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... da möchte ich einfach nicht mehr sein.

Indem er Rhythm und Blues mit Gospel - oder anders: die Musik des Teufels mit der des Herrn vermählte, - revolutionierte Ray Robinson (Künstlername: Ray Charles) in den fünfziger Jahren die amerikanische Populärmusik und wurde zum Wegbereiter der bis heute erfolgreichsten aller Stilrichtungen, des Soul. Wir, der Pan und ich, kommen gerade von einer cineastischen Matinee zurück, in der wir „Ray“, die filmische Hommage von dem Künstler mit DER unverwechselbaren Stimme, dem bemerkenswerten Gehör (und der charakteristischen Sonnenbrille) sahen. Als großer Fan und Bewunderer benötigte der Regisseur Taylor Hackford erstaunlicherweise 15 Jahre, um das Leben des einflussreichen Musikers „detailversessen“, wie es in einigen Kritiken heißt, in einer zweieinhalb Stunden-Fassung auf die Leinwand zu bringen.

Obwohl ich selbst mit favorisierter Leidenschaft Soul höre, wusste ich bis heute nur wenig über den Urvater des Soul, der meines Erachtens mit seinen zahllosen Affären, zwölf Kindern und jahrelangen Drogenexzessen ein sehr turbulentes Leben führte. Besonderes Lob, wenn mir das aus meiner laienhaften Sicht zusteht, möchte ich dem Hauptdarsteller der filmischen Biographie, Jamie Foxx, der aufgrund seiner exzellenten, nahezu authentisch spielenden Leistung bereits jetzt als Oscar-Kanditat gehandelt wird, aussprechen.

Der Vorteil am Alkoholverzicht liegt zweifelsohne darin, am nächsten Morgen „katerlos“ zu erwachen, was in keinster Weise heißt, dass der vorherige (Silvester)Abend – obwohl wir, der Pan und ich, ihn in gemütlicher Zweisamkeit verbrachten – nicht unterhaltsam und amüsant verlief.

3sat strahlte gestern ganztägig die mit dem ZDF produzierten "Pop around the clock"-Konzerte aus, was uns unser Beisammensein – angefangen von Chicago über Shania Twain, Avril Lavigne, Beyoncé, Zucchero, meinem mir ach so hörenswert erscheinenden Usher bis hin zu Michael Jackson, Phil Collins und Peter Gabriel, um nur einige der 24 Künstler zu erwähnen, - musikalisch abwechslungsreich untermalte, bis die letzten Sekunden des alten Jahres wehmütig ihr Dasein aushauchten, um dem neuen Platz für Hoffnungen und Wünsche zu gewähren.

Es liest sich vielleicht sehr bieder, wenn ich erwähne, dass wir bereits um kurz nach 1 Uhr in den vorgewärmten Hüllen unseres Bettes entschwanden, doch wozu sollten wir uns künstlich wach quälen, wenn die auffordernde Schwere einer gesunden Müdigkeit zum Schlafe drängt?

Das Aufstehen hingegen gelang uns dafür aber umso leichter.


Obwohl das junge Herz des neuen Jahres erst wenige Stunden pocht, der Papst in seiner Neujahrsansprache dazu auffordert, „das Böse mit den Waffen der Liebe zu besiegen“, nagen die Fesseln der Vergangenheit quälend am pulsierenden Muskel der vor uns liegenden Zeit, die mit Meldungen wie „Bei einer Explosion im nördlichen Gazastreifen ist ein zehnjähriges palästinensisches Mädchen getötet worden“ oder „Nach Streitigkeiten über die Lautstärke einer Silvesterparty hat ein Mann zwei Menschen durch Pistolenschüsse schwer verletzt“ sowie weitere Nachrichten über das verheerende Seebeben in Südasien den oben erwähnten Hoffnungsschimmer rasch ertrüben lassen.

Schwenke ich den rückblickenden Lichtkegel des vergangenen Jahres aus der Masse auf mich, leuchtet es vornehmlich in warmen, pastellenen Farben, die ein zufriedenes Gefühl hinterlassen, doch ist es fair, sich angesichts der globalen Umstände wohl zu fühlen?

In irgendeiner verborgenen Ecke meines Verstandes weist mich meine Vernunft dahingehend zurecht, dass niemand alles Leid dieser Welt auf seine Schultern bürden kann, dass ein gewisser emotionaler Abstand dazu auch nötig ist, doch manchmal befürchte ich mit meiner Distanz zu egoistisch zu sein.

[rrrrrrrrrrring, das Telefon klingelt ...]

Anonymer Anruf – kann nur Jo, Ralf, Mum oder Oma sein, dachte ich. Von wegen!

Ich: „Hallo“

Keine Antwort

Ich: „Haaaalloo?“

Er: „Bist Du P.?“

Ich: „Ja“

Er (hauchend): „Ich habe deinen Namen aus dem Telefonbuch, ... bleibst Du bitte so lange dran, bis ich komme ... ?!

Ich: AUFGELEGT!

Jetzt bin ich voller Groll. Was soll das? Passiert anderen Frauen auch so etwas? Mir schon zum zweiten oder dritten Mal (ich will mich gar nicht mehr daran erinnern), wenn auch heute erst nach einer längeren Pause erneut.

Nicht dass ich prüde bin, aber als Objekt irgendeiner Lust lasse ich mich bestimmt nicht missbrauchen. Früher bin ich – den Hörer weit von mir gestreckt - angewidert aus Höflichkeit am Telefon geblieben. Wenn ich heute über dieses Verhalten von einst nachdenke, kann ich wirklich nur noch den Kopf schütteln. Höflichkeit hin oder her. Irgendwo hat auch meine Freundlichkeit Grenzen. Und diesen lüsternen Anruf fand ich mir gegenüber einfach nur takt- und schamlos.

Was denkt dieser Idiot eigentlich?

Ich kam - als ob ich einem schlechten Ruf gerecht werden müsse – leider wieder einmal zu spät. Die Einladung von Frau J. zum Kaffee haben wir, sie, Kai, ein weiterer ehemaliger Mitschüler und ich, heute realisiert.

Kai habe ich auch gleich wieder erkannt. Er hat sich in all den Jahren so gut wie überhaupt nicht verändert. Nach seinem höchst erfolgreichem BWL-Studium in Erlangen, studiert er nun in Würzburg Jura, wo er sich derzeit gerade auf sein zweites Staatsexamen vorbereitet und nebenbei an seiner Dissertation schreibt. Erstaunlich! Andererseits auch wieder nicht. Kai hatte damals schon sein Abitur mit 15 Punkten absolviert und blieb sich – bis heute – diesem eigenen Anspruch, exzellent sein zu wollen, treu, wobei er – und das ist das Angenehme an ihm – nie damit geprahlt hat, sondern sich in steter, schlichter Zurückhaltung übte. Vielleicht lehne ich mich ein wenig zu weit aus dem Fenster, auch gerade im Hinblick auf den Umstand, dass wir uns schon Jahre lang nicht mehr unterhalten haben, wenn ich mich dahingehend äußere, dass Kai auch heute noch auf dem Boden der Tatsachen weilt, auf dem er ein exquisiter Gesprächspartner ist.

An die Promotion hatte ich einst auch gedacht, würde sie sogar noch heute gerne umsetzen, doch dafür fehlte leider der Mut, obwohl ich heute, bald fünf Jahre nach meinen beiden Uni-Abschlüssen, noch so sehr viel weniger weiß und einfach draußen bin aus der Materie, was nicht heißt, dass ich mich nicht wieder einlesen könnte, aber schreiben ... ??? Könnte ich noch wissenschaftlich schreiben? Ich habe die Befürchtung, davon unwiederbringlich weit weg zu sein. Schade eigentlich!

Was Frau J. betrifft. Sie hätte ich sehr wahrscheinlich auf offener Straße im Vorübergehen gar nicht mehr wieder erkannt. Ihre lange Haare von einst sind ein Opfer der Chemotherapie geworden, wobei sie den verloren gegangen Kopfschmuck mit einer Perücke zu kaschieren versucht. Das Wort „versucht“ benutze ich insofern, als dass andere Kriterien, wie ihr aufgeschwämmtes Gesicht, trotzdem unverkennbar Auskunft über das innere Gefecht ihrer letzten Jahre geben. Einzig ihre Stimme war mir vertraut. Seltsam, wenn man in einer bekannten Stimme ein Gesicht sucht, das Krankheit und Zeit aufgefressen zu haben scheinen.

Noch wenige Stunden, dann ist Weihnachten auch für dieses Jahr vorbei.

Mir ist es zuwider!

Hätte ich die Möglichkeit gehabt, mich zwischen Arbeit und Weihnachten bzw. das, was es in meinem Umfeld ausmacht, entscheiden zu können, hätte ich mich eindeutig für den Job entschieden, auch wenn sich das jetzt äußerst unsozial anhören mag.


Morgen darf ich wieder arbeiten. Ich freue mich darauf.

Was ist verwerflich daran, Mensch mit Gefühl zu sein? Mache ich mich angreifbar, wenn Kollegen diese Seiten lesen?

Es gibt keinen Grund, sich zu verstecken, weder gestern noch heute!

Das ist meine Seite, auf der ich mir erlaube ich zu sein, ... auf der ich mir erlaube, Schwäche zu zeigen, ... auf der ich mir auch erlaube, Ängste zu äußern, weil sie zu mir gehören.

Und wenn die, die diese Seite lesen, meiner Schwäche auszuspielen gedenken, so mögen sie es tun. Für mich liegt die Stärke darin, auch Schwäche zu zeigen.

Nein, ich bin kein schlechter Mensch. Ich habe das Recht, hier zu sein.

Habe eben erfahren, dass mein Blog im Kollegenkreis bekannt ist, was mich total einschüchtert.

Habe ich etwas geschrieben, was meine Stellung gefährden könnte?

Bin verunsichert.

Will mir die Freiheit dieses Raumes aber auch nicht nehmen lassen oder einen neuen, unbekannten Blog eröffnen, weil ich flüchten musste.

Nein, ich habe nicht das Gefühl, dass ich flüchten muss.

Soweit ich mich bewusst entsinne, steht nichts Verwerfliches auf diesen Seiten.

Ich lasse mich aber auch gerne belehren.

... eben im Ticker gelesen (Quelle: Deutsche Presse Agentur)

Die Bürger der mexikanischen Stadt Villahermosa dürfen in ihren Wohnungen nicht mehr nackt herumlaufen. Andernfalls drohen ihnen 36 Stunden Arrest oder eine Geldstrafe von umgerechnet rund 100 Euro. Wie die mexikanische Tageszeitung "La Jornada" berichtete, soll ein entsprechender Erlass am 1. Januar in Kraft treten. Ob jemals ein Fall von Nudismus in den eigenen vier Wänden in der 500 000 Einwohner-Stadt angezeigt wird, scheint fraglich: Das Ausspionieren von Nachbarn ist ebenfalls verboten.

Gut, dass die vor Ort scheinbar keine anderen Probleme haben.

 

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