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... wenn ihr die Bilder nicht herausnehmt“, waren die Worte meines Onkels, der mich vorgestern Abend wutentbrannt anrief.

Das, was ich – mit technischer Unterstützung des Pans - meiner Nichte, besser gesagt meinem Patenkind, zu ihrem siebten Geburtstag am 12. September angedacht habe, ihre eigene Homepage, wirft inzwischen ein sehr trübes Licht auf das meines Erachtens doch recht kinderfreundlich umgesetzte Vorhaben.

Worüber er sich brüskiert?

Es sind genau jene Bilder, die ihm so sauer aufstoßen. Warum? Sie entstanden - bis auf das Unterste - auf der Trauerfeier nach der Beerdigung meiner Oma. Ich hätte mir dabei wohl gar nichts gedacht, meinte er. Es sei nicht in Ordnung, diese Bilder der Welt zur Verfügung zu stellen. Er weiß zwar, dass die wenigsten, außer die, die anwesend waren, wissen, wo die Fotos entstanden sind, aber alleine diese Tatsache sei grausam.

Tja, was soll ich sagen? Bin ich pietätslos? Der Umstand des Todes meiner Oma ist nicht mehr zu ändern. Alina ist noch zu jung, um auf der Trauerfeier in aller Stille dazusitzen, weil sie dieses abstrakte Beieinander anders realisiert, so, als sei es einer der üblichen Familienfeiern, bei denen sie sich bisher immer (außer es waren ihre eigenen Freunde eingeladen) an mich gewandt hatte, um mit ihrer, so ihre Mutter, „Lieblingstante“ zu spielen und Blödsinn zu machen.

Wie hätte ich also reagieren sollen, als sie auch dieses Mal auf mich zukam? Ich will mich in keinster Weise für mein Verhalten entschuldigen, sehe auch keinen Anlass dazu, genauso wenig, wie in der Tatsache, dass ich bei der Beerdigung nicht in „schwarz“ kam. Warum auch? Meine Oma kannte mich in Jeans, die ich nahezu immer trage. Ich wollte von meiner Oma ganz gewöhnlich – und nicht gekünstelt – Abschied nehmen. Ebenso gewöhnlich war auch bisher das Bild bei Familienfeiern, bei dem mich Alina, meine Nichte, stets in Beschlag genommen hat. Meine Oma hatte sich darüber auch gefreut, insofern fand ich es auch nicht verwerflich, dass ich bei dieser Trauerfeier mit Alina gespielt habe, was der Ehrerbietung meiner Oma für mich – und nur für mich kann ich sprechen – auch keinen Abbruch tat. Ich liebe meine Oma nach wie vor und das Vermissgefühl hat sich nicht in geringstem Maße geändert.

Mein Onkel, jener, der seit dem Tod meiner Oma sowieso völlig neben sich steht, auch jener, der die Morphiumtabletten geschluckt hat, hingegen fand es abscheulich. Die Grimassen im Allgemeinen und im Besonderen den Umstand, dass diese Bilder auf der Trauerfeier entstanden. Seinen Worten zufolge hätte das meine Oma nie gewollt. Meine Oma hätte es grundsätzlich nie gemocht, wenn Alina Grimassen schneidet. Sie wollte immer bloß, dass Alina lernt und fleißig ist, meinte er. Seltsam, dass ich meine Oma in diesem Punkt ganz anders wahrnahm. Klar wollte meine Oma, dass Alina strebsam und fleißig ist, aber das sicherlich nur als eine Facette ihres Seins. Er ließ nicht mit sich reden, nannte mich gefühl- und herzlos. „Diesmal bist Du weit übers Ziel hinausgeschossen“, sagte er. „Das hätte ich nie von Dir gedacht!“. „Das ist nicht mehr gut zu machen“. Dass er gerichtlich gegen mich vorgehen würde, äußerte er sogar zweimal.

Irgendwie bin ich jetzt total irritiert. Ich dachte wirklich nicht, dass ich etwas Böses gemacht habe, kann es auch jetzt noch nicht so sehen, da ich für meine Oma reinen Herzens bin.Das kann mir auch niemand nehmen! Ich dachte, es sei eine Freude für Alina.
Selbst wenn ich die gleichen Bilder an anderer Stelle, zum Beispiel im Garten, machen würde, um dieses Element in ihrer Seite Aufrecht zu erhalten, fände es mein Onkel nicht in Ordnung, weil er erstens wüsste, dass das meiner Oma nicht gefiele und ich zweitens so dreist sei - trotz der Hintergrundgeschichte, dass die Ursprungsbilder auf der Trauerfeier entstanden sind - das nur deshalb zu tun, um dieses Element „Meine fabelhaften Talente“ nicht auf der Seite zu verlieren.

Nur noch eines zur Erläuterung: Bevor die Seite entstand, hatte ich noch mit meinem Bruder und meiner Schwägerin, den Eltern von Alina, über die Seite gesprochen. Jene fanden die Idee und im Nachhinein auch die Umsetzung sehr gelungen.

Was tun, frage ich mich?

WeihnachtstellerEs sind zwar noch über drei Monate bis zum ersten Advent, ungeachtet dieser Tatsache habe ich aber bereits heute die ersten Lebkuchen gesehen. Keine Ahnung, wer sich selbige bereits in dieser Jahreszeit (kalendarisch haben wir noch Sommer!) kauft. Für mich gehören sie – zumindest dem Augenschein nach (geschmacklich kann ich mich sowieso nicht an ihnen laben) – einfach zur Weihnachtszeit, sowie Plätzchen, bunt illuminierte Fenster, die der winterlich-naturalen Tristesse farbliche Akzente setzen, Adventskalender und Mandarinen, um nur mal ein paar wenige Beispiele zu nennen, andererseits gibt es aber bestimmt auch ein paar Oblaten-Gourmets, die bis heute monatelang dieser süßen Köstlichkeit entbehren mussten ...

Für jene wird diese sicherlich lang ersehnte Wiederkehr bereits jetzt, in der Zeit der aufkeimenden Farbenvielfalt des Herbstes, eine wahre Gaumenfreude.

Schluss mit lustig! Das Bundesinnenministerium teilte heute mit, dass bei Passfotos für einen neuen (mit biometrischen Daten versehenen) Reisepass künftig nicht mehr gelächelt werden darf. Auf dem Foto muss das Gesicht einen neutralen Ausdruck zeigen, denn Lächeln würde die automatische Gesichtserkennung erschweren.

Also reißt euch zusammen!

Für die, die es interessiert, noch ein paar mehr Details: Die neuen deutschen Reisepässe werden ab 1. November ausgegeben und enthalten zunächst die Gesichtsdaten. Wegen der neuen Technik kosten die Pässe künftig 59 statt bisher 26 Euro. Von 2007 an kommen auch die Daten von zwei Fingerabdrücken hinzu. Später könne auch das Muster der Iris auf dem Pass-Chip gespeichert werden, sagte Bundesinnenminister Otto Schily. Die computergestützte Gesichtserkennung wird ab 2006 auch zur Überprüfung von Ausländern eingesetzt, die ein Visum für Deutschland beantragen. Terrorismus-Verdächtige könnten damit besser ermittelt werden, heißt es.

Mir fehlt die Luft zum Atmen. Habe das Gefühl, als würde der Tod an meinen Fingern kleben und mit seiner in ihm wohnenden Verderbnis fortwährend Unheil anrichten, das mich immer tiefer in den Sog des Lebensmüden zieht.

Der Sommer neigt sich dem Ende zu. Ich fühle mich wie eine vertrocknete Pflanze, deren Dasein dadurch bestimmt war, nur einmal zu blühen. Die Kräfte schwinden. Äußerlich wohne ich in einer Hülle einer veralteten, 36-jährigen Frau, innerlich fühle ich mich so klein und lebensunfähig wie ein junges Grundschulkind, das noch die Fürsorge einer Bezugsperson bedarf, um sich im späteren Leben als gleichwertiges Mitglied innerhalb dieser aufgewachsenen Gesellschaft zu integrieren. Diese dazugehörige Gefühl fehlt mir - schon seit jeher. Es gibt Phasen, in denen ich mich mit diesem deplatzierten Manko arrangieren kann, Momente, in denen ein positives Grundgefühl vorherrscht, das meist aus einem stimmungserhellendem Ereignis gespeist wird, welches sich für eine kleine schützende Weile wie ein sichernder Panzer um mich legt, wenngleich ich schon in jenen Hochphasen weiß, dass der Sturz in die Tiefe des Unzulänglichen wieder einkehren wird.

Ich möchte mein Leben so gerne Leben nennen und es mich durchfluten spüren können. Wie gelingt dieses Vorhaben bloß den anderen?

Um den Geschlechterk(r)ampf noch ein wenig weiter anzufachen und jahrelang falsch gehegten Vorurteilen endlich ihre Bezugsgrundlage zu nehmen, hier nun die absolute Wahrheit über das Fahrvermögen von Frauen, wobei ich explizit betonen möchte, dass folgende Meldung heute Mittag von der Deutschen Presseagentur veröffentlicht wurde.

Frauen sind die besseren Autofahrer. Das jedenfalls ergab der Simulatortest eines britischen Autoversicherers. Danach richteten Frauen weniger Schäden an, gingen geringere Risiken ein und konnten Gefahren besser einschätzen. Außerdem handelten sie sich dem Test zufolge weniger Knöllchen wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen ein. Bei der simulierten Fahrt durch eine normale Stadt wurden Faktoren wie Reaktionsgeschwindigkeit, Risikobereitschaft, aggressives, ungeduldiges oder umsichtiges Fahren bewertet.

Vorgestern ist mein Opa wieder vom Bodensee zurückgekommen. Wie ich gestern von meiner Mutter erfuhr, ist er dort während des 2-wöchigen Aufenthalts bei meinem Onkel bewusstlos zusammengebrochen, kam dann vor Ort ins Krankenhaus, sei aber jetzt – den Umständen entsprechend – wieder wohl auf.
Während der Abwesenheit meines Großvaters hat mein anderer Onkel die Wohnung seiner Eltern wieder picobello auf Vordermann gebracht. Was bleibt ist aber doch die Lücke, die durch den Tod meiner Oma entstand. Diese ist einfach nicht zu füllen!

Der Onkel, bei und mit dem mein Opa die vergangenen beiden Wochen verbracht hat, wird heute wieder zurück zum Bodensee fahren. Es wird seit vielen Wochen das erste Mal sein, wo mein Opa ganz alleine ist, und das in der Wohnung, in der er Jahrzehnte mit meiner Oma verbracht hat. Klar haben wir, die Familie, uns einen kleinen „Schlachtplan“ ausgedacht, um meinen Opa weiterhin ins Familienleben zu integrieren, wobei er dennoch nicht umhin kommen wird, Zeit mit sich alleine – und das im Bewusstsein, nun Witwer zu sein, wobei ich nicht zu sagen vermag, inwieweit er sich mit dieser Rolle anfreunden kann - verbringen zu müssen. Auch wenn meine beiden Großeltern von ihrer Emotionalität unterschiedlicher nicht hätten sein können, sie waren eine Einheit. Ich hatte mir schon vor langer Zeit einmal Gedanken darüber gemacht und kam zu der Einsicht, dass wenn es einmal soweit sein sollte, dass einer der beiden stirbt, der andere sicherlich auch nicht mehr lange leben wird, was nicht heißen soll, dass ich es mir so wünschen würde, aber sie waren einfach ein Verbund an Mensch, auch wenn das nach Außen hin nicht erkennbar war. Mein Onkel sagte in dieser Beziehung völlig nüchtern, dass er meinen Opa maximal ein Jahr geben würde. Als meine Oma aufgebahrt war, sagte mein Großvater zu ihr: „Tschüss, ... ich komme auch bald nach“

Ich hatte mich früher immer gefragt, wie sich todesbedingte Trauer wohl für mich anfühlen mag, weiß inzwischen, dass sie in Schüben kommt, es Phasen gibt, in denen man einfach weiterlebt, bis einen plötzlich eine Kleinigkeit an den geliebten Menschen erinnert und jene das Gefühl auslöst, mit der Person in Kontakt treten zu wollen, weil einem bewusst wird, dass man sie vermisst, man aber just in diesem Augenblick vom Gehirn das Signal gesendet bekommt, dass diese Person nicht mehr existiert, weshalb man sich zwangsweise damit zu arrangieren hat, auch wenn das Herz es verzweifelt zu negieren versucht.

Vier Mal ist mein Großvater in den kürzlich zurückliegenden Jahren bewusstlos geworden. Einmal in der Wohnung meiner Großeltern, wobei meine Oma ihn mit einem nassen, kühlenden Handtuch und „kleinen Ohrfeigen“ wieder wach bekommen hat. Einmal im Fahrstuhl, wo ihn die Mitbewohner des Hauses fanden und in Folge den Notarzt riefen, aber auch einmal in der Stadt, als er gerade in den Omnibus des örtlichen Nahverkehrs, der ihn nach Hause hätte bringen sollen, einsteigen wollte, was zum Glück auch wieder öffentlich - und somit lebensrettend – war. Und jetzt bei meinem Onkel wieder ...

Was aber, wenn es das nächste Mal wieder zuhause passiert? Jetzt ist da niemand mehr! „Schlachtplan“ hin oder her, in Gänze können wir die Versorgung nicht abdecken.

Der dritte Tag in Folge mit weniger als fünf Stunden Schlaf. Mag sein, dass andere damit zurecht kommen, um den Erfordernissen ihres Daseins gerecht zu werden. Ich nicht!

Um es kurz zu sagen: Mir geht’s nicht gut. Viel Arbeit, viel Stress und dadurch keine Zeit für ein Leben, das sich lebenswert nennen könnte.

Ich versuche zu funktionieren, doch mir fehlt die Kraft dazu - und dabei weiß ich, dass meine Zukunft davon abhängt, keine Schwäche zu zeigen.

Das Glück scheint mir heute gleich in mehrfacher Hinsicht gewogen zu sein. Als ich heute Morgen in den Briefkasten sah, hatte ich Post von der Bibliothek deutschsprachiger Gedichte. Vor etlichen Monaten hatte ich an einer Ausschreibung teilgenommen, wobei ich das fast schon wieder vergessen hatte, mich aber sofort wieder daran erinnerte, als ich den Briefumschlag in den Händen hielt.

Den ganzen Inhalt des Briefes möchte ich natürlich nicht wiedergeben, aber vielleicht doch jenen Teil, der mich heute früh in eine wahre Stimmungswoge katapultierte.

Dort heißt es: „ Nach eingehender Beratung freuen wir uns sehr, Ihnen mitteilen zu können, dass Ihr Gedicht ‚Liebesschwur’ für die Veröffentlichung in der nächsten Anthologie-Buchausgabe der Bibliothek deutschsprachiger Gedichte vorgesehen ist. Anbei finden Sie einen Korrekturabzug Ihres Gedichtes mit der Bitte um sorgfältige Prüfung. Falls Sie Fehler im Text oder Autorennamen finden, korrigieren Sie bitte auf diesem Korrekturabzug und senden Sie uns diesen bis 30. September 2005 zurück. Wenn alles in Ordnung ist, müssen Sie nichts unternehmen – wir werden Ihr Gedicht dann in der vorliegenden Form veröffentlichen. Ich darf Ihnen zu Ihrem gelungenem Werk gratulieren und freue mich, Sie im Kreise unserer Autoren begrüßen zu können.“

Ist das nicht göttlich? Ich in einer Anthologie? Ich hatte schon vor einigen Jahren mal bei der Bibliothek deutschsprachiger Gedichte ein Gedicht eingesandt. Auch jenes kam in eine Anthologie. Und jetzt wieder! Ich muss zugeben, dass ich stolz bin.

Damit ich aber nicht nur theoretisch über etwas schreibe, werde ich den Spross meiner Dichtkunst auch mit beifügen, wobei sich natürlich über den Anspruch streiten lässt.

Liebesschwur

Gespielte Leichtigkeit, die uns umgibt,
wenn wir der Sorgen Nöte Frieden säuseln
Es bleibt nur dieser eine Augenblick,
der Hauch, der uns an einst erinnert

Die Zeit, in der die Sehnsucht uns entflammte,
wo Trennung Leiden hieß
Du mein kleines Mal am Zeh verehrtest
Und mich aus tiefstem Herzen noch begehrtest

Die Zeit, in der ich schüchtern deine Nähe suchte
Zukunft eine Möglichkeit erhielt
Bevor ich langsam meine Angst verlor
Und Dir auf ewig meine Liebe schwor

Die Schwere, die uns nun umfasst
Entzweit und Mal für Mal
Obwohl wir füreinander ringend
Dem Eid der Treue huldigen.



Das zweite Quäntchen Glück gesellte sich insofern an meine Seite, als dass ich den Artikel eines gestern geführten 3,5-stündigen Interviews jetzt schon fertig habe, ohne dass ich – wie sonst oft üblich – meiner eigenen Unfähigkeit wegen in Tränen ausbrach oder sich meine Laune ins Gegenteil verkehrt hätte.

Und dann noch etwas gänzlich Unspektakuläres. Ich habe im Dart gewonnen, obwohl ich es schon ewig nicht mehr gespielt hatte. Das Ergebnis stand zwar bis zum Schluss auf Messers Schneide, doch ich gewann.

Heute ist mein Heldentag! Schade, dass ich meiner Oma nichts davon erzählen kann.

 

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