Die ganzen vergangenen Tage habe ich immer wieder nur gefroren. Gefroren, gefroren und nochmals gefroren. Fast würde ich behaupten, dass schon ein gewisses, leider aber sehr nutzloses, Talent dazu gehört, so zu frieren. Möglicherweise werde ich aber auch einfach nur krank, was zwar sehr selten vorkommt, eigentlich nie, aber nicht im Bereich des Unmöglichen liegt, sich aber momentan fast ein bisschen so anfühlt. Möglicherweise habe ich die vergangenen Tage – wie so oft – aber auch einfach nur viel zu wenig geschlafen und war insofern anfällig oder sensibler in der Wahrnehmung für kühlere Temperaturen. Wir, das heißt ich, werde ja sehen, auf welcher Tatsache meine Vermutung basiert, denn in den kommenden drei Wochen wird es kaum einen verpflichtenden Termin geben, der mich nach wenigen Stunden Schlaf aus dem Bett zwingt. Warum? Weil ich bis zum 23. November Urlaub habe. Urlaub, vor dem ich das erste Mal Angst habe, obwohl ich mich doch auf Etwas ganz besonders freue: auf das erste Mal Schwitzen. Nach so viel Frieren freue ich mich wirklich auf durch zu viel wahrgenommene Wärme bedingte Transpiration.
Wir, das Pänchen und ich, fliegen auch dieses Jahr wieder in die Staaten, wie schon all die Jahre zuvor im Herbst. So spät wie dieses Jahr sind wir allerdings noch nie geflogen. Am Montag um 14 Uhr heißt es dann „Tschüss Deutschland“, um gen Westen zunächst nach Chicago und von dort weiter nach Phoenix zu fliegen, von wo aus wir mit dem Auto weiter nach Los Angeles fahren werden, um am 8. November schließlich ein weiteres Mal (vorletztes Jahr haben wir das schon einmal gemacht) einem Who-Konzert zu frönen. Wer den Pan kennt, weiß, dass das seine Götter sind und sie es auch vermögen, ihn die Angst vorm Fliegen auch diesmal wieder überwinden zu lassen.
Wie wir von Los Angeles weiter fahren, wissen wir noch nicht genau, auf jeden Fall irgendwann auch wieder ostwärts. Als östlichsten Punkt haben wir grob geplant Santa Fe und Albuquerque in New Mexiko vorgesehen, um von dort runter nach El Paso an der mexikanischen Grenze und schließlich wieder westwärts über Tucson nach Phoenix zu fahren, von wo aus wir am 18. November auch wieder zurückfliegen werden.
Bedingt durch die Tatsache, dass wir so spät reisen, wissen wir aber auch noch nicht genau, wie uns das Wetter gewogen sein wird. Wenn wir alles Geplante realisieren, müssen wir uns einem breiten Temperaturspektrum – von Schnee bis 30 Grad – stellen. Ich denke, dass wir das dann auch vor Ort entscheiden und uns der wheater-channel einmal mehr ein verlässlicher Ratgeber sein wird. So wie letztes Jahr (oder war es vorletztes Jahr?), als wir dem schlechten Wetter davonfuhren.
Wir, das Pänchen und ich, fliegen auch dieses Jahr wieder in die Staaten, wie schon all die Jahre zuvor im Herbst. So spät wie dieses Jahr sind wir allerdings noch nie geflogen. Am Montag um 14 Uhr heißt es dann „Tschüss Deutschland“, um gen Westen zunächst nach Chicago und von dort weiter nach Phoenix zu fliegen, von wo aus wir mit dem Auto weiter nach Los Angeles fahren werden, um am 8. November schließlich ein weiteres Mal (vorletztes Jahr haben wir das schon einmal gemacht) einem Who-Konzert zu frönen. Wer den Pan kennt, weiß, dass das seine Götter sind und sie es auch vermögen, ihn die Angst vorm Fliegen auch diesmal wieder überwinden zu lassen.
Wie wir von Los Angeles weiter fahren, wissen wir noch nicht genau, auf jeden Fall irgendwann auch wieder ostwärts. Als östlichsten Punkt haben wir grob geplant Santa Fe und Albuquerque in New Mexiko vorgesehen, um von dort runter nach El Paso an der mexikanischen Grenze und schließlich wieder westwärts über Tucson nach Phoenix zu fahren, von wo aus wir am 18. November auch wieder zurückfliegen werden.
Bedingt durch die Tatsache, dass wir so spät reisen, wissen wir aber auch noch nicht genau, wie uns das Wetter gewogen sein wird. Wenn wir alles Geplante realisieren, müssen wir uns einem breiten Temperaturspektrum – von Schnee bis 30 Grad – stellen. Ich denke, dass wir das dann auch vor Ort entscheiden und uns der wheater-channel einmal mehr ein verlässlicher Ratgeber sein wird. So wie letztes Jahr (oder war es vorletztes Jahr?), als wir dem schlechten Wetter davonfuhren.
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Zwischen Wunsch und Realität kreiert sich die Welt (und auch mein Leben?) doch völlig anders als ich dachte. Eine Aussage, die in sich nicht weiter verwunderlich, eher logisch klingt. Das Ungewöhnliche und Tragische liegt wohl vielmehr darin, dass ich mir mein Leben samt Daseinsberechtigung von Außen zuführe und dadurch in großer Abhängigkeit zu diesem Außen stehe, zumal ich durch eine schier unstillbare Sehnsucht - wie Nummer Fünf in „Nummer 5 lebt - stets mehr Input brauche, zwingend darauf angewiesen bin.
In jüngster Zeit hat sich das diesbezügliche Bedürfnis erhöht, die Zuführung des Inputs jedoch nicht, wodurch ein kaum zu ertragendes Ungleichgewicht entstand. Manchmal fühle ich mich wie ein in der Wüste Verdurstender, der sich – den Tod vor Augen und seiner misslichen Lage bewusst – ein letztes Mal aufbäumt, um Kräfte zu mobilisieren, die sein Überleben sichern sollen. Aber wie oft kann so etwas gut gehen, vor allen Dingen auch vor dem Hintergrund der psychischen Demotivierung, wenn dieses kraftzehrende Aufbäumen nicht von Erfolg gekrönt war?
In jüngster Zeit hat sich das diesbezügliche Bedürfnis erhöht, die Zuführung des Inputs jedoch nicht, wodurch ein kaum zu ertragendes Ungleichgewicht entstand. Manchmal fühle ich mich wie ein in der Wüste Verdurstender, der sich – den Tod vor Augen und seiner misslichen Lage bewusst – ein letztes Mal aufbäumt, um Kräfte zu mobilisieren, die sein Überleben sichern sollen. Aber wie oft kann so etwas gut gehen, vor allen Dingen auch vor dem Hintergrund der psychischen Demotivierung, wenn dieses kraftzehrende Aufbäumen nicht von Erfolg gekrönt war?
pattyv - am Montag, 27. Oktober 2008, 23:36 - Rubrik: einsam & verlassen
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Kämpfe jetzt schon den dritten Tag in Folge mit einem Gefühl in der Magengegend, das mir fast die Luft zum Atmen abschnürt und sich andererseits so anfühlt, als ob man mir ein schweres Gewicht weitflächig auf den Bauch gelegt hätte. Es will einfach nicht weichen. Ich denke durchaus, dass es psychosomatisch ist, ahne auch den Zusammenhang, das heißt die Zusammenhänge.
Was mir konkret auf den Magen schlägt? Zwei Anlässe. Ich vermute zumindest, dass es das ist, werde das Eine, das mir große Sorgen bereitet, auch recht zeitnah erleben, weshalb ich, wenn es überstanden ist, zumindest in diesem Fall sagen kann, ob ich eine Art Erleichterung fühle. Andererseits befürchte ich, dass das Andere, etwas von viel größerer Tragweite (ich sollte einfach doch einen anderen Blog anlegen), mich derart aufwühlt, dass ich zwar grundsätzlich erleichtert gewesen wäre, wenn Anlass Nummer 1 hinter mir läge, dies aber durch die immense Kraft, die Anlass Nummer 2 innewohnt, gar nicht mehr nuanciert wahrnehmen kann, weil mich dieser Strudel so mitreißt und komplett vereinnahmt.
Was mir konkret auf den Magen schlägt? Zwei Anlässe. Ich vermute zumindest, dass es das ist, werde das Eine, das mir große Sorgen bereitet, auch recht zeitnah erleben, weshalb ich, wenn es überstanden ist, zumindest in diesem Fall sagen kann, ob ich eine Art Erleichterung fühle. Andererseits befürchte ich, dass das Andere, etwas von viel größerer Tragweite (ich sollte einfach doch einen anderen Blog anlegen), mich derart aufwühlt, dass ich zwar grundsätzlich erleichtert gewesen wäre, wenn Anlass Nummer 1 hinter mir läge, dies aber durch die immense Kraft, die Anlass Nummer 2 innewohnt, gar nicht mehr nuanciert wahrnehmen kann, weil mich dieser Strudel so mitreißt und komplett vereinnahmt.
pattyv - am Samstag, 4. Oktober 2008, 07:11 - Rubrik: Ein neuer Tag
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Ich sehne mich wirklich sehr nach einem neuen Blog, einem, in dem ich einfach alles, was mich bewegt, niederschreiben kann, ohne Angst haben zu müssen, dass es irgendjemanden verletzt oder Bekannte Details über mich erfahren, die sie nicht erfahren sollen. Warum dann nicht einfach ein gutes, altes Tagebuch?
Auch hier schwelt die Angst mit, dass es irgendwann irgendjemand lesen könnte, der es nicht lesen soll. Wenn mir zum Beispiel mal etwas passieren würde, würde es gewiss meiner Familie in die Hand fallen, von der ich aber nicht möchte, dass sie diese Intimitäten von mir kennen, zumal ich jenen immer die Starke mime, weil deren Leben selbst so problembelastet ist. Davon abgesehen fände ich es wahrscheinlich auch spannend, neutrales Feedback zu erhalten, soll heißen Rückmeldungen von Menschen zu bekommen, die nicht in diese Geschichten involviert sind.
Momentan hänge ich aber noch an diesem Blog, dessen Identität ich auch nicht aufgeben mag, weil es mir wie ein Weglaufen und nicht Einstehen für seine Gefühle erschien. Ich will mich nicht leugnen müssen.
Auch hier schwelt die Angst mit, dass es irgendwann irgendjemand lesen könnte, der es nicht lesen soll. Wenn mir zum Beispiel mal etwas passieren würde, würde es gewiss meiner Familie in die Hand fallen, von der ich aber nicht möchte, dass sie diese Intimitäten von mir kennen, zumal ich jenen immer die Starke mime, weil deren Leben selbst so problembelastet ist. Davon abgesehen fände ich es wahrscheinlich auch spannend, neutrales Feedback zu erhalten, soll heißen Rückmeldungen von Menschen zu bekommen, die nicht in diese Geschichten involviert sind.
Momentan hänge ich aber noch an diesem Blog, dessen Identität ich auch nicht aufgeben mag, weil es mir wie ein Weglaufen und nicht Einstehen für seine Gefühle erschien. Ich will mich nicht leugnen müssen.
pattyv - am Freitag, 3. Oktober 2008, 23:41 - Rubrik: Ein neuer Tag
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Wo fängt eine Lüge an, wo hört sie auf?
Wo fängt Vertrauen an, wo hört es auf?
Ist das Verheimlichen einer Tatsache (zum vermeintlichen Schutz), die jemand anders kränkt, nicht auch schon gelogen?
Gibt es legitimes Lügen? Ein Lügen, das rechtfertigt, einfach so zu agieren, als sei nichts gewesen? Ist das die Welt, in der wir leben? Weshalb sollte sich man dann noch jemand anvertrauen, wenn die Gefahr des Missbrauchs dieses Vertrauens so unendlich hoch ist?
Wenn ich es mir aussuchen dürfte, würde ich immer die schmerzlichere Variante der Wahrheit wählen, denn kein Schmerz kann so groß sein, wie der einer aufgedeckten Lüge, die zudem Vertrauen zerstört.
Andererseits darf ich mich gar nicht beschweren, weil ich selbst nicht anders verfahre und mich nicht getraue, anderen mit der Wahrheit, so diese denn kummervoll ist, Leid zuzufügen. Ich selbst nehme mir die Freiheit der Feigheit zur Lüge heraus, ohne sie anderen gewähren zu wollen, was in keinster Weise fair ist.
Manchmal denke ich, dass ich den Kontakt zu anderen Menschen einfach abbrechen sollte, um erst gar nicht in solche Bredouillen zu gelangen oder die Kontakte auf einer solch oberflächlichen Ebene belassen sollte, dass weder ich anderen noch andere mir Schmerz zufügen könnten. Andererseits zeigen Forschungen zum Glück, dass es nur ein Merkmal gibt, was direkt damit in Verbindung gebracht werden kann: die Qualität privater Beziehungen. Das sagte - zum Auftakt der Erfurter Psychotherapiewoche (13. bis 17. September) - zumindest der Leipziger Mediziner Michael Geyer.
Aber woran lässt sich die Qualität bemessen, wenn Lügen nicht ausgeschlossen und mangelndes Vertrauen vorherrschend sind? Der Mensch ist ein soziales Wesen, braucht Kontakt. Aber wozu Kontakt, wenn dieser, sollte er die Grenze der Oberflächlichkeit verlassen haben, soweit geht, dass Unaufrichtigkeit – zum angeblichen Schutz – plötzlich eine Notwendigkeit erhält?
Wo fängt Vertrauen an, wo hört es auf?
Ist das Verheimlichen einer Tatsache (zum vermeintlichen Schutz), die jemand anders kränkt, nicht auch schon gelogen?
Gibt es legitimes Lügen? Ein Lügen, das rechtfertigt, einfach so zu agieren, als sei nichts gewesen? Ist das die Welt, in der wir leben? Weshalb sollte sich man dann noch jemand anvertrauen, wenn die Gefahr des Missbrauchs dieses Vertrauens so unendlich hoch ist?
Wenn ich es mir aussuchen dürfte, würde ich immer die schmerzlichere Variante der Wahrheit wählen, denn kein Schmerz kann so groß sein, wie der einer aufgedeckten Lüge, die zudem Vertrauen zerstört.
Andererseits darf ich mich gar nicht beschweren, weil ich selbst nicht anders verfahre und mich nicht getraue, anderen mit der Wahrheit, so diese denn kummervoll ist, Leid zuzufügen. Ich selbst nehme mir die Freiheit der Feigheit zur Lüge heraus, ohne sie anderen gewähren zu wollen, was in keinster Weise fair ist.
Manchmal denke ich, dass ich den Kontakt zu anderen Menschen einfach abbrechen sollte, um erst gar nicht in solche Bredouillen zu gelangen oder die Kontakte auf einer solch oberflächlichen Ebene belassen sollte, dass weder ich anderen noch andere mir Schmerz zufügen könnten. Andererseits zeigen Forschungen zum Glück, dass es nur ein Merkmal gibt, was direkt damit in Verbindung gebracht werden kann: die Qualität privater Beziehungen. Das sagte - zum Auftakt der Erfurter Psychotherapiewoche (13. bis 17. September) - zumindest der Leipziger Mediziner Michael Geyer.
Aber woran lässt sich die Qualität bemessen, wenn Lügen nicht ausgeschlossen und mangelndes Vertrauen vorherrschend sind? Der Mensch ist ein soziales Wesen, braucht Kontakt. Aber wozu Kontakt, wenn dieser, sollte er die Grenze der Oberflächlichkeit verlassen haben, soweit geht, dass Unaufrichtigkeit – zum angeblichen Schutz – plötzlich eine Notwendigkeit erhält?
pattyv - am Dienstag, 16. September 2008, 23:47 - Rubrik: einsam & verlassen
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Nein, hier haben weder Hexe Lilli noch Bibi Blocksberg ihre Finger im Spiel und wenn es nicht zu einem solch tragischen Ausgang gekommen wäre es - aus unserer europäischen Sicht - vermutlich ausnahmslos zu beschmunzeln gewesen, aber so nehme ich die Nachricht aus einem Staat in Zentralafrika mit Bestürzung zur Kenntnis.
Butembo - Bei Ausschreitungen während eines Fußball-Freundschaftsspiels in Butembo im Osten Kongos sind 13 Menschen ums Leben gekommen. 35 weitere Menschen seien verletzt worden, meldete das von den Vereinten Nationen unterstützte Radio Okapi. Eine Massenpanik habe zu dem Unglück geführt. Diese sei ausgelöst worden, als der Torhüter einer der beiden Mannschaften die Partie durch Hexerei zu beeinflussen versuchte. Die meisten der Opfer sind laut Radio Okapi zwischen 11 und 16 Jahren alt gewesen.
Butembo - Bei Ausschreitungen während eines Fußball-Freundschaftsspiels in Butembo im Osten Kongos sind 13 Menschen ums Leben gekommen. 35 weitere Menschen seien verletzt worden, meldete das von den Vereinten Nationen unterstützte Radio Okapi. Eine Massenpanik habe zu dem Unglück geführt. Diese sei ausgelöst worden, als der Torhüter einer der beiden Mannschaften die Partie durch Hexerei zu beeinflussen versuchte. Die meisten der Opfer sind laut Radio Okapi zwischen 11 und 16 Jahren alt gewesen.
pattyv - am Montag, 15. September 2008, 23:08 - Rubrik: Aus der Welt der Nachrichten
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Ich weiß nicht warum, aber die Telefonate mit meiner Mutter ziehen mich stimmungsmäßig fast immer ausnahmslos runter. Möglicherweise liegt es an ihrem grundsätzlichen Pessimismus, bei dem ich mich dann meist genötigt sehe, sie wieder in eine zuversichtlichere Seelenlage zu versetzen, zumal ich ja nach wie vor fürchte, dass, wenn sie zuviel Negatives erfährt, ihr Krebs wiederkehrt, oder an ihrem Hang zur Dramatik, der für sie aber gefühlte Realität darstellt. Ich weiß, dass sie das nicht absichtlich macht, anstrengend ist es aber trotzdem. Fatal in dieser Hinsicht ist vor allem, ihre Unerreichbarkeit. Sie hat eine vorgefertigte, fatalistische Meinung, die weder durch stichhaltige noch sachliche Argumente getroster wird. Ich kämpfe und weiß, dass es doch vergebens ist. Manchmal gelingt es mir zwar, sie für eine kurze Weile zu beruhigen und ein klein wenig Hoffnung zu spenden, doch ich weiß um die sichere Wiederkehr ihrer Schwarzseherei – und das ist SEHR anstrengend, zumal ich selbst mit meinem Leben hadere.
Ehrlich gesagt finde ich die Gespräche mit meiner Mutter fast immer so folgenschwer und Kräfte raubend, dass ich nicht in der Lage bin, ihr 100 Prozent meiner Aufmerksamkeit zu schenken, was sich bestimmt roh und herzlos anhört, vermutlich auch ist, obwohl mich das, was sie sagt, thematisch NICHT langweilt. Um die Breitseite jedoch nur gedämpft – im Sinne des Eigenschutzes gemildert - abzubekommen, beschäftige ich mich während der Telefonate meistens mit noch etwas anderem, so dass die Informationen mich nur noch abgeschwächt und wie durch Watte gehört erreichen, wobei ich schon mit dieser abgemilderten Variante zu kämpfen habe.
In dem eben geführten Telefonat ging es um die anstehende Scheidung meiner Schwester, die nun leider – und da zitiere ich meinen Schwager – „zum Krieg“ ausartet. Meine Mutter fürchtet sogar um das Leben meiner Schwester. Mein Einwand „Frauenhaus“, der mir spontan als rettender Gedanke kam, verhallte jedoch im Leeren. „Bei uns (Kleinstadt) gibt es doch kein Frauenhaus“. Unausgesprochen hörte ich ferner: so etwas kannst Du deiner Schwester, einer erwachsenen Frau und ihrem Kind, nicht zumuten wollen.
Bin noch von Sinnen und kann das Gesagte des Telefonats noch gar nicht verarbeiten, geschweige denn fassen. Vermutlich werden sich die beiden wohl bald Gummistiefel zulegen müssen, um für die kommende Schlammschlacht geeignetes Schuhwerk zu haben. Das verflixte siebte Jahr haben sie überstanden, das achte brach ihnen schließlich das Genick, wobei das natürlich keine abrupte Entscheidung, sondern ein schleichender Prozess war.
Was mich richtig traurig stimmt, ist die Tatsache, dass mein Schwager Fabio, seinen 4-jährigen Sohn, jetzt komplett links liegen lässt, obwohl dieser ja wirklich gar nichts dafür kann. Er sagt ihm inzwischen noch nicht einmal mehr „Gute Nacht“.
Und selbst auf die arglose Frage: „Papa, spielst Du mit mir?“, bekam Fabio heute ein „verschwinde!“ zur Antwort, wobei Fabios Nachfrage, wo der Papa denn mit dem Motorrad hinwolle ein nicht minder kaltes „das geht Dich gar nichts an“ zu hören bekam. Was soll ich dazu noch sagen?
Bemerkenswert (und nicht minder traurig) finde ich im übrigen, dass der kleine Kerl zu einer solchen Aussage fähig ist: „Stimmt’s, Mama, wir beginnen jetzt ein neues Leben … ich freue mich darauf, denn dann kann der Papa uns nicht mehr so schimpfen“.
Ich möchte an dieser Stelle auch nicht ins Detail gehen, was mein Schwager pauschalierend über unsere „Psycho-Familie“ gesagt und was er meiner Schwester angetan hat, weil es sonst wie ein billiges Abrechnen im Sinne von einem öffentlichen Schlechtreden aussehen könnte, was es ja nicht sein soll, schließlich möchte ich hier nur niederschreiben dürfen, was mich bewegt. Fakt ist aber, dass mein Bruder darüber dermaßen erbost ist, dass er meinen Schwager „am liebsten das Fürchten lehren möchte“, um es mal geschönt zu artikulieren.
Wäre es nicht an Fabio gegangen, hätte meine Schwester wahrscheinlich, so sagte es mir zumindest meine Ma, noch so weiter gemacht, soll heißen, in den unseligen Verhältnissen weitergelebt, obwohl sie unglücklich war, da ihr das Wohl des Kindes, das in geordneten Verhältnissen aufwachsen sollte, über dem ihren stand.
Ein „ihr beide geht mir am Arsch vorbei“ und die Erkenntnis, dass Fabio inzwischen auch oftmals Angst vor seinem eigenen Vater hat, bestärkte jedoch - so meine Vermutung - den Entschluss zur Trennung, wobei natürlich noch zahllose andere dazu kommen.
Dass eine Scheidung selten (nie?) unproblematisch verläuft, ist gewiss unstrittig, zumal soviel Emotionen damit einhergehen, aber dass zwei einst Liebende so gar keine sachgefällige Ebene mehr finden, wobei ich – als persönlich nicht direkt Betroffene – natürlich mal wieder großspurig schwadronieren kann, finde ich doch beängstigend.
Ehrlich gesagt finde ich die Gespräche mit meiner Mutter fast immer so folgenschwer und Kräfte raubend, dass ich nicht in der Lage bin, ihr 100 Prozent meiner Aufmerksamkeit zu schenken, was sich bestimmt roh und herzlos anhört, vermutlich auch ist, obwohl mich das, was sie sagt, thematisch NICHT langweilt. Um die Breitseite jedoch nur gedämpft – im Sinne des Eigenschutzes gemildert - abzubekommen, beschäftige ich mich während der Telefonate meistens mit noch etwas anderem, so dass die Informationen mich nur noch abgeschwächt und wie durch Watte gehört erreichen, wobei ich schon mit dieser abgemilderten Variante zu kämpfen habe.
In dem eben geführten Telefonat ging es um die anstehende Scheidung meiner Schwester, die nun leider – und da zitiere ich meinen Schwager – „zum Krieg“ ausartet. Meine Mutter fürchtet sogar um das Leben meiner Schwester. Mein Einwand „Frauenhaus“, der mir spontan als rettender Gedanke kam, verhallte jedoch im Leeren. „Bei uns (Kleinstadt) gibt es doch kein Frauenhaus“. Unausgesprochen hörte ich ferner: so etwas kannst Du deiner Schwester, einer erwachsenen Frau und ihrem Kind, nicht zumuten wollen.
Bin noch von Sinnen und kann das Gesagte des Telefonats noch gar nicht verarbeiten, geschweige denn fassen. Vermutlich werden sich die beiden wohl bald Gummistiefel zulegen müssen, um für die kommende Schlammschlacht geeignetes Schuhwerk zu haben. Das verflixte siebte Jahr haben sie überstanden, das achte brach ihnen schließlich das Genick, wobei das natürlich keine abrupte Entscheidung, sondern ein schleichender Prozess war.
Was mich richtig traurig stimmt, ist die Tatsache, dass mein Schwager Fabio, seinen 4-jährigen Sohn, jetzt komplett links liegen lässt, obwohl dieser ja wirklich gar nichts dafür kann. Er sagt ihm inzwischen noch nicht einmal mehr „Gute Nacht“.
Und selbst auf die arglose Frage: „Papa, spielst Du mit mir?“, bekam Fabio heute ein „verschwinde!“ zur Antwort, wobei Fabios Nachfrage, wo der Papa denn mit dem Motorrad hinwolle ein nicht minder kaltes „das geht Dich gar nichts an“ zu hören bekam. Was soll ich dazu noch sagen?
Bemerkenswert (und nicht minder traurig) finde ich im übrigen, dass der kleine Kerl zu einer solchen Aussage fähig ist: „Stimmt’s, Mama, wir beginnen jetzt ein neues Leben … ich freue mich darauf, denn dann kann der Papa uns nicht mehr so schimpfen“.
Ich möchte an dieser Stelle auch nicht ins Detail gehen, was mein Schwager pauschalierend über unsere „Psycho-Familie“ gesagt und was er meiner Schwester angetan hat, weil es sonst wie ein billiges Abrechnen im Sinne von einem öffentlichen Schlechtreden aussehen könnte, was es ja nicht sein soll, schließlich möchte ich hier nur niederschreiben dürfen, was mich bewegt. Fakt ist aber, dass mein Bruder darüber dermaßen erbost ist, dass er meinen Schwager „am liebsten das Fürchten lehren möchte“, um es mal geschönt zu artikulieren.
Wäre es nicht an Fabio gegangen, hätte meine Schwester wahrscheinlich, so sagte es mir zumindest meine Ma, noch so weiter gemacht, soll heißen, in den unseligen Verhältnissen weitergelebt, obwohl sie unglücklich war, da ihr das Wohl des Kindes, das in geordneten Verhältnissen aufwachsen sollte, über dem ihren stand.
Ein „ihr beide geht mir am Arsch vorbei“ und die Erkenntnis, dass Fabio inzwischen auch oftmals Angst vor seinem eigenen Vater hat, bestärkte jedoch - so meine Vermutung - den Entschluss zur Trennung, wobei natürlich noch zahllose andere dazu kommen.
Dass eine Scheidung selten (nie?) unproblematisch verläuft, ist gewiss unstrittig, zumal soviel Emotionen damit einhergehen, aber dass zwei einst Liebende so gar keine sachgefällige Ebene mehr finden, wobei ich – als persönlich nicht direkt Betroffene – natürlich mal wieder großspurig schwadronieren kann, finde ich doch beängstigend.
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