderte, weil ich mir nicht vorzustellen vermochte, wie man in Anbetracht dieser zahllosen sonnigen Tage noch so hellhäutig sein konnte, obwohl ich es später, als ich erfuhr, wie sehr er sein Leben der Arbeit (und Firma) unterordnete, verstehen konnte. Zwei Wochen später – wir verabredeten uns nach täglichen Telefonaten erneut – entflammte bei den „Nürnberger Stadt(ver)führungen“, die wir im übrigen vergangenes Wochenende auch wieder besuchten, ein intensiveres Gefühl, das sich zunächst beim Pan und schließlich auch bei mir in Liebe verwandelte.
Was die Zukunft bringt, wird sich weisen ...
Das Vorhaben, sich einmal auf einen belanglosen Kaffee zu treffen, hegten wir schon seit 2001, das Jahr, in dem wir uns im Internet kennenlernten, wobei es bis zu jenem Tage, den 29. Juni 2003, bei der losen Absichtserklärung blieb.
Aus heutiger Sicht bin ich natürlich überglücklich, dass leidliche Schwitzen von einst im Vorfeld nicht gegen die Alternative eines erfrischenden Bads eingetauscht zu haben, denn dadurch konnten der Pan und ich unser erstes Treffen realisieren.
Ja, das war heute vor zwei Jahren ...
Um es zu vervollständigen: Sympathie empfanden wir beide, so glaube ich zumindest, schon an diesem Tag füreinander. Ich entsinne mich auch noch an die vornehme Blässe, die mich an ihm verwunderte, weil ich mir nicht vorzustellen vermochte, wie man in Anbetracht dieser zahllosen sonnigen Tage noch so hellhäutig sein konnte, obwohl ich es später, als ich erfuhr, wie sehr er sein Leben der Arbeit (und Firma) unterordnete, verstehen konnte. Zwei Wochen später – wir verabredeten uns nach täglichen Telefonaten erneut – entflammte bei den „Nürnberger Stadt(ver)führungen“, die wir im übrigen vergangenes Wochenende auch wieder besuchten, ein intensiveres Gefühl, das sich zunächst beim Pan und schließlich auch bei mir in Liebe verwandelte.
Was die Zukunft bringt, wird sich weisen ...
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Ich habe meine Oma gestern weder besucht noch angerufen. Wie feige muss man sein, um so herzlos zu sein? Es wird nicht mehr viel Möglichkeiten geben, wo ich mir überhaupt Gedanken darüber machen kann, ob ich meine Oma noch einmal besuche oder nicht, aber ich habe Angst vor dieser fremden Frau, die mir dort wahrscheinlich begegnen wird.
Nachts kann ich nicht einschlafen, weil mich Ängste plagen, und weil ich befürchte, für mein kaltherziges Verhalten bestraft zu werden.
Ich bin mal wieder an dem Punkt, wo ich mich mit meinen Gefühlen verlassen sehe. Tagsüber kann ich mich mit meinen selbst auferlegten Pflichten gut davon ablenken, in der Stille der Nacht sind sie jedoch nicht mehr verdrängbar, pochen beklemmend auf mein mir so lieblos erscheinendes, kleines Herz. Genau in diesen Phasen denke ich auch darüber nach, zu einem Therapeuten zu gehen, weil ich mich diesem, meinem Leben nicht mehr gewachsen sehe. Mit dem Aufstehen verwerfe ich – zwar noch einmal an die Schatten der Nacht zurückdenkend - dieses Vorhaben aber täglich erneut, um des nächtens doch nur wieder neue Angst zu verspüren.
Nach all den Ereignissen der vergangenen Wochen, auch im Rückblick auch den Krebs meiner Mutter vor zwei Jahren und ihrer derzeitigen Befindlichkeit, die nichts Gutes ahnen lässt, fürchte ich mich vor meinem eigenen Altern. Ich besitze nicht mehr die Fähigkeit, mich unbefangen über einem neuen Tag zu freuen. Jedes neue Licht, das einen beginnenden Tag verkündet, heißt gleichzeitig einen alternden in meinem Dasein, was aufgrund meiner Lebensumstände nicht als Tag eines gewöhnlichen Menschens mit durchschnittlicher Lebensdauer gewertet werden kann.
Bedingt durch den Raubbau an meinem Körper, den ich nun schon seit 18 Jahren betreibe, also genau die Hälfte meiner bisherigen Lebenszeit, glaube ich, nicht sehr viel älter als 50 Jahre zu werden. Selbst wenn ich von heute auf morgen dieses Agieren stoppen könnte, glaube ich nicht, dass es sich lebensverlängernd auswirken würde, weil dieser eben erwähnte Raubbau schon über so viele Jahre anhält. Insofern bleibt mir nicht mehr wirklich viel Zeit, um mein Angst beladenes Leben zu leben.
Dass meine eben gemachten Aussagen nicht einem Hirngespinnst entspringen, beweist vielleicht auch die Aussage einer Ärztin, die mir schon vor zwei Jahren, der ich bei der Abtreibung von dem „Raubbau“ erzählte, erwähnte, „ohh, dann bekommen sie später ja mal xxx (Name erwähne ich nicht, um keine Rückschlüsse auf Details zu erlauben, um aber falschen Vermutungen vorzubeugen, doch so viel: es hat nichts mit Alkohol, Drogen oder Aids zu tun). Die Mutter eines Freundes hat xxx. Wenn ich mir vorstelle, dass das auf mich zukommt, ist es vielleicht auch besser, nicht sehr viel älter als 50 Jahre zu werden.
Ich will aber die verbleibenden Jahre in meinem Leben nicht mit dieser Angst leben müssen. Gegen ein bisschen Angst ist sicherlich auch nichts einzuwenden, da sie ja auch als Schutzmechanismus dient. In dem Maße, in dem sie mir aber begegnet hemmt sie mein Leben, weshalb ich den Besuch bei einem Therapeuten vielleicht doch in Erwägung ziehen sollte.
Nachts kann ich nicht einschlafen, weil mich Ängste plagen, und weil ich befürchte, für mein kaltherziges Verhalten bestraft zu werden.
Ich bin mal wieder an dem Punkt, wo ich mich mit meinen Gefühlen verlassen sehe. Tagsüber kann ich mich mit meinen selbst auferlegten Pflichten gut davon ablenken, in der Stille der Nacht sind sie jedoch nicht mehr verdrängbar, pochen beklemmend auf mein mir so lieblos erscheinendes, kleines Herz. Genau in diesen Phasen denke ich auch darüber nach, zu einem Therapeuten zu gehen, weil ich mich diesem, meinem Leben nicht mehr gewachsen sehe. Mit dem Aufstehen verwerfe ich – zwar noch einmal an die Schatten der Nacht zurückdenkend - dieses Vorhaben aber täglich erneut, um des nächtens doch nur wieder neue Angst zu verspüren.
Nach all den Ereignissen der vergangenen Wochen, auch im Rückblick auch den Krebs meiner Mutter vor zwei Jahren und ihrer derzeitigen Befindlichkeit, die nichts Gutes ahnen lässt, fürchte ich mich vor meinem eigenen Altern. Ich besitze nicht mehr die Fähigkeit, mich unbefangen über einem neuen Tag zu freuen. Jedes neue Licht, das einen beginnenden Tag verkündet, heißt gleichzeitig einen alternden in meinem Dasein, was aufgrund meiner Lebensumstände nicht als Tag eines gewöhnlichen Menschens mit durchschnittlicher Lebensdauer gewertet werden kann.
Bedingt durch den Raubbau an meinem Körper, den ich nun schon seit 18 Jahren betreibe, also genau die Hälfte meiner bisherigen Lebenszeit, glaube ich, nicht sehr viel älter als 50 Jahre zu werden. Selbst wenn ich von heute auf morgen dieses Agieren stoppen könnte, glaube ich nicht, dass es sich lebensverlängernd auswirken würde, weil dieser eben erwähnte Raubbau schon über so viele Jahre anhält. Insofern bleibt mir nicht mehr wirklich viel Zeit, um mein Angst beladenes Leben zu leben.
Dass meine eben gemachten Aussagen nicht einem Hirngespinnst entspringen, beweist vielleicht auch die Aussage einer Ärztin, die mir schon vor zwei Jahren, der ich bei der Abtreibung von dem „Raubbau“ erzählte, erwähnte, „ohh, dann bekommen sie später ja mal xxx (Name erwähne ich nicht, um keine Rückschlüsse auf Details zu erlauben, um aber falschen Vermutungen vorzubeugen, doch so viel: es hat nichts mit Alkohol, Drogen oder Aids zu tun). Die Mutter eines Freundes hat xxx. Wenn ich mir vorstelle, dass das auf mich zukommt, ist es vielleicht auch besser, nicht sehr viel älter als 50 Jahre zu werden.
Ich will aber die verbleibenden Jahre in meinem Leben nicht mit dieser Angst leben müssen. Gegen ein bisschen Angst ist sicherlich auch nichts einzuwenden, da sie ja auch als Schutzmechanismus dient. In dem Maße, in dem sie mir aber begegnet hemmt sie mein Leben, weshalb ich den Besuch bei einem Therapeuten vielleicht doch in Erwägung ziehen sollte.
pattyv - am Montag, 27. Juni 2005, 08:18 - Rubrik: Omas Krebs
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Ja, ich bin überfordert, überfordert von dem Gefühl der Angst, das mich vereinnahmt, aber darf ich das sein?
Was soll erst mein Onkel mit seinen gestandenen 47 Jahren, der sich als einziger mit ganzer Liebe und Fürsorge um meine Oma, seine Mutter, kümmert, sein?
Er hat diese Nacht schon zweimal angerufen. Sein erster Anruf klang verzweifelt, der weinende zweite schon fast aussichtslos. Meine Oma, würde jetzt auch gegen ihn aggressiv. Sie läge hellwach im Bett, beschimpfe ihn, wenn er einen sorgenden Blick ins Schlafzimmer werfe. Er solle abhauen, ...
Da sie, meine Oma, heute Abend schon mehrfach geäußert habe, dass sie nicht mehr wolle, hat er vorsorglich alle Fenster verschlossen (sie ist – nach Angaben meines Onkels - zu schwach, um sie aufzumachen). Schlafen könne er aus Angst nicht. Weil sie so aufgebracht war, wollte mein Onkel ihr zwei von den Beruhigungstabletten geben, worauf meine Oma ihn anfauchte, er wolle sie vergiften. „Ich hol die Polizei“, hat sie ihm gedroht.
Ich weiß nicht, inwieweit sie noch mitbekommt, dass er jeden Morgen um 3.30 Uhr von Wertheim nach Wiesbaden (130 Kilometer) zu seiner Arbeit fährt, bloß damit er schon um 14.45 Uhr den Weg wieder zurück antreten kann. Er macht alles für sie, opfert sich auf ... und dann das.
Ich habe ihm, selbst völlig hilflos, zu erklären versucht, dass das die Medikamente bedingen, dass seine Mutter nicht mehr die ist, die sie einst war. Aber was soll ich denn sagen? Wieso ist Sterben nur so furchtbar?
Ich wünschte, ich müsste genau jetzt nicht alleine sein, wünschte, der Pan, der jetzt bei seinen Eltern weilt (sein Dad feierte seinen 73. Geburtstag), wäre hier. Ich habe Angst, mich schlafen zu legen. Einerseits weil ich es meinem Onkel, der heute die ganze Nacht über wach bleibt, unfair gegenüber finde, andererseits weil ich mich vor bösen Träumen, diese Thematik betreffend, fürchte. Ich weiß nicht, ob ich mir wünschen soll, dass meine Oma stirbt, auch weil das, was sie jetzt noch an Leben mitbekommt, kein Leben mehr ist.
Wo ist die Schulter, in die ich mich zum Heulen flüchten kann?
Als ich von der Krebs-Diagnose meiner Oma erfuhr, habe ich mich im Internet eingelesen, um mich auf das, was kommt, einzustellen. Irgendwie dachte ich, ich sei auf alles vorbereitet, vielleicht war ich das ja auch, zumindest rein sachlich, emotional schmettert es mich zu Boden.
PS: Am Rande sei noch erwähnt, dass ich gestern in meinem kleinen Schränkchen auf dem Balkon ein Wespennest entdeckt habe.
Was soll erst mein Onkel mit seinen gestandenen 47 Jahren, der sich als einziger mit ganzer Liebe und Fürsorge um meine Oma, seine Mutter, kümmert, sein?
Er hat diese Nacht schon zweimal angerufen. Sein erster Anruf klang verzweifelt, der weinende zweite schon fast aussichtslos. Meine Oma, würde jetzt auch gegen ihn aggressiv. Sie läge hellwach im Bett, beschimpfe ihn, wenn er einen sorgenden Blick ins Schlafzimmer werfe. Er solle abhauen, ...
Da sie, meine Oma, heute Abend schon mehrfach geäußert habe, dass sie nicht mehr wolle, hat er vorsorglich alle Fenster verschlossen (sie ist – nach Angaben meines Onkels - zu schwach, um sie aufzumachen). Schlafen könne er aus Angst nicht. Weil sie so aufgebracht war, wollte mein Onkel ihr zwei von den Beruhigungstabletten geben, worauf meine Oma ihn anfauchte, er wolle sie vergiften. „Ich hol die Polizei“, hat sie ihm gedroht.
Ich weiß nicht, inwieweit sie noch mitbekommt, dass er jeden Morgen um 3.30 Uhr von Wertheim nach Wiesbaden (130 Kilometer) zu seiner Arbeit fährt, bloß damit er schon um 14.45 Uhr den Weg wieder zurück antreten kann. Er macht alles für sie, opfert sich auf ... und dann das.
Ich habe ihm, selbst völlig hilflos, zu erklären versucht, dass das die Medikamente bedingen, dass seine Mutter nicht mehr die ist, die sie einst war. Aber was soll ich denn sagen? Wieso ist Sterben nur so furchtbar?
Ich wünschte, ich müsste genau jetzt nicht alleine sein, wünschte, der Pan, der jetzt bei seinen Eltern weilt (sein Dad feierte seinen 73. Geburtstag), wäre hier. Ich habe Angst, mich schlafen zu legen. Einerseits weil ich es meinem Onkel, der heute die ganze Nacht über wach bleibt, unfair gegenüber finde, andererseits weil ich mich vor bösen Träumen, diese Thematik betreffend, fürchte. Ich weiß nicht, ob ich mir wünschen soll, dass meine Oma stirbt, auch weil das, was sie jetzt noch an Leben mitbekommt, kein Leben mehr ist.
Wo ist die Schulter, in die ich mich zum Heulen flüchten kann?
Als ich von der Krebs-Diagnose meiner Oma erfuhr, habe ich mich im Internet eingelesen, um mich auf das, was kommt, einzustellen. Irgendwie dachte ich, ich sei auf alles vorbereitet, vielleicht war ich das ja auch, zumindest rein sachlich, emotional schmettert es mich zu Boden.
PS: Am Rande sei noch erwähnt, dass ich gestern in meinem kleinen Schränkchen auf dem Balkon ein Wespennest entdeckt habe.
pattyv - am Sonntag, 26. Juni 2005, 03:26 - Rubrik: Omas Krebs
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Die Oma, die ich kannte, scheint nicht mehr da zu sein. Gestern hat sie dann tatsächlich ihre erste Fusion (Chemo) erhalten. Beim letzten Besuch wusste der Arzt von gar nichts, musste insofern erst einige Voruntersuchungen durchführen, um ihr die richtige Dosis verabreichen zu können. Der Mut, sie anzurufen, hat mich seit Samstag, da sprach ich das letzte Mal persönlich mit ihr, total verlassen. Ich will nicht wiederholen, was und vor allen Dingen, wie sie es gesagt hat, mein langjähriges Erleben mit mir sagte mir auch, dass das nicht sie ist, aber es tat doch einfach nur weh, weil die Stimme so vertraut klang, die Person dieser Stimme aber nicht oder nur noch ganz selten zu existieren scheint.
Da ich natürlich weiter an dem Befinden meiner Oma interessiert bin, sie ungemindert liebe, rief ich vorgestern meinen Onkel, ihren Sohn, an, der die vergangenen Tage bei ihr war. Von ihm erfuhr ich, dass meine Oma in einer nächtlichen Aktion alle Schränke ausgeräumt hat, weil sie weg müsse, dass Enzo, mein Vater, - der Annahme meiner Oma nach - entführt worden sei und bedrohliche Menschen vor der Tür lauern.
Wo ist sie geblieben? Ich kann nicht fassen, welche Veränderungen sich in diesen vier Wochen psychisch und physisch bei meiner Oma vollzogen haben. In den wenigen Momenten, wo sie klaren Verstandes ist, ihre Situation realisiert, ist sie am Boden zerstört. „Schau nur, was aus mir geworden ist“, hat sie vorgestern zu meiner Mutter gesagt. „Ich werde ab sofort nichts mehr essen, trinken und auch keine Medikamente mehr nehmen, das hat doch alles keinen Sinn“, fügte sie dem Leben ferner denn je zutiefst deprimiert hinzu.
Die vergangenen Tage hatte ich extrem viel Arbeit, weshalb ein persönlicher Besuch bei ihr auch nicht möglich war. Ich vermute, auch wenn ich mich dann ob der weiter vollzogenen Veränderung an ihr sicherlich zusammenreißen muss, dass ein persönlicher Besuch für uns beide leichter ist, als ein Telefonat, in dem wir uns nur akustisch begegnen können.
Sehr oft werde ich sie sicherlich nicht mehr in den Arm nehmen können, um ihr zu sagen, wie lieb ich sie habe.
Meine Mutter kränkelt inzwischen auch schon wieder. Sie ist so verdammt leichtsinnig, was ihre Gesundheit betrifft. Vor zwei Jahren hatte auch sie Krebs, musste eine so genannte "Totaloperation" über sich ergehen lassen, nachdem sie mit ihren Beschwerden zwei (!) Jahre gewartet hatte, bevor sie zum Arzt ging.
Als Halbvolle-Wasserglas-Seherin vermute ich schlimmstes.
Da ich natürlich weiter an dem Befinden meiner Oma interessiert bin, sie ungemindert liebe, rief ich vorgestern meinen Onkel, ihren Sohn, an, der die vergangenen Tage bei ihr war. Von ihm erfuhr ich, dass meine Oma in einer nächtlichen Aktion alle Schränke ausgeräumt hat, weil sie weg müsse, dass Enzo, mein Vater, - der Annahme meiner Oma nach - entführt worden sei und bedrohliche Menschen vor der Tür lauern.
Wo ist sie geblieben? Ich kann nicht fassen, welche Veränderungen sich in diesen vier Wochen psychisch und physisch bei meiner Oma vollzogen haben. In den wenigen Momenten, wo sie klaren Verstandes ist, ihre Situation realisiert, ist sie am Boden zerstört. „Schau nur, was aus mir geworden ist“, hat sie vorgestern zu meiner Mutter gesagt. „Ich werde ab sofort nichts mehr essen, trinken und auch keine Medikamente mehr nehmen, das hat doch alles keinen Sinn“, fügte sie dem Leben ferner denn je zutiefst deprimiert hinzu.
Die vergangenen Tage hatte ich extrem viel Arbeit, weshalb ein persönlicher Besuch bei ihr auch nicht möglich war. Ich vermute, auch wenn ich mich dann ob der weiter vollzogenen Veränderung an ihr sicherlich zusammenreißen muss, dass ein persönlicher Besuch für uns beide leichter ist, als ein Telefonat, in dem wir uns nur akustisch begegnen können.
Sehr oft werde ich sie sicherlich nicht mehr in den Arm nehmen können, um ihr zu sagen, wie lieb ich sie habe.
Meine Mutter kränkelt inzwischen auch schon wieder. Sie ist so verdammt leichtsinnig, was ihre Gesundheit betrifft. Vor zwei Jahren hatte auch sie Krebs, musste eine so genannte "Totaloperation" über sich ergehen lassen, nachdem sie mit ihren Beschwerden zwei (!) Jahre gewartet hatte, bevor sie zum Arzt ging.
Als Halbvolle-Wasserglas-Seherin vermute ich schlimmstes.
pattyv - am Donnerstag, 23. Juni 2005, 08:40 - Rubrik: Omas Krebs
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