Aeltere Beitraege von blogger de
Aergerlich
Angst
Aus der Welt der Nachrichten
Des Lebens muede
Ein neuer Tag
einsam & verlassen
Familie
Freizeit
Freude
Job
Kaum zu glauben
Kino
Kurioses
Nicht von dieser Welt
Omas Krebs
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
icon

 
Das war definitiv nicht mein Tag heute!

„Sie machen ein Gesicht, als ob Sie im nächsten Augenblick erschossen würden“, erläuterte mir der Dozent zu meinem Auftritt vor der Kamera. „Ehrlich gesagt fühlte ich mich auch so“, entgegnete ich voller Scham, als ich diese peinlich steife Figur, namens ich, die sich orientierungslos um Kopf und Kragen redete, auf dem Bildschirm sah.

Und dabei – oder gerade deshalb (?) - ereiferten wir uns kurz vorher noch an den ersten praktizierenden Versuchen der Bauchatmung, um auf kräftesparendem Weg über genügend Luft für den Grundton unserer Stimme zu verfügen, exerzierten Sprechübungen, wurden mit sinnbildlich erhobenem Zeigefinger noch auf „Kamera frisst Freundlichkeit“ verwiesen, weshalb wir doch etwas ausgeprägter Lächeln sollten. Außerdem galt es, Redepausen einzulegen, die Hände wenn, nur im „positiven Bereich“ (oberhalb des Gürtels und unterhalb des Kinns) zu bewegen, aber nicht ausufernd und nicht aus der Vertikale kommend, und und und, ...

Wir hatten zehn Minuten Zeit, um uns auf das Thema vorzubereiten. Vor Nervosität war ich kaum des Denkens fähig, um mir ein Konzept oder eine medienfähige Strategie zu kreieren. Ich hasste die Umstände. Ich hasste den Zwang. Ich hasste die Kamera. Ich wollte weder mit der Kamera flirten noch empfand ich das königliche Gefühl, mit dem wir uns der Kamera nähern sollten. Meine Beine und Arme zitterten. Mir war heiß, sehr heiß, zu heiß. Ich wollte nicht, aber ich musste, also brachte ich es hinter mich. Widerlich!

Gleich im ersten Satz machte ich Fehler. Das, was ich im Vorfeld auswendig zu lernen versuchte, entglitt meiner Erinnerung. Ich begann zu sprechen und vergaß, was ich in der ersten Satzhälfte formulierte. Ich will das hier auch gar nicht weiter ausführen. Später, als wir die Videos auswerteten, erfuhr ich, dass Auswendiglernen der falsche Weg sei, dass wir uns (im Kopf) Stichworte machen, an denen wir uns entlang hangeln sollen, wobei jeder Gedanke einen eigenen Satz erhalten müsse.

So viel zu Theorie. Von all den gesehen Teilnehmern empfand ich mich als die Schlechteste. Ich hätte mich am liebsten unter dem Schreibtisch versteckt.

Und morgen?

Morgen gilt es wieder, sich dieser medialen Konfrontation zu stellen.

Ach wenn ich mich dieser Schmach doch entziehen könnte!

Jetzt bin ich also endlich wieder zuhause. Die Rückfahrt von Hagen war aufgrund der Wetterverhältnisse – sehr starker Regen und von der Sicht nahezu undurchdringbarer Nebel – sowie der Staus anstrengend und langatmig.

Dafür gestalteten sich die Stunden seit der Rückkehr um so kurzweiliger: Während ich am Donnerstag Abend noch den Koffer auspackte, den Anrufbeantworter abhörte, meine Post sortierte und die ersten Willkommenstelefonate führte, bereitete ich am Freitag tagsüber ein Interview vor, dass ich noch am gleichen Abend mit einer Dame, die in Anerkennung ihres umfangreichen und vielseitigen künstlerischen Gesamtwerks den Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur erhielt, führte. Leider nahm dieser Termin sehr viel mehr Zeit in Anspruch als ich dachte. Nach geschlagenen sechs Stunden verließ ich doch recht genervt, wenn auch um ein wirklich sehr interessantes eineinhalbstündiges Gespräch mit der Künstlerin reicher, den zelebrierenden Ort. Samstag Morgen dann die ersten Reinigungsaktionen. Die Eiche vor meinem Balkon hat während meiner Abwesenheit auf selbigem doch recht viel ihres bunten Federnkleids eingebüßt, das es mühselig zu entsorgen galt, um mal nur ein Beispiel zu nennen. Andererseits drängte mich auch meine innere Stimme, die Zeit mit diesen säubernden Belangen zunächst nicht zu großzügig auszudehnen, schließlich wollte ich an diesem Morgen mit meinem Pan frühstücken, was wir gegen 11.30 Uhr schließlich auch realisierten. Der Nachmittag und der Abend gestaltete sich – auch unter dem Umstand, dass mein Pan und ich ein wenig kränkelten – zeitungebunden, leger und stresslos. Am Abend besuchte uns Jo, mit dem wir zunächst „Skippo“ spielten und im Anschluss daran gemeinsam einen Film mit Paul Newman ansahen.

Die Zeit drängt, ...

Den gestrigen Sonntag verbrachte ich fast in Gänze damit, an dem Artikel der Preisverleihung zu feilen, obwohl ich mir zwischendurch auch mal kleine Schmoll- und dem-Pan-die-Haare-schneiden-Pausen gönnte, während wir abends noch die drei Maschinen Wäsche bügelten.

Die nächsten beiden Tage steht bei mir aber noch immer kein arbeitender Alltag auf dem Programm, obwohl ich mich in den Räumlichkeiten meiner beruflichen Verpflichtung befinden werde. „Moderations-Seminar“ steht thematisch übergreifend auf dem auskunftsgebenden Blatt des Rhetorik-Kurses, der heute Details über Nonverbale Kommunikation verrät. So ganz fremd ist mir die Materie nicht, schließlich habe ich an der Uni bereits drei Rhetorik-Kurse besucht. Aber bei meinem Vermögen des Vergessens schadet Wiederholung natürlich nie. Ich möchte nur nicht vor die Kamera!

Der letzte Morgen bricht verregnet über uns herein. Habe eben schon meinen kaum zu bändigenden Koffer mit aller Mühe in den Kofferraum gehievt.

Die letzten Tage bin ich gewöhnlich um 7.30 Uhr aufgestanden, heute hingegen war ich der Nervosität der Abreise wegen so aufgeregt, dass ich mich bereits kurz nach 6 Uhr diesem heimreisenden Tag stellte.

Es ist erstaunlich, wieviel Neues, Wissenswertes, teilweise auch schon aus dem Alltag heraus müssendes Praktiziertes, gelegentlich auch Langweiliges ich in den vergangenen Tagen gehört habe. Mittlerweile spüre ich aber auch, dass ein gewisser Sättigungsgrad erreicht ist, ich Zeit benötige, um das Gehörte und Angewendete zu verarbeiten, wobei ich teilweise auch schon einiges verwechselt habe, weil mir die mir zugetragenen Daten für eine Ordnung in mein kleines Weltsystem zu viel schienen.

Ja, ich bin müde, geschafft, erkältet und geschlaucht, aber dankbar, hier gewesen zu sein, empfinde das Dabeisein- und Lernendürfen als Geschenk, als Bereicherung meines Seins, die mich, auch wenn es ein wenig pathetisch klingen mag, wieder ein bißchen mehr formt und verständiger macht.

Und doch, ich freue mich auf zuhause, von dem mich heute thematisch nur noch das "Porträt" trennt.

Und im Februar kehre ich wieder, um den zweiten Teil dieses Seminars zu genießen.

Der letzte, vor zehn Tagen so lang ersehnte Abend. Unspektakulär, obwohl uns die Dozenten heute Mittag fragten, ob wir Abschied feiern würden und dabei erfuhren, dass der Volokurs zuvor so heftig Abschied zelebrierte, dass am nächsten Tag der restliche Unterricht komplett ausfallen musste.

Und bei uns?

Während ein Teil der Gruppe Fußball sieht, weilt ein anderer Teil mit mir hier im PC-Raum, sieht via Laptop und Beamer „Frühstück bei Tiffany“, obwohl Stefan und ich uns vornehmlich im Internet verlustieren und die restlichen Personen sich auf den Weg in die Innenstadt machten.

Ich kann mich, des Filmes wegen, auch nicht wirklich auf die hiesigen Zeilen konzentrieren, weil ich doch immer dazu neige, meinen Blick dem Film zuzuwenden, was mich auch daran hindert, ein Fazit zu fällen.


Die gestrig im Anzug befindliche Erkältung hat sich mittlerweile zu einem triefenden Schnupfen entwickelt.

Die Nachricht des überraschenden Todes ihrer besten Freundin hat die Seminarteilnehmerin doch viel mehr mitgenommen, als ich zunächst annahm. Sie ist vorhin abgereist.

Wir dürfen morgen – nach Verhandlungen – auch schon um 15 Uhr in Richtung Heimat aufbrechen, was heißt, dass ich unter idealen Verkehrsbedingungen bereits um 18 Uhr zuhause eintrudeln werde.

Polizei-, Gerichts- und Feuerwehrberichte lautet das uns heute morgendlich beschäftigende Thema.

Merkwürdig, dass gerade gestern Abend die beste Freundin einer Seminarteilnehmerin, die sich den heutigen Vormittag unter diesen Umständen erspart, bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam.

Mir will heute einfach nicht warm werden, selbst die Mischung aus Kaffee und Wasser, die ich mir der extremen Stärke wegen nur in abgemilderter Form (Anteile 50:50) einflöße, helfen nicht weiter.

Nein, ich werde nicht krank!

Ich friere nur in aller Ruhe vor mich hin.

Die Zeit eines Kurses verstrich noch nie so gemächlich wie heute. Inzwischen fällt es auch mir schwer, die Augen aufzuhalten.

Heute steht Kommunalpolitik auf dem Programm. Der Kämmerer der Stadt Hagen versucht uns die trockene Materie von Zahlen, die sich in Haushaltsbüchern türmen, zu erläutern, was, wenn ich durch die Runde Blicke, nicht wirklich mit großem Interesse wahrgenommen wird. Dass es fast keine Gemeinde mehr in Deutschland gibt, die einen ausgeglichen Haushalt aufweist, habe ich inzwischen auch mitbekommen, doch wenn ich – in Anbetracht der Entwicklung der vergangenen Jahre den immer schuldenreicheren von Hagen wahrnehme, auch wenn der stärkste Zuwachs sich durch den Wegbruch der Gewerbesteuer ergab – geht mir beim Wort „Haushaltskonsolidierungsplan“ (Strategiekonzept zur langfristigen Wiederherstellung der kommunalen Handlungsfähigkeit einer Stadt, was in Hagen schon seit zehn Jahren versucht wird, wobei sich das jährliche Defizit Jahr um Jahr erhöht und insofern das Vorhaben lächerlich wirkt, weil immer mehr Lasten aus den vorangegangenen Jahren mitzutragen sind, es insofern unglaubwürdig wirkt) die Hutschnur hoch, um es in der Kürze der Kaffeepause mal flapsig zu formulieren.

Diese Frage hat mir Ralf vorhin bezüglich meiner hier partiell fehlenden Postings per SMS gesandt.

Nachdem zwei Volontärskollegen heute Mittag meine twoday.net-site fanden, was ich just in dem Augenblick der Entdeckung mitbekam, setzte ich unmittelbar – teils aus Scham, teils aus Befürchtung des „sich-lächerlich-machen-könnens“ – die bisher in Hagen veröffentlichten Texte sofort offline, um potentielle Blamabilität in Grenzen zu halten.

Ich denke, dass in Bälde, vielleicht schon morgen, das Interesse an dieser Seite erloschen ist, es auch nur deshalb vorhanden war, weil ich so ein Aufsehen um die Verhinderung des Lesens machte. Insofern werde ich die anderen Beiträge auch recht zügig wieder einstellen, spätestens dann, wenn ich Hagen den Rücken kehren werde, weil ich mich dann, selbst wenn sich ein Leser über die Zeilen amüsieren würde, wegen meiner Abwesenheit nicht mehr persönlich angreifbar mache.

Nur noch dreimal schlafen, ...

Und aus dem Aufenthaltsraum schwappen kleine Wogen beschwingter Gitarrenmelodien, die von einfühlsamen Gesängen begleitet werden, zu mir in den PC-Raum rüber. Ich glaube diese musikalischen Einlagen von Menschen, die Musik einzig der Freude wegen spielen, werde ich nach meiner Rückkehr vermissen.



Es scheint mir, als zöge eine Erkältung heran.

Noch sieben Mal schlafen ...

So allmählich füllt tagsüber immer mehr lernender Inhalt die dahin eilende Zeit, so dass jene zu hellen Begebenheiten doch recht zügig verstreicht, während abends doch das vermissende Gefühl des Vertrauten, des Zuhauses, aufkeimt.

Da wir auch am Samstag von morgens bis abends im straffen Plan des von sechs auf vier Wochen gekürzten Kurses, der aber doch alle Details, wenn auch komprimiert, des ursprünglichen Zeitbudgets enthalten soll, eingebunden sind, entweicht allmählich meine - im Vakuum meiner eigenen Angst gefangenen - Sorge ob des Aushaltenkönnens dieser mich neu umgebenden Umstände.

Das restliche Wochenende werde ich mit dem Pan bei seinen Eltern in Münster (ca. eine Stunde Autofahrt von hier entfernt) verbringen, wobei mich mittlerweile genau dieses Aufeinandertreffen, aber auch das Schlafen bei selbigen, beunruhigt. Die Gründe dafür liegen weniger im Persönlichen als vielmehr am Umstand meines sozialen Unvermögens, was bei der Konversation beginnt und sich bis zum "Nicht-auf-die-Toilette-gehen-können-bei-Fremden", selbst bei meiner Oma, durchzieht, was mir das Gefühl der Unfreiheit aufdrängt, obwohl ich jene sehr wahrscheinlich auch wieder selbst kreiere.

Was ich im Moment in Hagen über alle Maßen genieße, ist die Tatsache, dass ich mich morgens, wenn ich zur "Arbeit" (Seminar) gehe, nicht der Kälte aussetzen muss, da sich die Schlaf- und Arbeitsstätte unter einem Dach befinden, was ich in Anbetracht dieser für mich furchtbaren Temperaturen einfach nur als grandios erachte.

Und doch freue ich mich auf die Heimreise.

Noch acht Mal schlafen.

Tagsüber, wenn wir in den Kursen beschäftigt sind, verstreicht die Zeit doch recht zügig, abends weiß ich kaum etwas mit mir anzufangen, was sich sehr wahrscheinlich merkwürdig anhören mag, zumal dann, wenn ich erläutere, dass ich auch hier – wie zuhause – vornehmlich Zeit vor dem PC verbringe.

Und doch ist es gänzlich anders: Hier fällt mein „Sonderling-Status“ viel mehr auf, gerade auch weil ich mich nicht an den abendlichen Treffen im Aufenthaltsraum vor dem Fernseher mit Bierflasche beteilige, was nicht nur darin begründet liegt, dass ich keinen Alkohol konsumiere, sondern mich auch vor der Konversation mit den anderen scheue, weil ich befürchte, genau darin zu versagen oder mit meinem allgemeinen Nichtwissen aufzufallen.

Ich manövriere mich also selbst ins Abseits, dabei wäre es andererseits aber auch wichtig, sich mit den Anderen auszutauschen, weil dabei auch Fachliches erörtert wird, das so ungehört an mir vorübergeht, was ich selbst ein wenig (eigentlich mehr als nur wenig) betrüblich finde.

Ich weiß nicht, ob ich mich darüber freuen oder betrübt sein soll, dass man mich hinsichtlich der abendlichen Verabredungen für die zwei Aufenthaltsräumen erst gar nicht anspricht. Einerseits bin ich erleichtert, weil ich nicht in die peinliche Lage komme, mir eine Ausrede überlegen zu müssen, andererseits ein bisschen bekümmert, weil ich – bereits nach dem dritten Tag – schon dermaßen in der bizarren Isolationsecke zu stehen scheine, dass es scheinbar niemand mehr für nötig erachtet, mich Eigenbrötler für ein Miteinander zu begeistern.

Mehr Eigeninitiative?

Der Begriff schreibt sich wesentlich einfacher, als dass er sich real umsetzen lässt.

So, der erste Tag Schreibtraining liegt hinter uns. Ganz so furchtbar wie ich ihn mir ausmalte, ist er dann doch nicht geworden. Nachdem wir heute Morgen noch etwas über Lesererwartung und Leserforschung hörten, durften wir am Vormittag eine mehrspaltige Nachricht zu einer Meldung umschreiben, die wir im Anschluss nach vorgegebenen Kriterien in 15 verschiedenen Varianten diskutiert und darauffolgend gemeinsam die ideale Meldung kreiert haben. Danach sahen wir einen 4-minütigen Fernsehbeitrag, den wir – zum Glück in Gruppenarbeit (alleine hätte ich mich in diesem Belang wirklich überfordert gefühlt) – zu einer Meldung mit maximal fünf Sätzen zusammenfassen sollten, wobei die Umsetzung dieses Vorhabens auch schon das Ende der heutigen Veranstaltung einläutete.

Besprochen wird die Ausbeute unseres in Dreiergruppen erarbeiteten geistigen Ertrags erst morgen früh, doch jetzt geht es erst mal zum Abendessen ...

Noch zehnmal schlafen!

Wie sehr wünschte ich, "nur noch einmal schlafen" schreiben zu dürfen.

Die Fülle des Hauses hält sich - entgegen meiner Erwartung - in einer schmalen Besetzung. Außer unserem Seminar mit 15 Personen findet nur noch ein weiteres, mit vielleicht acht Teilnehmern, die sich in der Gesamtanzahl in den vom Haus zur Verfügung stehenden öffentlichen Räumlichkeiten doch recht vorteilhaft verteilen, statt.

Von denen, die an unserem Pilot-Seminar teilnehmem, bin ich mit Abstand diejenige, die am südlichsten angereist ist, was mir vornehmlich am Sprachgebrauch, den jeder für sich als Hochdeutsch interpretiert - ich den meinigen zu nahezu 100% übrigens auch - auffällt.

Meine Sorge, heute möglicherweise nicht mehr online gehen zu können, wurde mir durch das Prinzip der Offenen Türen, auf welches der Dozent heute Morgen gleich zu sprechen kam, weitesgehend genommen. Hatte ich nach dieser Aussage einzig nur noch davor Furcht, dass ggf. nicht genügend Plätze für all diejenigen, die Interesse am Surfen hatten, vorhanden sein. Zu meinem Glück hatte ich mich in diesem Glauben aber getäuscht.


Die kommenden beiden Tage steht Schreibtraining auf dem Plan. Etwas, das mich schon den ganzen Abend (und mit voranschreitender Dauer immer mehr) sehr nervös macht.

Ich fühle mich so unerfahren, kann unter Zeitdruck - und schon gar nicht im Beisammensein anderer, denen die Worte wahrscheinlich nur so entfließen werden, während mein Blatt Papier auch nach einer viel zu langen Sinnierphase noch immer der Unberührtheit frisch gefallenem Schnee gleichen wird - auch nicht arbeiten, dabei fordert der Gedanke daran, dass das Seminar ausgewertet wird und diese Beurteilung an die Verlage gesandt wird, das MUSS ein, was mich nur noch mehr unter Druck setzt.

Wenn ich mich nur nicht immer selbst so hineinsteigern würde in diese Annahmen meiner (abstrusen?) Gedanken!

Da sitz ich nun, ich armer Tor und bin allein gelassen wie nie zuvor.

Während der Pan sich noch mitten auf dem Weg von Hagen nach Hamburg befindet, habe ich hier - im Nirvana Hagens - inzwischen einen leerstehenden Computerraum entdeckt, den ich aufgrund der fehlenden verantwortlichen Personen (außer mir sind zum morgigen Seminar heute nur noch zwei Berlinerinnen angereist, ansonsten ist das Haus unbesetzt) gleich zu nutzen wagte. Den von Jo ausgeliehenen Laptop konnte ich bis dato - ich denke der mangelnden Freischaltung wegen - auch noch nicht internetär anschließen, obwohl eingehende Anrufe auf dem Telefon schon möglich sind.

Ich fürchte mich ein wenig vor morgen, vor den vielen neuen Menschen, vor der Geräuschkulisse, die die selben auslösen. Direkt neben diesem Zimmer ist ein Aufenthaltsraum, den man durch die verglaste Front sehen kann. Ich denke, dass es hier morgen weitaus lebhafter zugehen, der Raum am Abend entweder mit anderen Interessenten besetzt oder ggf. auch abgeschlossen sein wird, während ich jetzt die mich umgebende Stille, die in keinem Widerspruch zum oben erwähnten Alleingelassensein steht, genieße.

Zum Glück habe ich Björn, meinen kleinen Bären, der mich schon in manchen auf mich allein gestellten Situationen begleitete, als Unterstützung mitgenommen.

Noch elfmal schlafen, dann darf ich wieder nach Hause, darf wieder Alltag, den ich derzeit vermisse, leben, obwohl ich das Gefühl habe, das ich jenen dann erst wieder erlernen muss, auch wenn er sich irgendwo im langfristigen Erinnerungsvermögen existent sukzessive abrufbar versteckt hat.

Unter solchen Umständen habe ich die heimatlichen Räumlichkeiten noch nie verlassen. Klar, ich war schon im Urlaub, das aber nie alleine und stets aus eigenem Wollen heraus. Auch der 5-monatige 400 km entfernte stationäre Aufenthalt resultierte aus eigenem Bestreben heraus, während mir dieser Ausbildungskurs, auch wenn er fortbildender Teil des Volontariats ist und mich sicher wissensbezogen weiterbringen wird, "aufgezwungen" wird.

Mag sein, dass ich nach dem Kurs froh bin, hier gewesen zu sein, momentan verursacht er mit seinem jungen und nahezu unberührten Status aber noch beeindruckend lastende Gedanken.

Mal sehen, wie es weitergeht.

Für den Notfall habe ich mir Schlaftabletten mitgenommen, die ich dann einzunehmen gedenke, wenn die Angst (abends nach den Veranstaltungen) Oberhand gewinnt.

 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma